Da die vorhandenen Watzmann-Threads schon ziemlich alt sind, hab ich einen neuen gestartet.
Toureninfo:
Über das WE Sa., 13.8.2005 bis Mo., 15.8.2005 haben Nicole/ Nic und ich den Watzmann , 2713 m bestiegen bzw. überschritten.
Wir nützten das Wetter fast perfekt aus. Für Samstag-Nachmittag war Wetterbesserung und für Sonntag eine kurze Schönwetterphase bis zum Nachmittag oder Abend vor Eintreffen einer Kaltfront in der Nacht von Samstag auf Sonntag angekündigt. Wir versuchten während der Anfahrt zu reservieren, dies wurde vom Hüttenwirt auf Grund der Witterung als unnötig erachtet. Bei der Fahrt über die Westautobahn schüttete es zwar noch in Strömen, aber pünktlich beim Abmarsch hörte der Regen auf.
Wir stiegen vom Parkplatz Wimbachbrücke, 634 m, durch den dampfenden Wald auf Weg 441 über Stuben-Alm, Mitterkaser-Alm, 1410 m, bewirtschaftet und Falz-Alm zum Watzmannhaus, 1928 m, auf. Kurz nach der Mitterkaser-Alm, ab der NP-Wetterstation bis zum Watzmannhaus wurde der Weg infolge der Nässe aus den zuvor erfolgten starken Regenfällen erdig/ rutschig und etwas mühsam. Wir trafen das Watzmannhaus rammelvoll mit hauptsächlich jungen und in bester Stimmung befindlichen Gästen an. Wir bekamen gerade noch zwei Lager, aber dafür in Ideallage. Zimmer waren aus. Andere hatten wohl ebenfalls den Wetterbericht gut studiert und den Hüttenwirt Lügen gestraft. Der Abend verlief in guter Stimmung bei Stanic-Eintopf und Maß Hofbräubier .
Am nächsten Morgen zeigte sich der Himmel tatsächlich unbedeckt und wir starteten (nach verspätetetem Frühstück, erst 06:10, Grummel) den Aufstieg zum Watzmann-Hocheck, 2651 m, unschwierig über den breiten Nordrücken, später entlang des Grates mit einigen Versicherungen gemeinsam mit jeder Menge anderer Watzmann-Aspiranten. Der Weg 441 ist generell gut und teilweise neu markiert. Am W.-Hocheck steht ein kleines aber schönes Gipfelkreuz mit vergoldetem Christus. Die Unterstandshütte unmittelbar unter dem Gipfel wirkt desolat und stinkt, bietet aber einen guten Platz zum Anlegen der Klettersteigausrüstung.
Der Weg zur Watzmann-Mittelspitze, 2713 m, führt weiter entlang des Grates, erst hinab und später einen Steilaufschwung hinauf. Er weist Kletterstellen 1 auf, schwierigere und auch ausgesetzte Stellen sind versichert. Steinschlaggefahr ist hier eigentlich nur selten gegeben, das Klettersteigset ist je nach persönlicher Erfahrung und Einschätzung nicht unbedingt nötig. Der Gipfel wird nach ca. 1 h erreicht. Ausblicke auf Hochkönig, Steinernes Meer, Leoganger und Loferer Steinberge, Hochkalter, und weiter zu Großglockner und Großvenediger bzw. Tiefblicke auf Kleinen Watzmann und W.-Kinder, in die Bartholomäwand (W.-Ostwand) und auf den Königssee sind fantastisch. Der Fels ist kompakt und gutgriffig, stellenweise splittrig und scharfkantig.
Jedoch erst die weitere Überschreitung zur Watzmann-Südspitze (früher Schönfeldspitze), 2712 m, bietet erst das volle Abenteuer, da anspruchsvoller und anstrengender als der vorherige Teil.
