Berglauf: Ammerwal (Tirol, 1.079m) – Schützensteig – Alpe-Jägerhütte – Ochsenängerle - Köllebachtal – Roggentalgabel – Fensterl – Krähe (2.012) – Rückweg Gabelschrofensattel – ViaAlpina um Straußbergwestabstürze – Niederer Straußbergsattel – Ochsenängerle – Alpe-Jägerhütte – Schützensteig – Ammerwald
N’ Hochdruckkeil is was feines. Genau für die Dauer meines heutigen Berglaufes hatte sich ein kleines Hochdruckgebiet zwischen die beiden großen Tiefdruckgebiete geschoben und Südbayern somit mit einem kühl-windigen Sonne-Wolkenmix versorgt. Mein Hauptanliegen ist erfüllt: Der Dauerregen ist unterbrochen, nicht das ich empfindlich wäre was Regen anbetrifft, aber Schiffwetter und Digicams sind keine allzu guten Freunde.
Also rein in die Blechkiste und ab ins Ammergau. Schlechtes Wetter hat meist weniger Verkehr zufolge, ein Tatsache die ihrer Gesetzmäßigkeit auch heute gerecht werden wird. Selbst als ich die kleine kurvige Landstraße Richtung Linderhof nehme hält sich der Autoverkehr in Grenzen. Sonst schieben sich hier massenhaft auswärtige Kennzeichen zum gebührenpflichtigen Parkplatz vor dem Königsschloss. An meinen Ausgangspunk, „Hotel Ammerwald“, schieß ich erstmal geschmeidig vorbei. Das das Hotel „umgebaut“ wird wusste ich, das aus dem hässlichen Alpenlandzweckbau aber eine gehaltvolle Bauhausarchitektur wurde kam mir erst 3Kilometer zu spät in den Sinn. Da stand ich schon am Plansee…
Wieder zurück und Auto an der Baustelle des Hotels abgestellt. Wäre der Hotelbetrieb schon wieder in vollem Gange, hätte sich Parkplatzsuche und Bergruhe mit Sicherheit anders gestaltet. Aber so einsam wie heute nehme bestens gelaunt Kurs Richtung Schützensteig. Das Prädikat Steig mag zwar nicht ganz erfüllt werden, denn der Pfad ist ziemlich breit, dafür aber landschaftlich abwechslungsreich und felsdurchsetzt. Gerne nutzen ihn Mountainbiker von Schwangau/Neuschwanstein über die Jagdhütte kommend als Abstiegs-Downhill Richtung Plansee.
Im Steig gewinne ich schnell an Höhe. Gegen Ende des Schützensteiges, der sich in einigen Serpentinen durch dichten Mischwald geschlungen hatte, wird offenes Grasgelände erreicht. Bis zur 1.431m hoch gelegenen, nicht mehr weit entfernten Jägerhütte fällt der Weg nun leicht ab. Ein Gruppe Mountainbiker pausieren unweit der Hütte, kurz vor ihrer rasanten Talabfahrt nach Ammerwald und verschlingen Brotzeit. Ich hingegen schlage am Schilderbaum den rot markierten Pfad Richtung Krähe und Hochplatte ein. Links ginge es schwarz markiert ebenfalls zur Krähe, diese Variante soll aber meinen Rückweg darstellen.
Über felsdurchsetztes Grasalmgelände nun zunehmend steiler und fast weglos über Trittspuren Richtung Roggentalgabel und Hochplatte. In das Köllebachtal bläst heute ein wirklich eisiger Wind. Zuhause griff ich zum Glück in die Schublade mit den Winteraccessoires, das Wissen um eine Mütze macht mich jetzt ganz glücklich. Und so landen Mütze auf meinen Haupt und Paclitejacke auf meinen Torso bevor ich in steilen Serpentinen immer mehr Höhenmeter in die Beine pumpe.
Angekommen an Roggenbachgabel ist es nur noch einen Steinwurf zum bekannten „Fensterl“, von dem es in viele Richtungen weitergehen könnte. Zum einen hinab ins Gumpenkar oder Richtung Kenzen, zum anderen auf den Tourenklassiker Hochplatte oder Richtung Hochblasse. Der eigentlich wertgebende Berg des Massives ist die Hochplatte. Krähe, Gabelschrofen oder Hochblasse werden bei einer Besteigung des 2.082m mächtigen Berges häufig einfach noch mitgenommen. Für Läufer eignet sich die Hochplatte wegen ihres langen ausgesetzten Gipfelgrates aber leider weniger. Als Bergtour habe ich sie bereits bestiegen und kann den Berg als lohnende Bergtour wärmstens empfehlen.
