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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

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Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
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- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
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Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

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Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

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  • Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

    Zwei Jahre, nachdem ich mit meinem Freund Klaus drei Tage im Hochkönig-Massiv unterwegs war, ließen unsere Zeitfreiräume im Sommer wieder mehrere gemeinsame Tage im Gebirge zu. Klaus schlug als Route schnell den Pfunderer Höhenweg in Südtirol vor. In seiner kompletten Länge durchquert er die Pfunderer Berge im südlichen Teil der Zillertaler Alpen etwa von West nach Ost, von Sterzing bis Bruneck.

    Ich wusste über den Höhenweg bis dahin wenig Genaues, war aber in den letzten Jahren mehrfach anderswo in den Südtiroler Bergen unterwegs. So konnte ich mir eine gute Vorstellung der landschaftlichen Schönheiten machen und war für die Idee schnell zu gewinnen.

    Den üblichen Beschreibungen des Weges folgend wollten wir in Sterzing aufbrechen. Wie lang wir unterwegs sein könnten, würde dann vor allem von unserer Verfassung wie natürlich auch dem Wetter in diesem bisher generell sehr wechselhaften Sommer abhängen.

    Nachdem wir die - guten! - Busverbindungen in die Seitentäler der Pfunderer Berge überprüft hatten, entschieden wir uns für eine öffentliche Hin- und Rückreise.

    Am Sonntag, den 15.07.2012 sollte ein Regengebiet allmählich nach Osten abziehen; die Prognosen versprachen danach dreieinhalb bis vier Tage mit guten Bedingungen für unser Vorhaben.

    So brechen wir am 15.07. über Innsbruck und den Brenner nach Sterzing auf. Die nördlichste Stadt ganz Italiens steht in fast 1000m Höhe bald südwestlich des Brennerpasses. Sie kam dank des Bergbaus im Spätmittelalter zu beträchtlichem Reichtum. Aus dieser Zeit stammen auch die meisten Gebäude in der bestens erhaltenen und sehr sehenswerten Altstadt.
    01-NeustadtZw&#246;lferturm.jpg

    Etwa in der Mitte des alten Stadtgebiets, das sich annähernd in Nord-Süd-Richtung erstreckt, steht der charakteristische Zwölferturm.
    05-Zw&#246;lferturm.jpg

    Die große spätgotische Kirche "Unsere liebe Frau im Moos" steht relativ weit südlich außerhalb des Stadtzentrums; sie sollte auch für die Bewohner des Ridnaun- und Ratschingstals gut erreichbar sein. Der gleich benachbarte große Bau der ehemaligen Deutschordens-Kommende beherbergt heute ein Museum und eine Musikschule.
    08-EhemaligeDeutschordenskommende.jpg

    Montag, 16.07.

    Nachdem wir in einer Pension direkt im Stadtzentrum gut untergebracht waren, werfen wir noch einen letzten Blick in die alte Stadt; dann geht es mit unserer Tour los.
    03-Neustadt.jpg

    Wir fahren zunächst mit dem Bus zwei Kilometer nach Wiesen am Ausgang des Pfitscher Tals und ersparen uns so ein Stück Talhatscher. Hier beginnt der Pfunderer Höhenweg nun tatsächlich.
    01-WiesenWegweiser.jpg

    In meist mittlerer Steigung geht es zunächst auf bereits vorhandenen Anstiegen am Hang des Gschliesseggs empor: größtenteils im Wald; Wiesen wie hier (wo gleich Pferde und Esel auf uns warten ) sind zu Beginn eher die Ausnahme.
    03-Anstieg.jpg

    Nach gut einer Stunde erweist sich, dass wir schon einiges an Höhe gewonnen haben. Das Zentrum von Sterzing liegt hier rechts außerhalb des Bildes. Der Blick geht nach Westen in das breite Ridnauntal, das fast bis an die höchsten Gipfel der Stubaier Alpen heran führt.
    05-BlickRidnauntalSterzing.jpg

    Knapp unter dem höchsten Punkt des Gschliesseggs (1670m) öffnet sich ein schöner Blick ins untere Pfitscher Tal. Ich zoome über den Talausschnitt zum Zillertaler Alpenhauptkamm mit dem noch wolkenverhangenen Schrammacher rechts. Das Wetter hält sich erfreulicherweise an die Prognosen: Am Alpenhauptkamm und nördlich davon hängen noch Wolken, nach Süden zu wird es hingegen immer sonniger. Und besonders angenehm für diesen Tag mit langen Anstiegen: Die Temperaturen bleiben noch sehr gedämpft!
    08-ZoomKraxentrager-HoheWand.jpg

    Vom Gschliessegg verläuft der Weg dann längere Zeit ohne größeren Höhengewinn etwa nach Osten; zunächst kurz nördlich des Kamms, dann stets südlich von ihm verlaufend. Neben Ausblicken zieht auch die üppige Flora unsere Aufmerksamkeit an sich - so etwa diese prachtvolle Feuerlilie gleich am Wegesrand.
    13-Feuerlilie.jpg

    Auf dieser nicht minder prachtvollen Wiese nahe der Plitschalm in mittlerweile gut 1800m Höhe halten wir eine längere Mittagsrast. Dass der Weg zunehmend durch die Almenregion führt, war davor auch an zahlreichen Zaunüberquerungen bereits zu erkennen...
    18-PlitschalmBergwiese.jpg

    Und weiter geht es, zunächst mit einem schönen Blick nach Westen ins Ratschingstal und zum Jaufenpass. Dahinter stehen etliche der Dreitausender am Ötztaler Hauptkamm; am markantesten die Hochwilde (ganz links) sowie der Hintere Seelenkogel.
    19-Plitschalm-Blick&#214;tztalerAlpen.jpg

    Längst sind wir hoch genug oben, dass freie Plätze auch Prachtblicke zu den Dolomiten im Süden bieten: hier zu den Geislerspitzen und dem Langkofel-Stock.
    23-BlickDolomiten.jpg

    Nach Südwesten geht der Blick über das tief eingeschnittene Eisacktal in die Sarntaler Alpen zum Eggertal, an dessen Hang die Straße zum Penserjoch hinauf führt. Rechts das markante Sarner Weißhorn, das vor drei Jahren Ziel einer - nicht zuletzt dank Prachtwetters - unvergessenen gemeinsamen Moderatorentour war.
    26-BlickEggertal-SarntalerAlpen.jpg

    Nach einem Abschnitt mit steilerem Anstieg nähern wir uns dem Jägerjöchl in 2135m Höhe, wo erstmals der typische Blick in die zentralen Pfunderer Berge frei wird: steile Grashänge bis auf weit über 2000m hinauf und Almböden, beide in sattem Grün. Und darüber zahlreiche Spitzen und teils zerrissene Grate. Knapp links der Bildmitte ist auch der charakteristische Doppelgipfel der Wilden Kreuzspitze bereits zu sehen - mit 3132m der höchste Gipfel der kompletten Untergruppe.
    27-PfundererBerge.jpg

