Am 2. Mai konnte ich eine Wanderung machen, die schon seit langer Zeit auf meiner Liste stand...
Start war kurz hinter der Ortschaft Illegio, die von der Autobahnabfahrt Carnia über Tolmezzo in kurzer Zeit zu erreichen ist.
Etwa 1km hinter der Ortschaft beginnt der Wanderweg 417, der nach Stavoli führt. Das Auto kann man direkt dort bei einer Einbuchtung abstellen.
Man steigt knapp 400 hm durch lichten Wald auf, teilweise ist der Weg durch Bäume verlegt und man muss etwas ausweichen.
Nach dem Kreuzen einer Forststraße beginnt einer der gemütlicheren Teile dieser Runde. Genußvolles Wandern bis zum Dorf Stavoli, welches zu den verlassenen Dörfern gehört, die nach dem Beben 1976 erst lange brach lagen und jetzt nach und nach wiederhergestellt werden.
Auf einer Strecke von fünf Kilometern steigt man 500 hm ab. Immer nördlich des Torrente Variola, manchmal von weit oben daraufblickend, dann wieder nahe am Fluß durchstreift man herrliche Waldlandschaft, die wohl nicht allzuoft begangen wird. Eine Stelle, an der der Weg abgerutscht ist wird problemlos umgangen und schließlich steigt man wenige Höhenmeter an, um nach Stavoli zu gelangen.
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Waldwege mit kleinen Blockaden...
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Alte Gebäude und blühende Natur
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Torrente Variola von oben...
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Ortseingang Stavoli
Mein nächstes Ziel ist Mogessa di La und da ich Stavoli schon oft besucht habe, geht es gleich weiter.
Man verläßt das Dorf Richtung Nordosten und steigt etwas über 200 hm ab, um den Torrente Glagno zu überqueren.
Im Hochsommer ist hier ein wunderbarer Rast und Badeplatz, diesmal bin ich froh, dass ich den Fluss trockenen Fußes überqueren kann.
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Badeplatz...(Sommerfoto)
Auf der anderen Seite geht es die gleiche Anzahl an Höhenmetern wieder hoch und schon steht man in Mogessa di La.
Für besonders mutige von Grauzaria über Morolz auch mit dem 4*4 Mobil zu erreichen…
Nun muss ich mich entscheiden…der Plan ist über den Weg 419 die Forca Nuviernulis zu erreichen…aber das Wetter wird schlechter – es zieht zu, der prognostizierte Regen mit eventuellem Donnergrollen würde mir nicht gefallen, aber danach sieht es dann doch nicht aus – also los… als Notunterkunft liegt auch noch der Stavoli dal Model am Weg…
Von Mogessa di La geht es jetzt wieder abwärts in nordwestlicher Richtung zum Torrente Glagno – kurz muss man etwas aufmerksam sein, um den Weg nicht zu verlieren, danach führt er aber wieder gut markiert und eindeutig zum tiefsten Punkt auf ca. 380m.
Die Landschaft wird abenteuerlich…der Fluss schneidet durch die Felsen und man muss im Flussbett wandern. Bei Hochwasser (oder einfach nur mehr Wasser) nicht möglich!
Der Weg lässt keine Wünsche offen: Kurze Behelfsbrücklein, eine kleine Galerie und später auch einige verfallene, aber noch stabile Brücken sorgen für Abwechslung.
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Vertrauenswürdig?
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Galerie
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Märchenhaft...
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Noch eine Brücke
Außerdem gibt es eine Traverse, die mit Hilfe eines Stahlseiles überwunden wird…eine andere Möglichkeit ist: Schuhe ausziehen und waten…
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Traverse...
Der Weg verlässt bald wieder das Flussbett und steigt erst einmal langsam an.
Nachdem der Torrente Glagno noch einmal auf einer Steinbrücke überquert wird, gelangt man zum Stavoli dal Model. Neben einigen verfallenen Steinbauten steht auch ein neues Hüttchen, welches aber leider nicht zu den von mir hochgeschätzten Ricoveros gehört, sondern privat ist. Die Türe ist mit einem Schraubverschluss gesichert, für den man entweder die passende Stecknuss oder zumindest eine Zange braucht…ich suche paar Minuten, ob ein Schlüssel bei der Hütte versteckt ist, finde nichts und ziehe nach einer kurzen Rast grantelnd weiter, weil das ja doch meine Zufluchtsstätte im Falle gewesen wäre – Betonung auf wäre…
http://www.sentierinatura.it/easyne2...Documento=3254
Link zum Stavoli dal Model...