Erst steigt man unangenehm tief ab, um den Watzmann sozusagen ein drittes Mal zu besteigen. Die Versicherungen sind meist nur mehr an Stellen welche frei ab dem 3. Grad zu klettern wären. Die 1er und 2er-Stellen sind meist unversichert. Einige extrem ausgesetzte Stellen sind dabei zu begehen. Am Schönsten war für mich eine aufrecht zu begehende unversicherte Gratstelle, zwar eben, aber nur ca. 50 bis 60 cm breit, links die W.-Ostwand, rechts die W.-Westabstürze. Ein bisschen darf man auch in der berühmt berüchtigten Ostwand klettern, bevor man endgültig den Fuß auf die W.-Südspitze setzt. Am Kreuz ist ein Gipfelbuch angebracht, in welchem wir uns auf der letzten freien Seite eingetragen haben.
Der Abstieg durch die Südwestflanke über oberes und unteres Schönfeld ist mühsam und lang. steile Schutthalden, Schuttbedeckte Platten, Kletterei im 1. Grad, versicherte Stellen, schmale Pfade wechseln einander bis zum Schluss ab, sodass man die gesamten ca. 1300 Höhenmeter Abstieg ins Wimbachgries konzentriert bleiben muss, um heil zu Tal zu gelangen. Steinschlaggefahr ist bei der Kletterei im oberen Teil der Flanke direkt unter der W.-Südspitze bis zum Ausstieg in das Schuttfeld des oberen Schönfeldes ständig gegeben. Oberes Schönfeld ist anfangs ein steiles, hartes Schuttfeld, schwer zu begehen, abzufahrender Schutt findet sich erst etwas tiefer und mehr rechts, jedoch Achtung auf die darunter befindlichen Abbrüche!. Das felsige Gelände zwischen oberem und unterem Schönfeld ist meist mühsam, kaum Gehgelände, häufig 1er Stellen in ungutem Neigungswinkel, zu steil zum Gehen, zu flach zum klettern. Dazu kam der angekündigte und schon auf der W.-Südspitze erkennbare Einbruch des Schlechtwetters, welches uns endlich im Goldbründl (Unteres Schönfeld), jedoch später als erwartet erwischte. Umringt von einer gar nicht scheuen Schar Gemsen schlüpften wir ins Goretex-Zeug und stiegen weiter ab. Das Schlechtwetter steigerte sich kurz bis zum Hagel und bescherte uns eindrucksvolle Bilder von wabernden Nebelfetzen und neu entstehenden Wasserfällen von allen Seiten. Ein Weg im eigentlichen Sinn ist im unteren Teil ab Goldbründl mit Gemsenrudel eigentlich so gut wie nicht vorhanden. Der markierte „Pfad“ führt über Erosionsrinnen zu Tal, einmal kurz durch ebene wegartige Strukturen im Bereich eines Wasserfalles unterbrochen, zuletzt kommt noch eine wasserführende Rinne mit Eisenkette.
Endlich in der Mondlandschaft des Wimbachgrieses auf dem Trischübelsteig, Weg 421 angelangt, geht man noch ca. 1,5 km bis zur
Wimbachgrieshütte, 1326 m. Das Wimbachgries ist eine großflächige Schuttansammlung geringer Neigung welche von Watzmann, Steinernem Meer und Hochkalter gespeist wird.
Aufgrund unseres Hungers und durchnässten Schuhwerkes zogen wir die Übernachtung auf der Hütte trotz unfreundlichem Empfang einem sofortigen ca. 2-stündigen Weitermarsch bis zur Wimbachbrücke vor. Das Wimbachgries bzw. Wimbachtal ist noch weitere ca. 5 Abstiegs-km ungefähr bis zum Ghf. Wimbachschloß landschaftlich interessant, wie uns der weitere Abstieg am nächsten Tag zeigte, danach 4 km fade Forststraße im Fichtenwald. Ein Abstecher zur „wildromantischen“ Wimbachklamm ist dabei möglich, wurde aber von uns ausgelassen.
