Den schneearmen, warmen vorangegangenen Winter, die Südlage und das hochsommerliche April-Wochenende ausnützend – am 14.4.2024 wurden in Kärnten erstmals im April mehr als 30 Grad Celsius gemessen – verbrachte ich am Sa./So., 13./14.4. zwei Tage und eine Nacht im und rund um das Bivacco Oscar Piusi (ca. 1460 m) in Alt-Kärnten. Dabei spendete ich dem Biwak auch eine weitere Decke, die erste Kaffeetasse und den ersten Teelöffel (in der ansonsten sehr gut bestückten Biwakküche).
Es ging mir diesmal nicht darum, einen weiteren, für mich neuen Spitz zu besteigen (das soll heuer später im Jahr erfolgen), sondern um Erkundungen und Weg-Revitalisierungen RICHTUNG 4./5. Spitz am Samstag bzw. 1./2. Spitz am Sonntag. Ein Weg-Segment wurde sogar komplett neu angelegt.
Der Samstag: Daß es im Herbst 2011 eine Erstbegehung vom Biwak auf den 4./5. Spitz durch den Raibler Solo-Bergsteiger Loris Divora-Pippi gegeben hatte, war mir bereits bekannt. Auf seinen Spuren wollte ich zumindest bis in die tiefe (namenlose?) Schlucht östlich des Biwaks hinabsteigen. Dieser Höhenverlust (ca. 20 min Gehzeit) ist unbedingt erforderlich. Wenn das Unterfangen gelingen sollte, wäre der Wassermangel beim Biwak gelindert – denn in der Schlucht rauscht ein starker Bach! Gleich vorweg: Das Projekt war ein voller Erfolg.
Vom Biwak folgte ich noch 3 min dem Steig Richtung 3. Spitz bis in eine kleine, aber markante Einschartung. Von dort wühlte ich mich durch dichte Latschen rechterhand (=südseitig) in einen Graben hinab. Da ist vermutlich seit 2011 niemand mehr gegangen, dachte ich mir… Als es felsig wurde und eine Schlüsselstelle (II-) zu überwinden war, tauchten auf einmal ein uraltes, aber perfekt erhaltenes Stahlseil und ein Trittstift auf! (Mit einer im Biwak gefundenen Reepschnur habe ich es noch ein wenig nach oben hin zu den Latschen verlängert.) Kurz unter der Steilstufe verließ ich den Graben nach links, wo mich ein nur wenig verwachsener Steig den Felsfuß entlang in leicht fallender Querung in den Schluchtgrund (ca. 1390 m) leitete. Gegen Ende wird noch eine zweite Steilstufe (I) mit einem fixen Kletterseil (auch noch gut erhalten) überwunden. Der Bach ist eine Wohltat, und in einer kleinen Gumpe könnte man hier sogar baden…
Zumindest ein kurzes Stück wollte ich noch erkunden, bevor ich dann am Rückweg die „Revitalisierung“ des Weges (Latschenschnitt, Steinmänner, Wegweiser bei der Abzweigung) vornahm. Das folgende Bild, aufgenommen vom Biwak, zeigt meine Wegfindung über ein geniales Horizontalband und eine von diesem abzweigende Steilrampe Richtung Lärchköpfe. Alles (fast) nur Gehgelände. Die zwei „Köpfe“ (lt. geheimer Quelle 1517,5 m [südlicher] bzw. 1519,4 m [nördlicher] ü. M.) befinden sich auf einem längeren, nahezu ebenen Absatz jenes Rückens, der auf den 5. Spitz zuläuft. Den Namen habe ich auf der Website www.mapy.cz gefunden.
Die nachfolgende Farbphotograpie zeigt den Anstieg Richtung 4. und 5. Spitz über die Lärchköpfe aus dem tiefen Graben östlich des Biwaks (rot = Steig, orange = Route). Sie entstand durch Zusammenfügen von zwei leicht überlappenden Photos (unteres und oberes) mittels Photomerge-Funktion von Photoshop. Standort des Photographen: Biwak
Lärchköpfe (vom Bivacco Piusi)#.jpg
Zuletzt stampfte ich noch ein komplett neues Wegstück aus dem Boden, das den Abstieg in die Schlucht um ca. 3 min verkürzt und die drahtseilgesicherte Stelle in völlig unschwierigem Latschengelände umgeht. Es zweigt bereits direkt bei der Biwakschachtel ab! Somit ergibt sich eine „Dreieckssituation“, und man hat die Wahl bzw. Abwechslung beim Rückweg.
