Für den nur 1709 m hohen Gipfel im Seitenkamm zwischen Weißenbach Graben (Vallone di Rio Bianco) und Malborgether Graben (Vallone di Malborghetto) sind in Summe mindestens 990 Höhenmeter hinauf und hinunter zu bewältigen. Er liegt aber dennoch schon am gefühlten „Ende der Welt“. Der kürzeste Zustieg erfolgt von Osten auf dem CAI-Weg 504, der neuerdings - nach Wiederherstellung der zerstörten Querung des Weißenbach Grabens 2019 - in den Weitwanderweg „Sentiero Italia“ integriert wurde: Aus dem Val Rauna (Raun Thal) - bald Fahrverbot, Befahren bis zur Abzweigung auf 1133 m wird toleriert - geht es zunächst hinauf in die Sella Collarice (ca. 1380 m), dann hinab zur Furt-Querung des Malborgether Baches auf der Alm Ciurciule (Tschurtschele), 1038 m (also gut 100 m niedriger als der Parkplatz!), und dann wieder hinauf in die Sella Clinach (Klinach Sattel), 1441 m. Ein (Pedelec-)MTB kann dabei hilfreich sein, da man sich zu 100% auf (teils sehr steilen) Forststraßen bewegt.
Die Schartenhöhe des Geilen K. nach Norden beträgt ca. 80 m, nach Süden ca. 100 m. Somit ist der Berg topographisch relativ prominent und sticht von weitem und allen Seiten markant aus dem Kamm hervor. Vom Gipfel hat man eine 360º-Rundsicht auf die nähere Umgebung (bis zur Egger Alm), sowie zu den Julischen Alpen und schneebedeckten Bergriesen der Hohen Tauern. Einsamkeit in unberührter Wildnis ist garantiert. Für Liebhaber von „Secret Mountaineering“, das in diesem Fall sogar völlig unschwierig daherkommt, ist er daher ein guter Tip.
Über die Etymologie des Namens möchte ich keine Mutmaßungen anstellen. Faktum ist jedenfalls, daß man sich hier nicht auf der Gailtaler Seite des Karnischen Hauptkammes befindet. (Anm.: In einem älteren Gipfeltreffen-Posting habe ich versehentlich „Geiler Berg“ geschrieben. Vermutlich ist „K.“ die Abkürzung für „Kopf“. Die Bezeichnung stammt aus der „Specialkarte“ 1:25000 von 1916.)
************************************************** ********************* Beginn Routenbeschreibung ************************************************** ********************
Vom Rifugio Forestale Clinac (ohne „c“ am Ende lt. Aufschrift) auf der Sella Clinach (Klinach Sattel) folgt man dem hier von der Straße abzweigenden rot-weiß markierten Wanderweg 504 (Sentiero Italia) ca. 1-2 min in den Wald hinein zu Wegweisern nach links. Bereits hier verläßt man den markierten Weg rechts und folgt einem deutlichen uralten Karrenweg dem Rücken schnurgerade aufwärts zum P. 1581 m (kleines Plateau, Einmündung eines Seitenrückens von rechts).
Der Rücken knickt hier nach links, und ebenso der ihm weiter folgende Karrenweg. Er führt nun knapp 300 m völlig eben, wobei eine längliche Kammkuppe, die aus der Tabacco-Landkarte nicht hervorgeht (weil Höhe knapp < 25 m), rechts umgangen wird. Der Karrenweg endet im Sattel hinter der Kuppe.
Ein deutlicher Steig quert nun den relativ steilen Hang ansteigend nach links, und nach einer Serpentine ansteigend nach rechts, wo er sogleich einen kleinen Sattel knapp östlich der Kuppe P. 1623 m erreicht. (Anm.: Auf der Tabacco-Karte ist der Wegverlauf zu direkt eingezeichnet.)
Von hier nach rechts(!) weiter am Kamm (Steig) auf den plateauartigen Südgipfel der Croda dei Cacciatori (Pollwald K.), 1646 m. (Anm.: Vermutlich ist „K.“ wiederum die Abkürzung für „Kopf“. Die Bezeichnung stammt aus der „Specialkarte“ 1:25000 von 1916.)
