In den letzten Jahren habe ich in mehreren Erkundungen (fast) das gesamte Wegenetz auf der Rjautza (Rjavica, Braune Wand) - in Zusammenarbeit mit dem bekannten slowenischen Alpinisten Vid Pogačnik - erforscht und dokumentiert. Den krönenden Abschluß fand dieses Forschungsprojekt am 24.7.2021 mit der Begehung des Nordwestgrates. Es ist erstaunlich, daß Hans Tuschar in seinem AV-Führer keine einzige Route außer dem markierten Normalweg anführt. Nachfolgend möchte ich einen Überblick über das Wegenetz geben, den ich mit einem ergänzten Ausschnitt aus der ÖK eröffne. Er zeigt sämtliche Wege mit folgender Legende: rot strichliert = Steig, violett = wegloser Abschnitt, KS = Klettersteig (Drahtseil)
Rjautza_(OEK).JPG
Die ideale Ergänzung dazu ist folgendes Photo mit den eingezeichneten Routen der (Nord)Westflanke. Es wurde von Vid Pogačnik von der Kosmatitza (Kosmatica) aus aufgenommen. Die Einträge stammen von mir.
Rjautza,_von_Kosmatitza_(von_Vid_Pogacnik).jpg
Vielen, die den Gipfel über den offiziellen markierten Weg vom Gasthof Sereinig aus erreicht haben (der neuerdings nicht nur gelb sondern auch rot-weiß-rot markiert ist), ist vermutlich aufgefallen, daß auch am Südwestgrat ein ausgeprägter Steig in die Latschen geschnitten wurde. Er wurde privat mit kleinen rot-weißen Farbwegweisern markiert, ist unschwierig und beginnt im Strachsattel (Dolič), 1640 m. Diesen wiederum kann man durch den Selenitzagraben und über die aufgelassene Strachalm (Strahova planina) erreichen, ebenfalls auf einem Pfad. Spannend ist aber vor allem jener mit zwei kurzen Seilen gesicherte Steig durch die (Nord)Westflanke, der - von der Märchenwiese (Mlaka) kommend - den SW-Grat beim Kreuz auf ca. 1690 m erreicht. Aufgrund eines 120 Hm langen Geröllfeldes direkt unter dem Wandfuß (siehe violetter Strich auf der Landkarte) kann er aber eigentlich nur für den Abstieg empfohlen werden. Nachfolgend ein Bild vom erwähnten Kreuz mit Blick zum Gipfel:
Rjautza,_SW-Grat_mit_Kreuz,_oberer_Turm (h.l.).JPG
Für den Aufstieg von Westen bieten sich zwei andere Routen an. Der Zustieg zu allen dreien führt über die geheime Quelle auf ca. 1370 m Seehöhe (von mir auf der ÖK nachgetragen), die nicht einmal dem Bodenbauer (Podnar, Ausgangspunkt) bekannt ist, der hier seit mehr als 400 Jahren lebt! In einer ansonsten staubtrockenen Gegend sprudelt hier eine starke, mit einem Metallrohr eingefaßte Quelle aus dem Berg. (Der Quell liegt versteckt ca. 30 m abseits des Weges, kann aber akustisch lokalisiert werden.) Der Zustieg ist allerdings orientierungstechnisch sehr herausfordernd, da der Quellpfad erst relativ weit oben beginnt und die erste Steilstufe in wegloser Direttisima überwunden werden muß. Quelle siehe nächste Photographie:
Rjautza,_geheime_Quelle_in_W-Flanke.JPG
Auf einem Nasenabsatz oberhalb des unteren Turmes, den ein Holzkreuz ziert, verzweigen sich die beiden West-Aufstiege auf ca. 1570 m: Der Quersteig durch die Nordflanke führt nach links zielgenau in den Sattel zwischen Rjautza und Weißer Wand (Bela peč), ca. 1650 m, wo er in den markierten Normalweg mündet.
Eine ansteigende Rechtsquerung über Geröll leitet hingegen zum Beginn einer breiten Rinne, durch die man in unangenehmer Kletterei (I-II) den Nordwestgrat in der Scharte hinter dem oberen Turm, der ebenfalls ein Holzkreuz trägt, erreicht. Erst hier beginnt ein bis zu den Gipfel-Latschen durchlaufendes, aber nur sehr dünnes Drahtseil, das zwar zum Balancehalten, aber nicht zum Hochziehen taugt! Der Grat ist eng und brüchig. Keinesfalls im Abstieg begehen! Einmündung in den Südwestgrat ca. 1 min vom Gipfelkreuz entfernt. Auf den letzten beiden Photos sieht man den oberen Turm mit der Scharte, einmal mit und einmal ohne Zoom (aufgenommen vom SW-Grat). Auch das Kreuz ist schön erkennbar. Im Hintergrund sind u. a. Häuser im Bodental (Poden) sichtbar.
