Von 26.8. bis 12.9. haben wir uns auf Korsika aufgehalten, hauptsächlich, um den (eigentlich die) GR 20 zu begehen. Ausgangspunkt war Calenzana im Nordwesten, Endpunkt nach 15 Etappen Conca im Südosten.
Einige Eckpunkte vorweg:
An-/Abreise: Der öffentliche Verkehr auf Korsika ist - von den Bahnverbindungen abgesehen - bescheiden. Kaum eine Linie wird öfter als einmal täglich befahren, die Fahrpläne sind eher Richtzeiten. Man tut gut daran, sich diese unter www.corsicabus.org vorher zusammenzusuchen, denn es gibt weder Fahrplanaushänge noch Haltestellen (in den Fahrplänen sind aber die Haltepunkte (meist vor Bars) vermerkt, sonst wird aber auch auf Handzeichen angehalten). Im übrigen dienen die Abfahrtszeiten eher als grobe Richtzeiten (bei 30 Minuten Verspätung braucht man noch nicht nervös werden ). Ach ja, Autostop ist eher mühsam.
Kartenmaterial: Die 1:25.000-Karten des IGN sind sehr gut, mit 4250 OT, 4251 OT, 4252 OT, 4253 ET deckt man den gesamten Weg ab (bis auf das erste Drittel der ersten Etappe).
Führerliteratur: Jener von Erik Van de Perre aus dem Stein-Verlag ist zu empfehlen. Er ist kompakt genug, um mitgenommen zu werden, enthält genaue Beschreibungen samt Höhenprofil, Varianten, Gipfelzielen, Abstiegsmöglichkeiten und dort vorhandener Busanschlüsse sowie gute Informationen zu den Hütten und deren Angebot (Menü/Proviant/Zeltplätze, ...). Lediglich die Schwierigkeitsangaben sind etwas dramatisierend (die aufregenden "Kletterstellen" sind für trittsichere und felsgewohnte Bergsteiger meist aufrecht zu meistern), was aber nicht schlecht ist, um Ungeübte von diesem durchaus alpinen Weg abzuhalten. Die angegebenen Gehzeiten sind meist sehr moderat, nur auf den flachen Etappen sind sie ziemlich ambitioniert!
Wege: Im Nordteil (9 Etappen bis Vizzavona) überwiegt alpiner Charakter mit teils recht wilder Felsszenerie. Der Untergrund ist oft steinig oder geröllig, teils geht man stundenlang über schräge Platten, die bei Nässe gefährlich sein können. Die Markierungen sind hier aber ausgezeichnet, ein Verirren kaum möglich. Der Südteil hingegen bietet über weite Strecken Wald- und Wiesenwege, die sehr angenehm zu begehen sind, dafür werden die Markierungen spärlicher. Trittsicherheit schadet aber auch hier nicht.
Varianten: Wo immer es das Wetter zulässt, sollte man die "alpine Variante" wählen. Zum Teil handelt es sich ohnehin um die ursprüngliche Originalroute, die für weniger versierte Geher durch sinnlose Talhatscher "entschärft" wurde. Vom Monte Cinto abgesehen haben wir auch sämtliche Gipfel am Weg "abgeräumt", am interessantesten dabei wohl die Paglia Orba (Stellen II), sehr schön aber auch die anderen: Monte Rotondo (Zweithöchster, schön zu besteigen), Monte d'Oro (viel angenehmerer Abstieg als am Originalweg, wenn auch länger) und Monte Renoso. Zwar unmarkiert, sind die Aufstiege durch Steinmänner durchwegs gut zu finden.
Verpflegung: Zumindest alle drei Etappen besteht die Möglichkeit, Proviant nachzukaufen. Die Hütten bieten manchmal einfache Tagesteller (die Käseomelettes sind meist sehr gut) Abendmenüs an. Auf jeder Hütte sind Kochstellen für Selbstversorger vorhanden, manchmal aber nur in der Hütte (wo man sich als Camper oft reinschummeln kann). Trinkwasser kann zumindest bei jeder Hütte nachgetankt werden.
Unterkunft: Am besten ist es, im eigenen Zelt zu schlafen. Meist finden sich genügend gute Zeltplätze um die Hütten. Es gibt auch immer Toiletten (ohne Klopapier!) und Waschgelegenheiten (wenn auch das Wasser in den Duschen nicht immer üppig rinnt). In den Hütten gibt es Matratzenlager (ohne Decken und Pölster), die aber oft voll belegt sind - dann besteht die Möglichkeit, in eines der Dauerzelte auszuweichen, die auch bei einigen Hütten aufgestellt sind.
Preise: Zeltplatz meist 5 Euro/Person, Lager 10 Euro/Person. Tagesteller ca. 8 Euro, Menü zwischen 15 und 20 Euro. Bier 5-6 Euro.