    Der Pfad, der diese steilen Grasflanken quert, ist teilweise sehr schmal. Heute ist er problemlos zu begehen; bei starker Nässe könnten solche Abschnitte hingegen sehr unangenehm werden.
    28-Steilhangquerung.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 26.07.2012, 11:34.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

    Üppige Alpenflora, satt grüne Wiesen und Weiden sowie steile Spitzen: ein rundum typisches Bild der Pfunderer Berge!
    33-Alpenflora2.jpg

    Blick ins Innere Sengestal, darüber in der Bildmitte der Kramerspitz (2943m); rechts davon schaut wiederum der (dunke) Doppelgipfel der Wilden Kreuzspitze drüber. In der unteren linken Bildhälfte ist die Simile-Mahdalm zu sehen, das erste Nachtquartier entlang des Höhenweges.
    34-SimileMahdalm-Kramerspitze.jpg

    Langsam wird die Ostflanke des Höllenkragens wieder flacher, und wir nähern uns dem Trenser Joch (2213m) mit zwei einfachen hölzernen Almhütten.
    36-Trenserjoch-Sengesspitz.jpg

    Blick Richtung Sengesjöchl rechts oben, über das morgen unsere weitere Route führen wird.
    39-BlickRichtungSengesj&#246;chl.jpg

    Am Trenser Joch bietet sich erneut ein eindrucksvoller Tiefblick ins untere Pfitscher Tal. Jenseits die steilen Flanken von Weißspitze, Amthorspitze und Rollspitze; auch sie waren 2009 Ziele einer Moderatorentour. Der auffällige Wolfendorn weiter rechts steht bereits an der Grenze zu Nordtirol.
    40-BlickPfitschertal-Rollspitze.jpg

    Weil sie gar so schön sind:
    Ein weiterer Zoom zu den Geislerspitzen. Rechts dahinter schauen ein Teil des Sella-Stocks und - unverkennbar! - sogar der vergletscherte Gipfel der Marmolata drüber.
    42-ZoomGeislerspitzen.jpg

    Die "offizielle" Route des Pfunderer Höhenwegs führt vom Trenser Joch über den Sengesspitz noch fast 300 Meter hinauf, bevor dann der Abstieg zur Simile-Mahdalm beginnt. Wir befinden, dass wir für heute auch so auf genügend Anstiegshöhenmeter kommen und wählen die "Abkürzung", die allerdings nur bei trockenen Bedingungen begangen werden sollte. Sie beginnt erneut mit einer Hangquerung auf (sehr) schmalem Pfad.
    44-Steilhangquerung.jpg

    Nach etwa zwanzig Minuten sehen wir dann abermals zur Simile-Mahdalm hinunter. Etwa 250 teilweise sehr steile Abstiegshöhenmeter bleiben uns auch in dieser Variante.
    46-SimileMahdalm.jpg

    Ganz nahe der Kuppe des Pretzkopfes (2240m) mit Gipfelkreuz beginnt nun der Abstieg.
    Wunderbar, wie in der Ferne wiederum der unverwechselbare Langkofel drüber schaut!
    48-Pretzkopf-BlickLangkofel.jpg

    Einige kleine Edelweiß, gerade erst im Aufblühen, konnte ich heuer im Juni bereits auf dem bekannten Edelweißboden am Trenchtling sehen. Hier stehen nun ein paar große, voll entwickelte Exemplare in all ihrer Schönheit gleich neben dem Pfad!
    50-Edelwei&#223;.jpg

    Knapp vor 17.30 Uhr haben wir unser erstes Tagesziel erreicht und machen es uns auf den noch sonnigen Tischen vor der Simile-Mahdalm gleich gemütlich. Zusätzlich zu knapp zehn Bergwanderern mit ähnlichen Plänen wie wir, die wir tagsüber schon mehrfach getroffen hatten, ist eine Gruppe Einheimischer mit Autos zur Alm gefahren. Sie feiern sehr fröhlich und ziemlich laut einen runden Geburtstag.
    54-SimileMahdalm.jpg

    Da bieten sich beste Gelegenheiten zum Landschafts-Genießen:
    Ein Blick in die benachbarten Sarntaler Alpen mit dem Tagewaldhorn als markantester Erhebung.
    58-Zaun-SarntalerAlpen.jpg

    Grüne Hänge und manchmal pittoreske Spitzerln - auch in der nächsten Umgebung der Simile-Mahdalm.
    60-Bergflanke.jpg

    Nach dem ebenso guten wie reichhaltigen Abendessen wird es Zeit, unser Nachtlager zu bereiten. Es befindet sich in einem eigenen Geschoß oberhalb des Rinderstalls ; Matratzen und Decken sind reichlich vorhanden. Am originellsten empfinden wir den Ein- und Ausstieg.
    63-EinstiegMatratzenlager.jpg
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

    Kommentar


    • #3
      AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

      Dienstag, 17.07.

      Der zweite Tag beginnt nach einem guten, kräftigen Frühstück mit dem langen, aber selten wirklich steilen Anstieg zum Sengesjöchl. Einer der ersten Ausblicke gleich nach der Simile-Mahdalm geht das Sengestal hinaus, wieder mit den Sarntaler Alpen im Hintergrund.
      03-BlickSarntalerAlpen.jpg

      Nach einer Hangquerung und einer kurzen Steilstufe gelangen wir im Bereich der Ochsenalm wieder in einen weiten, grünen Almkessel.
      06-Ochsenalm.jpg

      Gerade weil ich auf ihm schon stehen konnte, drängt es sich förmlich auf, das kecke Sarner Weißhorn heran zu zoomen. Direkt darunter der oberste Abschnitt der Straße zum Penserjoch.
      08-ZoomPenserjoch-SarnerWei&#223;horn.jpg

      Hier sehen wir schön auf den gestrigen Abschnitt zwischen Jägerjöchl und Trenser Joch zurück: Der schmale Pfad hat dabei die steile Flanke des Höllenkragens in der linken Bildhälfte meist knapp oberhalb der Baumgrenze gequert. Im Hintergrund wieder zahlreiche Hochgipfel der Ötztaler und Stubaier Alpen.
      12-BlickH&#246;llenkragen-&#214;tztalerStubaierAlpen.jpg

      Nach gut zwei Stunden erreichen wir das Sengesjöchl: mit einer fotogenen kleinen Lacke und - in mittlerweile über 2600m Höhe - erstmals auch größeren Altschneeflecken.
      15-Sengesj&#246;chl-BlickWesten.jpg