Der Sonntag: Auch dieser war ein voller Erfolg. Bereits vom Vorjahr wußte ich, daß am Weg Richtung 3. Spitz, ca. 20 min oberhalb des Biwaks, links ein Steig abzweigt, der den steilen Hang Richtung Gamsgraben traversiert. (Dieser alte deutsche Namen ist auf mehreren Online-Landkarten zu finden.) Führt er auch wirklich bis ganz in den Gamsgraben? Ja, er tut es! In geschickter Routenführung angelegt und zuletzt deutlich fallend wird der Schluchtgrund auf ca. 1470 m Seehöhe (also etwa wieder auf Biwakhöhe) erreicht. Auch dieser Weg war schon sehr verwachsen und wurde von mir freigeschnitten.
Der Weiterweg Richtung 1./2. Spitz führt höchstwahrscheinlich ein längerers Stück IN der hier völlig trockenen und leicht gangbaren Schlucht, wurde von mir aber nicht erkundet. Stattdessen versuchte ich, aus dem Schluchtgrund sofort auf jenen Rücken aufzusteigen, der auf den 1. Spitz (bzw. dessen Vorgipfel) zielt – bin aber daran gescheitert: Über ein extrem ausgesetztes, schmales Band, das eigentlich nur Gehgelände aufweist und nur etwa 10 m lang ist, habe ich mich ungesichert nicht hinweg getraut. Dahinter wäre es unschwierig weitergegangen....
Die nachfolgende Schwarzweiß-Landkarte im Maßstab 1:5000 mit der Äquidistanz 5(!) m zeigt rot alle klar erkennbaren Steige, und blau Wasser. Die färbigen Nachträge (sowie die Miniatur-Schriften mit Bleistift) sind von mir. Die Basis ist aus geheimer Quelle...
Bivacco Piusi, Wege.jpg
Meine selbstgebastelten Wegweiser – der große direkt beim Biwak und der kleine 3 min entfernt – möchte ich Euch auch noch zeigen:
Bivacco Piusi, Wegweiser, groß.jpg
Bivacco Piusi, Wegweiser 3 min entfernt, klein.jpg
Es bleibt also noch viel zu tun und zu erforschen am Raibler Fünfspitz!
Es ging mir diesmal nicht darum, einen weiteren, für mich neuen Spitz zu besteigen (das soll heuer später im Jahr erfolgen), sondern um Erkundungen und Weg-Revitalisierungen RICHTUNG 4./5. Spitz am Samstag bzw. 1./2. Spitz am Sonntag. Ein Weg-Segment wurde sogar komplett neu angelegt.
Der Samstag: Daß es im Herbst 2011 eine Erstbegehung vom Biwak auf den 4./5. Spitz durch den Raibler Solo-Bergsteiger Loris Divora-Pippi gegeben hatte, war mir bereits bekannt. Auf seinen Spuren wollte ich zumindest bis in die tiefe (namenlose?) Schlucht östlich des Biwaks hinabsteigen. Dieser Höhenverlust (ca. 20 min Gehzeit) ist unbedingt erforderlich. Wenn das Unterfangen gelingen sollte, wäre der Wassermangel beim Biwak gelindert – denn in der Schlucht rauscht ein starker Bach! Gleich vorweg: Das Projekt war ein voller Erfolg.