So befinde ich mich eher fernab der Zivilisation und zur Forca Nuviernulis sind es doch noch 1000 hm…
Wohlan, frischauf und so weiter…der Pfad ist wunderbar einsam und es regnet noch immer nicht…leider hat es inzwischen so zugezogen, dass die Sicht nicht mehr vorhanden ist…bei schönem Wetter hat der folgende Abschnitt sicher auch wunderschöne Ausblicke Richtung Grauzariamassiv bzw. ins Tal zurück zu bieten. Ich darf mich an den Nahblicken ergötzen und gleichzeitig meinen Körper zur Forca hochwuchten!
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Der (Bär) da drinnen hätte mir zu meinem Glück noch gefehlt...
Bis oben hin gibt es Südseitig keinen Schneekontakt, das ändert sich jedoch schnell.
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Schnee - juchee
Der Schnee ist sehr weich, gut zu treten, man sinkt aber auch immer wieder richtig weit ein. Ich beglückwünsche mich zur Entscheidung, die Gamaschen im Auto zu lassen – schon nach 15 min. drückt es mir den Schnee von oben in die Goretex-Schuhe, weitere 10 min später schwimme ich bereits darinnen! :-D Ein Traum!
Es geht steil nach unten, Konzentration ist an einigen Stellen gefragt. Auf 1500m wird das Gelände flacher – das bedeutet auch, dass man nun teilweise bis zum Oberschenkel in die Schneedecke fährt…a feste Gaude.
Kurz vor der Casera del Mestri mache ich wieder einmal einen Schritt, der mich tief „eintauchen“ lässt und halte danach inne…es ist vollkommen ruhig – nein, jetzt nicht mehr – es beginnt zu tröpfeln! Wurde auch Zeit
Die Casera del Mestri hat im oberen Stock einen schön ausgestatteten Raum: Ein beheizbarer Herd, Geschirr und alles, was man sonst so in einem schönen Ricovero vorfindet, sind vorhanden. Leider vergaß ich nachzusehen, ob Holz zum Heizen da war, weil ich nach einer kurzen Pause wieder losmarschiere…
Es hört wieder auf zu regnen...
Über den Weg 416 geht es noch einmal aufwärts, bis man die Scharte erreicht, nach der man auf die Creta di Mezzodi steigen kann, oder abwärts zum Rifugio Monte Sernio gelangt. Der Gipfel wird wegen der nicht-Sicht rechts liegen gelassen und es geht abwärts zum Rifugio.
Dort schwimmen Biere im Trog vor der Hütte und während ich schon mit dem Gerstensaft liebäugele, bemerke ich dass die Hütte besetzt ist. Drei junge Triestiner wollen die Nacht in der Hütte verbringen und empfangen mich nicht sehr herzlich, weil sie vermuten, dass ich ihnen ihre Nacht verleiden werde.
Ich bin müde nass und hätte wirklich gerne einen Schluck Tee angeboten bekommen...heute gibts aber nix...
Kurz lasse ich sie zappeln, gebe dann aber Bescheid, dass ich heute noch absteigen werde und spüre die Erleichterung bei ihnen…mir wird das eine Lehre sein – auch ich habe Wanderer, die auf Hütten oder Biwaks eintrafen, wo ich nächtigen wollte, oft etwas eisig betrachtet, weil das war ja meine Idee/meine Nacht!!! Das wird mir nicht mehr passieren, weil ich nun weiß, wie man sich fühlt, wenn man nicht willkommen ist…ab jetzt werden Ankommende umso herzlicher empfangen - #lehrreich!
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Rifugio Monte Sernio - immer offen - Holz und Wasser vorhanden...
Ich habe noch ein Stück Weg vor mir. Nach kurzem Abstieg wird beim Abzweig der Weg 455 gewählt. Dieser führt über die Palasecca di mezzo und di sotto zu einer Forstsraße. Nun wechseln Schotterstraßen und Waldwege bis man bei der Lichtung Pra di Lunge auf die asphaltierte Straße trifft. Diese muss man zum Leidwesen des Wanderers erst einmal entlang stapfen, bis die ersten Kehren kommen. Dann kann wieder über kleine Pfade abgekürzt werden, bis man nach gut über dreißig Kilometern wieder am Ausgangspunkt der Tour ankommt.
Eine wunderschöne, abwechslungsreiche, aber auch sehr lange, mit etlichen Höhenmetern garnierte Wanderung.
