Zwei Jahre, nachdem ich mit meinem Freund Klaus drei Tage im Hochkönig-Massiv unterwegs war, ließen unsere Zeitfreiräume im Sommer wieder mehrere gemeinsame Tage im Gebirge zu. Klaus schlug als Route schnell den Pfunderer Höhenweg in Südtirol vor. In seiner kompletten Länge durchquert er die Pfunderer Berge im südlichen Teil der Zillertaler Alpen etwa von West nach Ost, von Sterzing bis Bruneck.
Ich wusste über den Höhenweg bis dahin wenig Genaues, war aber in den letzten Jahren mehrfach anderswo in den Südtiroler Bergen unterwegs. So konnte ich mir eine gute Vorstellung der landschaftlichen Schönheiten machen und war für die Idee schnell zu gewinnen.
Den üblichen Beschreibungen des Weges folgend wollten wir in Sterzing aufbrechen. Wie lang wir unterwegs sein könnten, würde dann vor allem von unserer Verfassung wie natürlich auch dem Wetter in diesem bisher generell sehr wechselhaften Sommer abhängen.
Nachdem wir die - guten! - Busverbindungen in die Seitentäler der Pfunderer Berge überprüft hatten, entschieden wir uns für eine öffentliche Hin- und Rückreise.
Am Sonntag, den 15.07.2012 sollte ein Regengebiet allmählich nach Osten abziehen; die Prognosen versprachen danach dreieinhalb bis vier Tage mit guten Bedingungen für unser Vorhaben.
So brechen wir am 15.07. über Innsbruck und den Brenner nach Sterzing auf. Die nördlichste Stadt ganz Italiens steht in fast 1000m Höhe bald südwestlich des Brennerpasses. Sie kam dank des Bergbaus im Spätmittelalter zu beträchtlichem Reichtum. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Gebäude in der bestens erhaltenen und sehr sehenswerten Altstadt.
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Etwa in der Mitte des alten Stadtgebiets, das sich annähernd in Nord-Süd-Richtung erstreckt, steht der charakteristische Zwölferturm.
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Die große spätgotische Kirche "Unsere liebe Frau im Moos" steht relativ weit südlich außerhalb des Stadtzentrums; sie sollte auch für die Bewohner des Ridnaun- und Ratschingstals gut erreichbar sein. Der gleich benachbarte große Bau der ehemaligen Deutschordens-Kommende beherbergt heute ein Museum und eine Musikschule.
08-EhemaligeDeutschordenskommende.jpg
Montag, 16.07.
Nachdem wir in einer Pension direkt im Stadtzentrum gut untergebracht waren, werfen wir noch einen letzten Blick in die alte Stadt; dann geht es mit unserer Tour los.
03-Neustadt.jpg
Wir fahren zunächst mit dem Bus zwei Kilometer nach Wiesen am Ausgang des Pfitscher Tals und ersparen uns so ein Stück Talhatscher. Hier beginnt der Pfunderer Höhenweg nun tatsächlich.
01-WiesenWegweiser.jpg
In meist mittlerer Steigung geht es zunächst auf bereits vorhandenen Anstiegen am Hang des Gschliesseggs empor: größtenteils im Wald; Wiesen wie hier (wo gleich Pferde und Esel auf uns warten ) sind zu Beginn eher die Ausnahme.
03-Anstieg.jpg
Nach gut einer Stunde erweist sich, dass wir schon einiges an Höhe gewonnen haben. Das Zentrum von Sterzing liegt hier rechts außerhalb des Bildes. Der Blick geht nach Westen in das breite Ridnauntal, das fast bis an die höchsten Gipfel der Stubaier Alpen heran führt.
05-BlickRidnauntalSterzing.jpg
Knapp unter dem höchsten Punkt des Gschliesseggs (1670m) öffnet sich ein schöner Blick ins untere Pfitscher Tal. Ich zoome über den Talausschnitt zum Zillertaler Alpenhauptkamm mit dem noch wolkenverhangenen Schrammacher rechts. Das Wetter hält sich erfreulicherweise an die Prognosen: Am Alpenhauptkamm und nördlich davon hängen noch Wolken, nach Süden zu wird es hingegen immer sonniger. Und besonders angenehm für diesen Tag mit langen Anstiegen: Die Temperaturen bleiben noch sehr gedämpft!
