Diesmal möchte ich den geneigten Lesern eine herrliche, einsame Herbstwald-Bergwanderung mit knapp 1000 Höhenmetern vorstellen, die in dieser Form noch nie beschrieben worden ist. Im alten Führer der Karawanken von 1974 (verfaßt von Friedrich Zopp) sowie auf der ÖK (Austrian Map) wird der langgestreckte bewaldete Kamm als „Schwarzer Gupf“ bezeichnet, während der Rother-AV-Führer von 1990 sowie Wegweiser und Einheimische ihn schlicht „Schwarzgupf“ nennen. Der slowenische Name lautet „Črni vrh“, was man laut Wegweisern angeblich zu „Črnvrh“ verkürzen darf.
Ein solcher Wegweiser findet sich auch unweit des Bauernhofs Jager, dem Ausgangspunkt der Tour auf ca. 730 m Seehöhe - siehe nachfolgendes Bild!
Schwarzgupf_NO-Ruecken,_Wegweiser_beim_Jager#.JPG
Um dorthin zu gelangen verläßt man die Landesstraße genau bei der westlichen Ortstafel von Niederdörfl / Dolnja vas (unweit von St. Margareten im Rosental / Šmarjeta v Rožnu), wo bei einem Marterl die asphaltierte Zufahrt abzweigt. Kein Fahrverbot. (Anm.: Im AV-Führer wird hingegen der etwas höher gelegene Bauer Piskernig / Piskrnik als Start angegeben.)
Der gesamte Weg ist mit hölzernen Wegweisern, Steinmännern sowie weißen Kunststoff-Plättchen ausreichend markiert. Offenbar handelt es sich um eine Privatinitiative Einheimischer, da die Markierung auf keiner Wanderkarte verzeichnet ist. Im unteren Teil ist der genaue Wegverlauf nicht einmal unmarkiert auf der ÖK eingezeichnet (im oberen schon), weshalb ich hier einen von mir ergänzten Kartenausschnitt zur Verfügung stelle (rot = Route):
Schwarzgupf_OEK.JPG
Zunächst folgt man einem Karrenweg (im Winter Rodelbahn), der die erste Kehre einer Forststraße abkürzt und diese in ihrer zweiten Kehre wieder erreicht. Nun kurz auf der Straße nach rechts, der rot-gelben „5 H“-Markierung folgend, wo schon nach ca. 100 m links ein weiterer Karrenweg abzweigt (weißes Kunststoff-Plättchen „Schwarzgupf“). An einem Wasserreservoir (mit Quelle darunter - siehe „Res.“ auf Landkarte) vorbei gewinnt man stetig und rasch an Höhe, wobei man sämtliche Forststraßen in Direttissima-Manier abkürzt. Unbedingt erwähnt werden muß dabei ein uraltes Quellbrünnlein auf ca. 900 m Seehöhe (von mir als „B.“ auf der Landkarte nachgetragen), das sich nur wenige Meter unterhalb des Weges befindet, von diesem aber nicht eingesehen werden kann. Wenn man dem leisen Plätschern folgt, so findet man diesen morschen, moosüberwachsenen Trog:
Schwarzgupf,_NO-Ruecken,_Quellbrunnen,_900_m#.JPG
Als ich mich dem Märchenbrunnen näherte, trank gerade ein großer Vogel (Geier?, Adler?) daraus.
In einer Forststraßen-Kehre auf 1008 m (lt. slowen. Karte), wo auch der zweite Zustieg vom Piskernig zumündet, beginnt ein durchgehender uralter Jagdsteig. Er leitet zur nächsten Sehenswürdigkeit: die hölzerne Gedenktafel an Boštjan Scheinig, der auf ca. 1140 m Seehöhe vor fast genau 120 Jahren 70jährig sein Leben lassen mußte. Ich habe diese mit einem schwarzen „X“ auf der Landkarte eingezeichnet.
