Keeskogel, 2886 m vom Marchkarspitze, Grattour, I-III; Ankogelgruppe

[tauernfuchs]

Kölnbreinstausee, Marchkarspitze, Brunnkogel, 2427, Arlhöhe, 2326 m, Stuhlkarspitz, 2610 m; Zwölferspitz, 2773 m; Keeskogel, 2886 m
9.9.2018
Jagerkogel, 2749 m
Grat bis kurz vor Steinbachkogel (Vorgipfel), II
10.9.2018

Vor einigen Jahren schon habe ich den Gratkamm vom Petereck bis zum Weinschnabel überschritten:
http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...uppe-23-7-2013

Nun lag es nahe, die Überschreitung, ausgehend von der Marchkarscharte Richtung Keeskogel fortzusetzen, ein bunt gemischtes Wander- und Kletterprogramm, nicht allzu fordernd, aber dennoch spannend. Sozusagen seniorentauglich
Mein weiterer Plan, die Tour vom Biwak Ali Lanti zum Steinbachkogel fortzusetzen ging leider nicht ganz in Erfüllung, aber davon später.

Testbild:
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[tauernfuchs]

Zunächst eine Übersicht:
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(Aus Kompass-Karte)
Wie beinahe schon üblich, übernachte ich in meinem „Hotel Honda“, ½ Stern, sprich am Parkplatz Kölnbreinsperre.
Ungehindert von diversen zu späten Frühstückskapriolen kann ich hier bei Dämmerung aufbrechen.
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Mein Ziel ist zunächst die Marchkarscharte. Aufs Radl geschwungen, dann zu Fuß bummle ich dem Morgen entgegen. Erste Sonnenstrahlen streifen über das Schwarzeck
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und schon bald erreichen sie alle Gipfel (Oberlercherspitze, Großelendkopf, vorne Gamskar- und Brunnkarspitzen)
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Die Marchkarspitze trägt zwar ein schmuckes Gipfelkreuz, in den Karten ist sie jedoch unbekannt. Gleich als Frühstückshäppchen möchte ich mir den Ostgrat schnappen, im Führer mit III angegeben – hoffentlich nicht zu heftige Kost!
Immerhin, noch ist alles nass vom Morgentau und neugierig mustere ich diesen Grat.
Gar so wild sieht´s aber nicht aus.
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Mit den ersten Sonnenstrahlen erreiche ich die Markchkarscharte und überraschend
leitet zunächst sogar eine Markierung auf den Grat
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Doch diese vertschüsst sich bald in die Flanke und nun heißt es doch, Kletterkünste auspacken
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Allerdings – viel investieren muss ich hier nicht. Den grauen Pfeiler umgehe ich (der Führerbeschreibung folgend) im Steilgras und der IIIer kommt nicht…
Und als mich der Führer bei diesem läppischen Grathindernis
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gar in die Flanke links schicken will, verzichte ich drauf und klettere direkt drüber.
Na ja – ein Zweier halt…nett. Und dann – Blockwerk zum Gipfel ….
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Schön, wenn das Frühstück leichter als gedacht ausfällt, dieser Führer steckt halt voller Überraschungen…
Neugierig mustere ich meinen Weiterweg zum Brunnkogel (Licht/Schatten)
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Er entpuppt sich als netter Blockgrat
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und ich darf mich an den ersten Ausblicken erfreuen ( Blick zum Faulkogel, Mosermandl)
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Etwas Probleme bereitet eher der Abstieg vom Brunnkogel, steil und etwas unübersichtlich von oben. Hier ein Rückblick (Weg Licht/Schattengrenze):
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Der Pfringersee und die Kolmseen verzieren das Kar unter mir.
Dahinter (etwa rechts der Bildmitte) stehen meine heutigen Gipfelziele:
Stuhlkarspitz und Zwöferspitz und zwischen beiden lugt das das letzte Tagesziel hervor, der Keeskogel.
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[tauernfuchs]

