Liebe Freunde der sonnigen Hochflächen im Berchtesgadnerland!
Einsames Hagengebirge! Der Michi hat oft davon geträumt, einsame Routen ausbaldowert und Biwakplätze ermittelt. Lange Überschreitungen sollten da möglich sein und wilde Schrofereien. Dann war der Sommerurlaub da, traditionellerweise in St. Gilgen am Wolfgangsee. Ob ich mich da wohl von der Familie abseilen und zwei Tage im Hagengebirge verschwinden könnte? Wohl nur, wenn ich vorher mit der Gattin etliche Unternehmungen und Ausflüge durchgeführt habe. So lernten wir das schöne Bluntautal kennen und waren beide ehrlich begeistert.
"Was gehst denn im Hagengebirge?" fragte die Gattin plötzlich. "Oooch" antwortete ich vorsichtig, "weiß noch nicht." Das wurde geflissentlich ignoriert. "Deine Eltern haben uns doch vorgeschwärmt vom Stahlhaus. Übernachten will ich aber dort nicht. Aber wenn wir mit der Jennerbahn... und dann da runter zum Königssee?" "Na, das ist aber kräftig für einen Tag." Ein Blick in die Karte ergab in Summe 650 m Aufstieg und lasche 1700 Höhenmeter Abstieg hinunter zum Königssee. Mit eng umrissenem Zeitrahmen, erste Jennerbahn rauf, letztes Schiff am Königssee retour. Schon mehr als Hitze!! Aber drei Seen am Weg! Hmmm, die Idee hatte was. Der Schneibstein ist der höchste Punkt am Weg, leicht zu erreichen. Der Weg markiert, sicher nichts mit einsamem Hagengebirge, aber sehr viel mit sehr schönem Hagengebirge! "Barbara, das machen wir!" Ich bin leicht zum Positiven zu motivieren.
Also starteten wir in St. Gilgen zeitig, um die erste Bahn um 8 Uhr zu erreichen. Noch umspielten morgendliche Nebel die Riesenparkplätze am Königsee.
Morgennebel.jpg
Die Jennerbahn ist witzig. 1953 erbaut, ist sie wohl die einzige mir bekannte Seilbahn, wo man quer zur Fahrtrichtung sitzt. Zwei Personen pro Gondel, ich musste meine Knie einziehen.
jennerbahn.jpg
Gemütlich schwebten wir zum Jennergipfel hinauf, wo unsere Überschreitung starten sollte. Schon in der Früh war es heiß oben. Wir gingen dennoch beschwingt hinunter zum Stahlhaus.
stahlhaus.jpg
Dort machten wir eine kurze Pause, unsere knappen Wasservorräte sollten ja noch lange reichen. Dann ging es dem Gipfel des Schneibsteins zu, mit vielen Gleichgesinnten. Der Schneibstein ist wohl der am leichtesten zu erreichende Zweitausender um Berchtesgaden und dem entsprechend viel besucht.
schneibstein1.jpg
Der Weg ist sehr schön und noch immer blumenreich. Hier die Prachtnelke. Die blüht sonst viel tiefer.
prachtnelke.jpg
Aber auch der Rückblick zum Jenner hat was.
jenner.jpg
Und erst der Tiefblick ins Bluntautal. Wir erinnern uns, dort entstand die Idee...
bluntautal.jpg
Nach eineinhalb Stunden sind wir oben. Wir sind auf Kurs. Das letzte Schiff fährt um 18 Uhr 10 im Sommer. Danach wird es seeeehhhr teuer. Das Panorama ist wirklich sehenswert. Also wird es gründlich fotografiert.
panofoto am schneibstein.jpg
Nach kurzer Rast gehen wir weiter. Wir treffen eine Gruppe Steinböcke. Nun gut, könnt Ihr sagen die gibt es ja sogar auf der Hohen Wand! Aber hier, im Hagengebirge, wurden sie in den 20er Jahren in Österreich erstmals nachgezüchtet und ausgewildert. Die Tiere kamen direkt aus dem Paradiso-Gebiet. Die ersten in Österreich also.
steinwild.jpg
Unser Weg ist deutlich erkennbar. Er lässt uns den Windschartenkopf rechts, also in Deutschland umgehen.
