Stadelhorn (2286m) und Wagendrischelhorn (2252m), Berchtesgadener Alpen

[Andi 82]

Hallo Forum!

Nächste Woche habe ich endlich wieder mal Zeit für die Berge und möchte am Mittwoch oder Donnerstag, je nach Wetter, gerne das Stadelhorn und das Wagendrischelhorn begehen.
Startpunkt ist Hintersee.
Bis jetzt war ich noch nicht auf der Reiteralm unterwegs und wäre für alle Tips recht dankbar.
Ich habe bereits gelesen, dass in der Mayrbergscharte ein Helm nicht schadet, den werde ich also schon mal einpacken.
Welche Richtung ist den zum empfehlen? Böselsteig - Wagendrischelhorn - Stadelhorn - Schaflsteig, oder besser im Urzeigersinn?
Ist auf dieser Route auch ein Klettersteigset von Vorteil, oder nur unnützes Gewicht?
Ungefähre Gehzeit?
Würde mich über Eure Erfahrungen sehr freuen.

Grüße Andi

[Einheimischer]

AW: Stadelhorn (2286) und Wagendrischelhorn (2252)

Wenn du spät am Tag startest, wäre es wegen der Hitze besser, die Tour nicht mit dem Böslsteig zu beginnen.
Die Route im Uhrzeigersinn hätte auch den Vorteil, dass Du von Hintersee bis zur Engert-Holzstube (4 km Strasse) mit dem öfftl.Bus fahren könntest und dabei die Abfahrtszeit am Parkplatz in Hintersee besser im Griff hast als die Abfahrtszeit bei einer Rückkehr in der Engert-Holzstube.
Der Link zum Bus:
http://www.berchtesgaden.de/de/alm-erlebnis-bus-1

Klettersteigset ja oder nein: Diese Frage wird Dir jemand der Dich nicht kennt, nicht seriös beantworten können.
Für die Gehzeit gilt dasselbe, es sind insgesamt 1800 Höhenmeter. Ich würde sagen, 8 Stunden sind Durchschnitt.

[Andi 82]

AW: Stadelhorn (2286) und Wagendrischelhorn (2252)

Hallo Einheimischer!
Danke für deine Antwort und den Link!
Ich möchte aber schon bald am Morgen, so um 6:00 starten. Aber vielleicht nutze ich den Bus am Rückweg, also würde sich wohl die Variante gegen den Urzeigersinn empfehlen. Eine Gehzeit von 8 Stunden hört sich ganz gut an. Vielleicht werde ich dann auch noch das Mühlsturzhorn mitnehmen.
Werde mich dann mit einem Tourenbericht hier wieder melden.

Weitere Infos?

Gruß Andi

[Andi 82]

AW: Stadelhorn (2286) und Wagendrischelhorn (2252)

Hallo!
Gestern wollte ich dann also auf die Reiteralpe.
Bin schon sehr bald aufgestanden und 1,5 Stunden von Oberösterreich angefahren. Um 05:30 bin ich losmarschiert. Da ich irgendwo gelesen hatte, dass die Runde einfacher ist wenn man den Schaflsteig im Aufstieg nimmt, habe ich mich also für die Route im Uhrzeigersinn entschieden. Also bin ich die ca. 4km vom Parkplatz Hintersee (Gebührenpflichtig 4€/Tag) bis zum Anfang des Steiges marschiert - 45min. Leider hatte es von Beginn an leicht genieselt und das blieb auch die ersten 1 1/2 Stunden so. Trotzdem war der Steig einigermaßen gut zu gehen, auch wenn es gleich ziemlich steil über eine Wiese und durch den Wald hochgeht. Als ich an den Felsabstürzen ankam war der Weg sogar schon etwas aufgetrocknet. Hier setzte ich erst mal den Helm auf, da man ziemlich nahe an den Felswänden entlang geht.
Nun marschierte ich noch bis zum Einstieg in die Mayrbergscharte. Gehzeit vom Parkplatz bis hierher ziemlich genau 3 Stunden (war aber zügig unterwegs).
Auf dieser Höhe (ich glaube so um die 1900m) war es leider noch total Wolkenverhangen. In der Scharte selbst waren die Felsen alle nass und auch an der Drahtseilsicherung lief das Wasser herunter. Ich habe zwar die ersten paar Meter versucht hochzukommen, aber ich hatte absolut schlechten Halt am Seil. Also hab ich mich schweren Herzens dazu entschieden die Runde abzubrechen.
Dummerweise hatte ich keine Handschuhe dabei, sonst wäre es vieleicht möglich gewesen - muss ich mir gleich mal welche besorgen.
Also wieder alles zurückmarschiert. Beim Hinuntergehen auf halber Höhe kam dann auch die Sonne langsam raus, aber die Gipfel der Reiteralpe waren trotzdem noch von dichten Wolken eingehüllt. Erst als ich wieder am Rückweg auf der Hirschbichlstraße zum Parkplatz war, schauten die Gipfel ab und zu mal rauß.
Das Ganze hat mich ziemlich geärgert, denn wenn ich erst etwas später losgegangen wäre, wäre es vermulich ein super Bergtag geworden. Aber zwei Stunden vor der Scharte abwarten bis sie vom Wind vielleicht abtrocknet wollte ich dann auch nicht.
Aber die Berge laufen mir ja nicht davon. - Obwohl, im Tal (bei der im Jahr 2010 angelegten Hängebrücke an der Hirschbichlstraße) ist eine Informationstafel die Fotos vom Felsabruch des kleinen Mühlsturzhornes zeigt, bei dem im Jahr 1999 ca. 250.000 m3 Gestein abgebrochen sind.

Fazit: Beim nächsten Versuch nur bei trockenem Wetter starten und unbedingt Handschuhe mitnehmen.

Gruß Andi