Näher komme ich leider heute zu den Gewässern nicht hin
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aber wenigstens am Pfringersee knapp vorbei,
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darüber wieder meine Gipfelziele, links der Tischlerkarkopf.
Das Heimkehrerkreuz, kurz vor der Arlhöhe,
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die ich bald darauf erreiche (Rückblick)
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Nun beginnt eine lange Kammwanderung zum Gratansatz des Stuhlkarspitz.
Von den Schafen wird der einsame Wanderer nur gelangweilt gemustert.
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Den Tieren geht´s sogar in diesem heißen Sommer gut, sie finden ausreichend zu trinken. (Blick Schwarzeck und Grubenkarkopf)
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In der Ferne der Hafner im Zoom, eine kühne Spitze
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Dann stehe ich vor dem Stuhlkarspitz und überlege, wie ich da rauf komme.
(lt. Führer ist das ein einfacher Blockgrat… )
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Eine grüne Diagonale bietet sich an, aber ein Spaziergang ist das nicht…
Aber anders geht´s wohl nicht, also rauf! Hoffentlich hält der Grat weiter oben keine weitere Überraschung bereit…
Jedoch alles löst sich auf, eine kleine IIIer-Stelle vielleicht, aber gleich bin ich drüber.
Der Rückblick wirkt harmlos, der steile Abbruch entzieht sich dem Blick
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Nun stehe ich scheint´s vor einem riesigen Trümmerfeld, das sich zum Zwölferspitz hinüber zieht
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Doch so ganz einfach ist´s nicht. Immerhin stellen sich ein paar Gratzacken in die Quere, kaum hinderlich, aber oft hübsch anzusehen, wie dieser „Roboter“
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Ein Blick zu Faulkogel, Mosermandl, Weisseck (v. li. n. re.)
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[tauernfuchs]

Mit ein paar kurzen Kraxleinlagen erreiche ich schließlich den Zwölferspitz und hab wieder einmal die kecke Spitze des Hafner im Blick
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Der Weiterweg zum Keeskogel sieht gut machbar aus, aber gerade am Anfang liegen versteckte Hindernisse
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Oberflächlich betrachtet scheint es, man könnte den plattigen Aufbau leicht links umgehen, doch leider sieht man nicht, dass dazwischen immer wieder Rinnen mit plattigen Abbrüchen liegen. So treibt es mich bei diesem Umgehungsversuch immer tiefer und erst in Bildmitte kann ich den Grat wieder erreichen.
Egal – wieder am Grat komme ich nun wieder rasch vorwärts. Ein Blick zurück
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und ins sonnige Großarltal
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Nun verfolge ich wieder recht gemütlich den Grat, garniert mit ein paar leichten Kletterstellen, man könnte fast sagen Fleißaufgaben und dasTagesziel rückt näher:
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Endlich oben
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Wer will kann hier die lange Strecke meines Weges zurückverfolgen
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Abendliche Wolken umkreisen den Ankogel
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und ich beäuge mein morgiges Ziel, den Jagerkogel…
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bevor ich in mein nächtliches Domizil einziehe
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Hier findet man alles was das Herz (und Gaumen) begehrt
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Mutterseelenallein gebe ich mich dem „Fernsehen“ hin (Schwarzeck und Hochalmspitze)
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Das Programm lässt keine Wünsche offen…
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[tauernfuchs]

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Dann wird´s Zeit für ein warmes Süppchen
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Und dann, nichts wie ins Bett!

10.9.2018
Jagerkogel, Versuch Übergang Steinbachkogel
Mein heutiger Plan war logischerweise durch die Fortsetzung des Gratverlaufs gegeben. Doch manchmal muss man sich mit Teilerfolgen begnügen – oder kleinere Niederlagen einstecken – wie man´s nimmt..
Der Gratbeginn liegt gewissermaßen vor meiner Haustür
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und es kündigt sich auch wieder ein wunderschöner Tag an
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Am Jagerkogel hab ich mich schon einmal vergeblich versucht. Ich weiß, dass er sich anfangs durch sehr glattwandige Türme zur Wehr setzt. Diese umgehe ich heute auf der Südseite und erreiche die Scharte hier, hinter diesen widerborstigen Gesellen.
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Ein Blick zurück, hinter dem Gratturm steht der Keeskogel
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Vor mir liegt zunächst ein gemütlicher Blockgrat
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Sogar der erste Gratturm lässt sich fast mühelos erobern und nach einer kurzen Zweier-Stelle erreicht mein Schatten den Gipfel des Jagerkogel
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Ich mustere den Weiterweg: Wieder lange Zeit anscheinend problemlos – allerdings nur so lange, bis sich der Grat steil aufschwingt.
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Ein plattiges Dreieck erscheint verdächtig, weiter oben eine steile plattige Kante.
Ich nähere mich gespannt, der Glocknerblick (rechts) interessiert mich augenblicklich wenig…