Man kann sicher einzelne Abschnitte dieser Runde auch erkunden, muss sich dann halt meist mit zwei Autos organisieren…
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Tabacco 13 und 18 zusammengelegt... Runde = orange
LG Ramon
Start war kurz hinter der Ortschaft Illegio, die von der Autobahnabfahrt Carnia über Tolmezzo in kurzer Zeit zu erreichen ist.
Etwa 1km hinter der Ortschaft beginnt der Wanderweg 417, der nach Stavoli führt. Das Auto kann man direkt dort bei einer Einbuchtung abstellen.
Man steigt knapp 400 hm durch lichten Wald auf, teilweise ist der Weg durch Bäume verlegt und man muss etwas ausweichen.
Nach dem Kreuzen einer Forststraße beginnt einer der gemütlicheren Teile dieser Runde. Genußvolles Wandern bis zum Dorf Stavoli, welches zu den verlassenen Dörfern gehört, die nach dem Beben 1976 erst lange brach lagen und jetzt nach und nach wiederhergestellt werden.
Auf einer Strecke von fünf Kilometern steigt man 500 hm ab. Immer nördlich des Torrente Variola, manchmal von weit oben daraufblickend, dann wieder nahe am Fluß durchstreift man herrliche Waldlandschaft, die wohl nicht allzuoft begangen wird. Eine Stelle, an der der Weg abgerutscht ist wird problemlos umgangen und schließlich steigt man wenige Höhenmeter an, um nach Stavoli zu gelangen.
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Waldwege mit kleinen Blockaden...
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Alte Gebäude und blühende Natur
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Torrente Variola von oben...
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Ortseingang Stavoli
Mein nächstes Ziel ist Mogessa di La und da ich Stavoli schon oft besucht habe, geht es gleich weiter.
Man verläßt das Dorf Richtung Nordosten und steigt etwas über 200 hm ab, um den Torrente Glagno zu überqueren.
Im Hochsommer ist hier ein wunderbarer Rast und Badeplatz, diesmal bin ich froh, dass ich den Fluss trockenen Fußes überqueren kann.
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Badeplatz...(Sommerfoto)
Auf der anderen Seite geht es die gleiche Anzahl an Höhenmetern wieder hoch und schon steht man in Mogessa di La.
Für besonders mutige von Grauzaria über Morolz auch mit dem 4*4 Mobil zu erreichen…
Nun muss ich mich entscheiden…der Plan ist über den Weg 419 die Forca Nuviernulis zu erreichen…aber das Wetter wird schlechter – es zieht zu, der prognostizierte Regen mit eventuellem Donnergrollen würde mir nicht gefallen, aber danach sieht es dann doch nicht aus – also los… als Notunterkunft liegt auch noch der Stavoli dal Model am Weg…
Von Mogessa di La geht es jetzt wieder abwärts in nordwestlicher Richtung zum Torrente Glagno – kurz muss man etwas aufmerksam sein, um den Weg nicht zu verlieren, danach führt er aber wieder gut markiert und eindeutig zum tiefsten Punkt auf ca. 380m.
Die Landschaft wird abenteuerlich…der Fluss schneidet durch die Felsen und man muss im Flussbett wandern. Bei Hochwasser (oder einfach nur mehr Wasser) nicht möglich!
Der Weg lässt keine Wünsche offen: Kurze Behelfsbrücklein, eine kleine Galerie und später auch einige verfallene, aber noch stabile Brücken sorgen für Abwechslung.
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Vertrauenswürdig?
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Galerie
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Märchenhaft...
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Noch eine Brücke
Außerdem gibt es eine Traverse, die mit Hilfe eines Stahlseiles überwunden wird…eine andere Möglichkeit ist: Schuhe ausziehen und waten…
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Traverse...
Der Weg verlässt bald wieder das Flussbett und steigt erst einmal langsam an.
Nachdem der Torrente Glagno noch einmal auf einer Steinbrücke überquert wird, gelangt man zum Stavoli dal Model. Neben einigen verfallenen Steinbauten steht auch ein neues Hüttchen, welches aber leider nicht zu den von mir hochgeschätzten Ricoveros gehört, sondern privat ist. Die Türe ist mit einem Schraubverschluss gesichert, für den man entweder die passende Stecknuss oder zumindest eine Zange braucht…ich suche paar Minuten, ob ein Schlüssel bei der Hütte versteckt ist, finde nichts und ziehe nach einer kurzen Rast grantelnd weiter, weil das ja doch meine Zufluchtsstätte im Falle gewesen wäre – Betonung auf wäre…
http://www.sentierinatura.it/easyne2...Documento=3254
Link zum Stavoli dal Model...
