Der Bergkamm zwischen dem Römertal (Val Romana, Remšendol) und dem Tal der Weißenfelser Seen (Mangartska dolina) zählt - mit Ausnahme des Weißenfelser (od. Manharter) Mittagskogels (Picco di Mezzodi, Poldnik [Kopa]) - zu den einsamsten Gegenden der Julischen Alpen, was sich auch daraus ableiten läßt, daß meine Einträge in den Schöneck-Gipfelbüchern vom 30.8.2024 die ersten(!) für das laufende Jahr waren. Viele der Spitzen wurden nie italienisiert und tragen bis heute - auch auf italienischen Landkarten - ausschließlich deutsche Namen.
Auf älteren Tabacco-Karten fand sich noch die korrekte deutsche Schreibung „Schöneck“, die in der aktuellen Version zu „Schonek“ verhunzt wurde, wohl in Anlehnung an die slowenische Schreibung „Šonek“. Als einer von wenigen Gipfeln in diesem Kamm hat das Schöneck mit „Montebello“ auch einen italienischen Zweitnamen.
Das folgende Bild von Tomaso Scarsi zeigt (von rechts nach links) den Blick von Nesselthal: Kleines Schöneck, Scharte zwischen Kleinem und Großen Schöneck (Pfeil, hier verläuft der Normalweg), Großes Schöneck, Gesperrter Kofel, Ranftkofel, Breitkofel
Schöneck, Kl., Sattel P.1768.5 m (Pfeil), Gr. Schöneck, Gesperrter Kofel, Ranftkofel, Breitkofel (v.r..n.l., von Tomaso Scarsi).jpg
Von Unter-Nesselthal (Ortigara inferiore, auf der neuen Tabacco-Karte sonderbarerweise „Ortigiana“, slowen. Koprivnik) führt schon seit einigen Jahren eine sehr gute Forststraße, die mit jedem PKW befahren werden kann, in vielen Kehren (die erste befindet sich bei den Schnablegger-Wiesen) bis auf ca. 1175 m Seehöhe empor. Für Italien eine kleine Sensation: Es gibt KEIN Fahrverbot! Man parkt wenige Meter vor dem Straßenende, wo der rot-weiß markierte CAI-Weg 514 ein letztes Mal die Straße kreuzt.
Wer einen Jeep (oder etwas ähnliches) sein eigen nennt, der kann entlang der Markierung, die ab hier einem steilen Karrenweg folgt, sogar noch bis auf ca. 1250 m auffahren. Dort zweigt rechterhand ein aufgelassener Direttissima-Traktorweg ab.
Diesem folgend, bei einer Verzweigung dem Hauptweg (links) treu bleibend, bis zu seinem Ende in einem Jungwald-Dickicht. In der logischen Verlängerung weiter erreicht man (kurz vor der Verzweiflung) irgendwann das obere Ende des Dickichts. Gleich darüber beginnt sich im Hochwald der NO-Rücken des Schöneck beim 1. Steinmann des Autors (Absatz) zu formen. (Anm.: Möglicherweise gibt es für den Zustieg eine elegantere Lösung wenn man den Weg 514 erst später verläßt.)
Am Rücken weglos gerade empor. Nach kurzer Zeit kann man dabei einer (schon etwas älteren) rot-weißen Grenzmarkierung folgen. Weiter oben entwickeln sich dann langsam Steigspuren (vorbei an einem Grenzstein), und schließlich ein richtiger Steig, der auch am Latschenschnitt (vom Autor verbessert) erkennbar ist. Der Wald geht in Latschen über, der Boden wird grasig, und bald nachdem man den ersten Blick auf das Schöneck erhascht hat, erreicht man auch schon jenen Punkt, wo rechts die „Via Lella“ (benannt nach einer Tarviser Bergsteigerin) abzweigt: Steinmann und Mini-Wegweiser „Schöneck (Via Lella)“ des Autors. Es folgt meine eingesüdete Landkarte des Zustiegs. (Anm.: Die abgeschnittene rote Route ist jene von Tomaso Scarsi, der ganz unten gestartet ist.)
Schoeneck,_Landkarte_Zustieg#.jpg
Man steigt nur ein paar Meter durch dichte Latschen ab (schön geschnitten von mir), dann beginnt eine lange, nahezu ebene Querung durch Steilgelände, das aber durch Latschen entschärft wird. (Anm.: Eine Alternativroute, die wesentlich ausgesetzter ist, verläuft „einen Stock tiefer“ - abzuraten!) Man erreicht so jene Rinne, die in die Scharte zwischen Großem und Kleinem Schöneck (1769 m) leitet - direkt im Rinnengrund, tw. über „Kaskaden“ (eine Stelle I+), aufklettern!