[tauernfuchs]

Dann stehe ich vor dem Plattendreieck
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Links ist etwas ausgebrochen, aber dennoch: Hier gäbe es einen (sehr ausgesetzten) Riss, gut III+, dann wäre ich hier drüber.
Und auf der anderen Seite das:
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Moosiger, nasser Blockbruch, steil, aber machbar, sicher heikel, hmmmm…
Und weiter oben? Der Pfeiler? Und dann? Bin ich erst am Vorgipfel. Dann kommen noch einige Gratzacken, Übergang fraglich, das hab ich gestern ausgespäht, hmmm… Dem Führer traue ich kaum, hmmm…
Das sind die Augenblicke, wo sich ein Alleingänger noch mehr alleine fühlt.
Du weißt, dass du es kannst, die Frage ist, ob du dich traust…
Und das kann jedes Mal anders sein, jeden Tag.
Diesmal ist – das spüre ich – nicht mein Tag.
Es ist hart, das Wetter ist toll – aber ich kehre um.
Noch ist der Rückweg ist nicht schwierig und eine Abstiegsmöglichkeit vom Jagerkogel habe ich unterwegs auch ausgemacht.
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Ich verabschiede mich vom Tischlerkarkogel, er wäre heute noch am Programm gestanden:
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Doch schon am Rückweg beäuge ich den Keesnickelkogel, der Nordgrat wäre doch auch einmal was…
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Über dem See-Silberspiegel der kecke Hafnergipfel
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und ein kecker Gratturm, typisch für die Ankogelgruppe
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Schon ist das sichere Blockkar erreicht und so als wollte es mich ein wenig über meinen Misserfolg hinweg trösten, ziehen plötzlich Wolken herein
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Nun steige ich ab ins Kleinelendtal, wo sich das nördliche Schwarzeck nochmals groß in Szene setzt.
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Zum Abschied habe ich nun immer Hafner und Petereck vor Augen
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und ich freue mich trotz allem über meine gelungene Tour.

LG

[csf125]

... und ich freue mich trotz allem über meine gelungene Tour.

Und das vor allem war's ja wohl!
Beruhigend irgendwie, daß auch Du nicht überall hinaufkommst bzw. das Risiko richtig abschätzt
In die Ecke will ich auch wieder einmal, wenn die Verhältnisse passen.

lg
Norbert

[Artis]

Wunderbare Bilder und eine tolle Tour ! Ich kenn nur den Anstieg auf die Arlhöhe und hab auch die Schafe wiedererkannt (ich glaub, das sind jedes Jahr die gleichen ) und das Kleinelendtal, daher ist es umso spannender für mich, wenn ich sehe wie es rundum auf den steilen Graten aussieht! Danke fürs mitgehen lassen!
LG Artis

[placeboi]

Schade, dass es nicht gepasst hat, aber das gehört dazu. Bei solchen Touren, bei denen man eh nicht sichert, ist es aus meiner Sicht fast vorteilhaft solo unterwegs zu sein, weil man leichter umdreht. Zu zweit will man dem Partner die Tour nicht versauen und neigt dazu eher weiterzugehen, wenn man sich nicht 100% sicher fühlt.

[Antares]

Super Bilder und Tour, danke dafür. Die Entscheidung zur Umkehr kann ich voll nachvollziehen. Lieber ein Mal mehr umkehren als ein unnötiges Risiko eingehen. Vor allem wenn die Blöcke nicht so zuverlässig wirken...

