Und wieder konnte ich eine der letzten ungelösten Fragen der Menschheit klären: Ist der obere Vogelbachgraben (Vallone degli Uccelli), also oberhalb der Kreuzung mit dem markierten Weg Nr. 523 bis zur Lonas Alpe (Malga Biffil), begehbar? Die Antwort lautet: Ja, er ist es, und es gibt sogar einen (fast) durchgehenden Steig, der noch immer erhalten wird und sich in sehr gutem Zustand befindet!
Das erste Bild zeigt den Blick hinein in den oberen Vogelbachgraben, aufgenommen noch vom Abstieg am 523er-Weg, von der Sella di Barizze kommend:
oberer Vogelbachgraben (von Weg 523).JPG
Von der Kreuzung mit Weg 523 (nahe dem P. 1084 m lt. Tabacco-Karte Nr. 18) folgt man zunächst weglos dem leicht gangbaren und hier völlig trockenen Bachbett. Schon nach wenigen Minuten wechselt man aber rechts (also orographisch links) in den ebenen Hochwald, wo man eine alte Wegtrasse erkennen kann. Danach muß man nochmals ganz kurz im Bachbett gehen (das ab hier wieder Wasser führt), steigt aber bei erster Gelegenheit (nahe der Kote 1106 m) rechts über die Böschung empor (Steigspur), wo sogleich der durchlaufende Steig beginnt. Er ist mit Steinmännern sowie mit großen gelben Grenztafeln des „Pramollo“-Forstes durchgehend bis zur Lonas Alpe (Malga Biffil) markiert! Man wandert bzw. quert nun etwas oberhalb des tief eingeschnittenen Vogelbaches (Rio degli Uccelli) dahin, wobei auch einige kleine Seitengräben bzw. -bäche gekreuzt werden.
Das zweite Bild zeigt den Blick heraus aus dem oberen Vogelbachgraben, aufgenommen vom Grabenknick kurz vor dem P. 1153 m. Mittig kann man auch den unteren Teil des 523er-Steiges erkennen. Und rechts im Hintergund sieht man zwei Gipfel des Brückenkopfes (M. Bruca):
oberer Vogelbachgraben (von nahe P. 1153 m), Brückenkopf (r.).JPG
Der erwähnte P. 1153 m markiert den Zusammenfluß zweier Bäche bzw. eine markante Grabenteilung - siehe das folgende Bild mit dem Autor neben einem besonders rötlichen Stein (vor dem rechten Graben):
oberer Vogelbachgraben, Grabenteilung, P. 1153 m (von L.O)#.JPG
Die Örtlichkeit ist perfekt für einen beschatteten Mittagsschlaf (auf einem kleinen ebenen Wiesenfleck unter Bäumen) bzw. ein Vollbad in einer der Gumpen geeignet! Genau hier wechselt auch unser Steig von der rechten auf die linke Bachseite, und folgt nun dem rechten Graben weiter.
Der Wegverlauf ist nun deutlich höher über dem Bach als zuvor. (Tabacco hat den Steig fälschlich direkt neben dem Bach eigezeichnet.) Auch hier werden später einige Seitenbäche bzw. -gräben gekreuzt, wobei eine solche Querung als (harmlose) Schlüsselstelle bezeichnet werden kann. Die nachfolgenden zwei Photographien zeigen meine Begleiterin ebendort beim Hinein- bzw. mich beim Hinausqueren; die gleiche Tropfwand ist jeweils erkennbar:
oberer Vogelbachgraben, Querung Seitengraben (ober P. 1274 m).JPG
oberer Vogelbachgraben, Querung Seitengraben (ober P. 1274 m)(von L.O.)#.JPG
Die nächste Aufnahme läßt den Betrachter in jenen wilden Schluchtast rechterhand blicken, der zur Scharte zwischen dem Sinouz (M. Scinauz)-Nordgipfel (links) und Hauptgipfel hochführt:
oberer Vogelbachgraben, Graben zur Sinouz-'Nordgipfelscharte' (von L.O.)#.jpg
Unser Weg hält sich aber an den linken Grabenast, dessen Bach er kreuzt (auf ca. 1340 m, weit oberhalb des Grabenteilungspunktes P. 1274 m). Man steigt nun also wieder auf der rechten Seite eines Baches bergan. (Tabacco hat den Steig fälschlich auf die linke Seite gesetzt.)