Windschartenkopf.jpg
Davor liegt die Windscharte. Dort müssen wir hin.
windscharte.jpg
Wegweiser in alle Richtungen. Nach Osten zu die einsame Hochfläche. Ob da etwa Biwakplätze... Egal, ich kehre zu Frau und Weg zurück.
Wir gehen die Querung rechts ab. Bald darauf kommt der Seeleinsee erstmals ins Blickfeld. Wir freuen uns auf ein erstes Seebad am Weg. Hoffentlich ist das Wasser nicht zu kalt.
erster blick auf seeleinsee.jpg
Barbara ist noch immer mit Freude dabei. Sonst nicht so sehr eine Freundin langer Hatscher grinst sie über das ganze Gesicht. Wohl der Einfluss des Hagengebirges...
mit freude.jpg
Wir erreichen den See knapp nach eins. Erspart mir Fotos der Badeszenen bitte. Das Wasser hatte 17 ° und ganze Gruppen stürzten sich unter Gekirre in die Fluten. Die meisten Besucher dieses hoch gelegenen Strandbades waren von de Gotzentalalm zugestiegen.
seeleinsee.jpg
Nach Bad und kurzer Mittagsrast gingen wir weiter. Wir mussten einen scharfen Anstieg machen, den letzten des Tages. Der Sattel des Hochgschirrs liegt immerhin 140 Meter über dem See. Dann ging es nur mehr bergab. Und zwar kräftig.
abstieg gegen steinernes meer.jpg
1400 Höhenmeter hinunter, mit zunehmender Steilheit und prachtvollem Blick in Richtung Steinernes Meer. Wie es weitergeht, zeige ich euch in der Antwort.
Lg, michl fasan
Einsames Hagengebirge! Der Michi hat oft davon geträumt, einsame Routen ausbaldowert und Biwakplätze ermittelt. Lange Überschreitungen sollten da möglich sein und wilde Schrofereien. Dann war der Sommerurlaub da, traditionellerweise in St. Gilgen am Wolfgangsee. Ob ich mich da wohl von der Familie abseilen und zwei Tage im Hagengebirge verschwinden könnte? Wohl nur, wenn ich vorher mit der Gattin etliche Unternehmungen und Ausflüge durchgeführt habe. So lernten wir das schöne Bluntautal kennen und waren beide ehrlich begeistert.
"Was gehst denn im Hagengebirge?" fragte die Gattin plötzlich. "Oooch" antwortete ich vorsichtig, "weiß noch nicht." Das wurde geflissentlich ignoriert. "Deine Eltern haben uns doch vorgeschwärmt vom Stahlhaus. Übernachten will ich aber dort nicht. Aber wenn wir mit der Jennerbahn... und dann da runter zum Königssee?" "Na, das ist aber kräftig für einen Tag." Ein Blick in die Karte ergab in Summe 650 m Aufstieg und lasche 1700 Höhenmeter Abstieg hinunter zum Königssee. Mit eng umrissenem Zeitrahmen, erste Jennerbahn rauf, letztes Schiff am Königssee retour. Schon mehr als Hitze!! Aber drei Seen am Weg! Hmmm, die Idee hatte was. Der Schneibstein ist der höchste Punkt am Weg, leicht zu erreichen. Der Weg markiert, sicher nichts mit einsamem Hagengebirge, aber sehr viel mit sehr schönem Hagengebirge! "Barbara, das machen wir!" Ich bin leicht zum Positiven zu motivieren.
Also starteten wir in St. Gilgen zeitig, um die erste Bahn um 8 Uhr zu erreichen. Noch umspielten morgendliche Nebel die Riesenparkplätze am Königsee.