Schwarzgupf,_NO-Ruecken,_Scheinig-Denkmal,_1140_m#.JPG
Bei einem markanten Absatz auf 1374 m (lt. slowen. Karte) beginnt dann der eigentliche Nordostrücken, dem der Steig nun folgt. Erst auf ca. 1560 m beginnt er rechts ansteigend auszuqueren und erreicht schließlich die von Hintergupf (Zavrh) hochführende Forststraße auf einer großen Wiesenlichtung unweit einer Jagdhütte mit Kreuz davor, ca. 1620 m. Auf der überdachten Terrasse (Tisch und Bänke) kann man regengeschützt rasten - siehe nächste Farbphotographie:
Schwarzgupf,_Jagdhuette#.JPG
Man folgt nun eben der Forststraße, die ein paar kleine Kuppen am Kamm links umgeht. Nach kurzer Steigung verläßt man die Straße exakt an ihrem höchsten Punkt (ca. 1660 m) und folgt der Steinmann-Markierung in 3 min weglos zum Hauptgipfel (Ostgipfel), 1688 m, den ein großer Steinmann auf einer plateauartigen Waldlichtung ziert. Zwar hat man von hier keine Aussicht, die Wiese ist aber ideal für einen Mittagsschlaf...
Wer will, der kann der Straße noch weiter in den Sattel zwischen Ost- und Westgipfel (ca. 1630 m) folgen (wo sie endet), um von dort den felsigen Westgipfel zu erklimmen, der mit seinen 1685 m nur um 3 m niedriger ist. Diese Spitze ragt infolge ihres felsigen Aufbaues über den Baumwuchs und gestattet einen schönen Rundblick.
Bei ausreichend Schnee könnte man meiner Einschätzung zufolge auch mit Skiern über den NO-Rücken aufsteigen (aber nicht abfahren!), wobei die Abfahrt dann nach Hintergupf erfolgt (dort Ghf. Kroschlhof mit Nächtigungsmöglichkeit), von wo ich den Hauptgipfel vor einigen Jahren tatsächlich schon als Skitour unternommen habe.
Ich hoffe mit diesen Ausführungen die Einschätzung von Hans M. Tuschar, der im eingangs zitierten AV-Führer meint, daß der Schwarzgupf „keine besonderen touristischen Reize besitzt“, widerlegt zu haben.
Ein solcher Wegweiser findet sich auch unweit des Bauernhofs Jager, dem Ausgangspunkt der Tour auf ca. 730 m Seehöhe - siehe nachfolgendes Bild!
Schwarzgupf_NO-Ruecken,_Wegweiser_beim_Jager#.JPG
Um dorthin zu gelangen verläßt man die Landesstraße genau bei der westlichen Ortstafel von Niederdörfl / Dolnja vas (unweit von St. Margareten im Rosental / Šmarjeta v Rožnu), wo bei einem Marterl die asphaltierte Zufahrt abzweigt. Kein Fahrverbot. (Anm.: Im AV-Führer wird hingegen der etwas höher gelegene Bauer Piskernig / Piskrnik als Start angegeben.)