[tauernfuchs]

Danke für euer Feedback! Freut mich, dass sich doch noch ein paar für meine ausgefallenen Unternehmungen interessieren.
@placeboi: Da hast du ganz Recht, alleine fällt der Verzicht leichter und die Gefahr einer Gruppendynamik bei solchen Entscheidungen ist sicher nicht zu unterschätzen.
Nach der gelungenen 1.Etappe war die Entscheidung auch noch leichter. Es geht mir auch öfters so, dass nach einem intensiven ersten Tag die mentale Stärke am zweiten nicht mehr so gut ist.
Letztlich wird es mir eh keine Ruhe lassen und ich werde den Tatort wieder aufsuchen....

LG

[robins]

Danke für euer Feedback! Freut mich, dass sich doch noch ein paar für meine ausgefallenen Unternehmungen interessieren.


LG

doch, doch. dein Bericht holt einige User aus der Reserve: vielen Dank für die schönen Bilder und die akribische Beschreibung! Wenn ich mich richtig erinnere war dir vor Jahren dort oben auf einem Nachbarberg die Achillessehne gerissen! Man wird dann vorsichtiger, umsichtiger!

[tauernfuchs]

Danke @robins!
Ja, das mit der Achillessehne war am Böcksteinkogel bei einem Umgehungsversuch der Schartenzacken im Verbindungsgrat Richtung Steinbachkogel. War aber völlig harmloses Gelände.
Und ja, man wird vorsichtiger, aber auch ängstlicher...
Über den Verbindungsgrat Böcksteinkogel - Steinbachkogel hab ich noch immer keine Information. Die Führerbeschreibung ist jedenfalls oberflächlich und falsch. (bei dem Ankogel-Führer finde ich überhaupt so viele Fehler, unglaublich....)

LG

[Wette]

Klasse! Der Bericht kommt unscheinbar daher, hat aber alles was es braucht: eine reizvolle Landschaft, eine gute Tourenbeschreibung und eine wohldosierte Prise Spannung.

Solotouren sind an sich schon eine intensive Angelegenheit, aber umso mehr, wenn man sich zwei Tage im Hochgebirge abseits jeglicher Zivilisation aufhält und man nicht so recht weiß, was einen konkret erwartet. Ungenaue und mangelnde Führerliteratur gibt da nicht grade mehr Sicherheit und zehrt an den Nerven. Da kann ich nur den Hut vor dir ziehen - einerseits davor, überhaupt den Mut für solche Unternehmungen aufzubringen, und darüber hinaus davor, rechtzeitig umzudrehen und nichts übers Knie zu brechen.

Ich war zuletzt auch mal tageweise einfache Routen im heimischen Gebirge allein klettern. Wenn man dann in nem einsamen Eckchen ohne Handyempfang am Einstieg steht, da kommen schon mal Zweifel auf, ob man nun das Richtige tut, wenngleich man eigentlich locker über den geforderten Anforderungen steht. Deine Schlüsselstelle sieht auf den Bildern schon knackig aus, grade beim Felsabbruch. Ich kann deine Entscheidung entsprechend absolut nachvollziehen.

Nicht zuletzt ist es aber auch schön zu sehen, dass gleichwohl die "alten Hasen" mit denselben Problemen zu kämpfen haben und dass "Nein-Sagen" zwar schwer fällt, aber dazu gehört und nichts Verwerfliches ist.

[tauernfuchs]

Danke auch dir Wette für deinen ausführlichen, netten Kommentar!
Unscheinbar sind meine Berichte halt oft, sind halt kaum Gipfel dabei "mit denen man berühmt wird"... Aber umso spannender ist´s.
Du selbst weichst ja den Hindernissen auch nicht gerade aus, nimmst manche Entbehrung in Kauf und - bringst sicher nachhaltige Erlebnisse mit nach Hause.
Es ist schon immer etwas Eigenes allein unterwegs zu sein und man ist keineswegs jeden Tag gleich gut drauf.
Und das Scheitern gehört einfach mit dazu, sonst wäre das Gelingen nichts wert!

LG