Servus allerseits und Grüße aus dem schönen Thüringen
Dieses Forum ist für mich in der Vergangenheit schon häufiger eine Inspiration für Touren jeglicher Art gewesen und nicht selten habe ich hier hilfreiche Tipps von einzelnen Usern bekommen. Nun ist es an der Zeit, meinen Beitrag zu leisten und ein Stück davon zurückzugeben!
Für den ersten Beitrag habe ich meine letzte Tour gewählt, eine 4-tägige Wanderung vom 29.12.2014 - 01.01.2014 zusammen mit meiner Freundin auf dem Rennsteig im Thüringer Wald. Lange war eine Schneeschuhtour einzig mit Zelt und Rucksack im Dachsteingebirge (Danke an dieser Stelle an den Alpenyeti und GrazerHans für ihre Hilfen und andauernde Unterstützung)oder in der Region um die Drei Zinnen geplant, doch der plötzliche Wettersturz mit einem erheblichen Temperarturabfall und die ansteigende Lawinengefahr machte uns einen Strich durch die Rechnung. Spontan wurde der Plan abgeändert und die Tour in die vertrauten thüringer Gefilde verlegt. Es sollte ein Teilstück des Rennsteigs werden, den ich in der Vergangenheit in fast allen Jahrenzeiten schon häufiger besucht hatte, ob bei Mehrtagestouren oder Tageswanderungen. Nur im Winter hatte es mich noch in diese Region dorthin verschlagen. Die Wetterprognosen für die Tage um Neujahr kündigten 10-15cm Neuschnee in Höhen um die 800-900m an (letztendlich wurde es etwas mehr), viel Nebel und Tagestemperaturen um die -5° (Nachts teils bis zu -10°).
Der Verlauf des Rennsteigs. Die blaue Umrahmung zeigt das Gebiet unserer Tour:
Für die Witterungen bestens ausgerüstet starteten wir am frühen Morgen des 29.12. in Jena, fuhren von dort via Bahn und Bus bis Ruhla, welches etwa 4km abseits des Rennsteigs liegt. Mit einsetzendem Schneefall erreichten wir um die Mittagszeit das erste "R" (typische Markierung des Rennsteigs). Von dort ging es für uns noch ca. 10km weiter bis zur "Beerberggrotte", die sich etwas unterhalb des "Großens Inselsbergs" befindet. Aufgrund der kalten Temperaturen ließen wir vom Plan ab, in der Grotte zu schlafen und verzogen uns bei starkem Schneefall ins warme Zelt.
Am nächsten Morgen war unsere Behausung durch den vielen Neuschnee etwas zusammengefaltet und auch die umliegende Natur präsentierte sich als tiefste Winterlandschaft. In den folgenden Tagen sollten wir teilweise bereuen, dass wir die Schneeschuhe aufgrund des zunächst vorherrschenden Scheemangels zu Hause gelassen hatten.
Am zweiten Tag ging es in etwa 16km über den "Großen Inselsberg" zum Bergsee unweit der "Ebertswiese". Sowohl im Sommer als auch im Winter ist ein Besuch dort lohnenswert, von den ca. 30 Meter hohen Felswänden bietet sich (wenn kein Nebel vorherrscht) ein einmaliger Panoramablick über den Bergsee und die Höhen des Thüringer Waldes.
Am dritten Tag ging es für uns vom Bergsee aus weiter bis zum "Gustav Freytag Stein" (ca. 2km von den Wintersportstätten Oberhofs entfernt). Auf diesen ca. 15km machten wir Bekanntschaft mit zahlreichen Langläufern, die auf dem "Rennsteig Skiwanderweg" (insgesamt 142km Länge) unterwegs waren. Am "Gustav Freytag Stein" verließen wir vorerst den Rennsteig, um die letzten 7-8km zum "Ruppberg" (866m), dem Hausberg von "Zella Mehlis", in Angriff zu nehmen. Dieser besitzt einen großartigen Rundumblick über den Thüringer Wald und die umliegenden Städte. Sein für Thüringer Wald-Verhältnisse recht exponierter Gipfel lässt bisweilen sogar Alpengefühle aufkommen. Ein Besuch ist bei guter Sicht ganzjährig absolut empfehlenswert!
Über 2,5h dieses letzten Tagesabschnitts mussten wir im Dunkeln und mit Stirnlampen zurücklegen. Als wir kurz nach 19Uhr auf dem Gipfel ankamen, trafen wir zu unserer Überraschung auf eine mehrköpfige Gruppe, die in der "Ruppberghütte" (01.05.-31.10. Samstags und Sonntags geöffnet) Neujahr feiern wollten. Als Mitglieder des "Ruppbergvereins Zella Mehlis" luden sie freundlicherweise zum Abendessen, Glühwein und Bier ein. Gegen 22Uhr verzogen wir uns ins Zelt und bekamen vom Jahreswechsel nicht viel mit...
Am Neujahrstag wurden wir zum Anstoßen und Frühstück nochmals in die Hütte eingeladen, was wir auch nicht ablehnten. An dieser Stelle nochmals besten Dank an die sympathische und großzügige Gruppe!
