Diesmal sollte es eine Wanderung fern der heimischen Gefilde sein...
Geplant war zwar etwas anderes, aber letztendlich war ich mit der Tourenwahl äußerst zufrieden!
Der Tourenpartner kam noch vor dem besprochenen Treffpunkt abhanden - eine Stunde Warten in Lozzo di Cadore wurde zwar vom bunten Treiben eines Bogenschützenfestivals verkürzt, aber schließlich wurde es mir doch zu bunt und ich brach nach kurzem Überlegen Richtung Mauriapass auf.
Über diesen war ich schon angereist, die Bundesstraße führt nach der Ausfahrt in Carnia/Tolmezzo (ca. 55min von Villach) über Villa Santina, Ampezzo und Forni di Sotto/Forni di Sopra wunderschön etwa 60km lang gen Westen.
Spätestens nachdem man einen kleineren Sattel nach Ampezzo überquert hat, wird offensichtlich, dass man nun auf die Dolomiten zufährt: Spektakulär steigen die Felszinnen und -nadeln der Monfalconi-Montanaia-Gruppe in die Höhe und die Gebirgsszenerie wird mit jeder Kurve interessanter.
Ohne Vorkenntnisse entscheide ich mich nach flottem Kartenstudium für die vermeintlich kurze Tour auf den Monte Miaron.
Um den nördlichsten Ausläufer der Cridola-Gruppe zu erreichen müssen weniger als 1000 Höhenmeter bewältigt werden.
Ich liebäugle sogar noch mit dem Sentiero Oswaldo, einem Klettersteig mit der Schwierigkeit B, und verschiedenen weiterführenden Varianten...
Vom Passo della Mauria (1298m) geht es gemütlich auf einer alten Militärstraße nach oben. Über mehrere Kehren führt der Forstweg zu einer ehemaligen Militärfestung auf etwa 1700 Metern. Dort bekommt man zum ersten Mal einen Vorgeschmack auf die Traumaussichten, die dieser Berg zu bieten hat.
Die Drei Zinnen und der Zwölferkofel dominieren den Ausblick Richtung Nordwesten und im Norden beginnt sich die Terza Grande abzuheben.
Drei Zinnen
Drei Zinnen.jpg
Jetzt aber geht es los...als erstes wird schnell bewusst, dass man sich auf der Nordseite des Berges befindet...schon auf 1700m liegt Schnee - wenigstens ist er nicht hartgefroren!
Es geht über einen mit verblasster Farbe markierten Steig nach oben, kurz durch Latschen, danach am Rand einer Schotterrinne. Etwa 100 Meter höher ignoriere ich eine Markierung am Wandfuß, weil ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass es dort hochgeht. Stattdessen orientiere ich mich nach links und finde tatsächlich Steinmännchen, die mich immer weiter ostwärts nach oben leiten.
Das Gelände wird steiler...eine Schotterrinne führt direkt auf eine Felsrinne zu. Ich wundere mich etwas, aber steige weiter. Die Orientierung ist schwierig, aber immer wenn ich schon ziemlich ratlos bin, sehe ich wieder ein kleines Steinmännchen.
In der Felsrinne muss jetzt auch schon geklettert werden...das Problem ist, das auf den Felsen viel loses Gestein liegt und man daher sehr konzentriert sein muss.
Außerdem steigt der Respekt vor Steinschlag merklich...
Schließlich geht es auf einer Höhe von ungefähr 2000m nur noch sehr steil über Felswände hinauf...mein doch schon seit längerem gehegter Gedanke tritt ein: Ich darf den schönen, falschen Weg auch wieder absteigen.
Falscher Anstieg von oben
Falsche Rinne von oben.jpg
Falscher Anstieg von unten
Falsche Rinne nach oben.jpg
Also vorsichtig wieder nach unten und nachdem die prekärsten Stellen gemeistert sind, geht es zügig zum Abzweig, an dem mein Ausflug in die falsche Richtung begann.
Links meine Variante, rechts der Normalweg...
Aufstiegsvarianten mit Pfeilen.jpg
Auf dem Normalweg muss eine Betonharte Schotterrinne gequert werden...ganz oben ist es am einfachsten - am Rückweg quere ich weiter unten - keine gute Idee...Ausrutschen verboten!
Jetzt bin ich am richtigen Weg, einfach ist aber auch dieser nicht. Sehr steil geht es durch eine Rinne nach oben, Schnee ist auch vorhanden.
