Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Das Kühwegerspitzel (2096m), Karnische Alpen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Das Kühwegerspitzel (2096m), Karnische Alpen

    Auf der kaum bekannten Nordseite des Gartnerkofels befinden sich einerseits die drei Gartnerkofeltürme, aber auch das Kühwegerspitzel. Im Internet findet man über diese Gipfel nicht die geringste Information. Lediglich der Führer "Karnischer Hauptkamm" von Peter Holl beschreibt die Anstiege.
    Aus Neugierde auf diese unbekannte Bergkette machte ich mich auf den Weg um das Kühwegerspitzel über die Westrampe zu besteigen. Die Wegbeschreibung laut Buch kurz und knackig: "Unter den Gartnerkofeltürmen bis in die Scharte vor dem Kühwegerspitzel queren, unschwierig über die Rampe aufsteigen, dann I zum Südgipfel und II zum Nordgipfel klettern". Klingt doch mal nicht so schlimm....
    Von der Watschiger Alm gings also los in die Scharte zwischen Gartnerkofel Haupt- und Südgipfel. Ab hier auf Steigspuren kurz absteigen. Anschließend wird der Steig verlassen unter den Wänden waagerecht gequert (Wegverlauf in Foto eingezeichnet). Vor einem markanten Felsblock geht es nach links steil auf den Grat hinauf und weiter zum Beginn der Rampe. Die beschriebene "unschwierige" Rampe stellt sich bei näherer Betrachtung als Grat heraus auf dessen linker Seite eine steile Rinne mit Geröll ist. Am Grat zu klettern ist nicht möglich, daher muss man in die Rinne hinein. Ein Abrutschen im steilen Geröll wäre fatal. Man folgt der Rinne rechts haltend und klettert dann wenige Meter in einem sehr engen Schlurf nach oben. Nur sehr selten findet man einen Griff der hält und nicht in der Hand wegbröselt. Hat man den Schlurf hinter sich gebracht (welch Überraschung...) wieder alles loses Geröll (allerdings hier etwas flacher als im unteren Teil der Rinne). Nach einigen Metern hat man die Scharte zwischen Nord und Südgipfel erreicht. Der Nordgipfel besteht auf den ersten Blick nur aus übereinandergestapelten Felsbrocken. Diesen Bruchhaufen zu erklettern würde ich mich nicht trauen....
    Der Weg zum Südgipfel beginnt etwas unterhalb der Scharte zwischen den Gipfeln. Dieser Weg hingegen schaut relativ passabel aus und die Bewertung mit I könnte eventuell auch stimmen. Trotzdem kehrte ich an dieser Stelle um, da ich vom brüchigen Kühwegerspitzel schon genug hatte und ich eine Ersteigung des Südgipfels als nicht lohnend erachtete. Ich habe allerdings ein Foto vom Anstieg auf den Südgipfel gemacht, auf dem man bereits die markante Latsche am Gipfel erkennt.
    Der Abstieg durch die bröselige Rinne ist extremst ungut und ich war froh dann wieder auf festem Boden zu stehen

    Fazit: Auf diesem Berg war scheinbar seit dem Erstbesteiger niemand mehr. Unterwegs findet man nicht das geringste menschliche Zeichen. Eine Ersteigung sehe ich wegen dem bröseligen Fels als überhaupt nicht lohnend und eher gefährlich.
    You do not have permission to view this gallery.
    This gallery has 7 photos.

  • #2
    Klingt nach einer spannenden Tour!

    Zitat von PaulAusArnoldstein Beitrag anzeigen
    Fazit: Auf diesem Berg war scheinbar seit dem Erstbesteiger niemand mehr.
    Das snowkid dort noch nicht oben war würd mich aber fast verwundern...
    carpe diem!
    www.instagram.com/bildervondraussen/

    Kommentar


    • #3
      Haha, jetzt bin ich aber gespannt ob snowkid dort oben war...

      Kommentar


      • #4
        Nein, alles was recht ist.... Und beim Holl-Führer muss man generell recht aufpassen, der Zirkelspitz hat einen beschriebenen 1er Grat, der eher nach 6er ausschaut.... Er war halt auch nicht überall, so wie der Klier in den Stubaiern und Ötztalern....

        snowkid G.m.b.h. - Gehst mit, bist hin... *g*

        Kommentar


        • #5
          Ja das habe ich schon bemerkt, dass man mit den Infos vom Holl-Führer vorsichtig sein muss . Andererseits könnte es auch sein, dass sich das Gelände (speziell im brüchigen Fels) doch recht stark in den mittlerweile 40-50 Jahren verändert hat.

          Kommentar


          • #6
            Ja, der alte Holl war ein Stümper (es gibt ihn ja schon lang nicht mehr), aber beim Zirkelspitz, dessen wirklicher Normalweg von mir in diesem Forum beschrieben wurde, scheint er ausnahmsweise unschuldig gewesen zu sein, da mir bezüglich dieses Berges aus mehreren Quellen von einem massiven Felssturz berichtet wurde (der den Ier-Grat vernichtet hat). Das Kühwegerspitzel wurde auch von mir noch nicht bestiegen, und nach dieser Beschreibung wird es wohl auch nicht bestiegen werden.
            Martin Fürnkranz
            geprüfter VAVÖ-Wanderführer
            Moosburger Straße 10
            A-9210 Pörtschach am Wörthersee
            mobile telephone: 0664 4317477
            electronic mail: martin.fuernkranz@yahoo.de
            website: http://www.steiner-alpen.bplaced.net

            Kommentar


            • #7
              @also das mit dem "Stümper" möchte ich hier nicht so stehen lassen. Zumindest in den Niederen Tauern sind die Beschreibungen relativ gut und es gibt in diesem Forum glaube ich niemand, der so viele davon kennt, wie ich. Einzig, dass die Bewertungen gelegentlich etwas zu niedrig angesetzt sind. So etwas ist aber sehr individuell und abhängig davon, wie jemand gewohnt ist, mit brüchigem, grasigen Fels umzugehen. Peter Holl ist im Kreise der Führerautoren der Zentralalpen sicher einer der Genausten und am besten informierten Personen gewesen.
              Führerautoren sind oft auch auf Informationen "von außen" angewiesen und es ist nicht immer leicht, festzustellen, welche Quelle vertrauenswürdig ist. Kein Mensch kann in einem größeren Gebiet überall gewesen sein...
              Manchmal ist es auch problematisch, wenn neue Autoren alte Führer übernommen haben. Diese Beispiel sehe ich immer wieder beim Ankogel/Goldberg -Führer, der vom Holl übernommen wurde.
              Da sind leider etliche Fehler enthalten, die aber sicher nicht auf sein Konto gehen.
              Wer ausgefallene Routen geht, ist halt gut beraten mit einigen Überraschungen zu rechnen und auch rüstzeugmässig einiges an Reseve mitzubringen.
              Im Grunde kann man froh sein, wenn sich jemand die Führerarbeit überhaupt antut.

              Kommentar

              Lädt...