Seealpen - viele Wanderwege nicht in den IGN TOP 25 Karten

[Bergfan2007]

Ich werde Ende September, Anfang Oktober in Südfrankreich (nähe Menton) Urlaub machen (Dank Auto bin ich aber sehr mobil und nehme auch längere Anfahrten in Kauf). Ich habe mir schon eine IGN Karten besorgt und ein paar Wanderführer (die Rother Wanderfüher, Seealpen von Thomas Rettstatt vom Bruckmann Verlag und Die Seealpen von Bätzing/Kleider vom Rotpunktverlag).

In den Wanderführern sind z.T. Wege als markiert beschrieben, die in der Karte als unmarkiert eingezeichnet sind. Und meine Tourensuche im Internet hat auch ergeben, dass es Wege/Routen gibt, die zwar (mit Steinmännern) markiert sind, aber in den IGN Karten gar nicht eingezeichnet sind.

Ich wollte jetzt fragen, ob mir jemand sagen kann, wo ich Infos bekommen kann, wo überwall Wanderwege/markierte Routen verlaufen, da in den IGN Karten ja leider nur die größten/wichtigsten eingezeichnet sind und die Wanderführer auch immer nur eine kleine Auswahl der möglichen Bergtouren haben. Von vielen Gebirgsgruppen in den Ostalpen gibt es ja die AV-Führer, in denen wesentlich mehr Routen beschrieben sind, als in den Karten eingezeichnet. Gibt es etwas vergleichbares vielleicht auch für die Seealpen?

Wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte!

[Rajiv]

AW: Seealpen - viele Wanderwege nicht in den IGN TOP 25 Karten

Seit einigen Jahren gibt es bei IGN den etwas seltsamen Umstand, daß in den TOP 25 (also die Blaue Serie) das wegenetz ausgedünnt wird. Nicht nur im Westalpenbereich, auch in den Pyrenäen habe ich dies festgestellt (dort war früher oft der HRP in der Blauen Serie eingezeichnet, mittlerweile gibt es einige Blätter da ist er gar nicht mehr eingezeichnet). Für die Seealpen habe ich keine konkreten Veränderungen im Gedächtnis, aber in den Cottischen Alpen tauchte das Problem ebenfalls auf: Markierte Wanderwege in der Natur tauchen auf den IGN-Karten nur noch als unmarkierte Wege auf und relativ wenig begangene (in der Natur entweder spärlich markiert oder gar nicht markiert) entfallen auf den Karten ganz; ganz selten passiert es sogar, daß ein in der Karte unmarkiert eingezeichneter Weg in Wirklichkeit sehr gut markiert ist (da dürfte die Markierung erst im Vorjahr passiert sein). Eine vollkommen ergiebige Antwort habe ich nicht parat, aber meine Beobachtungen ließen oft folgenden Rückschluß zu: Es gibt Wege, die relativ wenig begangen werden (mehrere Gründe möglich, meist ist es auch nicht nur ein Grund: In Hochtälern werden die hinteren unbewohnten Bereiche nicht mehr bewirtschaftet, deswegen fallen die "Begehungen" durch Tierhaltung etc. weg, dazu kommt meist noch die vermeintliche mangelnde Atraktivität, sprich es gibt dort hinten keinen leichten 3000er oder ähnliches), solche wenig begangenen Wege "verschwinden" über die Jahre einfach, das heißt sie wachsen zu oder werden durch "Murmelspalten" relativ unangenehm zu laufen bzw. in steileren Lagen rutscht etwas ab und es gibt logischerweise keine Instandhaltungen, habe merhfach solche "Wege" in Angriff genommen, es war wirklich nicht die große Freude, man sucht sich dann lieber seine eigene Linie im Schutthang als sklavisch einem vermeintlichen Weg zu folgen, damit wird der eigentliche Weg noch weniger begangen und wird noch weiter unkenntlich; konsequenterweise verschwindet er dann nach etlichen Jahren von den Karten.
Die Faustregel klappt meistens oberhalb der 2000m-Marke ganz gut: Wenn auf der Karte der Weg über einen Paß geht und somit mehrere Wege verbindet, dann ist er meist auch recht gut begehbar, die Markierung ist entweder durch Zeichen oder Steinmänner relativ eindeutig (wobei eigentlich jeder Westalpenweg, ausgenommen GR 5 und konsorten, einen netten Punkt hat, an dem man sich ordentlich verhauen kann, solange aber wenigstens ein Wanderer dabei ist, der etwas aufpaßt, sollte das Problem innnerhalb zwei Minuten auffallen; gibt aber größere Gruppen die so in ihre Gespräche vertieft waren, daß sie es erst nach einer halben Stunde mitbekommen haben...). Schwieriger wird es bei reinen Gipfelanstiegen, da habe ich alles erlebt und bin an einigen Bergen auch umgekehrt und bin auf einen anderen Berg, weil der Weg einfach nicht mehr da war.

Rajiv