      Der Blick in die Gegenrichtung zeigt uns, dass wir der Wilden Kreuzspitze (links oben im Bild) schon recht nahe gekommen sind. Das Kreuz steht auf dem - rechten - Südgipfel in 3132m Höhe; der Nordgipfel ist allerdings um noch drei Meter höher.
      Rechts der Bildmitte das Rauhtaljoch: Mit 2808m bildet es den höchsten Punkt des offiziellen Pfunderer Höhenwegs.
      Am rechten Bildrand der Blickenspitz, der mit 2988m die Dreitausendermarke nur recht knapp verfehlt.
      16-Sengesj&#246;chl-BlickRauhtaljochBliggenspitze.jpg

      Nur einige Schritte nach dem Sengesjöchl öffnet sich der zu Recht viel gerühmte Blick zum Wilden See:
      Der abflusslose, ungewöhnlich große und tief blaue Bergsee liegt etwa 80 Meter unter uns in einer ausgeprägten Mulde.
      17-WilderSee-Bliggenspitze.jpg

      Prachtvoll auch der Blick über den See in Richtung Südosten mit den Dolomiten am Horizont!
      18-WilderSee-BlickS&#252;dosten.jpg

      Der Blick zum Wilden See wird uns nun bis zum Gipfel der Wilden Kreuzspitze immer wieder begleiten.
      26-R&#252;ckblickWilderSee.jpg

      Nach einer Steilstufe erreichen wir das Rauhtaljoch und sind dankbar, unsere großen Rucksäcke dort deponieren zu können - übrigens keineswegs als einzige Tourengeher.
      Der Anstieg zur Wilden Kreuzspitze ist zwar nicht Teil des eigentlichen Pfunderer Höhenwegs. Aber bei hinreichend guten Bedingungen spricht natürlich alles dafür, diesen dann üblicherweise sehr problemlos ersteigbaren Dreitausender mitzunehmen.
      27-RucksackdepotRauhtaljoch.jpg

      Ohne Versuch, wieder beschreibende Worte dafür zu finden: ein weiterer - gezoomter - Tiefblick zum Wilden See.
      30-ZoomWilderSee.jpg

      Knapp am halben Gipfelanstieg öffnet sich der Blick zum - recht nahen - Alpenhauptkamm mit dem beeindruckenden Hochfeiler.
      Entsprechend der Wetterprognose sind im Tagesverlauf von Norden ausgedehnte, aber harmlose Wolken aufgezogen; Hochferner und Hochfeiler stecken ein wenig in ihnen drinnen. Wir dürfen uns keine strahlend sonnigen Panoramablicke erwarten - aber viel wichtiger ist, dass die Wetterlage abschätzbar bleibt.
      31-BlickHochfernerHochfeiler.jpg

      Blick zum Gipfelaufbau der Wilden Kreuzspitze. Mehrere größere Gruppen kommen uns bereits entgegen, nur ein Bergsteiger steht im Augenblick gut sichtbar beim Gipfelkreuz oben.
      35-GipfelaufbauWildeKreuzspitze.jpg

      Die größere Gruppe befindet sich nun bereits unter mir. Der oberste Teil des Gipfelanstiegs ist sehr steil, bleibt aber ohne Schneereste und bei ausreichender Sicht durchwegs völlig unproblematisch zu begehen.
      37-Anstiegsroute.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 26.07.2012, 11:38.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

        Zwischen viertel und halb zwei haben wir nun den Gipfel der Wilden Kreuzspitze erreicht!
        Nach nahezu 2500 Höhenmetern im Aufstieg von Wiesen kommt da natürlich viel Freude auf. Zudem ist es - nach vielen gemeinsamen Touren - für Klaus und mich der erste gemeinsame Dreitausender!
        39-WolfgangKlaus.jpg

        Dieses Bild zeigt, wer auf dem Gipfel der Wilden Kreuzspitze auf uns gewartet hat: niemand anderer als mein Moderatorenkollege Mark!
        Er wusste von meinen Plänen und hat einen freien Tag genützt, um von Innsbruck aus ebenfalls in die Pfunderer Berge zu fahren. (Um in Form zu bleiben, hat er mit der Wurmaulspitze gleich einen zweiten Dreitausender bestiegen. )
        Es ist schon besonders fein, wenn sich der Name und die Idee des "Forums Gipfeltreffen" in so wörtlichem Sinn bewahrheiten lassen!
        41-WolfgangMark.jpg

        Trotz der Bewölkung bleibt der Rundblick vom Gipfel umfassend, und so halte ich natürlich einige Ausschnitte auf Fotos fest.
        Den Beginn soll erneut der Wilde See zu unseren Füßen machen. Links im Hintergrund das Becken von Brixen und einige Dolomiten-Untergruppen am Horizont, rechts der östliche Teil der Sarntaler Alpen.
        43-BlickWilderSee-SarntalerAlpen.jpg

        Nach Westen geht der Blick über den Kramerspitz ins Becken von Sterzing und ins Ridnauntal.
        Am Horizont wieder die Ötztaler (linke Hälfte) und die Stubaier Alpen (rechte Hälfte).
        45-Sterzing-&#214;tztalerStubaierAlpen.jpg

        Da sie nahezu wolkenfrei geblieben sind, lassen sich die höchsten Stubaier Gipfel bestens heran zoomen.
        Um die ausgedehnten, flachen Übeltalferner und Ebenferner gruppieren sich von links Sonklarspitze, Zuckerhütl, Wilder Pfaff und Wilder Freiger.
        46-ZoomZentraleStubaierAlpen.jpg

        Der Zoom nach Osten reicht bis in die Bergwelt Osttirols. Die beiden dunklen Spitzen in der Bildmitte rufen dabei erneut speziell schöne Erinnerungen wach: links das Durreck und rechts Hans Kammerlanders "Hausgipfel", der 3059m hohe Große Moosstock. Auch er war - erst im vergangenen September - Ziel einer gemeinsamen Moderatorentour, an der sowohl Mark als auch ich teilnehmen konnten.
        49-RoteRiffl-Durreckgruppe.jpg

        Die nahtlose rechte Fortsetzung des vergangenen Bildausschnitts:
        Hochgall und Schneebiger Nock, die höchsten Gipfel der Rieserfernergruppe.
        50-ZoomRieserfernergruppe.jpg

        Auch den schönsten Platz mit dem umfassendsten Panorama muss man irgendwann wieder verlassen, so beginnen wir mit dem Abstieg. Bald bietet sich ein idealer Moment für den "Gesamtblick" in Richtung Osten an, als die benachbarte Wurmaulspitze - Marks "Vormittagsgipfel" - fast komplett im Sonnenlicht liegt.
        54-Abstieg-BlickWurmaulspitze.jpg