Der letzte Tag ging dann bei Tauwetter und tiefem Nebel über den "Gebrannten Stein" (897m) und an den Schanzenanlagen im "Kanzlersgrund" vorbei zurück auf den Rennsteig (ca. 10km). Den Trubel der Vorbereitungen für die Biathlonwettkämpfe ließen wir links liegen und wanderten die letzten Kilometer zügig weiter zum "Rondell" und von dort zum "Bahnhof Oberhof" (nochmals ca. 5km). Anschließend fuhren wir mit dem Zug gegen 19Uhr zurück nach Jena.
Fazit:
- super Tour in einer verschneiten Winterlandschaft (wenn auch mit viel Nebel und wenig Sicht)
- auch ohne Zelt durch die vielen Schutzhütten zum (spontanen) Übernachten ganzjährig geeignet [siehe: http://www.outdoorseiten.net/wiki/Sc...n_am_Rennsteig]
- auch für Langläufer absolut empfehlenswert (Loipen vorhanden)
- super Wegmarkierung und nur seltenes Kreuzen von Verkehrsstraßen (zumindest Abschnitte bis Oberhof)
- gute Anbindung an Talorte für "luxeriösere" Übernachtungsmöglichkeiten
- im Winter & unter der Woche teils sehr einsam
Sooo... ich hoffe der Umfang des Berichts passt soweit und die Darstellungen sind gut verständlich und reich an Informationen. Der Thüringer Wald und gerade der Rennsteig lohnen sich meiner Meinung nach immer für einen Besuch und bieten auch für Bewohner des Alpenraums noch neue Facetten und landschaftliche Abwechslung!
Bei Fragen stehe ich jederzeit gern zur Verfüfung und für Kritik bin ich offen! Im Anschluss folgen nun noch ein paar visuelle Eindrücke der Tour:
Unsere Tour im Detail
Tag 1: Noch wenig Schnee und viel Nebel
Tag1: Der Schnee kommt
Tag2: Unser Zelt am Morgen vor der "Beerberggrotte"
Tag2: Frühstück in der Grotte
Tag2: Aufstieg zum "Großen Inselsberg"
Tag3: Aufwachen am "Bergsee Ebertswiese"
Tag3: Blick von oben auf See und Zelt
Tag3: Bloß nicht in die Loipen treten!
Tag3: Einsamkeit
Tag3: Das Team
Tag4: Der einzige Moment von Sonnenschein in vier Tagen
Gruß Wette
Dieses Forum ist für mich in der Vergangenheit schon häufiger eine Inspiration für Touren jeglicher Art gewesen und nicht selten habe ich hier hilfreiche Tipps von einzelnen Usern bekommen. Nun ist es an der Zeit, meinen Beitrag zu leisten und ein Stück davon zurückzugeben!
Für den ersten Beitrag habe ich meine letzte Tour gewählt, eine 4-tägige Wanderung vom 29.12.2014 - 01.01.2014 zusammen mit meiner Freundin auf dem Rennsteig im Thüringer Wald. Lange war eine Schneeschuhtour einzig mit Zelt und Rucksack im Dachsteingebirge (Danke an dieser Stelle an den Alpenyeti und GrazerHans für ihre Hilfen und andauernde Unterstützung)oder in der Region um die Drei Zinnen geplant, doch der plötzliche Wettersturz mit einem erheblichen Temperarturabfall und die ansteigende Lawinengefahr machte uns einen Strich durch die Rechnung. Spontan wurde der Plan abgeändert und die Tour in die vertrauten thüringer Gefilde verlegt. Es sollte ein Teilstück des Rennsteigs werden, den ich in der Vergangenheit in fast allen Jahrenzeiten schon häufiger besucht hatte, ob bei Mehrtagestouren oder Tageswanderungen. Nur im Winter hatte es mich noch in diese Region dorthin verschlagen. Die Wetterprognosen für die Tage um Neujahr kündigten 10-15cm Neuschnee in Höhen um die 800-900m an (letztendlich wurde es etwas mehr), viel Nebel und Tagestemperaturen um die -5° (Nachts teils bis zu -10°).
Der Verlauf des Rennsteigs. Die blaue Umrahmung zeigt das Gebiet unserer Tour:
Für die Witterungen bestens ausgerüstet starteten wir am frühen Morgen des 29.12. in Jena, fuhren von dort via Bahn und Bus bis Ruhla, welches etwa 4km abseits des Rennsteigs liegt. Mit einsetzendem Schneefall erreichten wir um die Mittagszeit das erste "R" (typische Markierung des Rennsteigs). Von dort ging es für uns noch ca. 10km weiter bis zur "Beerberggrotte", die sich etwas unterhalb des "Großens Inselsbergs" befindet. Aufgrund der kalten Temperaturen ließen wir vom Plan ab, in der Grotte zu schlafen und verzogen uns bei starkem Schneefall ins warme Zelt.
