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Monte Verzegnis, 1914m, Südliche Karnische Alpen, 19.11.2023

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  • Monte Verzegnis, 1914m, Südliche Karnische Alpen, 19.11.2023

    Am Tag vor dem Monte Amariana (Monte Amariana, 1905m, Südliche Karnische Alpen, 20.11.2023.)
    stand der Monte Verzegnis auf dem Programm.
    Nachdem es vom Ausgangspunkt bis zum Gipfel nur knapp 1000hm sind, haben wir uns natürlich die Überschreitung inkl. einiger Nebengipfel des Bergstocks vorgenommen.

    Von unserem Quartier in Tolmezzo sind es nur wenige Kilometer zum Sella Chianzutan auf 954m.
    (Bei dieser Bezeichnung müssen wir übrigens mehr an China als Italien denken. )

    Vom recht großen Parkplatz überqueren wir die Straße und folgen der Markierung über eine Wiese hinauf.

    Etwas Aussicht gibt es hier schon - grob nach Nordosten und auf den Monte Amariana (links).

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    Kurz folgen wir der asphaltierten Zufahrt zu einem Gebäude und dann geht es flach auf einer Forststraße im Wald weiter.
    Nach rund einem Kilometer geht es bergab und erst jetzt kommt uns in den Sinn, daß wir wo falsch abgebogen sind - nämlich bei dem Gebäude.
    So lange zurückgehen wollen wir nicht und somit geht es nun 150hm direkt den steilen, teils feuchten und dick belaubten Hang hinauf zu einem verzeichneten Fahrweg, der uns wieder zum markierten Steig bringen wird.

    Auch wenn es vielleicht anders aussieht, aber hier sind wir schon wieder auf der markierten Route unterwegs:

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    Bunt ist der Wald:

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    Die Waldgrenze ist hier fast wie mit dem Lineal gezogen und das auf über 1400m, was ich für einen Buchenwald ziemlich erstaunlich finde, aber ich wohne ja auch deutlich weiter im Norden.
    Die Aussicht ist schon umfangreicher und zeigt uns nun den zusammenfluß von Tagliamanto und Fella, darüber den Monte Plauris (1958m) und Teile der Julischen Alpen:

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    Die ersten Schneeflecken gibt es jetzt und einen Ausblick auf den Hauptgipfel, den wir von links besteigen werden:

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    Bis dahin geht es noch ein Stück durch einen Kessel und dann auf die zuvor schon zu sehende Schulter.
    Dort erspähen wir ein Geier-Pärchen - oder sie uns :

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    Der Blick nach Osten beinhaltet nun wieder unseren Ausgangspunkt am Sattel und auch den Monte Piombada (1746m), unmittelbar darüber aufragend. Den könnte man kurz und direkt vom Sattel aus besteigen oder viel länger über einen Kamm vom Talgrund des Tagliamento.

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    Wir erreichen in Kürze den Gipfel, während der Wolkenschirm nun genau über uns liegt und etwas Wind uns jetzt ein bißchen frösteln läßt.

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    So viele neue Eindrücke und Ansichten gibt es hier in alle Richtungen und ausgerechnet bei diesem Kurztrip habe ich mich beim hastigen einpacken der Kameraausrüstung bei den Objektiven komplett vergriffen.
    Ein 50mm Normalobjektiv ist jetzt mein längstes Tele auf der Cropkamera, denn statt dem vermeintlichen 135er, habe ich das fast gleich schwere 24er eingesteckt.
    Es gilt aber: "Die beste Ausrüstung ist die, die man dabei hat." - und zwei Euro für das Phrasenschwein.

    Nach dem ersten kurzen Rundumblick macht sich DieIris an den Weiterweg und ich ans fotografieren.
    Als Binnenlandbewohner interessiert mich auch mit den kurzen Objektiven natürlich zuerst der Blick Richtung Mittelmeerküste:

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    ...Richtung Norden erblickt man unseren Weiterweg auf den nächsten Gupf, den Monte Cormolina (1877m) und genau darüber die Hohe Warte (2780m), am Grenzkamm zu Kärnten:

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    Fortgesetzt wird das Ganze hier:
    Im Vordergrund unser weiteres Tagesprogramm und darüber stehen u.A. v.l.n.r.: Trogkofel, Roßkofel, Monte Sernio, Creta Grauzaria und Zuc dal Bor:

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    Bevor mir die Finger zu Eiszapfen werden, knipse ich noch Richtung Antelao:

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    ...und weiter südlich den Monte Duranno und die Cima dei Preti - beide auf meiner erweiterten to-do Liste:

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    Jetzt folge ich meiner schon vorgestürmten Begleitung auf den nächsten Gipfel.
    In den steileren bergab-Passagen darf man dabei nicht die Konzentration verlieren.