Die nächsten zwei Photographien dokumentieren - in unterschiedlichen Lichtverhältnissen - den Blick vom erwähnten Wegweiser (bzw. von ungefähr dort) zum Kleinen (rechts) bzw. Großen Schöneck (links) mit der Rinne dazwischen. Jenes ohne Personen stammt aus meiner Kamera, jenes mit den zwei Bergdamen (von denen eine vermutlich die namensgebende Lella ist) wurde von Tomaso Scarsi zur Verfügung gestellt:
Schöneck, Kleines (r.), Sattel P.1768.5 m, Großes (l.).jpg
Schöneck, Kleines (r.), Sattel P.1768.5 m, Großes (l.)(von Tomaso Scarsi).jpg
Von hier kann man - direkt am Grat (maximal I+, tw. etwas ausgesetzt) - einen Abstecher über den niedrigeren Nordgipfel (1787 m) zum höhern Südgipfel (1790 m) des Keinen Schöneck unternehmen. Dort Steinmann mit improvisertem Gipfelbuch im Honigglas.
Die Hauptroute führt aber auf der anderen Schartenseite ca. 20 Höhenmeter hinab (unangenehm steiles Geröll, aber nicht gefährlich). Die nachfolgende ebene Querung nach links erfordert higegen volle Aufmerksamkeit - „Absturzgelände“! Man gelangt so in die breite Westrinne des Großen Schöneck. Sich in dieser möglichst links haltend wieder aufsteigen - I+ und einige Latschen. Zuletzt über angenehmes Geröll (linkerhand befindet sich eine Felsnische, die guten Regenschutz bietet) in die Scharte unmittelbar südlich vom Großen Schöneck, 1824 m. (Anm.: Im Bereich der Scharte sollte auf einer Lärche eine hölzerne Tafel „Šenek“ von Janez Turk angebracht sein. Leider ist diese meiner Wahrnehmung entgangen.)
Dieser Wegabschnitt ist schön auf einem Bild von Janez Turk zu sehen, welches dieser vom Südgipfel des Kl. Schöneck aufgenommen hat (links das Große Schöneck):
Schöneck, Gr. (l.), W-Rinne (vom Kl. Schöneck-S-Gipfel, von Janez Turk).jpg
Janez Turk hat mir auch noch ein Photo von seiner Holztafel zukommen lassen:
Schöneck, Großes, Gipfeltafel (30 Hm unterhalb)(von Janez Turk).jpg
Auf den letzten Minuten zum Gipfel des Großen Schöneck (1843 m) linkerhand muß noch eine kurze IIer-Stelle überwunden werden, die aber in ihrer linken Mikro-Variante als harmlos bezeichnet werden kann. Wiederum Steinmann mit improvisiertem Gipfelbuch in einer Dose (im Glas).
Das Beweis-Gipfelphoto des Autors zeigt dessen Rucksack vor dem Gipfel-Steinmann mit Blick zum (von links nach rechts) Gesperrten Kofel, Breitkofel, Torre di Valromana und Schönkofl. (Anm.: Der Ranftkofel ist nicht sichtbar, da er vom Gesperrten Kofel verdeckt wird.)
Schöneck, Gr. (Gipfel), h. (v.l.n.r.) Gesperrter Kofel, Breitkofel, T. di Valromana, Schönkofl.jpg
Die gängigsten Routen im Gipfelbereich möge man der nachfolgenden Special-Landkarte (Äquidistanz 5 m) entnehmen. Sie basiert auf jener von Giorgio Madinelli, wurde von mir aber generalüberarbeitet (Korrekturen und Addenda):
Schoeneck,_Landkarte#.jpg
Was die Gipfelaussicht vom Gr. Schöneck betrifft, so will ich hier noch den Blick Richtung Raibler Fünfspitz (Cinque Punte) mit dem Wischberg im Hintergrund präsentieren:
Raibler Fünfspitz, Wischberg (h.)(vom Gr. Schöneck, Gipfel).jpg
Erwähnt werden soll hier auch ein dem Römertal vorgelagerter, äußerst markanter Turm (1813 m), der auf keiner Landkarte (außer mapy.cz) eingezeichnet ist. Er befindet sich südsüdwestlich vom Großen Schöneck und wurde vermutlich von Janez Turk 2019 über den Verbindungsgrat erstbestiegen (I-II). Er taufte ihn „Rutarski stolp“. Da sich der Name auf die Ortschaft Rutte bezieht und diese auf Deutsch Greuth heißt, erlaube ich mir hier die deutsche Bezeichnung „Greuther Turm“ einzuführen. Details: https://www.primorskestene.com/?mod=...id=370&lang=sl
Auf älteren Tabacco-Karten fand sich noch die korrekte deutsche Schreibung „Schöneck“, die in der aktuellen Version zu „Schonek“ verhunzt wurde, wohl in Anlehnung an die slowenische Schreibung „Šonek“. Als einer von wenigen Gipfeln in diesem Kamm hat das Schöneck mit „Montebello“ auch einen italienischen Zweitnamen.