Am nächsten Morgen war unsere Behausung durch den vielen Neuschnee etwas zusammengefaltet und auch die umliegende Natur präsentierte sich als tiefste Winterlandschaft. In den folgenden Tagen sollten wir teilweise bereuen, dass wir die Schneeschuhe aufgrund des zunächst vorherrschenden Scheemangels zu Hause gelassen hatten.
Am zweiten Tag ging es in etwa 16km über den "Großen Inselsberg" zum Bergsee unweit der "Ebertswiese". Sowohl im Sommer als auch im Winter ist ein Besuch dort lohnenswert, von den ca. 30 Meter hohen Felswänden bietet sich (wenn kein Nebel vorherrscht) ein einmaliger Panoramablick über den Bergsee und die Höhen des Thüringer Waldes.
Am dritten Tag ging es für uns vom Bergsee aus weiter bis zum "Gustav Freytag Stein" (ca. 2km von den Wintersportstätten Oberhofs entfernt). Auf diesen ca. 15km machten wir Bekanntschaft mit zahlreichen Langläufern, die auf dem "Rennsteig Skiwanderweg" (insgesamt 142km Länge) unterwegs waren. Am "Gustav Freytag Stein" verließen wir vorerst den Rennsteig, um die letzten 7-8km zum "Ruppberg" (866m), dem Hausberg von "Zella Mehlis", in Angriff zu nehmen. Dieser besitzt einen großartigen Rundumblick über den Thüringer Wald und die umliegenden Städte. Sein für Thüringer Wald-Verhältnisse recht exponierter Gipfel lässt bisweilen sogar Alpengefühle aufkommen. Ein Besuch ist bei guter Sicht ganzjährig absolut empfehlenswert!
Über 2,5h dieses letzten Tagesabschnitts mussten wir im Dunkeln und mit Stirnlampen zurücklegen. Als wir kurz nach 19Uhr auf dem Gipfel ankamen, trafen wir zu unserer Überraschung auf eine mehrköpfige Gruppe, die in der "Ruppberghütte" (01.05.-31.10. Samstags und Sonntags geöffnet) Neujahr feiern wollten. Als Mitglieder des "Ruppbergvereins Zella Mehlis" luden sie freundlicherweise zum Abendessen, Glühwein und Bier ein. Gegen 22Uhr verzogen wir uns ins Zelt und bekamen vom Jahreswechsel nicht viel mit...
Am Neujahrstag wurden wir zum Anstoßen und Frühstück nochmals in die Hütte eingeladen, was wir auch nicht ablehnten. An dieser Stelle nochmals besten Dank an die sympathische und großzügige Gruppe!
Der letzte Tag ging dann bei Tauwetter und tiefem Nebel über den "Gebrannten Stein" (897m) und an den Schanzenanlagen im "Kanzlersgrund" vorbei zurück auf den Rennsteig (ca. 10km). Den Trubel der Vorbereitungen für die Biathlonwettkämpfe ließen wir links liegen und wanderten die letzten Kilometer zügig weiter zum "Rondell" und von dort zum "Bahnhof Oberhof" (nochmals ca. 5km). Anschließend fuhren wir mit dem Zug gegen 19Uhr zurück nach Jena.
Fazit:
- super Tour in einer verschneiten Winterlandschaft (wenn auch mit viel Nebel und wenig Sicht)
- auch ohne Zelt durch die vielen Schutzhütten zum (spontanen) Übernachten ganzjährig geeignet [siehe: http://www.outdoorseiten.net/wiki/Sc...n_am_Rennsteig]
- auch für Langläufer absolut empfehlenswert (Loipen vorhanden)
- super Wegmarkierung und nur seltenes Kreuzen von Verkehrsstraßen (zumindest Abschnitte bis Oberhof)
- gute Anbindung an Talorte für "luxeriösere" Übernachtungsmöglichkeiten
- im Winter & unter der Woche teils sehr einsam
Sooo... ich hoffe der Umfang des Berichts passt soweit und die Darstellungen sind gut verständlich und reich an Informationen. Der Thüringer Wald und gerade der Rennsteig lohnen sich meiner Meinung nach immer für einen Besuch und bieten auch für Bewohner des Alpenraums noch neue Facetten und landschaftliche Abwechslung!
Bei Fragen stehe ich jederzeit gern zur Verfüfung und für Kritik bin ich offen! Im Anschluss folgen nun noch ein paar visuelle Eindrücke der Tour:
Unsere Tour im Detail
Tag 1: Noch wenig Schnee und viel Nebel
Tag1: Der Schnee kommt
Tag2: Unser Zelt am Morgen vor der "Beerberggrotte"
Tag2: Frühstück in der Grotte
Tag2: Aufstieg zum "Großen Inselsberg"
Tag3: Aufwachen am "Bergsee Ebertswiese"
Tag3: Blick von oben auf See und Zelt
Tag3: Bloß nicht in die Loipen treten!
Tag3: Einsamkeit
Tag3: Das Team
Tag4: Der einzige Moment von Sonnenschein in vier Tagen
Gruß Wette
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