Fazit:
Großartige Bergtour, die jeder Bergsteiger, so meine ich, einmal gemacht haben sollte.
Wegzeiten:
Wimbachbrücke bis Watzmannhaus 16:00 bis 18:30 und Nächtigung, 2:30 h
Watzmannhaus bis Watzmann-Hocheck von 06:40 bis 08:40, 2:00 h
W.-Hocheck bis W.-Mittelspitze von 09:00 bis 10:00, 1:00 h
w.-Mittelspitze bis w.-Südspitze 10:30 bis 12:30, 2:00 h
Abstieg (halben Weg im Schlechtwetter) über Südwestflanke bis Wimbachgrieshütte 13:00 bis 17:00, 4:00 h
Wimbachgrieshütte bis Wimbachbrücke 09:30 bis 11:30, 2:00 h
Hinweis: Das Ganze geht auch schneller, mit weniger Pausen, oder in einem Zug und ohne Übernachtungen, soferne man die erforderliche Kondition für ca. 20 km Fußmarsch und Kletterei sowie über 2090 Höhenmeter Aufstieg und 2090 Höhenmeter Abstieg zuzüglich nicht zu knapper Gegenanstiege am Grat (oder zu wenig Zeit) besitzt.
Charakter:
Anspruchsvolle Bergtour in jeder Hinsicht, keine reine Klettersteigbegehung.
Zustand der Versicherungen:
Der Zustand ist im großen und ganz als gut zu bezeichnen. Einige Stellen sind jedoch unbenützbar, durch ausgerissene Verankerungen. Eine stelle habe ich als gefährlich in Erinnerung, Die letzte Verankerung am Ende des Seils ist ausgerissen und das Stahlseil baumelt frei samt der Verankerung in der Luft.
Markierungen:
Der Weg 441 ist gut und neu markiert, manchmal scheint der Weg auf Bändern logisch weiterzuführen, obwohl der richtige Weg scharf die Richtung ändert, man verläuft sich daher leicht. Immer auf die vorhandene Markierung achten. Nebel ist außerordentlich gefährlich.
Stützpunkte:
Watzmannhaus, 1928 m
Sehr gut geführte Hütte des DAV mit jugendlichem Touch, gutes Essen, Weinkarte, schöne Lager, prompte freundliche Bedienung, Bier gibts wie in Bayern üblich auch Maßweise! 1/2: € 3,-; Maß: € 5,50, Frühstück dafür nur magere Schmalkost (süß oder deftig) und ab 06:00 Uhr.
Wimbachgrieshütte, 1326 m
Eine Katastrophe. Die Hütte ist zwar laut Prospekt auf dem umwelttechnisch letzten Stand, gehört aber den Naturfreunden Deutschland. Seltsamerweise kein Hüttengegenrecht mit DAV und OeAV, nur mit den Naturfreunden Österreich. Die Hütte ist sehr sauber und gepflegt, das Essen ist gut aber die Pächter scheinen (private?) Probleme zu haben. Gäste werden hier offenbar als notwendiges Übel betrachtet. Trockenraum nicht in Betrieb. Extrem unwirsch und unfreundlich, lästige Hinweise auf irgendwelche Verbote. Beispiel: Beim Frühstück werden extra Taferln aufgehängt, das man ja nichts mitnehmen darf. Frühstück als Buffet zwar o.k. aber erst ab 08:00! und nur bis 09:00. Um Punkt 09:00 wurde alles abgeräumt und man wurde fast aus der Hütte geworfen. Fazit: meiden! Dazu eine interessante Diskussion
Talorte:
Ramsau und Schönau am Königssee
Weitere lesenswerte Tourenberichte und Bilder:
Touren rund um das Watzmannhaus
Watzmann-Überschreitung (Bilder)
Tourenbericht 1
Tourenbericht 2
Tourenbericht 3
Tourenbericht 4
Tourenbericht 5 mit sehr schönen Bildern
Watzmann-Wiki-Diskussion
Touren-Info
Alter Gipfeltreffen-Thread
Toureninfo:
Über das WE Sa., 13.8.2005 bis Mo., 15.8.2005 haben Nicole/ Nic und ich den Watzmann , 2713 m bestiegen bzw. überschritten.