Rjautza,_oberer_Turm_(mit_Kreuz)_1.JPG
Rjautza,_oberer_Turm_(mit_Kreuz)_2.JPG
Rjautza_(OEK).JPG
Die ideale Ergänzung dazu ist folgendes Photo mit den eingezeichneten Routen der (Nord)Westflanke. Es wurde von Vid Pogačnik von der Kosmatitza (Kosmatica) aus aufgenommen. Die Einträge stammen von mir.
Rjautza,_von_Kosmatitza_(von_Vid_Pogacnik).jpg
Vielen, die den Gipfel über den offiziellen markierten Weg vom Gasthof Sereinig aus erreicht haben (der neuerdings nicht nur gelb sondern auch rot-weiß-rot markiert ist), ist vermutlich aufgefallen, daß auch am Südwestgrat ein ausgeprägter Steig in die Latschen geschnitten wurde. Er wurde privat mit kleinen rot-weißen Farbwegweisern markiert, ist unschwierig und beginnt im Strachsattel (Dolič), 1640 m. Diesen wiederum kann man durch den Selenitzagraben und über die aufgelassene Strachalm (Strahova planina) erreichen, ebenfalls auf einem Pfad. Spannend ist aber vor allem jener mit zwei kurzen Seilen gesicherte Steig durch die (Nord)Westflanke, der - von der Märchenwiese (Mlaka) kommend - den SW-Grat beim Kreuz auf ca. 1690 m erreicht. Aufgrund eines 120 Hm langen Geröllfeldes direkt unter dem Wandfuß (siehe violetter Strich auf der Landkarte) kann er aber eigentlich nur für den Abstieg empfohlen werden. Nachfolgend ein Bild vom erwähnten Kreuz mit Blick zum Gipfel:
Rjautza,_SW-Grat_mit_Kreuz,_oberer_Turm (h.l.).JPG
Für den Aufstieg von Westen bieten sich zwei andere Routen an. Der Zustieg zu allen dreien führt über die geheime Quelle auf ca. 1370 m Seehöhe (von mir auf der ÖK nachgetragen), die nicht einmal dem Bodenbauer (Podnar, Ausgangspunkt) bekannt ist, der hier seit mehr als 400 Jahren lebt! In einer ansonsten staubtrockenen Gegend sprudelt hier eine starke, mit einem Metallrohr eingefaßte Quelle aus dem Berg. (Der Quell liegt versteckt ca. 30 m abseits des Weges, kann aber akustisch lokalisiert werden.) Der Zustieg ist allerdings orientierungstechnisch sehr herausfordernd, da der Quellpfad erst relativ weit oben beginnt und die erste Steilstufe in wegloser Direttisima überwunden werden muß. Quelle siehe nächste Photographie:
Rjautza,_geheime_Quelle_in_W-Flanke.JPG
Auf einem Nasenabsatz oberhalb des unteren Turmes, den ein Holzkreuz ziert, verzweigen sich die beiden West-Aufstiege auf ca. 1570 m: Der Quersteig durch die Nordflanke führt nach links zielgenau in den Sattel zwischen Rjautza und Weißer Wand (Bela peč), ca. 1650 m, wo er in den markierten Normalweg mündet.
Eine ansteigende Rechtsquerung über Geröll leitet hingegen zum Beginn einer breiten Rinne, durch die man in unangenehmer Kletterei (I-II) den Nordwestgrat in der Scharte hinter dem oberen Turm, der ebenfalls ein Holzkreuz trägt, erreicht. Erst hier beginnt ein bis zu den Gipfel-Latschen durchlaufendes, aber nur sehr dünnes Drahtseil, das zwar zum Balancehalten, aber nicht zum Hochziehen taugt! Der Grat ist eng und brüchig. Keinesfalls im Abstieg begehen! Einmündung in den Südwestgrat ca. 1 min vom Gipfelkreuz entfernt. Auf den letzten beiden Photos sieht man den oberen Turm mit der Scharte, einmal mit und einmal ohne Zoom (aufgenommen vom SW-Grat). Auch das Kreuz ist schön erkennbar. Im Hintergrund sind u. a. Häuser im Bodental (Poden) sichtbar.
Rjautza,_oberer_Turm_(mit_Kreuz)_1.JPG
Rjautza,_oberer_Turm_(mit_Kreuz)_2.JPG
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