Am 25.9. konnte ich mir mit der Besteigung der Zirkelspitze (Monte Cerchio) einen langgehegten Traum erfüllen - zusammen mit meiner anonymen Begleiterin, die Photos nachliefern wird. "Scharf wie die Spitze eines Zirkels" (mit etwas Phantasie...) erhebt sich die markante, formenschöne Felsgestalt knapp südlich der Kronalpe im heute italienischen Teil des Karnischen Hauptkammes. Fälschlicherweise wird der Normalweg auf der englischsprachigen Website "Summitpost" über den für alpine Normalverbraucher absolut unmachbaren Nord(west)grat (von der Zirkelscharte) angegeben, der angeblich nur I und brüchig sein soll. Dieser Unsinn wurde offenbar aus dem Rother-AV-Führer "Karnischer Hauptkamm" von P. Holl übernommen... (Angeblich war dies einmal der Normalweg der Erstbesteiger von 1911, der durch einen Felssturz vernichtet wurde. Quelle: Herr Plattner vom gleichnamigen Hotel am Nassfeld)
Der wirkliche Normalweg fehlt auch im Rother-AV-Führer. Nach einem Photostudium des Berges von allen Seiten hatte ich den goldrichtigen Entschluß gefaßt, es von Südwesten her zu versuchen. Der schlußendlich nach einigen Irrläufen gefundene Normalweg überschreitet nicht den I. Schwierigkeitsgrad. (Und wenn es den dichten "Latschendschungel" nicht gäbe, wäre er sogar ein "Nuller"...) Allerdings führt er "mit der Kirche um's Kreuz", beinhaltet zwei kurze Zwischenabstiege, erfordert einen sehr guten Orientierungssinn und auch einiges an Latschenresistenz!
Routenbeschreibung: Der markierte Karrenweg Nr. 504 wird in einer markanten Kehre auf ca. 1650 m, südwestlich unterhalb der Zirkelscharte, rechts verlassen (kl. Steinmann des Autors etwas abseits). Man quert nun weglos und leicht steigend, bald durch eine "Mond-Trümmerlandschaft", etwas oberhalb des Campanile Alto di Cerchio (= größter und markantester der vorgelagerten Türme) vorbei - bis man eine Scharte erreicht hat. Diese kleine Scharte ist im nachfolgenden Bild (aus "Summitpost" entnommen) ganz links zu sehen, rechts sieht man den erwähnten Campanile.
628708.jpg
Auf der anderen Seite der Scharte steigt man kurz durch eine Rinne hinab zur ausgedehnten Latschenzone (Gehgelände; nur die untersten Meter sind mit I zu bewerten). Am Rinnenfuß (=Felsfuß) beginnt ein Steig, der von mir und meiner Begleiterin etwas ausgeschnitten wurde (mit Handsägen): Die Querung wird fortgesetzt, unterbrochen durch einen zweiten Zwischenabstieg über eine Schneise. Dort, wo der Steig eine kleine Rinne kreuzt (kl. Steinmann des Autors), verläßt man ihn: In der Rinne (I) aufwärts (an einem weiteren Steinmann des Autors vorbei), bei einer Verästelung ganz rechts am Latschenrand haltend, empor zum Südgrat, wo der "Latschenkampf" beginnt.
Eine genaue Routenbeschreibung ist ab hier nicht mehr möglich. Man folgt jedenfalls immer dem Grat und weicht den Latschen so gut wie möglich (etwas rechts haltend) aus. Knapp unter dem felsigen Gipfelaufbau quert eine Steigspur eben nach rechts weg vom Grat. Bei erster Gelegenheit folgt man einer grasigen Verschneidung schräg links zurück zum Grat, der bereits wenige Meter unter dem Gipfel wieder erreicht wird. Das nachfolgende Lichtbild, das ich im Vorjahr vom Gipfel des Brisiach (Monte Brizzia) mit Zoom aufgenommen habe, zeigt den Großteil der Route.