Wir nützten das Wetter fast perfekt aus. Für Samstag-Nachmittag war Wetterbesserung und für Sonntag eine kurze Schönwetterphase bis zum Nachmittag oder Abend vor Eintreffen einer Kaltfront in der Nacht von Samstag auf Sonntag angekündigt. Wir versuchten während der Anfahrt zu reservieren, dies wurde vom Hüttenwirt auf Grund der Witterung als unnötig erachtet. Bei der Fahrt über die Westautobahn schüttete es zwar noch in Strömen, aber pünktlich beim Abmarsch hörte der Regen auf.
Wir stiegen vom Parkplatz Wimbachbrücke, 634 m, durch den dampfenden Wald auf Weg 441 über Stuben-Alm, Mitterkaser-Alm, 1410 m, bewirtschaftet und Falz-Alm zum Watzmannhaus, 1928 m, auf. Kurz nach der Mitterkaser-Alm, ab der NP-Wetterstation bis zum Watzmannhaus wurde der Weg infolge der Nässe aus den zuvor erfolgten starken Regenfällen erdig/ rutschig und etwas mühsam. Wir trafen das Watzmannhaus rammelvoll mit hauptsächlich jungen und in bester Stimmung befindlichen Gästen an. Wir bekamen gerade noch zwei Lager, aber dafür in Ideallage. Zimmer waren aus. Andere hatten wohl ebenfalls den Wetterbericht gut studiert und den Hüttenwirt Lügen gestraft. Der Abend verlief in guter Stimmung bei Stanic-Eintopf und Maß Hofbräubier .
Am nächsten Morgen zeigte sich der Himmel tatsächlich unbedeckt und wir starteten (nach verspätetetem Frühstück, erst 06:10, Grummel) den Aufstieg zum Watzmann-Hocheck, 2651 m, unschwierig über den breiten Nordrücken, später entlang des Grates mit einigen Versicherungen gemeinsam mit jeder Menge anderer Watzmann-Aspiranten. Der Weg 441 ist generell gut und teilweise neu markiert. Am W.-Hocheck steht ein kleines aber schönes Gipfelkreuz mit vergoldetem Christus. Die Unterstandshütte unmittelbar unter dem Gipfel wirkt desolat und stinkt, bietet aber einen guten Platz zum Anlegen der Klettersteigausrüstung.
Der Weg zur Watzmann-Mittelspitze, 2713 m, führt weiter entlang des Grates, erst hinab und später einen Steilaufschwung hinauf. Er weist Kletterstellen 1 auf, schwierigere und auch ausgesetzte Stellen sind versichert. Steinschlaggefahr ist hier eigentlich nur selten gegeben, das Klettersteigset ist je nach persönlicher Erfahrung und Einschätzung nicht unbedingt nötig. Der Gipfel wird nach ca. 1 h erreicht. Ausblicke auf Hochkönig, Steinernes Meer, Leoganger und Loferer Steinberge, Hochkalter, und weiter zu Großglockner und Großvenediger bzw. Tiefblicke auf Kleinen Watzmann und W.-Kinder, in die Bartholomäwand (W.-Ostwand) und auf den Königssee sind fantastisch. Der Fels ist kompakt und gutgriffig, stellenweise splittrig und scharfkantig.
Jedoch erst die weitere Überschreitung zur Watzmann-Südspitze (früher Schönfeldspitze), 2712 m, bietet erst das volle Abenteuer, da anspruchsvoller und anstrengender als der vorherige Teil.