Vom Biwak folgte ich noch 3 min dem Steig Richtung 3. Spitz bis in eine kleine, aber markante Einschartung. Von dort wühlte ich mich durch dichte Latschen rechterhand (=südseitig) in einen Graben hinab. Da ist vermutlich seit 2011 niemand mehr gegangen, dachte ich mir… Als es felsig wurde und eine Schlüsselstelle (II-) zu überwinden war, tauchten auf einmal ein uraltes, aber perfekt erhaltenes Stahlseil und ein Trittstift auf! (Mit einer im Biwak gefundenen Reepschnur habe ich es noch ein wenig nach oben hin zu den Latschen verlängert.) Kurz unter der Steilstufe verließ ich den Graben nach links, wo mich ein nur wenig verwachsener Steig den Felsfuß entlang in leicht fallender Querung in den Schluchtgrund (ca. 1390 m) leitete. Gegen Ende wird noch eine zweite Steilstufe (I) mit einem fixen Kletterseil (auch noch gut erhalten) überwunden. Der Bach ist eine Wohltat, und in einer kleinen Gumpe könnte man hier sogar baden…
Zumindest ein kurzes Stück wollte ich noch erkunden, bevor ich dann am Rückweg die „Revitalisierung“ des Weges (Latschenschnitt, Steinmänner, Wegweiser bei der Abzweigung) vornahm. Das folgende Bild, aufgenommen vom Biwak, zeigt meine Wegfindung über ein geniales Horizontalband und eine von diesem abzweigende Steilrampe Richtung Lärchköpfe. Alles (fast) nur Gehgelände. Die zwei „Köpfe“ (lt. geheimer Quelle 1517,5 m [südlicher] bzw. 1519,4 m [nördlicher] ü. M.) befinden sich auf einem längeren, nahezu ebenen Absatz jenes Rückens, der auf den 5. Spitz zuläuft. Den Namen habe ich auf der Website www.mapy.cz gefunden.
Die nachfolgende Farbphotograpie zeigt den Anstieg Richtung 4. und 5. Spitz über die Lärchköpfe aus dem tiefen Graben östlich des Biwaks (rot = Steig, orange = Route). Sie entstand durch Zusammenfügen von zwei leicht überlappenden Photos (unteres und oberes) mittels Photomerge-Funktion von Photoshop. Standort des Photographen: Biwak
Lärchköpfe (vom Bivacco Piusi)#.jpg
Zuletzt stampfte ich noch ein komplett neues Wegstück aus dem Boden, das den Abstieg in die Schlucht um ca. 3 min verkürzt und die drahtseilgesicherte Stelle in völlig unschwierigem Latschengelände umgeht. Es zweigt bereits direkt bei der Biwakschachtel ab! Somit ergibt sich eine „Dreieckssituation“, und man hat die Wahl bzw. Abwechslung beim Rückweg.
Der Sonntag: Auch dieser war ein voller Erfolg. Bereits vom Vorjahr wußte ich, daß am Weg Richtung 3. Spitz, ca. 20 min oberhalb des Biwaks, links ein Steig abzweigt, der den steilen Hang Richtung Gamsgraben traversiert. (Dieser alte deutsche Namen ist auf mehreren Online-Landkarten zu finden.) Führt er auch wirklich bis ganz in den Gamsgraben? Ja, er tut es! In geschickter Routenführung angelegt und zuletzt deutlich fallend wird der Schluchtgrund auf ca. 1470 m Seehöhe (also etwa wieder auf Biwakhöhe) erreicht. Auch dieser Weg war schon sehr verwachsen und wurde von mir freigeschnitten.
Der Weiterweg Richtung 1./2. Spitz führt höchstwahrscheinlich ein längerers Stück IN der hier völlig trockenen und leicht gangbaren Schlucht, wurde von mir aber nicht erkundet. Stattdessen versuchte ich, aus dem Schluchtgrund sofort auf jenen Rücken aufzusteigen, der auf den 1. Spitz (bzw. dessen Vorgipfel) zielt – bin aber daran gescheitert: Über ein extrem ausgesetztes, schmales Band, das eigentlich nur Gehgelände aufweist und nur etwa 10 m lang ist, habe ich mich ungesichert nicht hinweg getraut. Dahinter wäre es unschwierig weitergegangen....
Die nachfolgende Schwarzweiß-Landkarte im Maßstab 1:5000 mit der Äquidistanz 5(!) m zeigt rot alle klar erkennbaren Steige, und blau Wasser. Die färbigen Nachträge (sowie die Miniatur-Schriften mit Bleistift) sind von mir. Die Basis ist aus geheimer Quelle...
Bivacco Piusi, Wege.jpg
Meine selbstgebastelten Wegweiser – der große direkt beim Biwak und der kleine 3 min entfernt – möchte ich Euch auch noch zeigen:
Bivacco Piusi, Wegweiser, groß.jpg
Bivacco Piusi, Wegweiser 3 min entfernt, klein.jpg
Es bleibt also noch viel zu tun und zu erforschen am Raibler Fünfspitz!
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