Morgennebel.jpg
Die Jennerbahn ist witzig. 1953 erbaut, ist sie wohl die einzige mir bekannte Seilbahn, wo man quer zur Fahrtrichtung sitzt. Zwei Personen pro Gondel, ich musste meine Knie einziehen.
jennerbahn.jpg
Gemütlich schwebten wir zum Jennergipfel hinauf, wo unsere Überschreitung starten sollte. Schon in der Früh war es heiß oben. Wir gingen dennoch beschwingt hinunter zum Stahlhaus.
stahlhaus.jpg
Dort machten wir eine kurze Pause, unsere knappen Wasservorräte sollten ja noch lange reichen. Dann ging es dem Gipfel des Schneibsteins zu, mit vielen Gleichgesinnten. Der Schneibstein ist wohl der am leichtesten zu erreichende Zweitausender um Berchtesgaden und dem entsprechend viel besucht.
schneibstein1.jpg
Der Weg ist sehr schön und noch immer blumenreich. Hier die Prachtnelke. Die blüht sonst viel tiefer.
prachtnelke.jpg
Aber auch der Rückblick zum Jenner hat was.
jenner.jpg
Und erst der Tiefblick ins Bluntautal. Wir erinnern uns, dort entstand die Idee...
bluntautal.jpg
Nach eineinhalb Stunden sind wir oben. Wir sind auf Kurs. Das letzte Schiff fährt um 18 Uhr 10 im Sommer. Danach wird es seeeehhhr teuer. Das Panorama ist wirklich sehenswert. Also wird es gründlich fotografiert.
panofoto am schneibstein.jpg
Nach kurzer Rast gehen wir weiter. Wir treffen eine Gruppe Steinböcke. Nun gut, könnt Ihr sagen die gibt es ja sogar auf der Hohen Wand! Aber hier, im Hagengebirge, wurden sie in den 20er Jahren in Österreich erstmals nachgezüchtet und ausgewildert. Die Tiere kamen direkt aus dem Paradiso-Gebiet. Die ersten in Österreich also.
steinwild.jpg
Unser Weg ist deutlich erkennbar. Er lässt uns den Windschartenkopf rechts, also in Deutschland umgehen.
Windschartenkopf.jpg
Davor liegt die Windscharte. Dort müssen wir hin.
windscharte.jpg
Wegweiser in alle Richtungen. Nach Osten zu die einsame Hochfläche. Ob da etwa Biwakplätze... Egal, ich kehre zu Frau und Weg zurück.
Wir gehen die Querung rechts ab. Bald darauf kommt der Seeleinsee erstmals ins Blickfeld. Wir freuen uns auf ein erstes Seebad am Weg. Hoffentlich ist das Wasser nicht zu kalt.
erster blick auf seeleinsee.jpg
Barbara ist noch immer mit Freude dabei. Sonst nicht so sehr eine Freundin langer Hatscher grinst sie über das ganze Gesicht. Wohl der Einfluss des Hagengebirges...
mit freude.jpg
Wir erreichen den See knapp nach eins. Erspart mir Fotos der Badeszenen bitte. Das Wasser hatte 17 ° und ganze Gruppen stürzten sich unter Gekirre in die Fluten. Die meisten Besucher dieses hoch gelegenen Strandbades waren von de Gotzentalalm zugestiegen.
seeleinsee.jpg
Nach Bad und kurzer Mittagsrast gingen wir weiter. Wir mussten einen scharfen Anstieg machen, den letzten des Tages. Der Sattel des Hochgschirrs liegt immerhin 140 Meter über dem See. Dann ging es nur mehr bergab. Und zwar kräftig.
abstieg gegen steinernes meer.jpg
1400 Höhenmeter hinunter, mit zunehmender Steilheit und prachtvollem Blick in Richtung Steinernes Meer. Wie es weitergeht, zeige ich euch in der Antwort.
Lg, michl fasan
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