        Hochferner und Hochfeiler stecken zwar zur Zeit noch stärker in Wolken, dennoch hat diese Perspektive für mich ihren Reiz - nicht zuletzt aufgrund des Kontrasts zum Rübespitz im Vordergrund, dessen helles Gestein gerade in der Sonne leuchtet.
        56-R&#252;bespitzWei&#223;karfernerHochfeiler.jpg

        Zurück bei unseren Rucksäcken am Rauhtaljoch. Der Abstieg durch das - nordostseitig ausgerichtete - Rauhtal kann einer der heikleren Abschnitte des Pfunderer Höhenwegs sein, da sich hier oft lang ausgedehnte Altschneefelder halten. Der frühere Restgletscher im Kar ist allerdings längst verschwunden und hat nur Schutt zurück gelassen.
        Heute sind die Bedingungen allerdings auch hier problemlos. Wir können zwischen dem Weg etwas links oberhalb des Taleinschnitts im Schutt und dem Abrutschen über die Schneefelder wählen und machen von der Wahlmöglichkeit auch Gebrauch.
        60-AbstiegRauhtal.jpg

        Nach Ende des steileren Abstiegs erreichen wir die ausgedehnte flache Pfannealm westlich der Brixener Hütte. Hier bietet sich das uns bereits vertraute Bild: zum Teil wild zerrissene Zackenkämme über grünen Hängen und Almböden.
        61-Rauhtal.jpg

        Über flache Almböden nähern wir uns der Brixener Hütte, die direkt oberhalb einer Steilstufe des obersten Valser Tals in gut 2300m Höhe steht.
        64-BrixenerH&#252;tte.jpg

        Ein wenig sitzen wir mit Mark noch auf der Terrasse beisammen, dann beginnt er mit dem Abstieg zur Fane-Alm, und wir sichern uns unsere Plätze für die Nacht. Die Hüttenwirtin mahnt uns etwas, warum wir uns nicht vorangemeldet hätten. Aber es ist ausreichend Platz im Lager:
        Über Nacht bleiben nur jene Tourengeher/innen, die wir bereits seit Beginn des Höhenwegs wiederholt getroffen hatten.
        Ebenfalls den Prognosen folgend lösen sich die Wolken zum Abend hin wieder mehr und mehr auf. Die bereits tief stehende Sonne zaubert entsprechend großartige Stimmungen in die Hänge rund um die Hütte.
        68-Fr&#252;habendszenerie.jpg

        Mit diesem Blick über den Einschnitt des Valser Tals zu den Dolomiten klingt der zweite Tag unserer Tour aus.
        Zentral der Rosengarten, links noch der halbe Langkofel, rechts die Spitzen der Latemar-Gruppe.
        70-ZoomRosengarten.jpg
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 25.07.2012, 23:23.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

          Mittwoch, 18.07.

          Am dritten Tag folgt nun die "Königsetappe" des Pfunderer Höhenwegs von der Brixener Hütte zur Edelrauthütte. Nach den glaubwürdigsten Beschreibungen warten mindestens neun Stunden Gehzeit, vier Scharten und längere faktisch weglose Abschnitte am Schluss auf uns. Wir sind aber darauf eingestellt, die Herausforderung anzunehmen - zumal für heute besonders gutes Wetter angekündigt ist.
          Natürlich legt sich dann ein möglichst früher Aufbruch nahe, und so sitzen wir recht zeitig schon beim Frühstück. Der erste - völlig wolkenlose - Blick zum Rosengarten im Süden lässt die gute Wettervorhersage sehr glaubwürdig scheinen.
          01-ZoomRosengarten.jpg

          Bereits vor halb acht Uhr brechen wir auf und beginnen mit dem steilen Anstieg von der Brixener Hütte zur Steinkarscharte. Dass der südwestseitig ausgerichtete Weg noch komplett im Schatten liegt, ist natürlich kein Nachteil.
          04-TiefblickBrixenerH&#252;tte.jpg

          Allmählich wandert die Schattengrenze weiter nach unten, und die typischen Hänge und Kämme der Pfunderer Berge gelangen kompletter ins Sonnenlicht.
          05-PlattspitzNornspitz.jpg

          Nur eine kurze Rast auf der Scharte, dann machen wir uns gleich an den Abstieg - am Beginn in Kehren über einen besonders steilen Hang.
          Ein besonderes Erlebnis ist dafür, als bald Hochferner und Hochfeiler mit dem Weißkarferner dazwischen vor uns auftauchen. Nicht einmal zehn Kilometer beträgt die Distanz zu ihnen; wir sind sehr nahe am Alpenhauptkamm unterwegs.
          08-HochfernerHochfeiler.jpg

          Nur wenige Minuten später stehen sie nun komplett vor uns: Hochferner, Hochfeiler und rechts der Hohe Weißzint über dem Gliderferner.
          Ein atemberaubender Anblick!
          09-HochfernerHochfeilerWei&#223;zint.jpg

          Nach dem steilen Abstieg wendet sich der Höhenweg bald nach Norden, dem Weitenberg zu, der seinem Namen volle Ehre macht: Es ist ein besonders ausgedehnter, weitläufiger Kessel mit Almböden in grandioser Bergumrahmung! Auf teilweise sehr guten Wegen werden wir ihn in immer stärker werdender Ostorientierung durchschreiten.
          12-Weitenberg-RotesBeilHochfeiler.jpg

          Der vom Pfunderer Joch herunter führende, (heuer besonders?) kräftige Weitenbergbach ist hier einmal zu überschreiten.
          18-Weitenbergbach-Hochfeiler.jpg

          Eine Landschaft von fast unwirklicher Schönheit: grüne Wiesen, Bäche und kleine Lacken, darüber gezackte Kämme und steile Gipfel. Ich glaube, nicht zuletzt die starken Kontraste - und natürlich die kräftige Sonneneinstrahlung - machen den besonderen Reiz der Szenerie aus.
          19-WeitenbergBlickWesten.jpg

          Viel Platz für die Verzweigungen und Mäander des Weitenbergbaches!
          20-Almboden.jpg

          Und abermals als Ergänzung dazu: die markanten Gipfel von Wurmaulspitze (links) und Eselskopf (rechts).
          Nahe dem rechten Bildrand die Steinkarscharte, die es zu Beginn schon zu überschreiten galt.
          22-WurmaulspitzeEselskopf.jpg

          Fast eineinhalb Stunden später haben wir mit der Kellerscharte den zweiten Übergang des Tages erreicht, ohne dass sich der Charakter der Landschaft sehr geändert hätte. Im Westen ist die Pfunderer Scharte zu sehen, nördlich vom Grabspitz überragt. Der mit 3059m zweithöchste Gipfel der gesamten Pfunderer Berge ist allerdings deutlich schwieriger zu ersteigen als die Wilde Kreuzspitze.
          28-BlickPfundererJoch-Grabspitz.jpg