Steile Rinne im Aufstieg
Rinne nach oben.jpg
Ein verkeilter Felsen muss überklettert werden, danach geht es in der Rinne weiter aufwärts und endlich komme ich an deren Ende in die Sonne. Ein kurzer, aperer Wegabschnitt wird begangen, bevor weitere beschneite Bänder zur Vorsicht mahnen.
Wegabschnitt in der Sonne
Wegstück in der Sonne.jpg
Ein, zwei abdrängende Stellen mit Schneeauflage verlangen Konzentration und dann stehe ich wenige Meter unterhalb des Gipfels. Das Kreuz ist sichtbar, aber ich weiß nicht genau, wie es weitergeht...bis ich bemerke, dass ich "einfach nur den Grat hinaufklettern muss"!
Kletterstelle kurz unterhalb des Gipfels
Kletterstelle.jpg
Ist aber alles gut machbar und kurz darauf bin ich am Gipfel des Monte Miaron
Die letzten Meter
Monte Miaron Gipfelkreuz.jpg
Die Aussicht ist fantastisch. Nach Süden verstellt zwar die Cresta del Miaron die Cridolagipfel, aber in allen anderen Richtungen erblickt man Spektakuläres.
Terza Grande
Terza Grande.jpg
Drei Zinnen und Zwölferkofel
Drei Zinnen und Zwölferkofel vom Gipfel.jpg
Auch die Fernsicht ist gewaltig. In 185km Entfernung kann man den Snežnik, der sich kurz vor der kroatischen Grenze befindet, erkennen.
Snežnik im Zoom
Fernsicht Sneznik.jpg
Auch wenn sich die Cridolagipfel verstecken, so ist auch der Torre del Cridola recht fotogen.
Torre del Cridola
Torre Cridola nah.jpg
Auch der Antelao zeigt sich, links daneben der Monte Pelmo
Antelao.jpg
Nach einer langen Gipfelpause bei angenehmen Temperaturen geht es an den Abstieg. Wieder heißt es mit Bedacht zu steigen.
Im Abstieg: Bänder mit Schneeauflage
Im Abstieg.jpg
Ab in die Rinne!
Ab in die Rinne.jpg
Geplant war zwar etwas anderes, aber letztendlich war ich mit der Tourenwahl äußerst zufrieden!
Der Tourenpartner kam noch vor dem besprochenen Treffpunkt abhanden - eine Stunde Warten in Lozzo di Cadore wurde zwar vom bunten Treiben eines Bogenschützenfestivals verkürzt, aber schließlich wurde es mir doch zu bunt und ich brach nach kurzem Überlegen Richtung Mauriapass auf.
Über diesen war ich schon angereist, die Bundesstraße führt nach der Ausfahrt in Carnia/Tolmezzo (ca. 55min von Villach) über Villa Santina, Ampezzo und Forni di Sotto/Forni di Sopra wunderschön etwa 60km lang gen Westen.
Spätestens nachdem man einen kleineren Sattel nach Ampezzo überquert hat, wird offensichtlich, dass man nun auf die Dolomiten zufährt: Spektakulär steigen die Felszinnen und -nadeln der Monfalconi-Montanaia-Gruppe in die Höhe und die Gebirgsszenerie wird mit jeder Kurve interessanter.
Ohne Vorkenntnisse entscheide ich mich nach flottem Kartenstudium für die vermeintlich kurze Tour auf den Monte Miaron.
Um den nördlichsten Ausläufer der Cridola-Gruppe zu erreichen müssen weniger als 1000 Höhenmeter bewältigt werden.
Ich liebäugle sogar noch mit dem Sentiero Oswaldo, einem Klettersteig mit der Schwierigkeit B, und verschiedenen weiterführenden Varianten...
Vom Passo della Mauria (1298m) geht es gemütlich auf einer alten Militärstraße nach oben. Über mehrere Kehren führt der Forstweg zu einer ehemaligen Militärfestung auf etwa 1700 Metern. Dort bekommt man zum ersten Mal einen Vorgeschmack auf die Traumaussichten, die dieser Berg zu bieten hat.
Die Drei Zinnen und der Zwölferkofel dominieren den Ausblick Richtung Nordwesten und im Norden beginnt sich die Terza Grande abzuheben.