Eine letzte, aber wichtige Grabenteilung stellt der P. 1489 m dar: Man lasse sich hier nicht durch die gelben Tafeln verwirren, die dem rechten Bach weglos folgen, sondern folge dem linken Bach auf seiner rechten Seite! Die ersten erodierten Meter des dortigen Steiges machen die Situation etwas unklar, ein zusätzlicher Steinmann des Autors sollte aber Klarheit schaffen. Schließlich erreicht man auf ca. 1620 m den Waldrand der ausgedehnten Lonas Alpe (Malga Biffil), von wo man erstmals die dortige Hütte auf 1644 m erblickt. Der Steig endet am Waldrand (kl. Steinmann).
Leider besteht keine Nächtigungsmöglichkeit mehr in der Malga Biffil: Nach einer Dachrenovierung ist die Tür nun mit einem fetten Bogenschloß versperrt! Auch die Quelle war versiegt (was ich nicht für möglich gehalten hatte). Und noch ein Negativum (bzw. Positivum für alle MTBler): Vermutlich 2018 wurde ein Karrenweg bis zur Lonas Alpe gebaut, der den alten schönen 504er-Weg ersetzt (nur das letzte steile Stück hinab ist noch vorhanden). Norbert Rom hat für mich die neue Hütte photographiert:
Lonasalpe (Malga Biffil)(von Norbert Rom).jpg
Wer den gesamten Vogelbachgraben ab Pontebba (Pontafel) begehen will, der sollte sich auf ein tagesfüllendes Projekt mit anschließendem Freibiwak (und Rück- bzw. Weiterweg am nächsten Tag) einstellen. Nach dem Klettersteig (Nr. 521) geht man einfach weglos im gerölligen (hier noch wasserführenden) Bachbett weiter, wo man nach ca. einer halben Stunde auf den kreuzenden 523er-Weg (= Beginn der obigen Beschreibung) trifft.
Fazit: Der obere Vogelbachgraben ist landschaftlich großartig und bietet völlige Wildnis in totaler Einsamkeit. Hautnahe Einblicke in die bizarren Felsbildungen des Sinouz-Massivs (Sinouz [M. Scinauz], Turm [M. Torre] und Hinterer Scit [M. Cit di Dentro] lassen jedes Abenteurerherz höher schlagen. Ein gepflegter Steig ermöglicht eine Begehung auch für Durchschnittsalpinisten, die allerdings über weit überdurchschnittliche Kondition und Biwakeignung verfügen müssen.
Das erste Bild zeigt den Blick hinein in den oberen Vogelbachgraben, aufgenommen noch vom Abstieg am 523er-Weg, von der Sella di Barizze kommend:
oberer Vogelbachgraben (von Weg 523).JPG
Von der Kreuzung mit Weg 523 (nahe dem P. 1084 m lt. Tabacco-Karte Nr. 18) folgt man zunächst weglos dem leicht gangbaren und hier völlig trockenen Bachbett. Schon nach wenigen Minuten wechselt man aber rechts (also orographisch links) in den ebenen Hochwald, wo man eine alte Wegtrasse erkennen kann. Danach muß man nochmals ganz kurz im Bachbett gehen (das ab hier wieder Wasser führt), steigt aber bei erster Gelegenheit (nahe der Kote 1106 m) rechts über die Böschung empor (Steigspur), wo sogleich der durchlaufende Steig beginnt. Er ist mit Steinmännern sowie mit großen gelben Grenztafeln des „Pramollo“-Forstes durchgehend bis zur Lonas Alpe (Malga Biffil) markiert! Man wandert bzw. quert nun etwas oberhalb des tief eingeschnittenen Vogelbaches (Rio degli Uccelli) dahin, wobei auch einige kleine Seitengräben bzw. -bäche gekreuzt werden.
Das zweite Bild zeigt den Blick heraus aus dem oberen Vogelbachgraben, aufgenommen vom Grabenknick kurz vor dem P. 1153 m. Mittig kann man auch den unteren Teil des 523er-Steiges erkennen. Und rechts im Hintergund sieht man zwei Gipfel des Brückenkopfes (M. Bruca):
oberer Vogelbachgraben (von nahe P. 1153 m), Brückenkopf (r.).JPG
Der erwähnte P. 1153 m markiert den Zusammenfluß zweier Bäche bzw. eine markante Grabenteilung - siehe das folgende Bild mit dem Autor neben einem besonders rötlichen Stein (vor dem rechten Graben):
oberer Vogelbachgraben, Grabenteilung, P. 1153 m (von L.O)#.JPG
Die Örtlichkeit ist perfekt für einen beschatteten Mittagsschlaf (auf einem kleinen ebenen Wiesenfleck unter Bäumen) bzw. ein Vollbad in einer der Gumpen geeignet! Genau hier wechselt auch unser Steig von der rechten auf die linke Bachseite, und folgt nun dem rechten Graben weiter.