Über lückige Grasschroffen wird der unschwierige aber aussichtsreiche Krähengipfel erreicht. Wäre das Wetter heute wolkenfrei, eine grandiose Schau Richtung Alpenhauptkamm und ins Alpenvorland samt Forggensee würde sich auftun. Für mich persönlich hat ein teilverhangener Wolkenhimmel aber größere Reize, denn Wolkenlücken zaubern wechselnde Lichstimmungen über den herbstlichen Wäldern. Schmeichelhaft
Auf 2000m riechts nach Schnee, wenn gleich sich noch kein Gipfel bepudert zeigt. Beissend kalt pfeift der Wind über die Krähe. Auch meine lange Hose kommt zum Einsatz. In der Laufbekleidung kühlt man schnell aus und so mache ich mich an den als Variante geplanten Abstieg.
Von der Krähe steige ich Richtung Gabelschrofen und Gabelschrofensattel ab. Auf den wenigen Abstigshöhenmeter gilt es die einzigen Kletterstellen der Tour zu überwinden. Auf den erdig-glitschigen Felsen findet das Gummiprofil bei den kalten Temperaturen kaum halt. Wem dannach ist der könnte sich’s noch ein bisschen in den unter dem Krähengipfel gelegenen Höhlen gemütlich machen. Sie sind nicht zu verfehlen. Augen immer nach links!
Angekommen am Gabelschrofensattel erblickt man nun ein großen Ausschnitt des nachfolgenden Abstieges. Zunächst der steile Serpentinentrail über alpine Schotter, später die Via Alpina, die um die mächtigen Felsabstürze traversiert um in Latschendickicht zu münden. Auch dies Abschnitte sind, wie die gesamte Berglauftour, technisch relativ einfach. Den Latschenhängen folgen im Verlauf Mischwaldbereiche bis am Ochsenängerl der Aufstiegsweg erreicht wird. Der nun folgende Abstieg verläuft gemäß der Aufstiegsroute vorbei an der Jägerhütte und via Schützensteig zurück nach Ammerwald.
Anstieg: 7,4km/1000Hm (+ca.100Hm Gegenanstiege)
Ausgangs/Endpunkt Hotel Ammerwald
Sperpentinen vom Ochsenängerle hinauf zur Roggentalgabel
Das berühmte Fensterl
Die Krähe
Traverse Richtung Niederer Straußbergsattel
Der Schützensteig, An/Abstieg Jägerhütte
Den kompletten Beitrag können Interessierte hier finden:
http://koppdaniel.wordpress.com/2009...12m/#more-2449
N’ Hochdruckkeil is was feines. Genau für die Dauer meines heutigen Berglaufes hatte sich ein kleines Hochdruckgebiet zwischen die beiden großen Tiefdruckgebiete geschoben und Südbayern somit mit einem kühl-windigen Sonne-Wolkenmix versorgt. Mein Hauptanliegen ist erfüllt: Der Dauerregen ist unterbrochen, nicht das ich empfindlich wäre was Regen anbetrifft, aber Schiffwetter und Digicams sind keine allzu guten Freunde.
Also rein in die Blechkiste und ab ins Ammergau. Schlechtes Wetter hat meist weniger Verkehr zufolge, ein Tatsache die ihrer Gesetzmäßigkeit auch heute gerecht werden wird. Selbst als ich die kleine kurvige Landstraße Richtung Linderhof nehme hält sich der Autoverkehr in Grenzen. Sonst schieben sich hier massenhaft auswärtige Kennzeichen zum gebührenpflichtigen Parkplatz vor dem Königsschloss. An meinen Ausgangspunk, „Hotel Ammerwald“, schieß ich erstmal geschmeidig vorbei. Das das Hotel „umgebaut“ wird wusste ich, das aus dem hässlichen Alpenlandzweckbau aber eine gehaltvolle Bauhausarchitektur wurde kam mir erst 3Kilometer zu spät in den Sinn. Da stand ich schon am Plansee…
Wieder zurück und Auto an der Baustelle des Hotels abgestellt. Wäre der Hotelbetrieb schon wieder in vollem Gange, hätte sich Parkplatzsuche und Bergruhe mit Sicherheit anders gestaltet. Aber so einsam wie heute nehme bestens gelaunt Kurs Richtung Schützensteig. Das Prädikat Steig mag zwar nicht ganz erfüllt werden, denn der Pfad ist ziemlich breit, dafür aber landschaftlich abwechslungsreich und felsdurchsetzt. Gerne nutzen ihn Mountainbiker von Schwangau/Neuschwanstein über die Jagdhütte kommend als Abstiegs-Downhill Richtung Plansee.
