Diese 5-tägige Biwakrunde in den Sextener Dolomiten ist eigentlich auf
unübliche Weise entstanden.
Obwohl sowohl Petra als auch ich besonders solche längeren Unternehmungen
normalerweise genau planen (die Unwägbarkeiten wie Wetter kommen eh von
selber), ist das diesmal aufgrund einer abgesagten BRG Tour sehr
spontan entstanden:
Da Alfreds Col Nudo Cavallo BRG Tour wegen eines gesperrten Wegabschnittes
abgesagt werden mußte, verlagerte sich das Interesse der Teilnehmer auf eine
Mehrtagesunternehmung von einem festen Stützpunkt aus (Campestrinbiwak).
Petra und ich wollten da an sich auch zuerst dabei sein, hatten uns aber doch
auf eine mehrtägige Biwakrunde mit verschiedenen Stützpunkten gefreut.
Da wir schon ein paar Tage früher in Forno di Zoldo waren und die Gegend
erkundeten, kristallisierte sich am Ende heraus, daß wir doch die
ursprüngliche Idee einer Biwakrunde ohne festen Stützpunkt verfolgen wollten, und
so sagten wir telefonisch bei Alfred ab (ich hoffe, ihr seids uns nicht
bös, und hattet ebenso schöne Tage wie wir in den Sextenern!).
Dann fuhren wir Richtung Norden, um die Sextener auf hohen, spätherbstlichen
Wegen zu durchstreifen, da wir sie beide noch nicht kannten.
Alle Hütten waren bereits geschlossen, und wir nahmen daher die für diese
Höhe notwendige winterliche Biwakausrüstung und Proviant für 5 Tage mit.
Wie es uns an diesen 5 Tagen ohne Stützpunkt in einer fast bizarr anmutenden
Landschaft gegangen ist, davon soll dieser Bildbericht handeln.
Tag 1:
Wir waren von Süden über den Kreuzbergpaß nach Moos und weiter ins
Fischleintal gekommen und wollten über das Bacherntal
zum Rifugio Zsigmondy (Comici Hütte) aufsteigen.
Warum das nicht so gekommen ist, davon später.
Zuerst mußten wir uns an unsere guten Freunde gewöhnen, die anfangs 16 bis 18 kg
schweren (je nachdem wieviel Wasser gerade getragen wurde) Wibiwis (WInter-
BIwak-WImmerln). Hier Petra mit ihrem persönlichen Wibiwi:
s1.jpg
Der Talschluß des Fischleintals bietet bereits imposante Einblicke in die
Bergwelt der Sextener Dolomiten:
s2.jpg
s3.jpg
Gleich nach dem Eintritt ins Altensteintal gab es eine böse
Überraschung: Wir hatten ganz auf den Bergsturz des Einserkofels vergessen:
s4.jpg
Alle Wege nach oben waren gesperrt!
Da Spuren hinter der Absperrung zu sehen waren, beschlossen wir, bis zur
Abzweigung Altensteintal/Bacherntal zu gehen, und zu schauen, ob sich nicht
etwas machen ließe.
Dort angekommen, verwarfen wir die Idee mit der Zsigmondyhütte, denn da hätte man
direkt unter dem frischen Bergsturz vorbeigehen müssen und wäre wohl etwa eine
halbe Stunde in der Gefahrenzone gewesen. Wir beschlossen aber, den Weg zur
Zinnenhütte (Rifugio Tre Cime Locatelli, 2405m) zu gehen. Dabei befanden wir
uns nur kurz in der Gefahrenzone, und machten, daß wir schnell voran kamen.
Auf Steinen, Weg und Bäumen lag auf einem langen Wegstück zentimeterdicker,
festgebackener Lehmstaub, und es roch auch irgendwie kalkig, obwohl seit dem
Bergsturz bereits 3 Wochen vergangen sind. Auf etwa 1800m Höhe lagen kastengroße
Steine auf dem Weg, die bewiesen, daß ein Steinschlaghelm nicht wirklich was
gebracht hätte, und der Luftdruck des Bergsturzes hatte einige Bäume
umgerissen, die nun quer über dem Weg lagen.
Mehrere Fußspuren zeigten uns den Weg durch das Chaos, und bald waren wir durch
die mühsame Zone durch, sodaß es wieder Zeit für Fotos gab.
Hier ein Blick am Einser vorbei, zum Elferschartenspitz und der Sextener Rotwand:
s5.jpg
Bald begann es nun winterlich zu werden:
s6.jpg
(Sodaß sich auch abgehärtete Obersteirerinnen gern einen Anorak anziehen).
Hinter Petra das Büllelejoch (Forcella Pian di Cengia, 2522m), das wir an einem
späteren Tag noch überschreiten werden, und dahinter schaut der Zwölferkofel hervor:
s7.jpg
Endlich ist die Zinnenhütte zu sehen, bald haben wir die 1000 Höhenmeter mit unserem
"Wimmerl" hinter uns:
s8.jpg
Es ist schon recht spät, daher grüßt uns der Paternkofel bei der Hütte bereits
im Abendlicht:
s9.jpg
Da es recht kalt ist, kochen und essen wir im Winterraum.
Ich Weichei hätte ja dort auch geschlafen, aber Petra überzeugt mich mit wenig
Mühe, daß ein Biwak zur Gewöhnung auf der Hüttenterasse im Angesicht der 3 Zinnen
viel besser wäre. Daher richten wir uns dort ein, wo im Sommer die Hundertschaften
herumsteigen, und jetzt die tiefste Stille herrscht.
Im Osten sehen wir bald die Nacht heraufkriechen:
s10.jpg
Und von welchem Biwakplatz hat man schon so einen Ausblick im Abendlicht:
s11.jpg
unübliche Weise entstanden.