Der Wegverlauf ist nun deutlich höher über dem Bach als zuvor. (Tabacco hat den Steig fälschlich direkt neben dem Bach eigezeichnet.) Auch hier werden später einige Seitenbäche bzw. -gräben gekreuzt, wobei eine solche Querung als (harmlose) Schlüsselstelle bezeichnet werden kann. Die nachfolgenden zwei Photographien zeigen meine Begleiterin ebendort beim Hinein- bzw. mich beim Hinausqueren; die gleiche Tropfwand ist jeweils erkennbar:
oberer Vogelbachgraben, Querung Seitengraben (ober P. 1274 m).JPG
oberer Vogelbachgraben, Querung Seitengraben (ober P. 1274 m)(von L.O.)#.JPG
Die nächste Aufnahme läßt den Betrachter in jenen wilden Schluchtast rechterhand blicken, der zur Scharte zwischen dem Sinouz (M. Scinauz)-Nordgipfel (links) und Hauptgipfel hochführt:
oberer Vogelbachgraben, Graben zur Sinouz-'Nordgipfelscharte' (von L.O.)#.jpg
Unser Weg hält sich aber an den linken Grabenast, dessen Bach er kreuzt (auf ca. 1340 m, weit oberhalb des Grabenteilungspunktes P. 1274 m). Man steigt nun also wieder auf der rechten Seite eines Baches bergan. (Tabacco hat den Steig fälschlich auf die linke Seite gesetzt.)
Eine letzte, aber wichtige Grabenteilung stellt der P. 1489 m dar: Man lasse sich hier nicht durch die gelben Tafeln verwirren, die dem rechten Bach weglos folgen, sondern folge dem linken Bach auf seiner rechten Seite! Die ersten erodierten Meter des dortigen Steiges machen die Situation etwas unklar, ein zusätzlicher Steinmann des Autors sollte aber Klarheit schaffen. Schließlich erreicht man auf ca. 1620 m den Waldrand der ausgedehnten Lonas Alpe (Malga Biffil), von wo man erstmals die dortige Hütte auf 1644 m erblickt. Der Steig endet am Waldrand (kl. Steinmann).
Leider besteht keine Nächtigungsmöglichkeit mehr in der Malga Biffil: Nach einer Dachrenovierung ist die Tür nun mit einem fetten Bogenschloß versperrt! Auch die Quelle war versiegt (was ich nicht für möglich gehalten hatte). Und noch ein Negativum (bzw. Positivum für alle MTBler): Vermutlich 2018 wurde ein Karrenweg bis zur Lonas Alpe gebaut, der den alten schönen 504er-Weg ersetzt (nur das letzte steile Stück hinab ist noch vorhanden). Norbert Rom hat für mich die neue Hütte photographiert:
Lonasalpe (Malga Biffil)(von Norbert Rom).jpg
Wer den gesamten Vogelbachgraben ab Pontebba (Pontafel) begehen will, der sollte sich auf ein tagesfüllendes Projekt mit anschließendem Freibiwak (und Rück- bzw. Weiterweg am nächsten Tag) einstellen. Nach dem Klettersteig (Nr. 521) geht man einfach weglos im gerölligen (hier noch wasserführenden) Bachbett weiter, wo man nach ca. einer halben Stunde auf den kreuzenden 523er-Weg (= Beginn der obigen Beschreibung) trifft.
Fazit: Der obere Vogelbachgraben ist landschaftlich großartig und bietet völlige Wildnis in totaler Einsamkeit. Hautnahe Einblicke in die bizarren Felsbildungen des Sinouz-Massivs (Sinouz [M. Scinauz], Turm [M. Torre] und Hinterer Scit [M. Cit di Dentro] lassen jedes Abenteurerherz höher schlagen. Ein gepflegter Steig ermöglicht eine Begehung auch für Durchschnittsalpinisten, die allerdings über weit überdurchschnittliche Kondition und Biwakeignung verfügen müssen.
Kommentar