          Abermals liegen eineinhalb Stunden Weges hinter uns, als wir - nach 200m Abstieg und Wiederaufstieg - die Dannelscharte erreichen; sie ist nur um zwei Meter niedriger als die Kellerscharte. Hier rasten wir etwas länger und begegnen dabei einem jungen Oberösterreicher, der seit etlichen Tagen mit riesigem Rucksack auf der Via Alpina unterwegs ist. Er schildert, was uns am heutigen Tag noch bevor steht. Uns bleibt vor allem, ihm viel Glück für seinen weiteren Weg zu wünschen!
          31-Dannelscharte-BlickOstenNapfspitz.jpg

          Inmitten steiler Hänge erfreuen knapp unterhalb der Dannelscharte wieder einmal leuchtend gefärbte Bergwiesen Auge und Seele.
          Am Gegenhang ist übrigens der Fahrweg zur Valsalm zu erkennen. Auch so ließe sich über die Valsscharte die Edelrauthütte erreichen, allerdings um den Preis eines tiefen Abstiegs davor. Der weitere Verlauf des Pfunderer Höhenwegs führt hingegen "links ums Eck" und in deutlich größere Höhen; er ist noch nicht zu sehen.
          33-Bergwiese-BlickOsten.jpg
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
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          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

            Mit einer - kurz versicherten - Querung der steilen Ostflanke des Dannelspitzes wendet sich der Höhenweg nun Richtung Norden und beginnt allmählich wieder zu steigen. Hier wäre nun in steilem Abstieg das Walter-Brenninger-Biwak ca. 150 Meter unter uns zu erreichen. Es bietet Schlafplatz für etwa acht Personen und wird allgemein für seine vorzügliche Wartung sehr gelobt.
            Es ist allerdings erst knapp nach 14 Uhr und uns somit zu früh für den Abstieg zum Biwak - zumal das Wetter unverändert ideal ist. Vom "einfacheren" Weiterweg über die Valser Scharte hält uns der große Höhenverlust davor beim Abstieg zum Weißsteinbach ab. So bleiben wir beim geplanten Vorhaben, den kompletten Pfunderer Höhenweg bis zur Edelrauthütte heute noch weiter zu gehen. Vor uns liegt das Weißsteinkar, durch das der Weg immer mehr durch Blockgelände bis zur über 2700m hohen Gaisscharte ansteigt.
            34-Wei&#223;steinkar.jpg

            Der Beginn des Anstiegs führt noch vorwiegend durch Wiesengelände und erfreut zudem durch den Blick nach Süden:
            Die aussichtsreich gelegene Gampielalm verdeckt das Pfunderer Tal; am Horizont einmal mehr die Dolomiten (u.a. Civetta, Peitlerkofel, Geislerspitzen und Langkofel).
            36-BlickGampielalmDolomiten.jpg

            Spätestens ab 2500m Höhe bleiben zwar die Markierungen ausgezeichnet, aber es besteht kein weiterer Weg: Mehrere große Blockfelder sind zu überqueren, was das Vorankommen reichlich anstrengend macht.
            37-Blockfeld.jpg

            Nach dem Verlassen der Zone mit den großen Blöcken wartet dann noch ein abschließender Steilanstieg zur Gaisscharte auf uns, der es ziemlich in sich hat. Für die Scharte kursieren übrigens recht unterschiedliche Höhenangaben zwischen 2700 und 2760m. Die 2700m der Tabacco- und Kompasskarte sind laut meinem Höhenmesser definitiv zu wenig; es dürfte nicht sehr viel auf 2750m fehlen.
            Eine kurze Rast auf der Scharte muss sein, dann begutachten wir den Abstieg zunächst von oben. Sofort, nachdem wir uns mit unseren großen Rucksäcken durch die (laut einer sehr zutreffenden Beschreibung) "schießschartenartige" Scharte gezwängt haben, beginnt der Abstieg über einen steilen, durchgehend versicherten Riss. Mit Ausnahme einen einzigen Tritts gleich oben helfen die soliden Versicherungen tatsächlich maßgeblich, diese technisch schwierigste Stelle des gesamten Höhenwegs zu bewältigen.
            39-VersicherungenGaisscharte.jpg

            Der Riss nochmals aus ein wenig Distanz gesehen (Höhenunterschied etwa 25 bis 30 Meter).
            40-AbstiegGaisscharte.jpg

            Persönlich empfinde ich die ausgedehnten Blockfelder, die bald nach dem versicherten Abstieg erneut zu überqueren sind, als mühsamer. Ich fühle mich zunehmend müde und fürchte auch, dass irgendwann meine Konzentration nachlässt, die hier fast jeder Schritt erfordert.
            41-Blockfeldquerung.jpg

            Was die Landschaft bietet, ist allerdings wirklich grandios! Bei einer erneuten Drehung der Route in Richtung Nordost wird nun erstmals das Ziel dieses langen Tages sichtbar, die Edelrauthütte auf dem Eisbruggjoch. Der gezoomte Blick über das Joch reicht bis zur Venedigergruppe, mit der Dreiherrnspitze links und der Rötspitze rechts als markantesten Gipfeln. Können Alpenpanoramen noch viel eindrucksvoller sein?
            44-ZoomEisbruggjochVenedigergruppe.jpg

            Deutlich oberhalb des Eisbruggsees quert die Route den Hang, dabei abwechselnd durch Blockfelder und über teilweise grasiges Gelände führend.
            46-Eisbruggsee.jpg

            Aber es wartet noch ein letzter steiler Abstieg ins Untergries auf uns, von dem die Route dann durch einige letzte große Blockfelder zur Hütte nochmals gut 100m ansteigt. Hier unterläuft mir dann auch der befürchtete Ausrutscher / Stolperer, zum Glück ohne gröbere Folgen. Selten war ich so erleichtert, endlich eine Hütte zu erreichen.
            48-Edelrauth&#252;tte.jpg

            Unsere Intuition, uns diesmal voranzumelden, war richtig: Die Hütte ist voll belegt, und nur dank einiger Absagen bekommen wir noch reguläre Lagerplätze. Sehr beeindruckend erlebe ich die große Ruhe und Herzlichkeit der Pächterfamilie trotz vollem Betrieb, u.a. mit einer größeren Jugendgruppe.
            Und die abendlichen Ausblicke vor der Hütte, die ich mir natürlich nicht entgehen lasse, sind ohnehin ein Erlebnis für sich.
            Hier ein Zoom genau über das Neveser Joch in die Venedigergruppe mit den Gubachspitzen, der Rötspitze und Daberspitze.
            49-ZoomGubachspitzenR&#246;tspitzeDaberspitze.jpg

            Ein bisschen weiter südlich: Hochgall und Schneebiger Nock bereits im rötlichen Abendlicht.
            51-ZoomHochgallSchneebigerNock.jpg

            So endet auch dieser sehr lange Tag mit Eindrücken, die reichen Lohn für all die Mühe bieten.
            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
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            • #7
              AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

              Donnerstag, 19.07.