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    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 06.01.2024, 20:14.

  • #2
    Dort angekommen, halten wir uns nicht lange auf blicken nur auf den etwas winterlichen Abstieg vom Hauptgipfel zurück:

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    Es geht wieder bergab und auf die nächste Kuppe und wieder bergab und auf die nächste Kuppe und wieder...

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    Die übernächste Kuppe könnte dann schon der Endpunkt sein:

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    Und bis dorthin geht es nun am steilsten bergab und wieder hinauf.
    Nasser Schnee auf dürrem Gras ist der ideale (Unter-) Grund um auszurutschen.

    ...aber alles gut gemeistert und nun am Monte Lovinzola, 1868m

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    Während sich DieIris nun auch noch den breiten Rücken des Colle dei Larici (1779m, Vordergrund) holt...

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    ...bin ich wieder mit meiner Kamera beschäftigt.

    Auch von hier gibt es einen Rückblick auf weite Teile des Bergstocks.
    Vom Hauptgipfel im Hintergrund ging es nach rechts ausholend über so einge Kuppen bis zum jetzigen Standort - stets am Kamm bzw. Rücken und nur ganz kurz wenige Meter abseits davon.

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    Quasi ein Schattenselfie nordwärts:

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    Hohe Warte samt Trabanten:

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    Und nochmals Trogkofel, Roßkofel und Monte Sernio - dieses Mal aber auch mit einem Zipfel von Tolmezzo auf dem Bild, bei dem auch unser Quartier mit drauf ist (rechts unten neben dem Gefängnis ):

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    Der Blick auf den gesamten Talboden und die darüber aufragenden Bergstöcke, Kämme und Gipfel ist einfach gewaltig!
    ...und nicht auf den blau schimmernden Stausee vergessen:

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    Nicht sehr verwunderlich, daß der Monte Amariana (1905m, links) unser Ziel am Abreisetag geworden ist:

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    Im Westen gibt es auch viel zu sehen und vor Ort heißt es wie immer "Ah, die Dolomiten mit dem Antalao!"

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    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 06.01.2024, 20:38.

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    • #3
      Da links ist er, rechts im Bild setzt sich die Bergruppe um den Monte Bivera (2474m) imposant in Szene:

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      Der Abstieg führt zunächst recht steil hinab und dann auf die Schulter über dem Steinbruch (links) und vor dem querenden Fahrweg, bei dem ich wieder auf DieIris treffen werde:

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      Ein paar Leute kommen mir entgegen und auch dort unten sind wir nicht mehr alleine.
      Die Bedingungen lassen eine kurze Pause zu, bei der die zwischenzeitlichen kalten Füße schon wieder vergessen sind.

      Der Sella Chianzutan ist hier angeschrieben...

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      ...und die Route dorthin recht abwechslungsreich.


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      Zunächst geht es über die Trasse der alten Bergbaubahn:

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      Und weiter durch einen Tunnel:

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      Auf der anderen Seite befindet sich unmittelbar die Bergstation der alten Seilbahn:

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      ...und hier wird alles erklärt:

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      Wir steuern unseren Ausgangspunkt an.

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      Und sind auch bald wieder auf der Aufstiegsroute:

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      ...jetzt ohne Verhauer.

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      Hat mir ausgesprochen gut gefallen!
      Mit der besseren Kameraausrüstung - und ein paar Grad wärmer - hätte man mich nicht so schnell wieder hinunter bekommen.

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      • #4
        Sehr schöner Beitrag und wunderbare Eindrücke aus einer mir gänzlich unbekannten Region! Danke!

        LG

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        • #5
          Wunderbare Lichtverhältnisse hatte ihr an diesem Tag.

          Und, wer bei "nur 1000Hm" noch Zusatz benötigt, ist gut drauf.