Der kuppenförmige Nordgipfel des Pollwald K. (1652 m) wird knapp links (also westlich) umgangen, wobei der genaue Steigverlauf in diesem Bereich schwer erkennbar ist. Man kann den Rücken aber nicht verlieren. Es folgt ein kurzer Zwischenabstieg mit ca. 40 Hm Verlust in den Sattel zwischen der Croda dei Cacciatori und der Cima Gail, ca. 1610 m.
Hier endet die Waldzone und es beginnt die Latschenzone. Ein deutlicher, sehr gut ausgeschnittener Steig (dank des Autors und seiner Begleiterin) führt in angenehmen Serpentinen bis zum Gipfel der Cima Gail (Geiler K.), 1709 m. Der kleine Gipfelsteinmann des Autors befindet sich wenige Meter links oberhalb des noch weiterführenden Steiges. Im Steinmann ist ein Glas mit einem Mini-Gipfelbuch versteckt, das auf Einträge hofft!
Auch erfahrenen Alpinisten sei dringend davon abgeraten, den Steig (der schon auf einer Landkarte von 1868 eingezeichnet ist!) weiter Richtung Monte Acuto (Spitzberg), 1783 m, zu verfolgen, da er an mehreren Stellen lebensbedrohliche Abrutschungen aufweist und die alten Seilsicherungen tw. zerstört sind. Ich habe es versucht und mußte etwa auf halber Länge zwischen dem P. 1654 m und der spitzen Gratkuppe P. 1727 m (Zillen lt. Kompaß, namenlos auf Tabacco, der ursprüngliche „Spitzberg“ lt. „Specialkarte“!) knapp hinter dem Zillen-Vorgipfel umkehren.
Man muß nicht unbedingt in den Klinach Sattel zurück, denn am Rückweg ist ein Abkürzer vom erwähnten P. 1581 m auf dem nach Osten abzweigenden Seitenrücken hinab zur Straße möglich (nahezu weglos). Aufgrund der dichten Bewaldung ist die Orientierung allerdings schwieriger als es die Landkarte vermuten läßt! Teilweise kann man einer dunkelblauen Grenzmarkierung folgen. Im unteren Bereich am besten möglichst weit rechts (nochmaliger südostseitiger Seitenrücken, schwer erkennbar) halten. So sollte man die Straße in etwa beim P. 1330 m erreichen.
************************************************** ********************* Ende Routenbeschreibung ************************************************** ********************
Das Rifugio Forestale Clinac ist eine geheime Unterkunft. Jenes Fenster neben der Tür, bei dem der Brennholzstapel bis über die Fensterkante reicht, ist nur angelehnt, und dient als Eingang. Darin findet sich ein Schlafraum mit sechs Betten, sowie ein Aufenthaltsraum mit Tisch und Bänken. Ausreichend Decken sind in einer Truhe verwahrt. Kein Wasser! (Letztes Wasser beim Tschurtschele. Die auf der Tabacco-Karte eingezeichnete Quelle direkt an der Straße knapp nördlich des Sattels existiert nicht bzw. wenn dann nur in Tröpfchenform.) Mit einer Nächtigung kann man die Tour bequem auf eineinhalb Tage aufteilen, was ich auch tat (unter Einbindung einer Besteigung des ebenso einsamen Monte Cucco [Gugg]).
Anmerkungen zu den vier angehängten Photos (drei davon aus der Kamera meiner anonymen Begleiterin):
Geiler Kopf (Gipfelsteinmann), Gisnitz (l.), Sinouz (r.).JPG
Der Autor vor dem kleinen Gipfelsteinmann der Cima Gail. Im Hintergrund links der Monte Ghisniz (Gisnitz), rechts der Monte Scinauz (Sinouz).
Gisnitz_(h.l.),_Sinouz_(h.r.),_Geiler_Kopf_(v.l.)( vom Poludnig),_Panorama#.jpg
Dieses Panorama-Archivbild von mir aus dem Jahre 2015 wurde vom Gipfel des Poludnig aufgenommen und zeigt sehr schön den Charakter der Cima Gail (im Vordergrund). Legende: GK = Geiler Kopf, Z = Zillen, GI = Gisnitz, GT = Gisnitz Türme, GS = Gisnitz Scharte, SH = Sinouz Hauptgipfel, SN = Sinouz Nordgipfel, SW = Sinouz Westgipfel
Pollwald Kopf (v.), Gugg (h.), Julische Alpen (vom Geilen Kopf).JPG
Cima-Gail-Gipfelblick zurück auf den Südostrücken mit der vollständig bewaldeten Croda dei Cacciatori (Pollwald K.) im Vordergrund. Im Hintergrund der Monte Cucco (Gugg). Den Abschluß bilden die Julischen Alpen.
