Startpunkt war in Österreich - der Berg gehört meiner Meinung nach aber eindeutig nach Italien...bitte ausbessern falls falsch!
Nachdem ich am Samstag arbeitsmäßig am Nassfeld zu tun hatte, nutzte ich die Gelegenheit, um den Monte Scinauz zu besteigen.
Der Berg ist ja nicht so einfach zu erreichen. Die Wege von der Eggeralm und dem Nassfeld aus erfordern einen langen Zustieg und der Südanstieg von Santa Caterina über den Monte Ghisniz ist wohl auch recht abenteuerlich!
Meine Variante hatte als Startpunkt die Ortschaft Sonnleitn. Aufbruch mit dem MTB war um kurz vor 6:00 und ein bissl später konnte ich schon den Malurch/Monte Malvueric und seine Spiegelung in dem kleinen See an der Grenze fotografieren.
NassfeldpassMalurch.jpg
Dann kam der erste große Spaß zum Wachwerden...die Rampe Richtung Auernigalm...gefühlte 25% Steigung und einbetonierte Steine, die das ganze eher wie eine Buckelpiste erscheinen lassen! Hat man diesen Anstieg jedoch hinter sich, so wird die Straße gemütlicher. Kurze Stellen mit sehr grobem Schotter sind noch zu überwinden, der Rest ist aber gut fahrbar und man genießt eine hervorragende Aussicht Richtung Süden. Diesen Teil der Strecke kenne ich gut, nachdem ich aber beim Abzweig zur Ofenalm auf dem Weg 504 blieb, sah ich nach wenigen Metern einen Gipfel, der mir bis dahin noch nie aufgefallen war:
Monte Cerchio.jpg
Ich glaube, dass das der Monte Cerchio/Zirkelspitz ist.
Bei einer weiteren Wegteilung blieb ich auf dem Weg 504 und etwas später versteckte ich mein Rad sorgfältig im Wald, um kurz darauf, nun als Wanderer adjustiert, munter Richtung Biffil Alm loszumarschieren.
Etwas vorher steht übrigens auf einem Schild, dass der Weg nicht begehbar ist! Das betrifft aber wohl die Teilstrecke beim Rio Bianco, wo, wie man auch hier im Forum lesen kann, der Weg abgerutscht ist.
Der breite Pfad ist gut markiert und führt auf einen Sattel leicht nördlich des Monte Cerchio. Die Landschaft ist äußerst reizvoll, Gämsen springen herum und eigentümliche Felsen können bewundert werden:
Felsen.jpg
Einer der zwei Felsen ist wohl der Campanile Alto del Cerchio, auf den im IV Schwierigkeitsgrad geklettert werden kann.
Weiter geht es in eine liebliche Senke, wo man die Überreste der Malga Cerchio vorfindet und ich meine Schuhe gleich mal knöcheltief im feucht-morastigen Boden versenkte.
Rückblick zum Sattel:
Sattel.jpg
Jetzt folgte ein sehr gemütlicher, immer eindeutiger und gut markierter Weg. Kurz vor der Biffil Alm präsentierte sich der Scinauz dann so:
Scinauz Biffil.jpg
An der etwas verfallenen Malga Biffil vorbei, in der man, laut Martin Fürnkranz, einen immer geöffneten Raum vorfindet, kommt man nach wenigen Metern zu einer gepflegten Hütte - dem Rifugio Forestale Biffil.
Von hier aus vertraute ich der Beschreibung von Martin Fürnkranz: Der geheime Berg Diese erwies sich als absolut zutreffend.