Im Steig gewinne ich schnell an Höhe. Gegen Ende des Schützensteiges, der sich in einigen Serpentinen durch dichten Mischwald geschlungen hatte, wird offenes Grasgelände erreicht. Bis zur 1.431m hoch gelegenen, nicht mehr weit entfernten Jägerhütte fällt der Weg nun leicht ab. Ein Gruppe Mountainbiker pausieren unweit der Hütte, kurz vor ihrer rasanten Talabfahrt nach Ammerwald und verschlingen Brotzeit. Ich hingegen schlage am Schilderbaum den rot markierten Pfad Richtung Krähe und Hochplatte ein. Links ginge es schwarz markiert ebenfalls zur Krähe, diese Variante soll aber meinen Rückweg darstellen.
Über felsdurchsetztes Grasalmgelände nun zunehmend steiler und fast weglos über Trittspuren Richtung Roggentalgabel und Hochplatte. In das Köllebachtal bläst heute ein wirklich eisiger Wind. Zuhause griff ich zum Glück in die Schublade mit den Winteraccessoires, das Wissen um eine Mütze macht mich jetzt ganz glücklich. Und so landen Mütze auf meinen Haupt und Paclitejacke auf meinen Torso bevor ich in steilen Serpentinen immer mehr Höhenmeter in die Beine pumpe.
Angekommen an Roggenbachgabel ist es nur noch einen Steinwurf zum bekannten „Fensterl“, von dem es in viele Richtungen weitergehen könnte. Zum einen hinab ins Gumpenkar oder Richtung Kenzen, zum anderen auf den Tourenklassiker Hochplatte oder Richtung Hochblasse. Der eigentlich wertgebende Berg des Massives ist die Hochplatte. Krähe, Gabelschrofen oder Hochblasse werden bei einer Besteigung des 2.082m mächtigen Berges häufig einfach noch mitgenommen. Für Läufer eignet sich die Hochplatte wegen ihres langen ausgesetzten Gipfelgrates aber leider weniger. Als Bergtour habe ich sie bereits bestiegen und kann den Berg als lohnende Bergtour wärmstens empfehlen.
Über lückige Grasschroffen wird der unschwierige aber aussichtsreiche Krähengipfel erreicht. Wäre das Wetter heute wolkenfrei, eine grandiose Schau Richtung Alpenhauptkamm und ins Alpenvorland samt Forggensee würde sich auftun. Für mich persönlich hat ein teilverhangener Wolkenhimmel aber größere Reize, denn Wolkenlücken zaubern wechselnde Lichstimmungen über den herbstlichen Wäldern. Schmeichelhaft
Auf 2000m riechts nach Schnee, wenn gleich sich noch kein Gipfel bepudert zeigt. Beissend kalt pfeift der Wind über die Krähe. Auch meine lange Hose kommt zum Einsatz. In der Laufbekleidung kühlt man schnell aus und so mache ich mich an den als Variante geplanten Abstieg.
Von der Krähe steige ich Richtung Gabelschrofen und Gabelschrofensattel ab. Auf den wenigen Abstigshöhenmeter gilt es die einzigen Kletterstellen der Tour zu überwinden. Auf den erdig-glitschigen Felsen findet das Gummiprofil bei den kalten Temperaturen kaum halt. Wem dannach ist der könnte sich’s noch ein bisschen in den unter dem Krähengipfel gelegenen Höhlen gemütlich machen. Sie sind nicht zu verfehlen. Augen immer nach links!
Angekommen am Gabelschrofensattel erblickt man nun ein großen Ausschnitt des nachfolgenden Abstieges. Zunächst der steile Serpentinentrail über alpine Schotter, später die Via Alpina, die um die mächtigen Felsabstürze traversiert um in Latschendickicht zu münden. Auch dies Abschnitte sind, wie die gesamte Berglauftour, technisch relativ einfach. Den Latschenhängen folgen im Verlauf Mischwaldbereiche bis am Ochsenängerl der Aufstiegsweg erreicht wird. Der nun folgende Abstieg verläuft gemäß der Aufstiegsroute vorbei an der Jägerhütte und via Schützensteig zurück nach Ammerwald.
Anstieg: 7,4km/1000Hm (+ca.100Hm Gegenanstiege)
Ausgangs/Endpunkt Hotel Ammerwald
Sperpentinen vom Ochsenängerle hinauf zur Roggentalgabel
Das berühmte Fensterl
Die Krähe
Traverse Richtung Niederer Straußbergsattel
Der Schützensteig, An/Abstieg Jägerhütte
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