Erst steigt man unangenehm tief ab, um den Watzmann sozusagen ein drittes Mal zu besteigen. Die Versicherungen sind meist nur mehr an Stellen welche frei ab dem 3. Grad zu klettern wären. Die 1er und 2er-Stellen sind meist unversichert. Einige extrem ausgesetzte Stellen sind dabei zu begehen. Am Schönsten war für mich eine aufrecht zu begehende unversicherte Gratstelle, zwar eben, aber nur ca. 50 bis 60 cm breit, links die W.-Ostwand, rechts die W.-Westabstürze. Ein bisschen darf man auch in der berühmt berüchtigten Ostwand klettern, bevor man endgültig den Fuß auf die W.-Südspitze setzt. Am Kreuz ist ein Gipfelbuch angebracht, in welchem wir uns auf der letzten freien Seite eingetragen haben.
Der Abstieg durch die Südwestflanke über oberes und unteres Schönfeld ist mühsam und lang. steile Schutthalden, Schuttbedeckte Platten, Kletterei im 1. Grad, versicherte Stellen, schmale Pfade wechseln einander bis zum Schluss ab, sodass man die gesamten ca. 1300 Höhenmeter Abstieg ins Wimbachgries konzentriert bleiben muss, um heil zu Tal zu gelangen. Steinschlaggefahr ist bei der Kletterei im oberen Teil der Flanke direkt unter der W.-Südspitze bis zum Ausstieg in das Schuttfeld des oberen Schönfeldes ständig gegeben. Oberes Schönfeld ist anfangs ein steiles, hartes Schuttfeld, schwer zu begehen, abzufahrender Schutt findet sich erst etwas tiefer und mehr rechts, jedoch Achtung auf die darunter befindlichen Abbrüche!. Das felsige Gelände zwischen oberem und unterem Schönfeld ist meist mühsam, kaum Gehgelände, häufig 1er Stellen in ungutem Neigungswinkel, zu steil zum Gehen, zu flach zum klettern. Dazu kam der angekündigte und schon auf der W.-Südspitze erkennbare Einbruch des Schlechtwetters, welches uns endlich im Goldbründl (Unteres Schönfeld), jedoch später als erwartet erwischte. Umringt von einer gar nicht scheuen Schar Gemsen schlüpften wir ins Goretex-Zeug und stiegen weiter ab. Das Schlechtwetter steigerte sich kurz bis zum Hagel und bescherte uns eindrucksvolle Bilder von wabernden Nebelfetzen und neu entstehenden Wasserfällen von allen Seiten. Ein Weg im eigentlichen Sinn ist im unteren Teil ab Goldbründl mit Gemsenrudel eigentlich so gut wie nicht vorhanden. Der markierte „Pfad“ führt über Erosionsrinnen zu Tal, einmal kurz durch ebene wegartige Strukturen im Bereich eines Wasserfalles unterbrochen, zuletzt kommt noch eine wasserführende Rinne mit Eisenkette.
Endlich in der Mondlandschaft des Wimbachgrieses auf dem Trischübelsteig, Weg 421 angelangt, geht man noch ca. 1,5 km bis zur
Wimbachgrieshütte, 1326 m. Das Wimbachgries ist eine großflächige Schuttansammlung geringer Neigung welche von Watzmann, Steinernem Meer und Hochkalter gespeist wird.
Aufgrund unseres Hungers und durchnässten Schuhwerkes zogen wir die Übernachtung auf der Hütte trotz unfreundlichem Empfang einem sofortigen ca. 2-stündigen Weitermarsch bis zur Wimbachbrücke vor. Das Wimbachgries bzw. Wimbachtal ist noch weitere ca. 5 Abstiegs-km ungefähr bis zum Ghf. Wimbachschloß landschaftlich interessant, wie uns der weitere Abstieg am nächsten Tag zeigte, danach 4 km fade Forststraße im Fichtenwald. Ein Abstecher zur „wildromantischen“ Wimbachklamm ist dabei möglich, wurde aber von uns ausgelassen.
