Rund um Sankt Veit an der Glan gibt es diverse Ausflugsziele: viele Burgen und eine "schwarze Muttergottes". Mir stand nicht viel Zeit zur Verfügung, daher begnügte ich mich mit der Vitusquelle. Da im Internet und erst recht auf gipfeltreffen.at nichts über diese Quelle zu finden ist, schreibe ich diesen Bericht.
Mit der bekannten Mineralwassermarke...
...hat die Vitusquelle in St. Veit übrigens nichts zu tun.
St. Veit hat eine gut erhaltene Altstadt, sogar ein Teil der Stadtmauer ist noch vorhanden.
Friesacher Tor
stveit_2008-11-08_alt2.jpg
Rechts eine Kirche, links ein ehemaliges Spital, in dem heute ein Nobelrestaurant untergeracht ist.
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Gleichzeitig ist St. Veit aber auch dem Neuen aufgeschlossen. Besonders schön ist der Fuchspalast.
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Auch bei Nacht...
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Ernst Fuchs ist einer meiner Lieblingsmaler, aber Kunst ist natürlich Geschmackssache. Manchen möge diese Art von Kunst besser gefallen:
stveit_2008-11-08_kunst.jpg
Vielleicht kann man auch die Verkehrszeichen als eine Kunstgattung sehen. Dieses kommt in der StVO jedenfalls nicht vor.
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Wenn man von Kärtner Verkehrszeichen spricht, darf ein Ortstafelbild natürlich nicht fehlen.
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Dieses Foto machte ich am Samstag vor dem Frühstück, auf der Suche nach der Vitusquelle. Ich erwischte leider eine falsche der vielen Ausfallsstraßen und lief dann auch noch auf der falschen Straßenseite in einen Wald. Schließlich landete ich in einer Siedlung. Könnte dieser von geschmackvollen Skulpturen umgebene Teich von der Vitusquelle gespeist sein?
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Nein, das war Privatbesitz. Die Siedlung verließ ich durch ein Tor...
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..auf dem "Durchgang verboten" stand. Leider, leider konnte ich das Schild erst dann lesen, als ich schon durchgegangen war. Sonst wäre ich gewiss wieder durch die Siedlung zurück in den Wald gegangen.
Wenige Schritte weiter steht ein Marterl (rechts im Bild)...
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...und gleich daneben ein Brunnen.
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Auch das konnte unmöglich die Vitusquelle sein.
Ich ging den Karrenweg hinauf und kam zwar nicht wie erhofft zu einer Quelle, aber auf einen Hügel mit einer Kirche, einer Kapelle und Aussichtsbänken rundherum. Der Kalvarienberg.
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Auf dem Schild rechts steht: Kalvarienbergkirche Maria Loretto Kapelle erb. 1668
Auf dem Schild links...
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steht (ungefähr):
Ursprung dieses Gotteshauß Maria Loreta an dem Kaluaryberg zu St. Veit.
Anno 1663 alß die P.P. Franciscaner hieher nacher St. Veith kommen haben sie eifrigst durch geistliche Ermahnung die andachtige Seelen bewegt zu Erhebung eines Kreutz auf diesen Berg Staner zu tragen und haben wurcklich effectirt, daß in kurzer zeit eine große anzahl derselben zusammen gebracht worden, alß das man ad interum Drei Kreutz von denen jenigen hat aufsetzen können, da aber das mittlere Kreutz ist aufgericht worden, hat sich ein Hursch von den Muraun Berg auf einen kleinen Stein wurf hinzu gemacht, und denen arbeitern zugesehen, nachgehends sich allgemach wieder erhebt, und der Vellach zugangen, auß welchen man geschlossen, Got der allmegende wohle ihme belieben lassen, daß auf diesen Berg ein Gotes-Hauß aufgericht wurde.
