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Jauken (2276m) - Überschreitung, Gailtaler Alpen

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  • Jauken (2276m) - Überschreitung, Gailtaler Alpen

    Hallo,

    hat jemand Infos über die Schwierigkeiten, die einen beim Überschreiten der Jaukengipfel erwarten? Die Route wäre also ungefähr folgende: Dellacher Alm - Jaukenstöckl - Jaukenhöhe - Torkofel - Mitterkofel - Spitzkofel - Jaukensattel.

    Wäre auch über Literaturtipps dankbar!

    Danke für eure Hilfe!
    LG, Guinness!
    http://www.bergliste.at

    2017-01-09 Lichtenberg
    2017-01-15 Steinkogel
    2017-01-22 Scharnsteiner Spitze
    2017-02-11 Spitzplaneck
    2017-02-21 Kreuzkogel
    2017-03-04 Almkogel, Brunnbacheck, Kleiner Almkogel, Burgspitz
    2017-05-01 Lindeck, Sonnkogel

  • #2
    Jauken (2276m) - Überschreitung, Gailtaler Alpen

    Zitat von Guinness
    hat jemand Infos
    An wen hättest du da gedacht...?

    Zitat von Guinness
    Die Route wäre also ungefähr folgende: Dellacher Alm - Jaukenstöckl - Jaukenhöhe - Torkofel - Mitterkofel - Spitzkofel - Jaukensattel.
    Blick vom Mauthner Polinik (2332m) zum fünfgipfeligen Jaukenkamm (hinten Kreuzeckgruppe):
    20050618-M02-Jauken.jpg

    Mit dem Zustieg über die Dellacher Alm und dem Abstieg über den Jaukensattel ist es eine recht ausgiebige Tagestour, für gute Geher zwar auch ohne weiteres machbar, aber da ist dann noch das logistische Problem des vom Startpunkt ca. 8 km (nur Luftlinie!) entfernten Zielpunktes.

    Ich empfehle dir daher, von St. Daniel bei Dellach/Gail nach Goldberg (1101m) hinauf zu fahren. Dort parkst du neben der kleinen Kirche und folgst dem markierten Wanderweg zur Jaukenalm (1890m), der die (mit Schranken abgesperrte) Almstraße beträchtlich abkürzt.

    Auf der Jaukenlam angelangt wendet man sich nach links (Westen) und geht am Gailtaler Höhenweg gut 100 Hm auf den Südrücken der Jaukenhöhe hinauf. Um sich ein paar Abstiegs-Hm zu ersparen kann man dort (vorausgesetzt, dass kein Nebel ist) querfeldein über die Wiesen zum 1. Gipfel, dem Jaukenstöckl (2202m), gehen.

    Jauken-West_AMap.jpg

    Früher die "Erste Jaukenhöhe" genannt, heißt dieser Gipfel seit Errichtung dieses modernen Bildstockes "Jaukenstöckl" (2202m):
    20050109-02-Jaukenstöckl.jpg

    Über einen breiten Wiesenrücken gelangt man nach kurzer Zeit auch zur Jaukenhöhe (2234m).

    Blick vom Torkofel (2276m) nach W zur Jaukenhöhe (2234m):
    20061018-M02-Jaukenhöhe.jpg
    (Im Hintergrund links die Karnischen Alpen, dahinter Dolomitengipfel, rechts die Lienzer Dolomiten.)

    Von der Jaukenhöhe geht es direkt am Grat weglos und teilweise steil, aber ohne wirkliche Kletterei, in eine Scharte (2105m) hinunter.
    20061018-M02-BöseSchneid.jpg
    Hier beginnt der Westgrat des Torkofels, treffend die "Böse Schneid" genannt.
    20050109-05-Torkofel.jpg
    Der untere Teil dieses Grates fällt nach Süden mit glatten Platten ab, sodass man auf der Nordseite knapp unterhalb des Grates auf schrofigen Grasbändern teils etwas luftig über der Nordwand queren muss. Im Mittelteil folgt man der steilen Wiese knapp südlich oder direkt am Grat bis zum Gratkopf vor der Scharte der Torrinne. Zur Scharte in leichter Kletterei (I-II) hinunter, von der Scharte dann über schuttbedeckte Felsbänder (I) kurz in die NW-Flanke queren und wieder zum Grat hinauf und in wenigen Schritten zum Gipfel des Torkofels (2276m), höchster Gipfel der Jauken.