Wetter: Wir hatten Glück mit dem Wetter. Nur an den ersten beiden und am vorletzten Tag gab es Gewitter/Regen. Der Preis für schönes Wetter ist oft starker Wind. Ein früher Aufbruch empfielt sich im Sommer schon wärmetechnisch, außerdem ist man dann meist vor den Gewittern auf den Hütten. Gewitter gab es durchaus schon ab ca. 14 Uhr, und diese dauerten 2-3 Stunden.
So, nun aber endlich zur ersten Etappe: Calencana - Bocca a u Saltu - Ref. d'Ortu di u Piobbu.
Wir verlassen Calencana um 6:30 Uhr Früh mit Blick auf die Reste eines Morgengewitters vor der Westküste.
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Gecko auf der Jagd
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Urtümlich anmutende Felsgestalten
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Die ersten Stunden des Aufstieges sind mühsam, geht es doch durch eine recht ausgedorrte Hügellandschaft bei hoher Schwüle aufwärts.
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Seltsame Bäume gibt's hier.
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Immer wieder Blicke auf Calvi mit Zitadelle.
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Bei den "gefährlichen Kletterstellen" konnten wir gegenüber den Flachlandläufern meist wieder Boden gut machen.
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Schon gegen halb elf Uhr vormittags wölkt es sich wieder ein.
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Nachdem wir das Gewitter in der Hütte ausgesessen haben, beziehen wir unseren ersten schönen Zeltplatz.
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Nicht nur wir genießen die Sonne. Solche Fotos ließen wir aber bald bleiben, denn auf dem Weg wimmelt es nur so vor Eidechsen. Die viel beschriebenen Wildschweine haben sich dagegen rar gemacht. Von zwei Exemplaren nach einigen Tagen und einem Grunzen in der ersten Nacht abgesehen, hatten wir keine Begegnung mit ihnen.
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Nach ausgiebigem Knorr-Menü wird noch der Sonnenuntergang bewundert.
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Neben mühsamen 1.440 Hm Aufstieg und 180 Hm Abstieg bietet die erste Etappe keine besonderen Reize, vor allem, wenn bei Erreichen der Felsen die Szenerie zuzieht. Aber die GR 20 hat ja noch 14 Tage Zeit, uns zu begeistern und die Gedanken von den schweeeren Rucksäcken abzulenken. Unterwegs waren wir mit Pausen 6 3/4 Stunden.
Bitte um etwas Geduld mit den weiteren Etappenbeschreibungen.
Einige Eckpunkte vorweg:
An-/Abreise: Der öffentliche Verkehr auf Korsika ist - von den Bahnverbindungen abgesehen - bescheiden. Kaum eine Linie wird öfter als einmal täglich befahren, die Fahrpläne sind eher Richtzeiten. Man tut gut daran, sich diese unter www.corsicabus.org vorher zusammenzusuchen, denn es gibt weder Fahrplanaushänge noch Haltestellen (in den Fahrplänen sind aber die Haltepunkte (meist vor Bars) vermerkt, sonst wird aber auch auf Handzeichen angehalten). Im übrigen dienen die Abfahrtszeiten eher als grobe Richtzeiten (bei 30 Minuten Verspätung braucht man noch nicht nervös werden ). Ach ja, Autostop ist eher mühsam.
Kartenmaterial: Die 1:25.000-Karten des IGN sind sehr gut, mit 4250 OT, 4251 OT, 4252 OT, 4253 ET deckt man den gesamten Weg ab (bis auf das erste Drittel der ersten Etappe).
Führerliteratur: Jener von Erik Van de Perre aus dem Stein-Verlag ist zu empfehlen. Er ist kompakt genug, um mitgenommen zu werden, enthält genaue Beschreibungen samt Höhenprofil, Varianten, Gipfelzielen, Abstiegsmöglichkeiten und dort vorhandener Busanschlüsse sowie gute Informationen zu den Hütten und deren Angebot (Menü/Proviant/Zeltplätze, ...). Lediglich die Schwierigkeitsangaben sind etwas dramatisierend (die aufregenden "Kletterstellen" sind für trittsichere und felsgewohnte Bergsteiger meist aufrecht zu meistern), was aber nicht schlecht ist, um Ungeübte von diesem durchaus alpinen Weg abzuhalten. Die angegebenen Gehzeiten sind meist sehr moderat, nur auf den flachen Etappen sind sie ziemlich ambitioniert!
Wege: Im Nordteil (9 Etappen bis Vizzavona) überwiegt alpiner Charakter mit teils recht wilder Felsszenerie. Der Untergrund ist oft steinig oder geröllig, teils geht man stundenlang über schräge Platten, die bei Nässe gefährlich sein können. Die Markierungen sind hier aber ausgezeichnet, ein Verirren kaum möglich. Der Südteil hingegen bietet über weite Strecken Wald- und Wiesenwege, die sehr angenehm zu begehen sind, dafür werden die Markierungen spärlicher. Trittsicherheit schadet aber auch hier nicht.