08-ZoomKraxentrager-HoheWand.jpg
Vom Gschliessegg verläuft der Weg dann längere Zeit ohne größeren Höhengewinn etwa nach Osten; zunächst kurz nördlich des Kamms, dann stets südlich von ihm verlaufend. Neben Ausblicken zieht auch die üppige Flora unsere Aufmerksamkeit an sich - so etwa diese prachtvolle Feuerlilie gleich am Wegesrand.
13-Feuerlilie.jpg
Auf dieser nicht minder prachtvollen Wiese nahe der Plitschalm in mittlerweile gut 1800m Höhe halten wir eine längere Mittagsrast. Dass der Weg zunehmend durch die Almenregion führt, war davor auch an zahlreichen Zaunüberquerungen bereits zu erkennen...
18-PlitschalmBergwiese.jpg
Und weiter geht es, zunächst mit einem schönen Blick nach Westen ins Ratschingstal und zum Jaufenpass. Dahinter stehen etliche der Dreitausender am Ötztaler Hauptkamm; am markantesten die Hochwilde (ganz links) sowie der Hintere Seelenkogel.
19-Plitschalm-BlickÖtztalerAlpen.jpg
Längst sind wir hoch genug oben, dass freie Plätze auch Prachtblicke zu den Dolomiten im Süden bieten: hier zu den Geislerspitzen und dem Langkofel-Stock.
23-BlickDolomiten.jpg
Nach Südwesten geht der Blick über das tief eingeschnittene Eisacktal in die Sarntaler Alpen zum Eggertal, an dessen Hang die Straße zum Penserjoch hinauf führt. Rechts das markante Sarner Weißhorn, das vor drei Jahren Ziel einer - nicht zuletzt dank Prachtwetters - unvergessenen gemeinsamen Moderatorentour war.
26-BlickEggertal-SarntalerAlpen.jpg
Nach einem Abschnitt mit steilerem Anstieg nähern wir uns dem Jägerjöchl in 2135m Höhe, wo erstmals der typische Blick in die zentralen Pfunderer Berge frei wird: steile Grashänge bis auf weit über 2000m hinauf und Almböden, beide in sattem Grün. Und darüber zahlreiche Spitzen und teils zerrissene Grate. Knapp links der Bildmitte ist auch der charakteristische Doppelgipfel der Wilden Kreuzspitze bereits zu sehen - mit 3132m der höchste Gipfel der kompletten Untergruppe.
27-PfundererBerge.jpg
Der Pfad, der diese steilen Grasflanken quert, ist teilweise sehr schmal. Heute ist er problemlos zu begehen; bei starker Nässe könnten solche Abschnitte hingegen sehr unangenehm werden.
28-Steilhangquerung.jpg
Ich wusste über den Höhenweg bis dahin wenig Genaues, war aber in den letzten Jahren mehrfach anderswo in den Südtiroler Bergen unterwegs. So konnte ich mir eine gute Vorstellung der landschaftlichen Schönheiten machen und war für die Idee schnell zu gewinnen.
Den üblichen Beschreibungen des Weges folgend wollten wir in Sterzing aufbrechen. Wie lang wir unterwegs sein könnten, würde dann vor allem von unserer Verfassung wie natürlich auch dem Wetter in diesem bisher generell sehr wechselhaften Sommer abhängen.
Nachdem wir die - guten! - Busverbindungen in die Seitentäler der Pfunderer Berge überprüft hatten, entschieden wir uns für eine öffentliche Hin- und Rückreise.
Am Sonntag, den 15.07.2012 sollte ein Regengebiet allmählich nach Osten abziehen; die Prognosen versprachen danach dreieinhalb bis vier Tage mit guten Bedingungen für unser Vorhaben.
So brechen wir am 15.07. über Innsbruck und den Brenner nach Sterzing auf. Die nördlichste Stadt ganz Italiens steht in fast 1000m Höhe bald südwestlich des Brennerpasses. Sie kam dank des Bergbaus im Spätmittelalter zu beträchtlichem Reichtum. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Gebäude in der bestens erhaltenen und sehr sehenswerten Altstadt.
01-NeustadtZwölferturm.jpg
Etwa in der Mitte des alten Stadtgebiets, das sich annähernd in Nord-Süd-Richtung erstreckt, steht der charakteristische Zwölferturm.
05-Zwölferturm.jpg
Die große spätgotische Kirche "Unsere liebe Frau im Moos" steht relativ weit südlich außerhalb des Stadtzentrums; sie sollte auch für die Bewohner des Ridnaun- und Ratschingstals gut erreichbar sein. Der gleich benachbarte große Bau der ehemaligen Deutschordens-Kommende beherbergt heute ein Museum und eine Musikschule.