              Wie immer die Bedingungen an diesem Tag sein sollten, wir waren nach der überlangen dritten Etappe entschlossen, nicht mehr bis zur Tiefrastenhütte weiter zu gehen.
              Die morgendlichen Blicke zeigen zudem gleich eine beginnende Wetteränderung an: Über Nacht ist die Luft viel feuchter geworden; Wolken hüllen nun die Hänge und Kämme über der Edelrauthütte ein.
              01-Edelrauth&#252;tte.jpg

              Der Beginn unseres Abstiegs in Richtung Pfunders ist ohnehin mit der vierten Etappe des Höhenwegs identisch: Er führt zunächst auf der Ostseite des Eisbruggsees vorbei. Und wir können feststellen, dass Blockfelder halb so wild sind, wenn wirkliche Wege durch sie angelegt sind...
              05-Eisbruggsee-KleinerMagstein.jpg

              Es ist gleich eine mehrfache Labsal, dass der Weg heute wieder über solche ausgedehnten Wiesen führt.
              07-Almb&#246;den.jpg

              Auch hier weiter im Osten zeigen die Pfunderer Berge ihre typischen gezackten und zerrissenen Kämme. Der 2888m hohe Napfspitz ist quasi der "Hausberg" gleich südlich der Edelrauthütte - und um einiges leichter erreichbar, als man aufgrund seiner Silhouette meinen könnte.
              11-Napfspitz.jpg

              Sehr wasserreich sprudelt der Eisbruggbach hier knapp unterhalb der gleichnamigen Alm zu Tale.
              12-EisbruggbachEisbruggalm.jpg

              Da das Wetter noch einige Zeit zu halten verspricht, gehen wir nicht einfach talauswärts bis Dun, sondern folgen dem Pfunderer Höhenweg nochmals etwa 150 Höhenmeter hinauf zur Kuhscharte. Vom Anstieg bietet sich dieser instruktive Blick zur Dannelscharte, dem Platz unserer Mittagsrast am Tag davor.
              15-BlickDannelscharte.jpg

              Auf der Kuhscharte ist es nun endgültig Zeit geworden, den Pfunderer Höhenweg zu verlassen. Während dessen Route sich Richtung Osten wendet, streben wir die weiter westlich stehende Gampielalm an, auf einem aussichtsreichen Höcker hoch über dem Pfunderer Tal.
              17-BlickGampielalm.jpg

              Der Blick von der Terrasse der Gampielalm fasst nochmals zusammen, was die Pfunderer Berge (wohl nicht nur für mich) so attraktiv macht: die Kombination aus weiten, grünen Almböden sowie Zackenkämmen und spitzen Gipfeln.
              Ein idealer Platz, um es uns nochmals eine Zeit gut gehen zu lassen und eine echte Tiroler Speckknödelsuppe zu uns zu nehmen.
              20-Terrasse-BlickRoteRiffl.jpg

              Es ist heute viel Feuchtigkeit in der Luft, aber kurz ist der Niedere Weißzint gleich über der Edelrauthütte doch einmal wolkenfrei, und diesen Augenblick gilt es zu nützen.
              23-NiedererWei&#223;zint.jpg

              Auf der Kuppe gleich neben der Alm steht - durchaus typisch für die Pfunderer Berge - ein großes Kreuz, und ein besonders hübscher Holzzaun führt nahe daran vorbei.
              24-Gampielalm-HolzzaunKreuz.jpg

              Noch ein Rückblick zur Gampielalm,...
              25-Gampielalm.jpg
              ...dann geht es an den Abstieg ins Pfunderer Tal, wobei wir im oberen Teil die Kehren des Fahrwegs auf dem - abschnittweise kräftig steilen - Wanderweg abkürzen. Beim ehemaligen Lärcherhof warten wir auf den Bus, der uns hinaus nach Vintl im Pustertal bringt. Dort finden wir nach etwas Suche Quartier bei einem Bauernhof einen guten Kilometer außerhalb des Ortes.
              Die Ahnungen, was das Wetter betrifft, haben sich übrigens bewahrheitet. Bereits am späten Nachmittag geht in den Pfunderer Bergen ein erstes Gewitter nieder. Vintl bleibt noch nahezu regenfrei, aber immerhin wird die vorher drückende Schwüle gedämpft. Die Nacht verläuft dann fast durchgehend regnerisch und gewittrig.

              Freitag, 20.07.

              bleibt dann noch die Heimfahrt nach Wien.

              Spiegelbildlich zum Start in der alten Stadt Sterzing bietet sich auch hier nochmals beste Gelegenheit zu einem "Kulturprogramm".
              Die Stiftskirche in Innichen zählt zu den bedeutendsten romanischen Kirchenbauten im gesamten Ostalpenraum und ist in jedem Fall eine Besichtigung wert.
              http://www.suedtirol.info/Reiseziele...-Innichen.html
              01-StiftskircheS&#252;dansicht.jpg

              In der Ansicht von Osten wird deutlich, wie sehr der Gebäudekomplex vom Festungsgedanken dieser Zeit geprägt ist.
              02-Ostansicht1.jpg

              Auch zahlreiche Fresken sowie die überlebensgroße Kreuzigungsgruppe im Innenraum stammen noch aus der Zeit der Romanik.
              07-Hauptschiff-Kreuzigungsgruppe.jpg

              Ein Ort von ganz eigener Stimmung und Faszination ist schließlich die große Krypta unter dem Altarraum.
              08-Krypta.jpg


              Nahezu vier Tage in der großartigen Gebirgswelt Südtirol, eingerahmt von zwei der sehenswertesten Siedlungen der Region:
              Immer noch etwas müde, aber voller starker Eindrücke treten wir die - noch recht lange - Heimfahrt nach Wien an.
              Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 25.07.2012, 19:48.
              Lg, Wolfgang


              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
              der sowohl für den Einzelnen
              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
              (David Steindl-Rast)

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              • #8
                AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

                Informationen zur Tour

                Der Pfunderer Höhenweg führt etwa in West-Ost-Richtung durch die Pfunderer Berge, den zur Gänze zu Südtirol gehörenden Südteil der Zillertaler Alpen.
                Höchster Gipfel ist die Wilde Kreuzspitze: Der Südgipfel mit dem Kreuz erreicht 3132m, der viel seltener besuchte Nordgipfel 3135m.