    Wer sich von der "Bösen Schneid" abschrecken lässt, kann von der Scharte ein Stück Richtung Jaukenalm absteigen und unter den Südwänden des Torkofels zum Normalweg queren, um den Gipfel über den markierten Ostgrat zu erreichen (siehe Karte oben und nächstes Bild).

    Die 5 Jaukengipfel von Süden, mit Normalweg (rot) und weglos-Varianten (rosa):
    20050713-M09-Jauken.jpg
    (Im Hintergrund Gipfel der Kreuzeckgruppe (2784m) und die Hochalmspitze (3360m).)

    Blick vom Torkofel (2276m) nach Osten, zum mächtigen Reißkofel (2371m):
    20061018-M08-09-Jauken.jpg
    (Hinten links Spitzegelkamm und Dobratsch, rechts Karnische und Julische Alpen.)

    Der Abstieg über den Torkofel-Ostgrat ist gut markiert, aber auch stellenweise steil und felsig und verlangt daher Trittsicherheit und Vorsicht.

    Der Weiterweg nach Osten ist nun wieder leichter.

    Jauken-Ost_AMap.jpg

    Auf Schafsteigen durch den steilen Schutthang problemlos auf den Mitterkofel (2247m), auch Zauchenberg genannt, und dann immer dem Grat folgend weiter.
    20061018-M08-Jauken.jpg
    Nach 3 kleineren Graterhebungen wird das letzte Stück zum Spitzkofel wieder felsiger, und man weicht nordseitig aus, um über schuttbedeckte Felsbänder zum Gipfel des Spitzkofel oder Dreischneid (2223m) zu gelangen.

    Der Abstieg über den Südgrat wird nach einem kurzen steilen Gegenaufschwung bald zu einem breiteren Grasrücken, über den man beim Ranzkofel wieder auf den Gailtaler Höhenweg gelangt, wo man zum Jaukensattel (oder Ochsenschluchtsattel, 1615m) absteigen kann.

    Um zurück zur Jaukenalm zu gelangen geht man am Grat Richtung Mitterkofel zurück, nach der ersten Graterhebung kann man auf diversen Schafsteigen im Südhang des Mitterkofels querend zur Alm hin absteigen.

    Hinweis: Für Leute, die mit weglosem Gelände nicht gut vertraut sind, ist diese Tour nicht geeignet.



    Zitat von Guinness
    Wäre auch über Literaturtipps dankbar!
    Ach ja, das hätt ich fast vergessen...

    Vom Rother-Verlag gab es einmal einen Führer "Gailtaler Alpen", der wurde aber nur ein Mal (1980) aufgelegt und ist seit über 15 Jahren vergriffen.

    Auch der alte Pichl-Führer (Karnische- u. Gailtaler Alpen, Artaria, 1929) dürfte kaum wo zu bekommen sein (oder doch? )

    Ganz neu herausgekommen ist ein Wanderführer "Gailtaler Höhenweg" von Walter Mair, der auch Beschreibungen der meisten Gipfelanstiege enthält (siehe hier).

    Und einen schönen Bildband dieser Gegend kann ich auch noch empfehlen:
    "Gailtal" von Gabriel Stabentheiner, Eigenverlag.

    Zuletzt geändert von snowkid; 06.12.2006, 08:51.
    snowkid G.m.b.h. - Gehst mit, bist hin... *g*

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    • #3
      AW: Jauken Überschreitung

      Hallo Snowkid!

      Vielen Dank für deine ausführliche und extrem kompetente Antwort!

      Wie du dir denken kannst, werde ich den Torkofel-Westgrat eher meiden und auch beim Spitzkofel-Westgrat bin ich mir noch nicht sicher, aber das entscheide ich dann vor Ort.

      Wie ist die Forststraße von Goldberg zur Jaukenalm? Kann man da eventuell mit dem MTB rauf fahren?

      LG, Guinness!
      http://www.bergliste.at

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      • #4
        AW: Jauken Überschreitung

        Was mich auch ein wenig stutzig macht, ist dein Kartenausschnitt...

        Welche Version der AMap hast du denn verwendet?


        Denn mein Ausschnitt von der AMap 2 sieht irgendwie anders aus - und ich mein nicht die rosaroten Wegverläufe .


        LG, Guinness!
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        • #5
          AW: Jauken Überschreitung

          Zitat von Guinness
          Wie du dir denken kannst, werde ich den Torkofel-Westgrat eher meiden und auch beim Spitzkofel-Westgrat bin ich mir noch nicht sicher, aber das entscheide ich dann vor Ort.
          Mit der "Bösen Schneid" (Torkofel) ist das so: je länger, näher und genauer man das anschaut, desto weniger hat man das Bedürfnis, diesen Grat zu begehen...

