Cima dell' Redentore (2448m) Überschreitung, Monti Sibillini, Apennin / 22.06.2022

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Als vorläufig letzte unserer Wanderungen in den Sibillinischen Bergen hatten wir den zweithöchsten Gipfel, die Cima del Redentore geplant. Kurz und einfach vom Colle di Presta aus, 900hm, bequem und unschwierig. So war's geplant ...

Der Ausgangspunkt, wie vorgesehen: Parkplatz am Colle di Presta (1535m). Noch ist es ruhig, später sollten sich hier doch etliche Vettore-Aspiranten einfinden. Aber wochentags alles nicht so arg.
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Beim Croce Zilioli.
Direkt von Süden macht die Cresta Redentore keinen besonderen Eindruck.
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Relativ flott erreichen wir das neue Bivacco Zilioli (2253m), ein Ersatzbau für die beim Erdbeben 2016 im ganzen Gebiet von Norcia und Castelluccio arg beschädigte gleichnamige Hütte. Im März 2014 hatten wir sie noch unbeschädigt, aber verschlossen vorgefunden.
Die neue Biwakschachtel zitiert die Form der alten Hütte und hat den Vorteil, großteils frei zugänglich zu sein.
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Erster Blick auf unseren geplanten Kammaufstieg.
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Gleich hinter der Biwakschachtel glücklicherweise unbeachtet unzählige kleine Edelweiß.
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Etwas weiter oben sehen wir schon den Lago di Pilato, wo wie ja vor wenigen Tagen waren.
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Im Rückblick, vor dem Monte Vettore, die Biwakschachtel und der erste, noch harmlose Teil des Grates.
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Bis zum ersten Gipfel, der Punta di Prato Pulito (2373m), wird der Grat noch recht unangenehm, kleinsplittrig, nur ganz oben einigermaßen fest, im Südhang aber sind die Wegspuren nur hochkonzentriert zu begehen.
Der Blick zu Pizzo del Diavolo und Lago di Pilato entschädigt.
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Die Höhe haben wir fast schon erreicht:
Cima del Lago (2422m), dahinter wieder der Monte Vettore.
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Die Kammwanderung läßt sich ab jetzt relativ entspannt begehen, Zeit für Blicke zum Boden bleibt genug.
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Nach der Cima del Lago - hier im Rückblick - folgt doch noch eine nette Gegensteigung ...
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Lago di Pilato und Monte Vettore.
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Schlußanstieg.
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Dieses hübsche Vögelchen begleitet uns einige Zeit.
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Rückblick auf den bereits zurückgelegten Abschnitt der Cresta Redentore.
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Cima del Redentore (2448) mit bescheidenem Kreuz und Blick zum minimal höheren Monte Vettore.
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Nach Norden zieht sich der Kamm fast endlos dahin - man könnte sogar bis zum Monte Sibilla weiterwandern.
Vom Gipfel wollten wir ursprünglich auf gleichem Weg wieder absteigen, aber das Wetter scheint absolut sicher, wenngleich relativ dunstig, und der Tag ist noch jung ...
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Teleaufnahme des vom Erdbeben schwerst getroffenen Dorf Castelluccio. Am Vortag, aus der Nähe, hatte das gar nicht soooo arg ausgesehen.
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Beim Weitergehen schiebt sich der Pizzo del Diavolo vor den Monte Vettore.
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Rückblick über den hier breiten Kamm zum Gipfel und eine Siebenergruppe, außer einen Alleingänger fast die einzigen Wanderer seit der Biwakschachtel, denen wir begegnet sind. Nur zu Beginn, weit unter der Punta di Prato Pulito, dürften einige umgekehrt sein.
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Viele Gipfel hier sind praktischerweise direkt beschriften, nur selten mit falscher Höhenangabe:
Cima dell' Osservatorio (2350m). Namensgeber ist ein hier geplantes, aber nie realisiertes Observatorium.
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Ein Gipfelfoto muß dennoch sein
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Farbenprächtig.
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Bei der Forca Viola (ca. 1930m) verlassen wir dann doch den Kamm. Es ginge noch weiter über Monte Argentelle und Palazzo Borghese zum Monte Porche, auf dem wir schon im März 2014 von der anderen Seite gewesen sind. Über sanfte Almböden steigen wir nach Westen ab.
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Capanna Ghezzi (ca. 1570m), wo wir auf ein Almsträßchen stoßen.
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Der für die Gegend typische kaskadierte Brunntrog führt zwar Wasser. Aber nicht frisches, kaltes Quellwasser, sondern dank eines langen schwarzen Zuleitungsschlauches eher für ein warmes Bad geeignetes.
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Bei etwa 1300m treffen wir, fast, auf die hier nahezu ebene Straße durch den Pian Grande, wo in jahreszeitlichem Wechsel Krokusse, Narzissen, Linsen, Farro oder, wie hier, Mohn wächst. Eine knappe Stunde lang können wir einen bequemen Feldweg benützen, mit prächtigem Blick auf die beschrittenen Kämme.
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Dann aber müssen wir noch doppelt so lange, eher mäßig motiviert, auf der Asphaltstraße leicht bergauf zurückgehen und sind wirklich froh, als wir endlich wieder an der Forca di Presta (1535m) ankommen

Fazit:
Wunderbare Höhenwanderung ohne große technische Anforderungen, vielleicht mit Ausnahme des Ansties am Anfang, für den doch Trittsicherheit nötig ist. Der abschließende Straßenhatscher ließe sich mit besser Routenplanung vermeiden, aber wir hatten ja eigentlich die Überschreitung gar nicht vor. Optimal ist sicherlich die Wahl des netten Alleingängers, dem wir begegnet sind: ab Foce die ganze Runde über das Hufeisen um den Lago di Pilato, mit Cima del Redentore und Monte Vettore. Aber das wäre uns vielleicht doch zu anspruchsvoll gewesen. Schon auf unserer Überschreitung sammeln sich ±1150 Höhenmeter und 21 km an.

Das war wirklich für heuer unsere letzte Wanderung in den Sibillinischen Bergen, die eine oder andere folgt noch aus einer vielleicht noch weniger bekannten Gegend

lg
Norbert

[Wolfgang A.]

Bei der letzten eurer drei Touren in den Monti Sibillini scheinen Lichteinfall und Fernsicht nicht mehr so günstig gewesen zu sein wie bei den beiden vorherigen.

Aber erstens belegen die Bilder wieder einmal, wie sehr auch ein Blick auf den Boden direkt unter den Füßen immer wieder lohnt.

Und in Summe zeigen die Eindrücke aller Touren eine faszinierend vielseitige Gebirgslandschaft, die Felsgipfel und -grate sowie Schuttkare ebenso bietet wie grüne Hänge oder weite Almböden.
Ohne zu wissen, wo ihr unterwegs wart, täte ich mir da sowohl mit der geographischen Zuordnung als auch der Einschätzung der Höhenlage ziemlich schwer. Mittelitalien wäre aber ziemlich sicher nicht unter meinen ersten Tipps (zumindest solange nicht irgendwo in der Ferne der Gran Sasso zu sehen ist ).

[helmut55]

Interessante Gegend, ob ich dort mal hin komme?

[mountainrabbit]

eine faszinierend vielseitige Gebirgslandschaft

Wolfgangs Beschreibung trifft auch meinen Eindruck.

Gratulation zu dieser schönen Runde (auch wenn der Schluss etwas fad war) und danke für die Bilder.



LG, Günter