Obwohl sowohl Petra als auch ich besonders solche längeren Unternehmungen
normalerweise genau planen (die Unwägbarkeiten wie Wetter kommen eh von
selber), ist das diesmal aufgrund einer abgesagten BRG Tour sehr
spontan entstanden:
Da Alfreds Col Nudo Cavallo BRG Tour wegen eines gesperrten Wegabschnittes
abgesagt werden mußte, verlagerte sich das Interesse der Teilnehmer auf eine
Mehrtagesunternehmung von einem festen Stützpunkt aus (Campestrinbiwak).
Petra und ich wollten da an sich auch zuerst dabei sein, hatten uns aber doch
auf eine mehrtägige Biwakrunde mit verschiedenen Stützpunkten gefreut.
Da wir schon ein paar Tage früher in Forno di Zoldo waren und die Gegend
erkundeten, kristallisierte sich am Ende heraus, daß wir doch die
ursprüngliche Idee einer Biwakrunde ohne festen Stützpunkt verfolgen wollten, und
so sagten wir telefonisch bei Alfred ab (ich hoffe, ihr seids uns nicht
bös, und hattet ebenso schöne Tage wie wir in den Sextenern!).
Dann fuhren wir Richtung Norden, um die Sextener auf hohen, spätherbstlichen
Wegen zu durchstreifen, da wir sie beide noch nicht kannten.
Alle Hütten waren bereits geschlossen, und wir nahmen daher die für diese
Höhe notwendige winterliche Biwakausrüstung und Proviant für 5 Tage mit.
Wie es uns an diesen 5 Tagen ohne Stützpunkt in einer fast bizarr anmutenden
Landschaft gegangen ist, davon soll dieser Bildbericht handeln.
Tag 1:
Wir waren von Süden über den Kreuzbergpaß nach Moos und weiter ins
Fischleintal gekommen und wollten über das Bacherntal
zum Rifugio Zsigmondy (Comici Hütte) aufsteigen.
Warum das nicht so gekommen ist, davon später.
Zuerst mußten wir uns an unsere guten Freunde gewöhnen, die anfangs 16 bis 18 kg
schweren (je nachdem wieviel Wasser gerade getragen wurde) Wibiwis (WInter-
BIwak-WImmerln). Hier Petra mit ihrem persönlichen Wibiwi:
s1.jpg
Der Talschluß des Fischleintals bietet bereits imposante Einblicke in die
Bergwelt der Sextener Dolomiten:
s2.jpg
s3.jpg
Gleich nach dem Eintritt ins Altensteintal gab es eine böse
Überraschung: Wir hatten ganz auf den Bergsturz des Einserkofels vergessen:
s4.jpg
Alle Wege nach oben waren gesperrt!
Da Spuren hinter der Absperrung zu sehen waren, beschlossen wir, bis zur
Abzweigung Altensteintal/Bacherntal zu gehen, und zu schauen, ob sich nicht
etwas machen ließe.
Dort angekommen, verwarfen wir die Idee mit der Zsigmondyhütte, denn da hätte man
direkt unter dem frischen Bergsturz vorbeigehen müssen und wäre wohl etwa eine
halbe Stunde in der Gefahrenzone gewesen. Wir beschlossen aber, den Weg zur
Zinnenhütte (Rifugio Tre Cime Locatelli, 2405m) zu gehen. Dabei befanden wir
uns nur kurz in der Gefahrenzone, und machten, daß wir schnell voran kamen.
Auf Steinen, Weg und Bäumen lag auf einem langen Wegstück zentimeterdicker,
festgebackener Lehmstaub, und es roch auch irgendwie kalkig, obwohl seit dem
Bergsturz bereits 3 Wochen vergangen sind. Auf etwa 1800m Höhe lagen kastengroße
Steine auf dem Weg, die bewiesen, daß ein Steinschlaghelm nicht wirklich was
gebracht hätte, und der Luftdruck des Bergsturzes hatte einige Bäume
umgerissen, die nun quer über dem Weg lagen.
Mehrere Fußspuren zeigten uns den Weg durch das Chaos, und bald waren wir durch
die mühsame Zone durch, sodaß es wieder Zeit für Fotos gab.
Hier ein Blick am Einser vorbei, zum Elferschartenspitz und der Sextener Rotwand:
s5.jpg
Bald begann es nun winterlich zu werden:
s6.jpg
(Sodaß sich auch abgehärtete Obersteirerinnen gern einen Anorak anziehen).
Hinter Petra das Büllelejoch (Forcella Pian di Cengia, 2522m), das wir an einem
späteren Tag noch überschreiten werden, und dahinter schaut der Zwölferkofel hervor:
s7.jpg
Endlich ist die Zinnenhütte zu sehen, bald haben wir die 1000 Höhenmeter mit unserem
"Wimmerl" hinter uns:
s8.jpg
Es ist schon recht spät, daher grüßt uns der Paternkofel bei der Hütte bereits
im Abendlicht:
s9.jpg
Da es recht kalt ist, kochen und essen wir im Winterraum.
Ich Weichei hätte ja dort auch geschlafen, aber Petra überzeugt mich mit wenig
Mühe, daß ein Biwak zur Gewöhnung auf der Hüttenterasse im Angesicht der 3 Zinnen
viel besser wäre. Daher richten wir uns dort ein, wo im Sommer die Hundertschaften
herumsteigen, und jetzt die tiefste Stille herrscht.
Im Osten sehen wir bald die Nacht heraufkriechen:
s10.jpg
Und von welchem Biwakplatz hat man schon so einen Ausblick im Abendlicht:
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