          Der Spitzkofel-Westgrat ist bedeutend kürzer und leichter, den kannst sicher problemlos im Auf- & Abstieg gehen.

          Zitat von Guinness
          Wie ist die Forststraße von Goldberg zur Jaukenalm? Kann man da eventuell mit dem MTB rauf fahren?
          Das ist sogar eine beschilderte MTB-Route. Und dort wo der Wanderweg die Straße überquert sieht er nicht wirklich steil aus.

          Zitat von Guinness
          Was mich auch ein wenig stutzig macht, ist dein Kartenausschnitt...
          Welche Version der AMap hast du denn verwendet?
          Denn mein Ausschnitt von der AMap 2 sieht irgendwie anders aus
          Hihi, bin seit vergangenem WE stolzer Besitzer der AMap Fly 4,0 ...
          snowkid G.m.b.h. - Gehst mit, bist hin... *g*

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          • #6
            AW: Jauken Überschreitung

            Zitat von snowkid
            Mit der "Bösen Schneid" (Torkofel) ist das so: je länger, näher und genauer man das anschaut, desto weniger hat man das Bedürfnis, diesen Grat zu begehen...
            Mir kommt auch vor... Da ich ja schon von vornherein eher geringe Bedürfnisse hab, werde ich auch diesen Krug/Grat an mir vorüber gehn lassen... .

            Zitat von snowkid
            Der Spitzkofel-Westgrat ist bedeutend kürzer und leichter, den kannst sicher problemlos im Auf- & Abstieg gehen.
            Naja, vielleicht hab ich in dein Foto etwas zuviel hineininterpretiert. Ich werde mir den Grat auf alle Fälle einmal genaue anschaun!

            Zitat von snowkid
            Das ist sogar eine beschilderte MTB-Route. Und dort wo der Wanderweg die Straße überquert sieht er nicht wirklich steil aus.
            Oho, das klingt sehr gut! Mal sehen, ob und wie ich motiviert bin...

            Zitat von snowkid
            Hihi, bin seit vergangenem WE stolzer Besitzer der AMap Fly 4,0 ...
            Hm, seit ein paar Minuten will ich sie auch haben. Hab nicht erwartet, dass es da wirklich Veränderungen gegeben hat, aber augenscheinlich hat sich doch einiges getan. Das Kartenbild sieht auch irgendwie frischer aus, scheint mir, aber das liegt ws. eher an der volleren Schrift.

            LG, Guinness!
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            • #7
              Update aus der Gegenwart!

              Mittlerweile kann mit dem Auto vom 1.6. bis zum 30.9. bis zur Jaukenalm fahren. (Früher wurde in Goldberg Maut kassiert, jetzt nicht mehr.)

              Walter Mair schreibt in seinem Buch, daß man in der Jaukenalm nächtigen kann. Das ist (und war) Unsinn, aber es gibt dort eine kleine Jausenstation.

              Ich bin die Böse Schneid heute gegangen. Ein echter Genuß-Klassiker! Die Route überschreitet eigentlich nirgends den I. Grad, ist aber phasenweise extrem ausgesetzt und luftig. Die Orientierung ist logisch, die Umgehungen linkerhand ergeben sich eigentlich von selbst. Die Grasbänder sind zwar schmal, erlauben aber ein sicheres und flottes Vorwärtskommen (bei ausreichender Trittsicherheit).

              Danke, Snowkid Joe!
              Martin Fürnkranz
              geprüfter VAVÖ-Wanderführer
              Moosburger Straße 10
              A-9210 Pörtschach am Wörthersee
              mobile telephone: 0664 4317477
              electronic mail: martin.fuernkranz@yahoo.de
              website: http://www.steiner-alpen.bplaced.net

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              • #8
                Update von mir.
                Und so schaut die schneidige Schneid in Natura aus. Wer hier herunter steigt im absolut ungesicherten und absturzgefaehrdeten Gelaende verdient meinen Respekt. Aber die Platten sind super griffig und kompakt im Aufstieg, trotzdem werden sich nicht all zu viele druebertrauen. Suedseitige Wasserrillen gibts vereinzelt.
                Schneid.jpg




































































                UIAA I Gelaende wuerd ich aber nicht behaupten
                Zuletzt geändert von H0chl; 25.05.2024, 18:46. Grund: Ergaenzung
                ...
                56 Touren Hm-Total: 83800 (2024)

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