08-EhemaligeDeutschordenskommende.jpg
Montag, 16.07.
Nachdem wir in einer Pension direkt im Stadtzentrum gut untergebracht waren, werfen wir noch einen letzten Blick in die alte Stadt; dann geht es mit unserer Tour los.
03-Neustadt.jpg
Wir fahren zunächst mit dem Bus zwei Kilometer nach Wiesen am Ausgang des Pfitscher Tals und ersparen uns so ein Stück Talhatscher. Hier beginnt der Pfunderer Höhenweg nun tatsächlich.
01-WiesenWegweiser.jpg
In meist mittlerer Steigung geht es zunächst auf bereits vorhandenen Anstiegen am Hang des Gschliesseggs empor: größtenteils im Wald; Wiesen wie hier (wo gleich Pferde und Esel auf uns warten ) sind zu Beginn eher die Ausnahme.
03-Anstieg.jpg
Nach gut einer Stunde erweist sich, dass wir schon einiges an Höhe gewonnen haben. Das Zentrum von Sterzing liegt hier rechts außerhalb des Bildes. Der Blick geht nach Westen in das breite Ridnauntal, das fast bis an die höchsten Gipfel der Stubaier Alpen heran führt.
05-BlickRidnauntalSterzing.jpg
Knapp unter dem höchsten Punkt des Gschliesseggs (1670m) öffnet sich ein schöner Blick ins untere Pfitscher Tal. Ich zoome über den Talausschnitt zum Zillertaler Alpenhauptkamm mit dem noch wolkenverhangenen Schrammacher rechts. Das Wetter hält sich erfreulicherweise an die Prognosen: Am Alpenhauptkamm und nördlich davon hängen noch Wolken, nach Süden zu wird es hingegen immer sonniger. Und besonders angenehm für diesen Tag mit langen Anstiegen: Die Temperaturen bleiben noch sehr gedämpft!
08-ZoomKraxentrager-HoheWand.jpg
Vom Gschliessegg verläuft der Weg dann längere Zeit ohne größeren Höhengewinn etwa nach Osten; zunächst kurz nördlich des Kamms, dann stets südlich von ihm verlaufend. Neben Ausblicken zieht auch die üppige Flora unsere Aufmerksamkeit an sich - so etwa diese prachtvolle Feuerlilie gleich am Wegesrand.
13-Feuerlilie.jpg
Auf dieser nicht minder prachtvollen Wiese nahe der Plitschalm in mittlerweile gut 1800m Höhe halten wir eine längere Mittagsrast. Dass der Weg zunehmend durch die Almenregion führt, war davor auch an zahlreichen Zaunüberquerungen bereits zu erkennen...
18-PlitschalmBergwiese.jpg
Und weiter geht es, zunächst mit einem schönen Blick nach Westen ins Ratschingstal und zum Jaufenpass. Dahinter stehen etliche der Dreitausender am Ötztaler Hauptkamm; am markantesten die Hochwilde (ganz links) sowie der Hintere Seelenkogel.
19-Plitschalm-BlickÖtztalerAlpen.jpg
Längst sind wir hoch genug oben, dass freie Plätze auch Prachtblicke zu den Dolomiten im Süden bieten: hier zu den Geislerspitzen und dem Langkofel-Stock.
23-BlickDolomiten.jpg
Nach Südwesten geht der Blick über das tief eingeschnittene Eisacktal in die Sarntaler Alpen zum Eggertal, an dessen Hang die Straße zum Penserjoch hinauf führt. Rechts das markante Sarner Weißhorn, das vor drei Jahren Ziel einer - nicht zuletzt dank Prachtwetters - unvergessenen gemeinsamen Moderatorentour war.
26-BlickEggertal-SarntalerAlpen.jpg
Nach einem Abschnitt mit steilerem Anstieg nähern wir uns dem Jägerjöchl in 2135m Höhe, wo erstmals der typische Blick in die zentralen Pfunderer Berge frei wird: steile Grashänge bis auf weit über 2000m hinauf und Almböden, beide in sattem Grün. Und darüber zahlreiche Spitzen und teils zerrissene Grate. Knapp links der Bildmitte ist auch der charakteristische Doppelgipfel der Wilden Kreuzspitze bereits zu sehen - mit 3132m der höchste Gipfel der kompletten Untergruppe.
27-PfundererBerge.jpg
Der Pfad, der diese steilen Grasflanken quert, ist teilweise sehr schmal. Heute ist er problemlos zu begehen; bei starker Nässe könnten solche Abschnitte hingegen sehr unangenehm werden.
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