Kurz nach der Hütte fand in einem Kuhteich eine gewaltige Molchorgie statt (Ich habe für das Forum ein harmloses Bild verwendet...)
comp__1120626.jpg
Bitter enttäuscht darüber, nicht, wie in der Beschreibung von Herrn Fürnkranz, von einer Kuhmeute über die Alm gejagt zu werden, machte ich mich Richtung Scinauz auf. Doch siehe da...etwas hat sich verändert...der Weg ist nun tatsächlich markiert und zwar in einem, den Augen schmeichelden...Rosa:
comp__1120663.jpg
Ich folgte dem Pfad, wiederkehrende Markierungen bestätigten mich. Dann kommt die Stelle, an der man die Wiesen verlässt und in den Wald eintaucht - man darf sich nicht irritieren lassen und muss den schwer sichtbaren Steigspuren folgen - nach ca. 30 Metern sieht man die erste rot-blaue Markierung an einem Baum und auch das Rosa kehrt immer wieder. Bleibt man jedoch auf der Wiese und orientiert sich nach oben, so kommt man zum Anstieg auf den Nordgipfel des Scinauz!
Der Weg stellt sich genau so dar, wie bei Fürnkranz beschrieben. Rückblick auf den leicht abwärts führenden Steig in den Felsschrofen:
comp__1120630.jpg
Der Anstieg danach ist lange, steil und einsam (auch etwas heiß...) und schließlich kommt man nach dem letzten Aufschwung zu einer Gabelung: links zum Hauptgipfel, rechts zum Ostgipfel mit Kreuz.
Also...aufe,aufe...
Der Hauptgipfel mit seinen Gebäuden und Sendeanlagen tut schon etwas weh, aber ändern kann man es eh nicht, der Ausblick ist formidabel und die ebene Fläche mal was ganz anderes!
Das ist tatsächlich der Gipfel!!!
comp__1120651.jpg
Nach langem Aufenthalt ging es zum Ostgipfel...was für ein Latschenreißer!!!
Das Gipfelkreuz, Blick zum Hauptgipfel und zufällig befindet sich der Mangart genau im Kreuz!
comp__1120656.jpg
Blick Richtung Nassfeld
comp__1120657.jpg
Jetzt ging es wieder abwärts. Am gleichen Weg zurück. Biffil Alm - doch ein Stück vor der Cerchio Alm, bei einer Privathütte, in deren Nähe auch eine Quelle ist, kam ich auf die glorreiche Idee doch einen, in den Karten als unmarkiert eingezeichneten Weg, zur Krone/zum Monte Corona zu versuchen. Gesagt, getan - der Weg stellt sich später als beschilderter und deutlicher Pfad: "Spazi d'acqua" heraus. Wunderschön zu gehen und mit interessanten neuen Perspektiven gewürzt:
Monte Cerchio und Campanile Alto del Cerchio:
comp__1120684.jpg
Rechts im Bild: Scinauz, rechts der Bildmitte: Cerchio Alm, ganz rechts: Weg über den Sattel, ziemlich links, auf der Grünfläche: die Privatalm, von der ich den Abstecher machte
comp__1120689.jpg
Von der Krone ging es dann zum Garnitzensattel und weiter zur Ofenalm. Dort erwarteten mich dann endlich meine heißersehnten Rindviecher. So an die 40 Jungstiere trieben allerlei Unfug und ließen mich darauf verzichten, den Weg 501 zur Straße zu nehmen. Wild durchs Gelände erreichte ich die Schotterstraße trotzdem und musste nun noch ungefähr 1,5 km zu meinem Fahrrad gehen.
Mit dem Mtb machte es dann noch einmal so richtig Laune die Strecke zum Pass zu fahren...ein, zwei Anstiege sind schon sehr steil (den groben Schotter habe ich ja schon zu Beginn erwähnt...)
Am Pass angekommen sah ich die Beschilderung für eine MTB-Strecke zur Roßalm und ging clevererweise sofort in die Falle...also noch einmal aufwärts...aber wie --> da möchte ich mal jemanden hochfahren sehen...nach den ersten Kehren war ich noch guter Dinge - etwas später schob ich laut fluchend bei gefühlten 45 Grad Celsius mein Radl den Berg hoch!
Die Roßalm möchte ich trotzdem jedem Nassfeldwanderer empfehlen - für mich die schönste, weil ruhigste und urigste Alm im Gebiet!!!
Nach einer traumhaften Pause und Jause ging es über Schotterwege und Schipisten zurück nach Sonnleitn!