Alß hat Anno 1658 Herr Xuey Felsensteiner derzeit Burgermeister alhier vorgenohmen, an diesen Ort ein Loreta Kapellen zu Stüften, auch dieses der Allerseeligsten-Jungfrauen und Muter-Gotes höchstwohlgefehlige Werck angefangen, bey welchen gebau Thro Hochfürstlich gnaden von Künburg Bischof in Lauenthal den ersten Stein gleich unter dem Fenster in Eingang der Sacristey gelegt, hernach als das Kürchl erbauet Conseerirt auch in schenster ordnung eine hochanschuliche Procession, daß in der H. Loreta Kapellen aufgerichte Maria Bild alwo es heut zutag noch stehet, übertragen, damit aber ein grösserer Eufer in denen Herzen der andächtigen Seelen erwachen möge, hat abgedachter Herr Xuey Felsensteiner ein Ewige Siiftung aufgerichtet, daß wohentlich zwey H. Meeßen von denen P.P. Franciscanern alß Erchtag, und Samstag solten gelessen werden ohne das waß andere Herrn Geistliche mit lessung H. Meeßen ihre Andacht ablegen, welche sie mit eigener Hand in ein darzu besteltes beschrieben, syeren und sehen lassen, also von 1658 biß 1696 der Kirchweichung so des Sonntags nach Maria Himmelfahrt gehelten wird, über 5000 H. Meeßen wie es in oberwehnten Buch zu sehen gelessen sind worden, zu deme jährlich ein H. Reiches Allmosen denen Armen Leüten außgetheillet wird, dessen Er Herr Felsensteiner sich und seyn Frau Ehegemahlin beede seelige Ewiglich in dem Himmel zu erfreüen haben, Got gebe ihnen und unß allen eine fröliche Auferstehung Amen.
Leider ist es nicht möglich den Innenraum dieser Kirche zu besichtigen. An den Türen hab ich keine Türschnallen gefunden, ja nicht mal ein Schlüsselloch.
stveit_2008-11-08_kb5.jpg
Was mag sich in dieser zu einem Bunker umgewandelten Kirche wohl verbergen?
Ich ging über diese schöne Stiege...
...zurück zum Blumenhotel, um mich mit einem ausgiebigen Frühstück für den zweiten Anlauf zu stärken, die Vitusquelle zu finden. Beim Krankenhaus der Barmherzigen Brüder muss man sich nur rechts halten, und gleich hinterm Krankenhaus beginnt das romantische Mühlbachtal.
Hier nicht dem Wegweiser folgen, sondern über die Brücke.
stveit_2008-11-08_vq1.jpg
Robinie an untypischem Standort
stveit_2008-11-08_vq2.jpg
Und schon stand ich vor ihr - vor der Vitusquelle.
stveit_2008-11-08_vq3.jpg
Nun war mir klar, warum die meisten Sankt Veiter mit dem Namen Vitusquelle nichts anzufangen wissen - nicht nur gibt es zu ihr keinen Wegweiser, sondern auch an der Quelle selbst ist diese nicht namentlich angeschrieben.
Das Wasser der Vitusquelle besitzt magische Kräfte. Obwohl ich nur einen einzigen Schluck genommen habe, habe ich meine Schach-Bundesligapartie am Nachmittag remis gehalten.
Der Weg führt anschließend wieder hinunter zur Straße, die sogleich endet. Man kann das Mühlbachtal auf einem Karren- und dann Fußweg weiter bergauf gehen, wo außer seltsamen Wasserrohren und einer Talsperre auch schöne Sandsteinformationen zu bewundern sind.
stveit_2008-11-08_mb1.jpg stveit_2008-11-08_mb2.jpg
Ich hoffe, dass ich in 2 Jahren mit Bildern von Burgen oder von der Schwarzen Muttergottes an diesen Bericht anschließen kann, würde mich aber freuen, wenn mir jemand zuvorkommt.
Mit der bekannten Mineralwassermarke...
...hat die Vitusquelle in St. Veit übrigens nichts zu tun.
St. Veit hat eine gut erhaltene Altstadt, sogar ein Teil der Stadtmauer ist noch vorhanden.
Friesacher Tor
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Rechts eine Kirche, links ein ehemaliges Spital, in dem heute ein Nobelrestaurant untergeracht ist.
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Gleichzeitig ist St. Veit aber auch dem Neuen aufgeschlossen. Besonders schön ist der Fuchspalast.
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Auch bei Nacht...
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Ernst Fuchs ist einer meiner Lieblingsmaler, aber Kunst ist natürlich Geschmackssache. Manchen möge diese Art von Kunst besser gefallen:
stveit_2008-11-08_kunst.jpg
Vielleicht kann man auch die Verkehrszeichen als eine Kunstgattung sehen. Dieses kommt in der StVO jedenfalls nicht vor.
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Wenn man von Kärtner Verkehrszeichen spricht, darf ein Ortstafelbild natürlich nicht fehlen.
stveit_2008-11-08_vz2.jpg
Dieses Foto machte ich am Samstag vor dem Frühstück, auf der Suche nach der Vitusquelle. Ich erwischte leider eine falsche der vielen Ausfallsstraßen und lief dann auch noch auf der falschen Straßenseite in einen Wald. Schließlich landete ich in einer Siedlung. Könnte dieser von geschmackvollen Skulpturen umgebene Teich von der Vitusquelle gespeist sein?