Varianten: Wo immer es das Wetter zulässt, sollte man die "alpine Variante" wählen. Zum Teil handelt es sich ohnehin um die ursprüngliche Originalroute, die für weniger versierte Geher durch sinnlose Talhatscher "entschärft" wurde. Vom Monte Cinto abgesehen haben wir auch sämtliche Gipfel am Weg "abgeräumt", am interessantesten dabei wohl die Paglia Orba (Stellen II), sehr schön aber auch die anderen: Monte Rotondo (Zweithöchster, schön zu besteigen), Monte d'Oro (viel angenehmerer Abstieg als am Originalweg, wenn auch länger) und Monte Renoso. Zwar unmarkiert, sind die Aufstiege durch Steinmänner durchwegs gut zu finden.
Verpflegung: Zumindest alle drei Etappen besteht die Möglichkeit, Proviant nachzukaufen. Die Hütten bieten manchmal einfache Tagesteller (die Käseomelettes sind meist sehr gut) Abendmenüs an. Auf jeder Hütte sind Kochstellen für Selbstversorger vorhanden, manchmal aber nur in der Hütte (wo man sich als Camper oft reinschummeln kann). Trinkwasser kann zumindest bei jeder Hütte nachgetankt werden.
Unterkunft: Am besten ist es, im eigenen Zelt zu schlafen. Meist finden sich genügend gute Zeltplätze um die Hütten. Es gibt auch immer Toiletten (ohne Klopapier!) und Waschgelegenheiten (wenn auch das Wasser in den Duschen nicht immer üppig rinnt). In den Hütten gibt es Matratzenlager (ohne Decken und Pölster), die aber oft voll belegt sind - dann besteht die Möglichkeit, in eines der Dauerzelte auszuweichen, die auch bei einigen Hütten aufgestellt sind.
Preise: Zeltplatz meist 5 Euro/Person, Lager 10 Euro/Person. Tagesteller ca. 8 Euro, Menü zwischen 15 und 20 Euro. Bier 5-6 Euro.
Wetter: Wir hatten Glück mit dem Wetter. Nur an den ersten beiden und am vorletzten Tag gab es Gewitter/Regen. Der Preis für schönes Wetter ist oft starker Wind. Ein früher Aufbruch empfielt sich im Sommer schon wärmetechnisch, außerdem ist man dann meist vor den Gewittern auf den Hütten. Gewitter gab es durchaus schon ab ca. 14 Uhr, und diese dauerten 2-3 Stunden.
So, nun aber endlich zur ersten Etappe: Calencana - Bocca a u Saltu - Ref. d'Ortu di u Piobbu.
Wir verlassen Calencana um 6:30 Uhr Früh mit Blick auf die Reste eines Morgengewitters vor der Westküste.
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Gecko auf der Jagd
IMG_7716 (Small).JPG
Urtümlich anmutende Felsgestalten
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Die ersten Stunden des Aufstieges sind mühsam, geht es doch durch eine recht ausgedorrte Hügellandschaft bei hoher Schwüle aufwärts.
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Seltsame Bäume gibt's hier.
IMGP1079 (Small).JPG
Immer wieder Blicke auf Calvi mit Zitadelle.
IMG_7728 (Small).JPG
Bei den "gefährlichen Kletterstellen" konnten wir gegenüber den Flachlandläufern meist wieder Boden gut machen.
IMG_7738 (Small).JPG
IMGP1083 (Small).JPG
Schon gegen halb elf Uhr vormittags wölkt es sich wieder ein.
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Nachdem wir das Gewitter in der Hütte ausgesessen haben, beziehen wir unseren ersten schönen Zeltplatz.
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Nicht nur wir genießen die Sonne. Solche Fotos ließen wir aber bald bleiben, denn auf dem Weg wimmelt es nur so vor Eidechsen. Die viel beschriebenen Wildschweine haben sich dagegen rar gemacht. Von zwei Exemplaren nach einigen Tagen und einem Grunzen in der ersten Nacht abgesehen, hatten wir keine Begegnung mit ihnen.
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Nach ausgiebigem Knorr-Menü wird noch der Sonnenuntergang bewundert.
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Neben mühsamen 1.440 Hm Aufstieg und 180 Hm Abstieg bietet die erste Etappe keine besonderen Reize, vor allem, wenn bei Erreichen der Felsen die Szenerie zuzieht. Aber die GR 20 hat ja noch 14 Tage Zeit, uns zu begeistern und die Gedanken von den schweeeren Rucksäcken abzulenken. Unterwegs waren wir mit Pausen 6 3/4 Stunden.
Bitte um etwas Geduld mit den weiteren Etappenbeschreibungen.
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