Hier noch der Track: Monte Scinauz
Eine wunderschöne, einsame Tour
Ramon
Nachdem ich am Samstag arbeitsmäßig am Nassfeld zu tun hatte, nutzte ich die Gelegenheit, um den Monte Scinauz zu besteigen.
Der Berg ist ja nicht so einfach zu erreichen. Die Wege von der Eggeralm und dem Nassfeld aus erfordern einen langen Zustieg und der Südanstieg von Santa Caterina über den Monte Ghisniz ist wohl auch recht abenteuerlich!
Meine Variante hatte als Startpunkt die Ortschaft Sonnleitn. Aufbruch mit dem MTB war um kurz vor 6:00 und ein bissl später konnte ich schon den Malurch/Monte Malvueric und seine Spiegelung in dem kleinen See an der Grenze fotografieren.
NassfeldpassMalurch.jpg
Dann kam der erste große Spaß zum Wachwerden...die Rampe Richtung Auernigalm...gefühlte 25% Steigung und einbetonierte Steine, die das ganze eher wie eine Buckelpiste erscheinen lassen! Hat man diesen Anstieg jedoch hinter sich, so wird die Straße gemütlicher. Kurze Stellen mit sehr grobem Schotter sind noch zu überwinden, der Rest ist aber gut fahrbar und man genießt eine hervorragende Aussicht Richtung Süden. Diesen Teil der Strecke kenne ich gut, nachdem ich aber beim Abzweig zur Ofenalm auf dem Weg 504 blieb, sah ich nach wenigen Metern einen Gipfel, der mir bis dahin noch nie aufgefallen war:
Monte Cerchio.jpg
Ich glaube, dass das der Monte Cerchio/Zirkelspitz ist.
Bei einer weiteren Wegteilung blieb ich auf dem Weg 504 und etwas später versteckte ich mein Rad sorgfältig im Wald, um kurz darauf, nun als Wanderer adjustiert, munter Richtung Biffil Alm loszumarschieren.
Etwas vorher steht übrigens auf einem Schild, dass der Weg nicht begehbar ist! Das betrifft aber wohl die Teilstrecke beim Rio Bianco, wo, wie man auch hier im Forum lesen kann, der Weg abgerutscht ist.
Der breite Pfad ist gut markiert und führt auf einen Sattel leicht nördlich des Monte Cerchio. Die Landschaft ist äußerst reizvoll, Gämsen springen herum und eigentümliche Felsen können bewundert werden:
Felsen.jpg
Einer der zwei Felsen ist wohl der Campanile Alto del Cerchio, auf den im IV Schwierigkeitsgrad geklettert werden kann.
Weiter geht es in eine liebliche Senke, wo man die Überreste der Malga Cerchio vorfindet und ich meine Schuhe gleich mal knöcheltief im feucht-morastigen Boden versenkte.
Rückblick zum Sattel:
Sattel.jpg
Jetzt folgte ein sehr gemütlicher, immer eindeutiger und gut markierter Weg. Kurz vor der Biffil Alm präsentierte sich der Scinauz dann so:
Scinauz Biffil.jpg
An der etwas verfallenen Malga Biffil vorbei, in der man, laut Martin Fürnkranz, einen immer geöffneten Raum vorfindet, kommt man nach wenigen Metern zu einer gepflegten Hütte - dem Rifugio Forestale Biffil.
Von hier aus vertraute ich der Beschreibung von Martin Fürnkranz: Der geheime Berg Diese erwies sich als absolut zutreffend.