                Der Weg ist durchgehend mit demselben Symbol markiert, einem weißen Kreis mit roter Umrahmung.
                Diese Markierungen finden sich auf allem, was sie für sie eignet - vom Baumstamm über Steine und Felsbrocken bis zu Steinmännern (mit denen einige hoch gelegene Wegabschnitte zusätzlich gekennzeichnet sind).
                09-Wegweiser.jpg
                32-MarkierungPfundererH&#246;henweg.jpg

                Die Route wird üblicherweise von West nach Ost (=von Sterzing nach Bruneck) beschrieben.
                Je nachdem, ob die sehr lange dritte Etappe auf zwei Tage aufgeteilt wird oder nicht, sind für sie fünf oder sechs Tage vorgesehen.

                Erste Etappe von Sterzing bzw. Wiesen zur Simile-Mahdalm:
                Etwa 1400 Höhenmeter im Aufstieg, etwa 350 Meter im Abstieg.
                Von Wiesen auf das Gschliessegg vorwiegend im Wald, problemlose Wege, maximal mittlere Steigung.
                Gschliessegg - Plitschalm: schmälerer Weg ohne großen Höhengewinn, etliche Zaunüberquerungen.
                Jägerjöchl - Trenser Joch sowie "Abkürzung" zur Simile-Mahdalm: vorwiegend sehr schmale Pfade durch teilweise steile Wiesenflanken. Bei guten Bedingungen problemlos, bei Nässe ist hier sicher Vorsicht geboten.

                Zweite Etappe von der Simile-Mahdalm zur Brixener Hütte, mit fakultativem Abstecher zur Wilden Kreuzspitze:
                mit dem Gipfel etwa 1150 Höhenmeter Aufstieg, gut 800 Meter Abstieg.
                Durchwegs breitere, gut erkennbare Wege. Heikelster Abschnitt ist der nordostseitige Abstieg durch das Rauhkar, wo sich oft sehr lange Schneefelder halten.
                Die Wilde Kreuzspitze ist bei guten Bedingungen und nach Abschmelzen der Schneefelder ein ausgesprochen einfacher Dreitausender; der Schlussanstieg ist lediglich sehr steil.

                Dritte Etappe von der Brixener Hütte zur Edelrauthütte:
                in Summe etwa 1350 Höhenmeter Aufstieg, etwa 1100 Meter im Abstieg. Vier Scharten sind zu überqueren; die Edelrauthütte steht am Tagesende auf der fünften Scharte.
                Steinkarscharte am Beginn mit steilem Aufstieg und teilweise noch steilerem Abstieg. Über die Weitenbergalmen teilweise gute Wege, aber beträchtliche Distanzen. Vor der Kellerscharte abschnittsweise Markierungen ohne wirklichen Weg. Vor und nach der Dannelscharte je eine versicherte Querung.
                Fünf bis fünfeinhalb Stunden bis zum Erreichen der Abzweigung zum Walter-Brenninger-Biwak scheinen mir eine recht realistische Zeitangabe.
                Mindestens die Hälfte der weiteren Etappe zwischen der Abzweigung zum Biwak und der Edelrauthütte besteht aus großen Blockfeldern ohne Weg, aber mit zahlreichen Markierungen. Sehr anstrengend zu gehen, man kommt hier nur langsam voran!
                Den durchgehend versicherten Riss im Abstieg von der Gaisscharte würde ich mit Schwierigkeitsgrad B bewerten. Oben fanden wir einen Trittbügel ungünstig angebracht (um ihn zu erreichen, müsste man die Kette loslassen), ansonsten leiten die Versicherungen m.E. solide durch diese technisch schwierigste Stelle des Höhenwegs, für die etwas Klettersteig-Erfahrung allerdings sehr zu empfehlen ist.

                Ich schließe mich der Einschätzung von mindestens neun Stunden reiner Gehzeit für die komplette Etappe an (speziell mit großem Gepäck). Deutlich darunter bleiben können m.E. nur besonders Sportliche.
                Insofern ist schon sinnvoll, dass die meisten Wegbeschreibungen von einer Teilung dieser Etappe mit Übernachtung im Walter-Brenninger-Biwak ausgehen.

                Varianten, die den letzten Abschnitt über den Valssattel oder den Großteil der Etappe weiter unten über Dun umgehen, bringen zwar keine Ersparnis an Höhenmetern, aber weniger hochalpines Gelände und viel bessere Wege.

                Vierte Etappe von der Edelrauthütte zur Tiefrastenhütte:
                Wir sind nur mehr den Abschnitt bis zur Kuhscharte gegangen. Die gesamte Etappe ist abermals lang, verläuft aber größtenteils auf einfachen Wegen. Der mit Abstand längste Anstieg (zur Hochsägescharte) folgt auch hier erst am Ende, weswegen ein Tag mit stabilem Wetter Voraussetzung ist.


                Unterkünfte

                Alle von uns besuchten Hütten und Almen boten sehr gute Verpflegung.
                Auf der Simile-Mahdalm gibt es das beschriebene Lager über dem Stall, mittlerweile aber auch einige Zimmer. (Das könnte damit zusammen hängen, dass das Alternativquartier nach dem ersten Tag, die kleine Sterzinger Hütte, seit 2008 wegen Grundbesitzproblemen geschlossen bleiben muss.)
                Die Brixener Hütte, Edelrauthütte und auch die Tiefrastenhütte bieten jeweils 40-50 Schlafplätze. Mir scheint die Edelrauthütte am stärksten frequentiert: Sie liegt mit dem Neveser Höhenweg an einer zweiten Route und eignet sich bei guten Bedingungen auch als Standort für die Dreitausender am Alpenhauptkamm. Die Brixener Hütte hat Einheimischen zufolge mehr Tagesgäste, aber insgesamt weniger Übernachtungen, da die Wilde Kreuzspitze ab der Fanealm ja gut als Tagestour möglich ist.

                Auf der voll belegten Edelrauthütte ist uns die Ruhe und Herzlichkeit der Pächterfamilie besonders positiv aufgefallen.
                Die bereits 1908 errichtete Hütte muss übrigens wegen ihres schlechten Zustands komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden: http://de.wikipedia.org/wiki/Edelrauth%C3%BCtte. Laut den Pächtern steht dafür allerdings noch kein konkreter Termin fest.


                Verbindungen

                Egal, ob die Anreise insgesamt per Auto oder öffentlich erfolgt: Höhenwege haben so an sich, dass man an anderen Stellen als am Start ins Tal kommt.
                Alle Täler rund um die Pfunderer Berge sowie das Hochplateau von Terenten - Pfalzen oberhalb von Vintl - Bruneck sind durch Busse sehr gut erschlossen. Viele der Linien verkehren stündlich - mit der markanten Ausnahme des Sonntags, an dem teilweise (Pfitscher Tal) nur wenige, teilweise (Vintl - Pfunders) gar keine Busse fahren. Insofern sind Sonntage für den Beginn oder Abschluss mehrtägiger Touren auf diesem Höhenweg ungünstig.