Das folgende Bild von Tomaso Scarsi zeigt (von rechts nach links) den Blick von Nesselthal: Kleines Schöneck, Scharte zwischen Kleinem und Großen Schöneck (Pfeil, hier verläuft der Normalweg), Großes Schöneck, Gesperrter Kofel, Ranftkofel, Breitkofel
Schöneck, Kl., Sattel P.1768.5 m (Pfeil), Gr. Schöneck, Gesperrter Kofel, Ranftkofel, Breitkofel (v.r..n.l., von Tomaso Scarsi).jpg
Von Unter-Nesselthal (Ortigara inferiore, auf der neuen Tabacco-Karte sonderbarerweise „Ortigiana“, slowen. Koprivnik) führt schon seit einigen Jahren eine sehr gute Forststraße, die mit jedem PKW befahren werden kann, in vielen Kehren (die erste befindet sich bei den Schnablegger-Wiesen) bis auf ca. 1175 m Seehöhe empor. Für Italien eine kleine Sensation: Es gibt KEIN Fahrverbot! Man parkt wenige Meter vor dem Straßenende, wo der rot-weiß markierte CAI-Weg 514 ein letztes Mal die Straße kreuzt.
Wer einen Jeep (oder etwas ähnliches) sein eigen nennt, der kann entlang der Markierung, die ab hier einem steilen Karrenweg folgt, sogar noch bis auf ca. 1250 m auffahren. Dort zweigt rechterhand ein aufgelassener Direttissima-Traktorweg ab.
Diesem folgend, bei einer Verzweigung dem Hauptweg (links) treu bleibend, bis zu seinem Ende in einem Jungwald-Dickicht. In der logischen Verlängerung weiter erreicht man (kurz vor der Verzweiflung) irgendwann das obere Ende des Dickichts. Gleich darüber beginnt sich im Hochwald der NO-Rücken des Schöneck beim 1. Steinmann des Autors (Absatz) zu formen. (Anm.: Möglicherweise gibt es für den Zustieg eine elegantere Lösung wenn man den Weg 514 erst später verläßt.)
Am Rücken weglos gerade empor. Nach kurzer Zeit kann man dabei einer (schon etwas älteren) rot-weißen Grenzmarkierung folgen. Weiter oben entwickeln sich dann langsam Steigspuren (vorbei an einem Grenzstein), und schließlich ein richtiger Steig, der auch am Latschenschnitt (vom Autor verbessert) erkennbar ist. Der Wald geht in Latschen über, der Boden wird grasig, und bald nachdem man den ersten Blick auf das Schöneck erhascht hat, erreicht man auch schon jenen Punkt, wo rechts die „Via Lella“ (benannt nach einer Tarviser Bergsteigerin) abzweigt: Steinmann und Mini-Wegweiser „Schöneck (Via Lella)“ des Autors. Es folgt meine eingesüdete Landkarte des Zustiegs. (Anm.: Die abgeschnittene rote Route ist jene von Tomaso Scarsi, der ganz unten gestartet ist.)
Schoeneck,_Landkarte_Zustieg#.jpg
Man steigt nur ein paar Meter durch dichte Latschen ab (schön geschnitten von mir), dann beginnt eine lange, nahezu ebene Querung durch Steilgelände, das aber durch Latschen entschärft wird. (Anm.: Eine Alternativroute, die wesentlich ausgesetzter ist, verläuft „einen Stock tiefer“ - abzuraten!) Man erreicht so jene Rinne, die in die Scharte zwischen Großem und Kleinem Schöneck (1769 m) leitet - direkt im Rinnengrund, tw. über „Kaskaden“ (eine Stelle I+), aufklettern!