Spitzberg (r.h.), Zillen (eigtl. Spitzberg, l.v.), Mitterwipfel (l.h.)(vom Geilen Kopf).JPG
Cima-Gail-Gipfelblick nach vorne auf die Fortsetzung des Rückens. Links der Zillen („alter“ Spitzberg), der mit dem dahinterliegenden Mitterwipfel (Col di Mezzo) verschmilzt, rechts der „neue“ Spitzberg (Monte Acuto).
Die Schartenhöhe des Geilen K. nach Norden beträgt ca. 80 m, nach Süden ca. 100 m. Somit ist der Berg topographisch relativ prominent und sticht von weitem und allen Seiten markant aus dem Kamm hervor. Vom Gipfel hat man eine 360º-Rundsicht auf die nähere Umgebung (bis zur Egger Alm), sowie zu den Julischen Alpen und schneebedeckten Bergriesen der Hohen Tauern. Einsamkeit in unberührter Wildnis ist garantiert. Für Liebhaber von „Secret Mountaineering“, das in diesem Fall sogar völlig unschwierig daherkommt, ist er daher ein guter Tip.
Über die Etymologie des Namens möchte ich keine Mutmaßungen anstellen. Faktum ist jedenfalls, daß man sich hier nicht auf der Gailtaler Seite des Karnischen Hauptkammes befindet. (Anm.: In einem älteren Gipfeltreffen-Posting habe ich versehentlich „Geiler Berg“ geschrieben. Vermutlich ist „K.“ die Abkürzung für „Kopf“. Die Bezeichnung stammt aus der „Specialkarte“ 1:25000 von 1916.)
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Vom Rifugio Forestale Clinac (ohne „c“ am Ende lt. Aufschrift) auf der Sella Clinach (Klinach Sattel) folgt man dem hier von der Straße abzweigenden rot-weiß markierten Wanderweg 504 (Sentiero Italia) ca. 1-2 min in den Wald hinein zu Wegweisern nach links. Bereits hier verläßt man den markierten Weg rechts und folgt einem deutlichen uralten Karrenweg dem Rücken schnurgerade aufwärts zum P. 1581 m (kleines Plateau, Einmündung eines Seitenrückens von rechts).
Der Rücken knickt hier nach links, und ebenso der ihm weiter folgende Karrenweg. Er führt nun knapp 300 m völlig eben, wobei eine längliche Kammkuppe, die aus der Tabacco-Landkarte nicht hervorgeht (weil Höhe knapp < 25 m), rechts umgangen wird. Der Karrenweg endet im Sattel hinter der Kuppe.
Ein deutlicher Steig quert nun den relativ steilen Hang ansteigend nach links, und nach einer Serpentine ansteigend nach rechts, wo er sogleich einen kleinen Sattel knapp östlich der Kuppe P. 1623 m erreicht. (Anm.: Auf der Tabacco-Karte ist der Wegverlauf zu direkt eingezeichnet.)
Von hier nach rechts(!) weiter am Kamm (Steig) auf den plateauartigen Südgipfel der Croda dei Cacciatori (Pollwald K.), 1646 m. (Anm.: Vermutlich ist „K.“ wiederum die Abkürzung für „Kopf“. Die Bezeichnung stammt aus der „Specialkarte“ 1:25000 von 1916.)
Der kuppenförmige Nordgipfel des Pollwald K. (1652 m) wird knapp links (also westlich) umgangen, wobei der genaue Steigverlauf in diesem Bereich schwer erkennbar ist. Man kann den Rücken aber nicht verlieren. Es folgt ein kurzer Zwischenabstieg mit ca. 40 Hm Verlust in den Sattel zwischen der Croda dei Cacciatori und der Cima Gail, ca. 1610 m.
Hier endet die Waldzone und es beginnt die Latschenzone. Ein deutlicher, sehr gut ausgeschnittener Steig (dank des Autors und seiner Begleiterin) führt in angenehmen Serpentinen bis zum Gipfel der Cima Gail (Geiler K.), 1709 m. Der kleine Gipfelsteinmann des Autors befindet sich wenige Meter links oberhalb des noch weiterführenden Steiges. Im Steinmann ist ein Glas mit einem Mini-Gipfelbuch versteckt, das auf Einträge hofft!