Zirkelspitz, Südseite (vom Brisiach)##.jpg
Am Gipfel thront ein Steinmann, der von mir etwas aufgestockt wurde. Daneben ist ein kleines Glas mit Schraubverschluß versteckt, in dem sich das - leider völlig durchnäßte - Gipfelbüchlein befindet. Für 2016 war darin noch keine Eintragung zu finden!
Abschließend noch eine Photographie von der Nordseite, von der die spitze Form der Zirkelspitze besser zur Geltung kommt:
Zirkelspitz, Nordseite - mit Zoom#.jpg
Der wirkliche Normalweg fehlt auch im Rother-AV-Führer. Nach einem Photostudium des Berges von allen Seiten hatte ich den goldrichtigen Entschluß gefaßt, es von Südwesten her zu versuchen. Der schlußendlich nach einigen Irrläufen gefundene Normalweg überschreitet nicht den I. Schwierigkeitsgrad. (Und wenn es den dichten "Latschendschungel" nicht gäbe, wäre er sogar ein "Nuller"...) Allerdings führt er "mit der Kirche um's Kreuz", beinhaltet zwei kurze Zwischenabstiege, erfordert einen sehr guten Orientierungssinn und auch einiges an Latschenresistenz!
Routenbeschreibung: Der markierte Karrenweg Nr. 504 wird in einer markanten Kehre auf ca. 1650 m, südwestlich unterhalb der Zirkelscharte, rechts verlassen (kl. Steinmann des Autors etwas abseits). Man quert nun weglos und leicht steigend, bald durch eine "Mond-Trümmerlandschaft", etwas oberhalb des Campanile Alto di Cerchio (= größter und markantester der vorgelagerten Türme) vorbei - bis man eine Scharte erreicht hat. Diese kleine Scharte ist im nachfolgenden Bild (aus "Summitpost" entnommen) ganz links zu sehen, rechts sieht man den erwähnten Campanile.
628708.jpg
Auf der anderen Seite der Scharte steigt man kurz durch eine Rinne hinab zur ausgedehnten Latschenzone (Gehgelände; nur die untersten Meter sind mit I zu bewerten). Am Rinnenfuß (=Felsfuß) beginnt ein Steig, der von mir und meiner Begleiterin etwas ausgeschnitten wurde (mit Handsägen): Die Querung wird fortgesetzt, unterbrochen durch einen zweiten Zwischenabstieg über eine Schneise. Dort, wo der Steig eine kleine Rinne kreuzt (kl. Steinmann des Autors), verläßt man ihn: In der Rinne (I) aufwärts (an einem weiteren Steinmann des Autors vorbei), bei einer Verästelung ganz rechts am Latschenrand haltend, empor zum Südgrat, wo der "Latschenkampf" beginnt.
Eine genaue Routenbeschreibung ist ab hier nicht mehr möglich. Man folgt jedenfalls immer dem Grat und weicht den Latschen so gut wie möglich (etwas rechts haltend) aus. Knapp unter dem felsigen Gipfelaufbau quert eine Steigspur eben nach rechts weg vom Grat. Bei erster Gelegenheit folgt man einer grasigen Verschneidung schräg links zurück zum Grat, der bereits wenige Meter unter dem Gipfel wieder erreicht wird. Das nachfolgende Lichtbild, das ich im Vorjahr vom Gipfel des Brisiach (Monte Brizzia) mit Zoom aufgenommen habe, zeigt den Großteil der Route.
Zirkelspitz, Südseite (vom Brisiach)##.jpg
Am Gipfel thront ein Steinmann, der von mir etwas aufgestockt wurde. Daneben ist ein kleines Glas mit Schraubverschluß versteckt, in dem sich das - leider völlig durchnäßte - Gipfelbüchlein befindet. Für 2016 war darin noch keine Eintragung zu finden!
Abschließend noch eine Photographie von der Nordseite, von der die spitze Form der Zirkelspitze besser zur Geltung kommt:
Zirkelspitz, Nordseite - mit Zoom#.jpg
Kommentar