- Wegführung: Bergstation (9.40) - Naggler Alm - Kohlröslhütte (1533m, 11.15-12.15) - Großboden (1806m, 12.50) - Geißrücken - Bergstation (15.40)
- Länge: 12,0 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 670 hm
- Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5 Std.
Letzter Tag meiner Wander- und Badewoche am Weißensee, die am Ende unter keinem guten Stern stand. Am Vortag lag ich noch flach mit Übelkeit, Durchfall, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen. Über Nacht ging zum Glück das Fieber weg und ich konnte wieder ein wenig frühstücken. Ich hatte immer noch Bauchweh und Kopfweh, aber wollte den schönsten Tag der Woche nicht mit Herumliegen verbringen. Zum Baden war es inzwischen zu kalt. Ohnehin wollte ich mir einige Höhenmeter ersparen, denn mit der Gästekarte konnte man die Sesselbahn gratis benutzen.
Der Tag beginn mit flachem Hochnebel und Seerauchen. Dabei zogen die Dampfschwaden über dem See eindeutig nach Osten, während die hochnebelartige Bewölkung nach Westen zog. Die seichte Westströmung in der Nacht und am Vormittag war also durch die nächtliche Auskühlung bedingt. Die Ostströmung deutete auf ein entlang der Längsachse des Beckens herrschendes Druckgefälle hin, eventuell die Anti-Strömung als Pendent zum Talauswind. Auch kann eine Rolle spielen, dass das flachere und weitere Gatschacher Becken im Westen sich von der Früh weg stärker erwärmt als das enge, schmale und schattige östliche Seebecken. Das lokale Windsystem wird noch Gegenstand weiterer Beobachtungen bei künftigen Weißensee-Urlauben sein ...
Bild 1: Seerauchen.
Die Lufttemperatur lag bei 5 Grad, die Wassertemperatur noch bei rund 18 Grad.
Bild 2: Bild mit dem Handy nach Osten zum Laka.
Über den niedrigen Nebelschwaden war der Himmel fast ungetrübt. Es sollte ein Tag mit maximaler Fernsicht werden.
Zuerst überwand ich ein altes Trauma, denn ich haderte tagelang mit der Überlegung, ob ich den Sessellift benutzen sollte oder zu Fuß gehen. Aber um den Fuß zu schonen, musste ich den Lift nehmen. Im Schulskikurs hatte ich mich im Anker-Schlepplift mit der Daunenjacke verhakt und war beim Ausstieg aus der Höhe in den Schnee gefallen. Auch bei schnellen Sesselliften wie etwa bei älteren Bahnen wie zuletzt in der Niederen Tatra vor zwei Jahren hatte ich immer panische Angst davor, nicht rasch genug aussteigen zu können.
Jetzt war ich an dem Morgen auch noch der erste Fahrgast und konnte nicht einmal zuschauen, wie andere ein- und aussteigen. Glücklicherweise lösten sich meine Ängste in Wohlgefallen auf. Die Bahn fuhr sehr langsam, beim Ein- und Ausstieg quasi im Schritttempo und das Aussteigen war überhaupt kein Problem, auch nicht mit dem Rucksack neben mir. Nachdem dieses Problem überwunden war, wanderte ich Richtung Naggler Alm.
Bild 3: Bärenspuren?
Über Bärensichtungen und -spuren wurde in der Vergangenheit immer wieder in der Region berichtet. Völlig abwegig wäre also nicht, dass es sich bei diesen länglichen Abschabungen der Rinde um Kratzspuren eines Bären handelt.
Bild 4: Ehemaliger See auf der Naggler Alm.
Über die Existenz eines Sees hab ich nichts gefunden, doch ist die ebene Wiesenfläche eindeutig. Im Hintergrund der Brennernock (1433m).
Bild 5: Reißkofel (2371m), der das Obere Gail- vom Oberen Drautal trennt.
Bild 6: Hohe Leier (2774m) in der Reißeckgruppe.
Bild 7: Gegenüber meine Gipfel vom dritten Tag, Hochtraten und Plentelitz.
Bild 8: Naggler Alm, rechts über dem Nockberg der Stagor (2289m).
Links die Kreuzeckgruppe, der Namensgeber schaut im V-Einschnitt in der Mitte heraus (Kreuzeck, 2701m). Ganz links Scharnik (2657m).
Bild 9: Gegenüber die Alm hinterm Brunn (1275m).
Dahinter die Reißeckgruppe, links die kleine Spitze Hochkedl (2558m), dann Hohe Leier. In der Bildmitte Königsangerspitze (2639m) und ganz rechts mit dem Gupf Gmeineck (2592m).
Die Ausblicke nach Süden haben entschädigt, dass der Magen immer noch rebellierte.
Bild 10: Rosskofel (2240m) links und Trogkofel (2280m) rechts.
Vorgelagert das riesige Skigebiet rund um das Nassfeld. Bei Südstau zählt es neben dem Plöckenpass zu den niederschlagsreichsten Regionen Österreichs, hat sonst aber im Winter die meisten Sonnenstunden von allen Skigebieten zu bieten.
Beim Hinweg geh ich nicht über den Geißrücken, sondern den flach ansteigenden Forstweg hinauf. Auch da ergeben sich schöne Ausblicke.
Bild 11: z.b. auf ein Stück Weißensee und einen Gipfel in den Hohen Tauern mit Gletscher an der Südflanke.
Bild 12: Mit dem Polfilter lässt sich auch der Viertelsmond bestens ablichten.
Bild 13: Die Jadersdorfer Ochsenalm zeigt sich im besten Licht.
Von der Sonne mit hellem Kalkgestein angestrahlt werden die Kellerspitzen (Creta della Chiavenate, 2774m), rechts daneben genauso hell Polinik (2332m) und dunkler Rauchkofel (2460m), alle in den Karnischen Alpen. Ganz links Hoher Trieb (2199m) und rechts davon freistehend Creta di Timau (2217m) und Blaustein (Promos, 2195m)
Bild 14: Rechts Reißkofel, links Gamskofel (2526m) und Hinterer Mooskofel (2506m)
Bild 15: Kellerspitzen, Polinik, Rauchkofel und Gamskofel bzw. Hinterer Mooskofel.
Davor liegt die Hochwarter Höhe (1655m) mit der gleichnamigen Alm. Der Höhenzug trennt das Gitschtal vom Gailtal.
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