Kurz hinter dem Brennerpass zweigt ein eigentlich recht unauffälliges Seitental nach Westen ab –
dies ist das Pflerschtal. Hier gibt es jedoch einige bemerkenswert markante Berggestalten:
schon von weitem fällt einem ein Riesenzahn mit dolomitenähnlichen Kalkwänden auf:
der Pflerscher Tribulaun. Kurz danach vereint ein weiterer steiler Zahn
Stubaier Urgestein und Kalk: auf einem dunklen Urgesteinssockel sitzt eine weisse Kalkpyramide,
dies ist die Weisswandspitze. Kaum zu glauben, dass man diesen Zinken auf einem recht leichten Weg
erreichen kann (nur im oberen Bereich gibt es ein paar leichte Kletterstellen, die aber harmlos sind).
Start auf dem Parkplatz in Innerpflersch am Ende des Pflerschtals: hier gibt es mehrere,
der Fahrweg zum obersten auf 1460 m Höhe ist in der Zeit von 10 – 16 Uhr gesperrt,
der nächsttiefere liegt auf etwa 1350 m Höhe. Es geht gut markiert auf dem Weg No. 6,
zunächst immer am Bach des Tals entlang (der Bach heisst, wie man es schon fast erahnen kann
Pflerschbach ) – man überquert ihn gleich zu Beginn des Wegs und läuft dann an der rechten Seite
dieses Bachs, also auf der Nordseite zunächst durch lichten Wald und Gestrüpp.
Nach ca. 4 km kommt man zur Ochsenalm (etwa 1700 m hoch) und hier geht es dann steil
auf Wiesen und Blockgelände wiederum an einem Bach entlang schräg rechts bergauf.
Dieser Bach führt direkt zur (Alten) Magdeburger Hütte auf 2422 m Höhe.
Einmal geht’s sogar direkt durch diesen Bach hindurch.
Der Talschluss des Pflerschtals ist eine Augenweide: überall stürzen Bergbäche mit Wasserfällen
über Gletscherschliffe tief ins grüne Tal hinab und an der Nordwestseite blitzen
die Schneeflächen von den südlichsten Dreitausendern der Stubaier Alpen rund um die Feuersteine.
(NB: Eine schöne Hochtour führt z.B. auf die Schneespitze (3173 m), am nächsten Tag habe ich
(peinlicherweise) hier nicht den Normalweg gefunden und ging dann über den Südgrat, wobei
ich auf ca. 3080 m Höhe aufgegeben habe, weil mir der Weiterweg zu heikel erschien
angesichts des instabilen Wetters mit Nebelschwaden am mir unbekannten Grat – schade.)
Auf der Magdeburger Hütte (sehr nette Wirtsleute) angekommen nach etwas mehr als 2 Stunden
dann eine halbe Stunde Pause mit Stärkung durch hervorragende Spaghetti Ragu (Riesenportion).
So mit ausreichend Kohlehydraten versorgt wieder auf den Weiterweg zur Weisswand:
zunächst wieder 30 m bergab auf dem Anstiegsweg zur Hütte, dann aber nach links abbiegend
und weiter leicht absteigend an einem Felsabbruch vorbei,
der durch Eisengriffe und sogar ein Drahtseil - nun ja - leicht über-versichert ist.
Der Weg biegt dann nach links in einen Schuttkessel ab,
aktuell hier noch ein großer Altschneerest. Es geht am rechten Rand des Schuttkessels nach oben,
etwas mühsam durch Schutthalden mit weissen und schwarzen Blöcken,
ehe man dann nach rechts auf einer braunen Felsplatte, die wiederum mit Eisenhaken gesichert ist
wieder auf festeren Boden gelangt. Hier geht es noch kurz durch eine Steilwiese hindurch,
bis man an einem schwarzen Felsband entlang den markanten weissen Gipfelsockel erreicht.
Der Weg geht noch kurz gerade aus und dann weist ein Pfeil nach links zum weglosen Gipfelaufstieg –
hier sind noch etwa 150 Höhenmeter durch grobe, aber weitgehend feste Kalkblöcke zurückzulegen.
Ein paar Mal braucht es hier etwas die Hände (I), alles aber ohne Schwierigkeiten,
man kann eigentlich beliebig durch die Gipfelflanke hinaufsteigen.
Das Gipfelkreuz ist nun nicht gerade eine Augenweide, es schaut schon mehr nach Straßenschild aus,
siehe Bild später, immerhin weiss man aber, dass man oben ist.
Angesichts des recht wolkigen und trüben Wetters war ich überhaupt froh auf dem Gipfel angekommen
zu sein (von der Hütte 1 ½ h) und ein bisschen ins Gelände schauen zu können.
Von den Tiroler Stubaiern hat man leider gar nichts gesehen.