So befinde ich mich eher fernab der Zivilisation und zur Forca Nuviernulis sind es doch noch 1000 hm…
Wohlan, frischauf und so weiter…der Pfad ist wunderbar einsam und es regnet noch immer nicht…leider hat es inzwischen so zugezogen, dass die Sicht nicht mehr vorhanden ist…bei schönem Wetter hat der folgende Abschnitt sicher auch wunderschöne Ausblicke Richtung Grauzariamassiv bzw. ins Tal zurück zu bieten. Ich darf mich an den Nahblicken ergötzen und gleichzeitig meinen Körper zur Forca hochwuchten!
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Der (Bär) da drinnen hätte mir zu meinem Glück noch gefehlt...
Bis oben hin gibt es Südseitig keinen Schneekontakt, das ändert sich jedoch schnell.
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Schnee - juchee
Der Schnee ist sehr weich, gut zu treten, man sinkt aber auch immer wieder richtig weit ein. Ich beglückwünsche mich zur Entscheidung, die Gamaschen im Auto zu lassen – schon nach 15 min. drückt es mir den Schnee von oben in die Goretex-Schuhe, weitere 10 min später schwimme ich bereits darinnen! :-D Ein Traum!
Es geht steil nach unten, Konzentration ist an einigen Stellen gefragt. Auf 1500m wird das Gelände flacher – das bedeutet auch, dass man nun teilweise bis zum Oberschenkel in die Schneedecke fährt…a feste Gaude.
Kurz vor der Casera del Mestri mache ich wieder einmal einen Schritt, der mich tief „eintauchen“ lässt und halte danach inne…es ist vollkommen ruhig – nein, jetzt nicht mehr – es beginnt zu tröpfeln! Wurde auch Zeit
Die Casera del Mestri hat im oberen Stock einen schön ausgestatteten Raum: Ein beheizbarer Herd, Geschirr und alles, was man sonst so in einem schönen Ricovero vorfindet, sind vorhanden. Leider vergaß ich nachzusehen, ob Holz zum Heizen da war, weil ich nach einer kurzen Pause wieder losmarschiere…
Es hört wieder auf zu regnen...
Über den Weg 416 geht es noch einmal aufwärts, bis man die Scharte erreicht, nach der man auf die Creta di Mezzodi steigen kann, oder abwärts zum Rifugio Monte Sernio gelangt. Der Gipfel wird wegen der nicht-Sicht rechts liegen gelassen und es geht abwärts zum Rifugio.
Dort schwimmen Biere im Trog vor der Hütte und während ich schon mit dem Gerstensaft liebäugele, bemerke ich dass die Hütte besetzt ist. Drei junge Triestiner wollen die Nacht in der Hütte verbringen und empfangen mich nicht sehr herzlich, weil sie vermuten, dass ich ihnen ihre Nacht verleiden werde.
Ich bin müde nass und hätte wirklich gerne einen Schluck Tee angeboten bekommen...heute gibts aber nix...
Kurz lasse ich sie zappeln, gebe dann aber Bescheid, dass ich heute noch absteigen werde und spüre die Erleichterung bei ihnen…mir wird das eine Lehre sein – auch ich habe Wanderer, die auf Hütten oder Biwaks eintrafen, wo ich nächtigen wollte, oft etwas eisig betrachtet, weil das war ja meine Idee/meine Nacht!!! Das wird mir nicht mehr passieren, weil ich nun weiß, wie man sich fühlt, wenn man nicht willkommen ist…ab jetzt werden Ankommende umso herzlicher empfangen - #lehrreich!
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Rifugio Monte Sernio - immer offen - Holz und Wasser vorhanden...
Ich habe noch ein Stück Weg vor mir. Nach kurzem Abstieg wird beim Abzweig der Weg 455 gewählt. Dieser führt über die Palasecca di mezzo und di sotto zu einer Forstsraße. Nun wechseln Schotterstraßen und Waldwege bis man bei der Lichtung Pra di Lunge auf die asphaltierte Straße trifft. Diese muss man zum Leidwesen des Wanderers erst einmal entlang stapfen, bis die ersten Kehren kommen. Dann kann wieder über kleine Pfade abgekürzt werden, bis man nach gut über dreißig Kilometern wieder am Ausgangspunkt der Tour ankommt.
Eine wunderschöne, abwechslungsreiche, aber auch sehr lange, mit etlichen Höhenmetern garnierte Wanderung.
Man kann sicher einzelne Abschnitte dieser Runde auch erkunden, muss sich dann halt meist mit zwei Autos organisieren…
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Tabacco 13 und 18 zusammengelegt... Runde = orange
LG Ramon
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