Der gesamte Weg ist mit hölzernen Wegweisern, Steinmännern sowie weißen Kunststoff-Plättchen ausreichend markiert. Offenbar handelt es sich um eine Privatinitiative Einheimischer, da die Markierung auf keiner Wanderkarte verzeichnet ist. Im unteren Teil ist der genaue Wegverlauf nicht einmal unmarkiert auf der ÖK eingezeichnet (im oberen schon), weshalb ich hier einen von mir ergänzten Kartenausschnitt zur Verfügung stelle (rot = Route):
Schwarzgupf_OEK.JPG
Zunächst folgt man einem Karrenweg (im Winter Rodelbahn), der die erste Kehre einer Forststraße abkürzt und diese in ihrer zweiten Kehre wieder erreicht. Nun kurz auf der Straße nach rechts, der rot-gelben „5 H“-Markierung folgend, wo schon nach ca. 100 m links ein weiterer Karrenweg abzweigt (weißes Kunststoff-Plättchen „Schwarzgupf“). An einem Wasserreservoir (mit Quelle darunter - siehe „Res.“ auf Landkarte) vorbei gewinnt man stetig und rasch an Höhe, wobei man sämtliche Forststraßen in Direttissima-Manier abkürzt. Unbedingt erwähnt werden muß dabei ein uraltes Quellbrünnlein auf ca. 900 m Seehöhe (von mir als „B.“ auf der Landkarte nachgetragen), das sich nur wenige Meter unterhalb des Weges befindet, von diesem aber nicht eingesehen werden kann. Wenn man dem leisen Plätschern folgt, so findet man diesen morschen, moosüberwachsenen Trog:
Schwarzgupf,_NO-Ruecken,_Quellbrunnen,_900_m#.JPG
Als ich mich dem Märchenbrunnen näherte, trank gerade ein großer Vogel (Geier?, Adler?) daraus.
In einer Forststraßen-Kehre auf 1008 m (lt. slowen. Karte), wo auch der zweite Zustieg vom Piskernig zumündet, beginnt ein durchgehender uralter Jagdsteig. Er leitet zur nächsten Sehenswürdigkeit: die hölzerne Gedenktafel an Boštjan Scheinig, der auf ca. 1140 m Seehöhe vor fast genau 120 Jahren 70jährig sein Leben lassen mußte. Ich habe diese mit einem schwarzen „X“ auf der Landkarte eingezeichnet.
Schwarzgupf,_NO-Ruecken,_Scheinig-Denkmal,_1140_m#.JPG
Bei einem markanten Absatz auf 1374 m (lt. slowen. Karte) beginnt dann der eigentliche Nordostrücken, dem der Steig nun folgt. Erst auf ca. 1560 m beginnt er rechts ansteigend auszuqueren und erreicht schließlich die von Hintergupf (Zavrh) hochführende Forststraße auf einer großen Wiesenlichtung unweit einer Jagdhütte mit Kreuz davor, ca. 1620 m. Auf der überdachten Terrasse (Tisch und Bänke) kann man regengeschützt rasten - siehe nächste Farbphotographie:
Schwarzgupf,_Jagdhuette#.JPG
Man folgt nun eben der Forststraße, die ein paar kleine Kuppen am Kamm links umgeht. Nach kurzer Steigung verläßt man die Straße exakt an ihrem höchsten Punkt (ca. 1660 m) und folgt der Steinmann-Markierung in 3 min weglos zum Hauptgipfel (Ostgipfel), 1688 m, den ein großer Steinmann auf einer plateauartigen Waldlichtung ziert. Zwar hat man von hier keine Aussicht, die Wiese ist aber ideal für einen Mittagsschlaf...
Wer will, der kann der Straße noch weiter in den Sattel zwischen Ost- und Westgipfel (ca. 1630 m) folgen (wo sie endet), um von dort den felsigen Westgipfel zu erklimmen, der mit seinen 1685 m nur um 3 m niedriger ist. Diese Spitze ragt infolge ihres felsigen Aufbaues über den Baumwuchs und gestattet einen schönen Rundblick.
Bei ausreichend Schnee könnte man meiner Einschätzung zufolge auch mit Skiern über den NO-Rücken aufsteigen (aber nicht abfahren!), wobei die Abfahrt dann nach Hintergupf erfolgt (dort Ghf. Kroschlhof mit Nächtigungsmöglichkeit), von wo ich den Hauptgipfel vor einigen Jahren tatsächlich schon als Skitour unternommen habe.
Ich hoffe mit diesen Ausführungen die Einschätzung von Hans M. Tuschar, der im eingangs zitierten AV-Führer meint, daß der Schwarzgupf „keine besonderen touristischen Reize besitzt“, widerlegt zu haben.
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