Sonst: eine feine und absolut empfehlenswerte Tour auf einen geologisch einzigartigen Berg
Nach der Rückkehr Übernachtung auf der kaum gefüllten Hütte
(nur ca. 8 Übernachtungsgäste, jede Partei hatte daher ein eigenes Zimmer).
Wie bereits oben angemerkt sehr nette Wirtsleute und ordentliche Küche,
es gibt auch eine gute italienische Gemüsesuppe, der Kaiserschmarrn auch gut,
aber doch sehr süss. Frühstück allerdings eher italienischer Art ,
nicht so richtig stärkend für größere Touren.
Nun ein paar Buildl, beste Grüße aus M.
cSCN2338.JPG
Bild 1: die Weisswand von St. Anton im Pflerschtal aus gesehen -
wie der Name es schon sagt, die Gipfelwand ist weiss
cSCN2341.JPG
Bild 2: Start hinter dem 2. Parkplatz in Innerpflersch:
es geht über den Bach des Tals, bezeichnender Weise Pflerschbach genannt
cSCN2345.JPG
Bild 3: Der Pflerscher Tribulaun, der markanteste Gipfel im Tal zieht es vor,
sich an diesem Tag majestätisch zu verhüllen
cSCN2351.JPG
Bild 4: Hinter der Ochsenalm geht es steil durch Wiesen in Richtung Hütte empor
cSCN2353.JPG
Bild 5: Tiefblick ins Pflerschtal zum Pflerschbach hinunter
cSCN2355.JPG
Bild 6: ein anderer Bach rauscht von der Hütte hinunter (Oberalmbach)
und muss einmal sogar durchquert werden
cSCN2360.JPG
Bild 7: Links die Ausläufer der Agglspitze, die Zwerchwand und die Rochollspitze
(3081 m, kennt wohl kaum jemand ...), ganz rechts hinten dann die Agglspitze (3196 m)
cSCN2363.JPG
Bild 8: der malerische Stubensee, der Haussee der Magdeburger Hütte, hinten links die Schneespitze
(3173 m).
Der Normalweg geht von rechts über den Rücken zum Gipfel.
DSCN2069.JPG
Bild 9: Markanter Berg am See hier die Schafkammspitze (3016 m) im Hintergrund im Nebel
DSCN2071.JPG
Bild 10: Auf dem Weg zur Weisswand: nach der Hütte und nach dem Abzweigen und Queren eines Steilhangs
kommt man in ein wildes Schuttkar.
dies ist das Pflerschtal. Hier gibt es jedoch einige bemerkenswert markante Berggestalten:
schon von weitem fällt einem ein Riesenzahn mit dolomitenähnlichen Kalkwänden auf:
der Pflerscher Tribulaun. Kurz danach vereint ein weiterer steiler Zahn
Stubaier Urgestein und Kalk: auf einem dunklen Urgesteinssockel sitzt eine weisse Kalkpyramide,
dies ist die Weisswandspitze. Kaum zu glauben, dass man diesen Zinken auf einem recht leichten Weg
erreichen kann (nur im oberen Bereich gibt es ein paar leichte Kletterstellen, die aber harmlos sind).
Start auf dem Parkplatz in Innerpflersch am Ende des Pflerschtals: hier gibt es mehrere,
der Fahrweg zum obersten auf 1460 m Höhe ist in der Zeit von 10 – 16 Uhr gesperrt,
der nächsttiefere liegt auf etwa 1350 m Höhe. Es geht gut markiert auf dem Weg No. 6,
zunächst immer am Bach des Tals entlang (der Bach heisst, wie man es schon fast erahnen kann
Pflerschbach ) – man überquert ihn gleich zu Beginn des Wegs und läuft dann an der rechten Seite
dieses Bachs, also auf der Nordseite zunächst durch lichten Wald und Gestrüpp.
Nach ca. 4 km kommt man zur Ochsenalm (etwa 1700 m hoch) und hier geht es dann steil
auf Wiesen und Blockgelände wiederum an einem Bach entlang schräg rechts bergauf.
Dieser Bach führt direkt zur (Alten) Magdeburger Hütte auf 2422 m Höhe.
Einmal geht’s sogar direkt durch diesen Bach hindurch.
Der Talschluss des Pflerschtals ist eine Augenweide: überall stürzen Bergbäche mit Wasserfällen
über Gletscherschliffe tief ins grüne Tal hinab und an der Nordwestseite blitzen
die Schneeflächen von den südlichsten Dreitausendern der Stubaier Alpen rund um die Feuersteine.