                Die Anreise über den Brenner war - trotz Schienenersatzverkehrs - ohne Verzögerungen möglich.
                Im Pustertal verkehren meist im Halbstundenabstand Züge. Etwas ärgerlich fand ich die fast zwei Stunden Aufenthalt in Lienz, da einer der Personenzüge von Innichen dort just wenige Minuten nach Abfahrt des direkten Schnellzugs nach Wien eintrifft.


                Charakter der Pfunderer Berge

                Da wird die Schilderung nun bereits persönlicher geprägt.
                Die heute komplett unvergletscherten Pfunderer Berge haben mich vor allem durch ihre starken Kontraste fasziniert: Neben weiten Almböden und bis weit über 2500m hinauf satt grünen (Steil-)hängen stehen fast durchwegs ausgeprägt spitze Gipfel, zerrissene Kämme und manche einzelnen Felszacken. Ein paar große Bergseen bieten zusätzliche Höhepunkte. (Der Wilde See ist der größte See in den kompletten Zillertaler Alpen!)
                Die komplette Untergruppe ist bis jetzt in keiner Weise überlaufen und bietet daher auch viel Ruhe und Weite einer Berglandschaft. Es ist nicht zu wünschen, zur Zeit aber ohnehin in keiner Weise abzusehen, dass sich dies ändert.
                Bei genügend klarem Wetter begeistern von vielen Plätzen die Ausblicke sowohl zu den vergletscherten Zentralalpen (zwischen Ötztaler Alpen und Venedigergruppe, mit dem Hochfeiler direkt in der Nachbarschaft) als auch zu nahezu allen markanten Stöcken der Dolomiten.

                Ohne dass der Vergleich in allem zutreffen würde, habe ich mich - auch aufgrund der vielen Steilflanken - teilweise am ehesten an die Schladminger Tauern erinnert gefühlt.


                Gesamtresumee

                Die vier Tagen boten mir eine Fülle an Eindrücken, natürlich viel umfassender als selbst von langen Tagestouren.
                Speziell der dritte Tag war für mich sehr anstrengend, aber die Mühe wurde reich belohnt.

                Zum positiven Gesamteindruck hat sicher maßgeblich beigetragen, dass wir im Rahmen dieses bisher so wechselhaften Hochsommers viel Glück mit dem Wetter hatten.

                Nicht zu vergessen natürlich die "menschliche" Komponente: eine langjährige Freundschaft, die sich diesmal auf stärker hochalpinen Wegen bewährt hat - und das unerwartete "Gipfeltreffen" auf der Wilden Kreuzspitze.

                Ich merke, dass ich noch Zeit brauche, um viele Eindrücke setzen zu lassen und auch zu ordnen, fühle mich aber jetzt bereits reich beschenkt.
                Und bin entsprechend dankbar, dass diese Tage so möglich waren.



                Ein paar links zum Abschluss:

                * Wikipedia zum Pfunderer Höhenweg (kurze Infos, aber der Duktus passt für mich)
                * Ausführliche Routenschilderung von der Homepage der Edelrauthütte, die mit guten Gründen die Ernsthaftigkeit der Gesamttour heraus streicht
                * Zum Vergleich: Forumsbericht über den Höhenweg vom September 2010
                * Leopolds Schilderung des Höhenwegs (mit wetterbedingt modifizierter Route) vom August 2010 beginnt hier.
                Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 25.07.2012, 20:09.
                Lg, Wolfgang


                Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                der sowohl für den Einzelnen
                wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                (David Steindl-Rast)

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                • #9
                  AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

                  Eine wahre Freude die vielen Bilder durchzuscrollen, umfangreich fast wie in einem Buch.
                  Dieser Höhenweg ist sicherlich ein Hochgenuß.
                  Lg. helmut55

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                  • #10
                    AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

                    Servus Wolfgang !

                    Für mich als leidenschaftlichen Weitwanderer sind solche Tourenbeschreibungen immer besonders interessant, liefern sie doch eine (in deinem Fall eine besonders gute) Dokumentation der Verhältnisse und Ausblicke.
                    Die ausgezeichnete Qualität deiner Berichte trägt zusätzlich dazu bei, dass ich die letzten 10 Minuten sehr genosen habe.

                    Herzliche Gratulation zu eurer Leistung und für die präsentierten Bilder.

                    Gruß, Günter
                    Meine Touren in Europa

                    Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                    (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                    • #11
                      AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

                      Hallo Wolfgang,

                      da habt ihr ja auch sehr feine Tage gehabt! Es gibt kaum Schöneres, als Tag für Tag durch diese tolle Landschaft zu gehen, findest du nicht auch?
                      Danke für deinen ausführlichen Bericht und die wunderschönen Fotos! Am liebsten würde ich gleich wieder meinen Rucksack packen und diesen Weg auch gehen
                      Und ihr habt auch Edelweiß gesehen! Mir wurde eine ganze Wiese davon vom Author meine Buches versprochen , aber ich habe nur eine noch fast geschlossene Blüte entdeckt und die habe ich unscharf fotografiert.

                      Ich bewundere, wie du alle Berge und Gipfeln bestimmen kannst!

                      Liebe Grüße
                      Elisabeth
                      Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst die keiner kann

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                      • #12
                        AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

                        servus wolfgang,

                        dir und deinem freund gratuliere ich zu dieser mehrtagestour am pfunderer höhenweg!

                        sehr sehenswerte fotos und viele natur- und landschaftseindrücke hast du von dieser ausgedehnten überquerung mitgebracht.

                        solche längeren touren verleihen dem bergsommer eine besondere würze und prägen sich meistens recht tief ein, so dass man sich lange und gerne daran erinnert.

                        vielen dank & lg,

                        peter

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                        • #13
                          AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

                          Hallo Wolfgang,

                          nachdem wir uns am zweiten Tag eurer Tour getroffen hatten, war ich natürlich besonders interessiert daran, wie es euch weiter ergangen ist. Dank deines Berichts kann ich mir sehr anschaulich vorstellen, wie eure Tour außerhalb des kleinen Ausschnitts war, in dem ich euch begleitet habe. Dass der Bericht noch keine 5 Sterne hat, kann ich mir nur damit erklären, dass es sich noch nicht allgemein herumgesprochen hat, dass die Themenbewertung nun schon seit längerer Zeit wieder funktioniert.
                          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                          https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                          • #14
                            AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

                            herrlich für deinen feinen Bericht und die wunderbaren Eindrücke!

                            Gratulation und lG
                            Martin
                            Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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                            • #15
                              AW: Pfunderer Höhenweg (Sterzing - Pfunders), 16.07. - 19.07.2012

                              Hallo Wolfgang,
                              sehr schoene Tour, tolle Fotos. Klaus hat mich darauf aufmerksam gemacht.
                              Liebe Gruesse,
                              Poidl

                              http://www.hikr.org/user/Leopold/

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