Kurz nach der Hütte fand in einem Kuhteich eine gewaltige Molchorgie statt (Ich habe für das Forum ein harmloses Bild verwendet...)
comp__1120626.jpg
Bitter enttäuscht darüber, nicht, wie in der Beschreibung von Herrn Fürnkranz, von einer Kuhmeute über die Alm gejagt zu werden, machte ich mich Richtung Scinauz auf. Doch siehe da...etwas hat sich verändert...der Weg ist nun tatsächlich markiert und zwar in einem, den Augen schmeichelden...Rosa:
comp__1120663.jpg
Ich folgte dem Pfad, wiederkehrende Markierungen bestätigten mich. Dann kommt die Stelle, an der man die Wiesen verlässt und in den Wald eintaucht - man darf sich nicht irritieren lassen und muss den schwer sichtbaren Steigspuren folgen - nach ca. 30 Metern sieht man die erste rot-blaue Markierung an einem Baum und auch das Rosa kehrt immer wieder. Bleibt man jedoch auf der Wiese und orientiert sich nach oben, so kommt man zum Anstieg auf den Nordgipfel des Scinauz!
Der Weg stellt sich genau so dar, wie bei Fürnkranz beschrieben. Rückblick auf den leicht abwärts führenden Steig in den Felsschrofen:
comp__1120630.jpg
Der Anstieg danach ist lange, steil und einsam (auch etwas heiß...) und schließlich kommt man nach dem letzten Aufschwung zu einer Gabelung: links zum Hauptgipfel, rechts zum Ostgipfel mit Kreuz.
Also...aufe,aufe...
Der Hauptgipfel mit seinen Gebäuden und Sendeanlagen tut schon etwas weh, aber ändern kann man es eh nicht, der Ausblick ist formidabel und die ebene Fläche mal was ganz anderes!
Das ist tatsächlich der Gipfel!!!
comp__1120651.jpg
Nach langem Aufenthalt ging es zum Ostgipfel...was für ein Latschenreißer!!!
Das Gipfelkreuz, Blick zum Hauptgipfel und zufällig befindet sich der Mangart genau im Kreuz!
comp__1120656.jpg
Blick Richtung Nassfeld
comp__1120657.jpg
Jetzt ging es wieder abwärts. Am gleichen Weg zurück. Biffil Alm - doch ein Stück vor der Cerchio Alm, bei einer Privathütte, in deren Nähe auch eine Quelle ist, kam ich auf die glorreiche Idee doch einen, in den Karten als unmarkiert eingezeichneten Weg, zur Krone/zum Monte Corona zu versuchen. Gesagt, getan - der Weg stellt sich später als beschilderter und deutlicher Pfad: "Spazi d'acqua" heraus. Wunderschön zu gehen und mit interessanten neuen Perspektiven gewürzt:
Monte Cerchio und Campanile Alto del Cerchio:
comp__1120684.jpg
Rechts im Bild: Scinauz, rechts der Bildmitte: Cerchio Alm, ganz rechts: Weg über den Sattel, ziemlich links, auf der Grünfläche: die Privatalm, von der ich den Abstecher machte
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Von der Krone ging es dann zum Garnitzensattel und weiter zur Ofenalm. Dort erwarteten mich dann endlich meine heißersehnten Rindviecher. So an die 40 Jungstiere trieben allerlei Unfug und ließen mich darauf verzichten, den Weg 501 zur Straße zu nehmen. Wild durchs Gelände erreichte ich die Schotterstraße trotzdem und musste nun noch ungefähr 1,5 km zu meinem Fahrrad gehen.
Mit dem Mtb machte es dann noch einmal so richtig Laune die Strecke zum Pass zu fahren...ein, zwei Anstiege sind schon sehr steil (den groben Schotter habe ich ja schon zu Beginn erwähnt...)
Am Pass angekommen sah ich die Beschilderung für eine MTB-Strecke zur Roßalm und ging clevererweise sofort in die Falle...also noch einmal aufwärts...aber wie --> da möchte ich mal jemanden hochfahren sehen...nach den ersten Kehren war ich noch guter Dinge - etwas später schob ich laut fluchend bei gefühlten 45 Grad Celsius mein Radl den Berg hoch!
Die Roßalm möchte ich trotzdem jedem Nassfeldwanderer empfehlen - für mich die schönste, weil ruhigste und urigste Alm im Gebiet!!!
Nach einer traumhaften Pause und Jause ging es über Schotterwege und Schipisten zurück nach Sonnleitn!
Hier noch der Track: Monte Scinauz
Eine wunderschöne, einsame Tour
Ramon
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