Drei Zinnen
Drei Zinnen.jpg
Jetzt aber geht es los...als erstes wird schnell bewusst, dass man sich auf der Nordseite des Berges befindet...schon auf 1700m liegt Schnee - wenigstens ist er nicht hartgefroren!
Es geht über einen mit verblasster Farbe markierten Steig nach oben, kurz durch Latschen, danach am Rand einer Schotterrinne. Etwa 100 Meter höher ignoriere ich eine Markierung am Wandfuß, weil ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass es dort hochgeht. Stattdessen orientiere ich mich nach links und finde tatsächlich Steinmännchen, die mich immer weiter ostwärts nach oben leiten.
Das Gelände wird steiler...eine Schotterrinne führt direkt auf eine Felsrinne zu. Ich wundere mich etwas, aber steige weiter. Die Orientierung ist schwierig, aber immer wenn ich schon ziemlich ratlos bin, sehe ich wieder ein kleines Steinmännchen.
In der Felsrinne muss jetzt auch schon geklettert werden...das Problem ist, das auf den Felsen viel loses Gestein liegt und man daher sehr konzentriert sein muss.
Außerdem steigt der Respekt vor Steinschlag merklich...
Schließlich geht es auf einer Höhe von ungefähr 2000m nur noch sehr steil über Felswände hinauf...mein doch schon seit längerem gehegter Gedanke tritt ein: Ich darf den schönen, falschen Weg auch wieder absteigen.
Falscher Anstieg von oben
Falsche Rinne von oben.jpg
Falscher Anstieg von unten
Falsche Rinne nach oben.jpg
Also vorsichtig wieder nach unten und nachdem die prekärsten Stellen gemeistert sind, geht es zügig zum Abzweig, an dem mein Ausflug in die falsche Richtung begann.
Links meine Variante, rechts der Normalweg...
Aufstiegsvarianten mit Pfeilen.jpg
Auf dem Normalweg muss eine Betonharte Schotterrinne gequert werden...ganz oben ist es am einfachsten - am Rückweg quere ich weiter unten - keine gute Idee...Ausrutschen verboten!
Jetzt bin ich am richtigen Weg, einfach ist aber auch dieser nicht. Sehr steil geht es durch eine Rinne nach oben, Schnee ist auch vorhanden.
Steile Rinne im Aufstieg
Rinne nach oben.jpg
Ein verkeilter Felsen muss überklettert werden, danach geht es in der Rinne weiter aufwärts und endlich komme ich an deren Ende in die Sonne. Ein kurzer, aperer Wegabschnitt wird begangen, bevor weitere beschneite Bänder zur Vorsicht mahnen.
Wegabschnitt in der Sonne
Wegstück in der Sonne.jpg
Ein, zwei abdrängende Stellen mit Schneeauflage verlangen Konzentration und dann stehe ich wenige Meter unterhalb des Gipfels. Das Kreuz ist sichtbar, aber ich weiß nicht genau, wie es weitergeht...bis ich bemerke, dass ich "einfach nur den Grat hinaufklettern muss"!
Kletterstelle kurz unterhalb des Gipfels
Kletterstelle.jpg
Ist aber alles gut machbar und kurz darauf bin ich am Gipfel des Monte Miaron
Die letzten Meter
Monte Miaron Gipfelkreuz.jpg
Die Aussicht ist fantastisch. Nach Süden verstellt zwar die Cresta del Miaron die Cridolagipfel, aber in allen anderen Richtungen erblickt man Spektakuläres.
Terza Grande
Terza Grande.jpg
Drei Zinnen und Zwölferkofel
Drei Zinnen und Zwölferkofel vom Gipfel.jpg
Auch die Fernsicht ist gewaltig. In 185km Entfernung kann man den Snežnik, der sich kurz vor der kroatischen Grenze befindet, erkennen.
Snežnik im Zoom
Fernsicht Sneznik.jpg
Auch wenn sich die Cridolagipfel verstecken, so ist auch der Torre del Cridola recht fotogen.
Torre del Cridola
Torre Cridola nah.jpg
Auch der Antelao zeigt sich, links daneben der Monte Pelmo
Antelao.jpg
Nach einer langen Gipfelpause bei angenehmen Temperaturen geht es an den Abstieg. Wieder heißt es mit Bedacht zu steigen.
Im Abstieg: Bänder mit Schneeauflage
Im Abstieg.jpg
Ab in die Rinne!
Ab in die Rinne.jpg
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