Die nächsten zwei Photographien dokumentieren - in unterschiedlichen Lichtverhältnissen - den Blick vom erwähnten Wegweiser (bzw. von ungefähr dort) zum Kleinen (rechts) bzw. Großen Schöneck (links) mit der Rinne dazwischen. Jenes ohne Personen stammt aus meiner Kamera, jenes mit den zwei Bergdamen (von denen eine vermutlich die namensgebende Lella ist) wurde von Tomaso Scarsi zur Verfügung gestellt:
Schöneck, Kleines (r.), Sattel P.1768.5 m, Großes (l.).jpg
Schöneck, Kleines (r.), Sattel P.1768.5 m, Großes (l.)(von Tomaso Scarsi).jpg
Von hier kann man - direkt am Grat (maximal I+, tw. etwas ausgesetzt) - einen Abstecher über den niedrigeren Nordgipfel (1787 m) zum höhern Südgipfel (1790 m) des Keinen Schöneck unternehmen. Dort Steinmann mit improvisertem Gipfelbuch im Honigglas.
Die Hauptroute führt aber auf der anderen Schartenseite ca. 20 Höhenmeter hinab (unangenehm steiles Geröll, aber nicht gefährlich). Die nachfolgende ebene Querung nach links erfordert higegen volle Aufmerksamkeit - „Absturzgelände“! Man gelangt so in die breite Westrinne des Großen Schöneck. Sich in dieser möglichst links haltend wieder aufsteigen - I+ und einige Latschen. Zuletzt über angenehmes Geröll (linkerhand befindet sich eine Felsnische, die guten Regenschutz bietet) in die Scharte unmittelbar südlich vom Großen Schöneck, 1824 m. (Anm.: Im Bereich der Scharte sollte auf einer Lärche eine hölzerne Tafel „Šenek“ von Janez Turk angebracht sein. Leider ist diese meiner Wahrnehmung entgangen.)
Dieser Wegabschnitt ist schön auf einem Bild von Janez Turk zu sehen, welches dieser vom Südgipfel des Kl. Schöneck aufgenommen hat (links das Große Schöneck):
Schöneck, Gr. (l.), W-Rinne (vom Kl. Schöneck-S-Gipfel, von Janez Turk).jpg
Janez Turk hat mir auch noch ein Photo von seiner Holztafel zukommen lassen:
Schöneck, Großes, Gipfeltafel (30 Hm unterhalb)(von Janez Turk).jpg
Auf den letzten Minuten zum Gipfel des Großen Schöneck (1843 m) linkerhand muß noch eine kurze IIer-Stelle überwunden werden, die aber in ihrer linken Mikro-Variante als harmlos bezeichnet werden kann. Wiederum Steinmann mit improvisiertem Gipfelbuch in einer Dose (im Glas).
Das Beweis-Gipfelphoto des Autors zeigt dessen Rucksack vor dem Gipfel-Steinmann mit Blick zum (von links nach rechts) Gesperrten Kofel, Breitkofel, Torre di Valromana und Schönkofl. (Anm.: Der Ranftkofel ist nicht sichtbar, da er vom Gesperrten Kofel verdeckt wird.)
Schöneck, Gr. (Gipfel), h. (v.l.n.r.) Gesperrter Kofel, Breitkofel, T. di Valromana, Schönkofl.jpg
Die gängigsten Routen im Gipfelbereich möge man der nachfolgenden Special-Landkarte (Äquidistanz 5 m) entnehmen. Sie basiert auf jener von Giorgio Madinelli, wurde von mir aber generalüberarbeitet (Korrekturen und Addenda):
Schoeneck,_Landkarte#.jpg
Was die Gipfelaussicht vom Gr. Schöneck betrifft, so will ich hier noch den Blick Richtung Raibler Fünfspitz (Cinque Punte) mit dem Wischberg im Hintergrund präsentieren:
Raibler Fünfspitz, Wischberg (h.)(vom Gr. Schöneck, Gipfel).jpg
Erwähnt werden soll hier auch ein dem Römertal vorgelagerter, äußerst markanter Turm (1813 m), der auf keiner Landkarte (außer mapy.cz) eingezeichnet ist. Er befindet sich südsüdwestlich vom Großen Schöneck und wurde vermutlich von Janez Turk 2019 über den Verbindungsgrat erstbestiegen (I-II). Er taufte ihn „Rutarski stolp“. Da sich der Name auf die Ortschaft Rutte bezieht und diese auf Deutsch Greuth heißt, erlaube ich mir hier die deutsche Bezeichnung „Greuther Turm“ einzuführen. Details: https://www.primorskestene.com/?mod=...id=370&lang=sl
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