          Ich bin öfters absichtlich mit dem 50er Objektiv unterwegs, das gibt eine andere Sichtweise auf Motive.

          LG, Günter
          Meine Touren in Europa

          Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
          (Marie von Ebner-Eschenbach)

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          • #6
            Einfach herrlich, diese Gegend gefällt mir.
            Lg. helmut55

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            • #7
              Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen
              ...
              ...und weiter südlich den Monte Duranno und die Cima dei Preti - beide auf meiner erweiterten to-do Liste:
              ...
              Die sind halt schon ein weng zäher, lange Anstiege, nicht markierte Pfade mit Verhauoptionen und ein bisschen Klettern, aber auch mich würden sie reizen.

              Auf alle Fälle Danke für den schönen Bericht samt Bildern. Kleiner Tipp: Rechts vom Antalao sieht man aus der Gegend meist die Sorapis.

              Viele Liebe Grüße von climby


              Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

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              • #8
                Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                ...aus einer mir gänzlich unbekannten Region!
                Für mich auch bis vor kurzem.
                Auf der Suche nach neuen Gebieten und Touren und Gipfeln ist diese Region fast die logische Konsequenz und die Realität hat meine Erwartungen bis jetzt stets übertroffen.

                Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
                Ich bin öfters absichtlich mit dem 50er Objektiv unterwegs, das gibt eine andere Sichtweise auf Motive.
                Diesen Ansatz kenne ich, allerdings mache ich das gewollter Weise nur zwischendurch und nicht bei Neuland.
                Mein 85er f1.4 kommt dabei zu seinen viel zu seltenen Einsätzen.

                Zitat von climby Beitrag anzeigen
                Die sind halt schon ein weng zäher, lange Anstiege, nicht markierte Pfade mit Verhauoptionen und ein bisschen Klettern, aber auch mich würden sie reizen.
                Macht richtig Appetit, nicht wahr?
                Solche Touren sind doch das Salz in der Suppe.

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                • #9
                  Vielen Dank für den Bericht, der eine Region vorstellt, die auch ich lediglich vom (raschen) Durchfahren in den Tälern ein wenig kenne!

                  Wieder einmal bestätigt sich, welches tolle Panorama markante und eher einzeln stehende Gipfel nahe dem Alpenrand bieten können. Ganz besonders beeindruckt mich die Vielfalt: Die Adria ist ebenso im Blickfeld wie die tief gelegenen Täler und etliche Kalkriesen der Südalpen (von Julischen Gipfeln über die Hohe Warte bis zum Antelao). Dazu noch vieles, das der Herbst in besonderer Weise bieten kann: satte Farben, den ersten Schnee auf den schattseitigen Hängen, weite Fernsicht und zugleich Dunst in den Tälern.
                  Wenn ein guter Fotograf all dies festhält, schaue ich mir die Bilder natürlich sehr gern auch mehrmals an!
                  Lg, Wolfgang


                  Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                  der sowohl für den Einzelnen
                  wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                  (David Steindl-Rast)

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                  • #10
                    Fantastische Tour und wahnsinnig schöne und eindrucksvolle Bilder, das ist schon auch eine geniale Gegend! Vielen Dank!

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                    • #11
                      Da kommen Erinnerungen hoch. Hatte ich mich doch auch in dieser Gegend herum getrieben.
                      Am Monte Verzegnis zwar noch nicht, aber am etwa 10 KM Luftlinie entfernten Monte Cuar in süd-östlicher Richtung und natürlich auch am Monte Amariana und anderen. Nach diesem Bericht steht nun wohl auch der Verzegnis für’s kommende Frühjahr auf meiner Liste

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                      • #12
                        Danke für eure Kommentare!


                        Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                        Ganz besonders beeindruckt mich die Vielfalt:
                        ...
                        Ja, von der war ich sogar ziemlich überrascht.
                        Breite Täler und Bergstöcke und -kämme in Verbindung mit schneidigen Gipfeln und etwas anderer Vegetation als gewohnt sind für mich definitiv ein Grund wieder zu kommen - vielleicht auch (nur) mit dem Rad.

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                        • #13
                          schöne Bilder, die alte Bergbaubahn alleine ist ja schon ein super Motiv, auch die Berge natürlich.

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