Auch erfahrenen Alpinisten sei dringend davon abgeraten, den Steig (der schon auf einer Landkarte von 1868 eingezeichnet ist!) weiter Richtung Monte Acuto (Spitzberg), 1783 m, zu verfolgen, da er an mehreren Stellen lebensbedrohliche Abrutschungen aufweist und die alten Seilsicherungen tw. zerstört sind. Ich habe es versucht und mußte etwa auf halber Länge zwischen dem P. 1654 m und der spitzen Gratkuppe P. 1727 m (Zillen lt. Kompaß, namenlos auf Tabacco, der ursprüngliche „Spitzberg“ lt. „Specialkarte“!) knapp hinter dem Zillen-Vorgipfel umkehren.
Man muß nicht unbedingt in den Klinach Sattel zurück, denn am Rückweg ist ein Abkürzer vom erwähnten P. 1581 m auf dem nach Osten abzweigenden Seitenrücken hinab zur Straße möglich (nahezu weglos). Aufgrund der dichten Bewaldung ist die Orientierung allerdings schwieriger als es die Landkarte vermuten läßt! Teilweise kann man einer dunkelblauen Grenzmarkierung folgen. Im unteren Bereich am besten möglichst weit rechts (nochmaliger südostseitiger Seitenrücken, schwer erkennbar) halten. So sollte man die Straße in etwa beim P. 1330 m erreichen.
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Das Rifugio Forestale Clinac ist eine geheime Unterkunft. Jenes Fenster neben der Tür, bei dem der Brennholzstapel bis über die Fensterkante reicht, ist nur angelehnt, und dient als Eingang. Darin findet sich ein Schlafraum mit sechs Betten, sowie ein Aufenthaltsraum mit Tisch und Bänken. Ausreichend Decken sind in einer Truhe verwahrt. Kein Wasser! (Letztes Wasser beim Tschurtschele. Die auf der Tabacco-Karte eingezeichnete Quelle direkt an der Straße knapp nördlich des Sattels existiert nicht bzw. wenn dann nur in Tröpfchenform.) Mit einer Nächtigung kann man die Tour bequem auf eineinhalb Tage aufteilen, was ich auch tat (unter Einbindung einer Besteigung des ebenso einsamen Monte Cucco [Gugg]).
Anmerkungen zu den vier angehängten Photos (drei davon aus der Kamera meiner anonymen Begleiterin):
Geiler Kopf (Gipfelsteinmann), Gisnitz (l.), Sinouz (r.).JPG
Der Autor vor dem kleinen Gipfelsteinmann der Cima Gail. Im Hintergrund links der Monte Ghisniz (Gisnitz), rechts der Monte Scinauz (Sinouz).
Gisnitz_(h.l.),_Sinouz_(h.r.),_Geiler_Kopf_(v.l.)( vom Poludnig),_Panorama#.jpg
Dieses Panorama-Archivbild von mir aus dem Jahre 2015 wurde vom Gipfel des Poludnig aufgenommen und zeigt sehr schön den Charakter der Cima Gail (im Vordergrund). Legende: GK = Geiler Kopf, Z = Zillen, GI = Gisnitz, GT = Gisnitz Türme, GS = Gisnitz Scharte, SH = Sinouz Hauptgipfel, SN = Sinouz Nordgipfel, SW = Sinouz Westgipfel
Pollwald Kopf (v.), Gugg (h.), Julische Alpen (vom Geilen Kopf).JPG
Cima-Gail-Gipfelblick zurück auf den Südostrücken mit der vollständig bewaldeten Croda dei Cacciatori (Pollwald K.) im Vordergrund. Im Hintergrund der Monte Cucco (Gugg). Den Abschluß bilden die Julischen Alpen.
Spitzberg (r.h.), Zillen (eigtl. Spitzberg, l.v.), Mitterwipfel (l.h.)(vom Geilen Kopf).JPG
Cima-Gail-Gipfelblick nach vorne auf die Fortsetzung des Rückens. Links der Zillen („alter“ Spitzberg), der mit dem dahinterliegenden Mitterwipfel (Col di Mezzo) verschmilzt, rechts der „neue“ Spitzberg (Monte Acuto).
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