Fazit:
Großartige Bergtour, die jeder Bergsteiger, so meine ich, einmal gemacht haben sollte.
Wegzeiten:
Wimbachbrücke bis Watzmannhaus 16:00 bis 18:30 und Nächtigung, 2:30 h
Watzmannhaus bis Watzmann-Hocheck von 06:40 bis 08:40, 2:00 h
W.-Hocheck bis W.-Mittelspitze von 09:00 bis 10:00, 1:00 h
w.-Mittelspitze bis w.-Südspitze 10:30 bis 12:30, 2:00 h
Abstieg (halben Weg im Schlechtwetter) über Südwestflanke bis Wimbachgrieshütte 13:00 bis 17:00, 4:00 h
Wimbachgrieshütte bis Wimbachbrücke 09:30 bis 11:30, 2:00 h
Hinweis: Das Ganze geht auch schneller, mit weniger Pausen, oder in einem Zug und ohne Übernachtungen, soferne man die erforderliche Kondition für ca. 20 km Fußmarsch und Kletterei sowie über 2090 Höhenmeter Aufstieg und 2090 Höhenmeter Abstieg zuzüglich nicht zu knapper Gegenanstiege am Grat (oder zu wenig Zeit) besitzt.
Charakter:
Anspruchsvolle Bergtour in jeder Hinsicht, keine reine Klettersteigbegehung.
Zustand der Versicherungen:
Der Zustand ist im großen und ganz als gut zu bezeichnen. Einige Stellen sind jedoch unbenützbar, durch ausgerissene Verankerungen. Eine stelle habe ich als gefährlich in Erinnerung, Die letzte Verankerung am Ende des Seils ist ausgerissen und das Stahlseil baumelt frei samt der Verankerung in der Luft.
Markierungen:
Der Weg 441 ist gut und neu markiert, manchmal scheint der Weg auf Bändern logisch weiterzuführen, obwohl der richtige Weg scharf die Richtung ändert, man verläuft sich daher leicht. Immer auf die vorhandene Markierung achten. Nebel ist außerordentlich gefährlich.
Stützpunkte:
Watzmannhaus, 1928 m
Sehr gut geführte Hütte des DAV mit jugendlichem Touch, gutes Essen, Weinkarte, schöne Lager, prompte freundliche Bedienung, Bier gibts wie in Bayern üblich auch Maßweise! 1/2: € 3,-; Maß: € 5,50, Frühstück dafür nur magere Schmalkost (süß oder deftig) und ab 06:00 Uhr.
Wimbachgrieshütte, 1326 m
Eine Katastrophe. Die Hütte ist zwar laut Prospekt auf dem umwelttechnisch letzten Stand, gehört aber den Naturfreunden Deutschland. Seltsamerweise kein Hüttengegenrecht mit DAV und OeAV, nur mit den Naturfreunden Österreich. Die Hütte ist sehr sauber und gepflegt, das Essen ist gut aber die Pächter scheinen (private?) Probleme zu haben. Gäste werden hier offenbar als notwendiges Übel betrachtet. Trockenraum nicht in Betrieb. Extrem unwirsch und unfreundlich, lästige Hinweise auf irgendwelche Verbote. Beispiel: Beim Frühstück werden extra Taferln aufgehängt, das man ja nichts mitnehmen darf. Frühstück als Buffet zwar o.k. aber erst ab 08:00! und nur bis 09:00. Um Punkt 09:00 wurde alles abgeräumt und man wurde fast aus der Hütte geworfen. Fazit: meiden! Dazu eine interessante Diskussion
Talorte:
Ramsau und Schönau am Königssee
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Watzmann-Überschreitung (Bilder)
Tourenbericht 1
Tourenbericht 2
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