(NB: Eine schöne Hochtour führt z.B. auf die Schneespitze (3173 m), am nächsten Tag habe ich
(peinlicherweise) hier nicht den Normalweg gefunden und ging dann über den Südgrat, wobei
ich auf ca. 3080 m Höhe aufgegeben habe, weil mir der Weiterweg zu heikel erschien
angesichts des instabilen Wetters mit Nebelschwaden am mir unbekannten Grat – schade.)
Auf der Magdeburger Hütte (sehr nette Wirtsleute) angekommen nach etwas mehr als 2 Stunden
dann eine halbe Stunde Pause mit Stärkung durch hervorragende Spaghetti Ragu (Riesenportion).
So mit ausreichend Kohlehydraten versorgt wieder auf den Weiterweg zur Weisswand:
zunächst wieder 30 m bergab auf dem Anstiegsweg zur Hütte, dann aber nach links abbiegend
und weiter leicht absteigend an einem Felsabbruch vorbei,
der durch Eisengriffe und sogar ein Drahtseil - nun ja - leicht über-versichert ist.
Der Weg biegt dann nach links in einen Schuttkessel ab,
aktuell hier noch ein großer Altschneerest. Es geht am rechten Rand des Schuttkessels nach oben,
etwas mühsam durch Schutthalden mit weissen und schwarzen Blöcken,
ehe man dann nach rechts auf einer braunen Felsplatte, die wiederum mit Eisenhaken gesichert ist
wieder auf festeren Boden gelangt. Hier geht es noch kurz durch eine Steilwiese hindurch,
bis man an einem schwarzen Felsband entlang den markanten weissen Gipfelsockel erreicht.
Der Weg geht noch kurz gerade aus und dann weist ein Pfeil nach links zum weglosen Gipfelaufstieg –
hier sind noch etwa 150 Höhenmeter durch grobe, aber weitgehend feste Kalkblöcke zurückzulegen.
Ein paar Mal braucht es hier etwas die Hände (I), alles aber ohne Schwierigkeiten,
man kann eigentlich beliebig durch die Gipfelflanke hinaufsteigen.
Das Gipfelkreuz ist nun nicht gerade eine Augenweide, es schaut schon mehr nach Straßenschild aus,
siehe Bild später, immerhin weiss man aber, dass man oben ist.
Angesichts des recht wolkigen und trüben Wetters war ich überhaupt froh auf dem Gipfel angekommen
zu sein (von der Hütte 1 ½ h) und ein bisschen ins Gelände schauen zu können.
Von den Tiroler Stubaiern hat man leider gar nichts gesehen.
Sonst: eine feine und absolut empfehlenswerte Tour auf einen geologisch einzigartigen Berg
Nach der Rückkehr Übernachtung auf der kaum gefüllten Hütte
(nur ca. 8 Übernachtungsgäste, jede Partei hatte daher ein eigenes Zimmer).
Wie bereits oben angemerkt sehr nette Wirtsleute und ordentliche Küche,
es gibt auch eine gute italienische Gemüsesuppe, der Kaiserschmarrn auch gut,
aber doch sehr süss. Frühstück allerdings eher italienischer Art ,
nicht so richtig stärkend für größere Touren.
Nun ein paar Buildl, beste Grüße aus M.
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Bild 1: die Weisswand von St. Anton im Pflerschtal aus gesehen -
wie der Name es schon sagt, die Gipfelwand ist weiss
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Bild 2: Start hinter dem 2. Parkplatz in Innerpflersch:
es geht über den Bach des Tals, bezeichnender Weise Pflerschbach genannt
cSCN2345.JPG
Bild 3: Der Pflerscher Tribulaun, der markanteste Gipfel im Tal zieht es vor,
sich an diesem Tag majestätisch zu verhüllen
cSCN2351.JPG
Bild 4: Hinter der Ochsenalm geht es steil durch Wiesen in Richtung Hütte empor
cSCN2353.JPG
Bild 5: Tiefblick ins Pflerschtal zum Pflerschbach hinunter
cSCN2355.JPG
Bild 6: ein anderer Bach rauscht von der Hütte hinunter (Oberalmbach)
und muss einmal sogar durchquert werden
cSCN2360.JPG
Bild 7: Links die Ausläufer der Agglspitze, die Zwerchwand und die Rochollspitze
(3081 m, kennt wohl kaum jemand ...), ganz rechts hinten dann die Agglspitze (3196 m)
cSCN2363.JPG
Bild 8: der malerische Stubensee, der Haussee der Magdeburger Hütte, hinten links die Schneespitze
(3173 m).
Der Normalweg geht von rechts über den Rücken zum Gipfel.
DSCN2069.JPG
Bild 9: Markanter Berg am See hier die Schafkammspitze (3016 m) im Hintergrund im Nebel
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Bild 10: Auf dem Weg zur Weisswand: nach der Hütte und nach dem Abzweigen und Queren eines Steilhangs
kommt man in ein wildes Schuttkar.
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