Punta Giradili (732) oder Steinmännchen bauen bei 35 Grad, Sardinien, 11.07.2016

[Badehäubchen]

Unser heuriger Sommerurlaub steht wieder unter dem Motto terra e mare. Wir sind an der Ostküste von Sardinien, in Santa Maria Navarrese, südlich vom Nationalpark Golfo di Orosei.

Meine heutige Tour führt mich von Baunei auf die Punta Giradili. Meine Schwester will hitzebedingt den Tag am Strand verbringen. Gar nichts tun will ich nicht, aber viele Höhenmeter sind mir bei den aktuellen Bedingungen auch zu anstrengend (35 Grad, 0 Wind). Also beschließe ich, die Tour 31 aus dem Rother Wanderführer zu machen, aber nur den Aufstieg auf die Punta Giradili, mit Start in Baunei, sodass ich mir den Großteil der Höhenmeter erspare.

Die Eckdaten der Tour:
- Start: Eine Kehre in der Auffahrt von Baunei auf die Hochebene Golgo
- Aufstieg und Abstieg: Tour 31 im Rother Wanderführer Sardinien, ab Punkt 11 rückwärts.


Die Startkehre ist leicht zu finden, ich parke, Auto bekommt ein – zumindest temporäres – Schattenplätzchen.
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Die ersten 45 Minuten gehe ich eine Forststraße entlang.
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Zum Glück sind Forststraßen im Ausland interessanter als daheim. Der Macchiageruch, das Zirpen der Zikaden und zahlreiche Besucher von den umliegenden Weiden machen die Forststraße recht unterhaltsam.
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Zwar auf einem anderen Ausflug fotografiert, aber passen hier: „Kuhattacken“ sardischer Art scheint es auch zu geben :-)
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Blick von einem lichten Punkt auf der Forststraße zurück ins Tal, durch das die Forststraße heraufführt.
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Erster Blick zum Meer
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Schließlich zweigt ein Pfad vom Forstweg ab und ich tauche wieder mal in die Macchia ein (ich liebe solche Pfade durch die Macchia!!!)
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[Badehäubchen]

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Eine Weile ist der Weg eindeutig. Dann komme ich – wie der Rother beschreibt – zu einem runden, steinernen Pferch – und dort ist aus. Kein erkennbarer Weg, kein Steinmännchen, keine Punkte, nur Steine und Büsche.
Ich gehe kurz links, kurz rechts und so schnell wie ich es nie gedacht hätte ist der Pferch verschwunden. Ich kann nicht mehr als ein paar Meter davon entfernt sein, aber ich finde ihn nicht mehr. Der Puls schießt in die Höhe :-). Ich irre herum und finde einen großen roten Pfeil, der weiter nach oben zeigt. Ich traue mich aber nicht weiterzugehen, solange ich den Weg zurück nicht weiß. Also versuche ich so systematisch es geht, die Gegend abzusuchen, was in einer flachen Gegend, die nur aus Steinen und dichten Büschen besteht, nicht sooo leicht ist. Nach gefühlten Stunden – vermutlich 10 – 15 Minuten – stoße ich wieder auf den Pferch. Die Erleichterung ist enorm :-)))
Jetzt gehe ich wieder zum roten Pfeil und fang an, mir à la Hänsel und Gretel selber Steinmännchen zu bauen.
Beim roten Pfeil wieder die gleiche Situation, kein erkennbarer Weg, keine Steinmännchen, keine Punkte. Ich gehe ca. in die Richtung, wo ich glaube, dass ich hinmuss. Immer wieder baue ich mir Steinmännchen und schaue zurück, ob ich den Rückweg ausmachen kann.
Schließlich stoße ich wieder auf rote Punkte. Die sind jetzt zwar ausreichend, aber so angebracht, dass man sie nur beim Raufgehen sieht. Also baue ich weiter Steinmännchen – zum Glück gibt’s genug Steine zwischen den Felsen - und gehe weiter.
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Schließlich stehe ich auf dem höchsten Punkt der Punta Giradili. Der offizielle Gipfel ist noch ein Stück weiter Richtung Meer, doch ich erkläre den höchsten Punkt zu meinem Ziel. „Eigentlich“ würde es nur mehr geradeaus gehen und da sollte ich doch locker rüberfinden, aber ich bin in den letzten 1-2 Stunden echt nur langsam vorwärts gekommen (Steinmännchen bauen dauert) und keine Ahnung, wie lang ich noch da rüber brauche und wie lang zurück und ob ich den Rückweg gut finde… Punkt. :-) Ziel.
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Ich suche mir ein Jausenplätzchen im Schatten. Da gibt es natürlich keines, da Mittag und die Sonne am höchsten Punkt und keine höheren Bäume da. Also steige ich ab und gehe zurück zu einer riesigen Steineiche, wo ich etwas esse.
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Der Rückweg geht einfacher als gedacht, super markiert mit Steinmännchen ist dieser Weg!!!
Bald bin ich unten, Auto wartet brav, ihm ist auch warm. Ich fahre zum Plätzchen am Meer, wo meine Schwester wartet. Und eine Stärkung in der Strandbar gibt’s auch. Auf den Schock hin natürlich einen Cannonau.
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[Ansahias]

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Danke Christa für die schönen Tourenberichte aus dem sonnigen Süden!
Man kann den Duft der Macchia richtiggehend riechen und die Wärme der Felsen beinahe spüren.

Und das...

Und eine Stärkung in der Strandbar gibt’s auch.

... kommt mir irgendwie bekannt vor.

[Badehäubchen]

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Ja, stimmt! Das hatten wir schon!!! Strandbars sind genial, besonders nach dem Berg. Unsere in Santa Maria war schon sehr fein...
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[bluehouse3843]

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Ui, bei der Hitze Steinmandln bauen im unbekannten Gelände. Hätt schon Sorge gehabt dort oben zu verdursten. Aber sehr vorbildlich und vernünftig sich was für den Rückzug in unbekanntem Terrain aufzubauen.

[Badehäubchen]

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He he … ans verdursten hatte ich noch gar nicht gedacht, Wasser hatte ich nämlich echt viel mit und prinzipiell halte ich Hitze gut aus :-) Über den Gedanken „Wo ist der Pferch, wo ist dieser sch* Pferch?“ bin ich nicht rausgekommen. Und als ich ihn wiedergefunden hatte, wollte ich halt doch noch ein Stück weiter.
Der Abschnitt von Golgo bis zur Punta ist eher flach, das waren max. 200-300 hm, also von den Höhenmetern nicht anstrengend.