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Nein, das war Privatbesitz. Die Siedlung verließ ich durch ein Tor...
stveit_2008-11-08_sdlg2.jpg
..auf dem "Durchgang verboten" stand. Leider, leider konnte ich das Schild erst dann lesen, als ich schon durchgegangen war. Sonst wäre ich gewiss wieder durch die Siedlung zurück in den Wald gegangen.
Wenige Schritte weiter steht ein Marterl (rechts im Bild)...
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...und gleich daneben ein Brunnen.
stveit_2008-11-08_kb2.jpg
Auch das konnte unmöglich die Vitusquelle sein.
Ich ging den Karrenweg hinauf und kam zwar nicht wie erhofft zu einer Quelle, aber auf einen Hügel mit einer Kirche, einer Kapelle und Aussichtsbänken rundherum. Der Kalvarienberg.
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Auf dem Schild rechts steht: Kalvarienbergkirche Maria Loretto Kapelle erb. 1668
Auf dem Schild links...
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steht (ungefähr):
Ursprung dieses Gotteshauß Maria Loreta an dem Kaluaryberg zu St. Veit.
Anno 1663 alß die P.P. Franciscaner hieher nacher St. Veith kommen haben sie eifrigst durch geistliche Ermahnung die andachtige Seelen bewegt zu Erhebung eines Kreutz auf diesen Berg Staner zu tragen und haben wurcklich effectirt, daß in kurzer zeit eine große anzahl derselben zusammen gebracht worden, alß das man ad interum Drei Kreutz von denen jenigen hat aufsetzen können, da aber das mittlere Kreutz ist aufgericht worden, hat sich ein Hursch von den Muraun Berg auf einen kleinen Stein wurf hinzu gemacht, und denen arbeitern zugesehen, nachgehends sich allgemach wieder erhebt, und der Vellach zugangen, auß welchen man geschlossen, Got der allmegende wohle ihme belieben lassen, daß auf diesen Berg ein Gotes-Hauß aufgericht wurde.
Alß hat Anno 1658 Herr Xuey Felsensteiner derzeit Burgermeister alhier vorgenohmen, an diesen Ort ein Loreta Kapellen zu Stüften, auch dieses der Allerseeligsten-Jungfrauen und Muter-Gotes höchstwohlgefehlige Werck angefangen, bey welchen gebau Thro Hochfürstlich gnaden von Künburg Bischof in Lauenthal den ersten Stein gleich unter dem Fenster in Eingang der Sacristey gelegt, hernach als das Kürchl erbauet Conseerirt auch in schenster ordnung eine hochanschuliche Procession, daß in der H. Loreta Kapellen aufgerichte Maria Bild alwo es heut zutag noch stehet, übertragen, damit aber ein grösserer Eufer in denen Herzen der andächtigen Seelen erwachen möge, hat abgedachter Herr Xuey Felsensteiner ein Ewige Siiftung aufgerichtet, daß wohentlich zwey H. Meeßen von denen P.P. Franciscanern alß Erchtag, und Samstag solten gelessen werden ohne das waß andere Herrn Geistliche mit lessung H. Meeßen ihre Andacht ablegen, welche sie mit eigener Hand in ein darzu besteltes beschrieben, syeren und sehen lassen, also von 1658 biß 1696 der Kirchweichung so des Sonntags nach Maria Himmelfahrt gehelten wird, über 5000 H. Meeßen wie es in oberwehnten Buch zu sehen gelessen sind worden, zu deme jährlich ein H. Reiches Allmosen denen Armen Leüten außgetheillet wird, dessen Er Herr Felsensteiner sich und seyn Frau Ehegemahlin beede seelige Ewiglich in dem Himmel zu erfreüen haben, Got gebe ihnen und unß allen eine fröliche Auferstehung Amen.
Leider ist es nicht möglich den Innenraum dieser Kirche zu besichtigen. An den Türen hab ich keine Türschnallen gefunden, ja nicht mal ein Schlüsselloch.
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Was mag sich in dieser zu einem Bunker umgewandelten Kirche wohl verbergen?
Ich ging über diese schöne Stiege...
...zurück zum Blumenhotel, um mich mit einem ausgiebigen Frühstück für den zweiten Anlauf zu stärken, die Vitusquelle zu finden. Beim Krankenhaus der Barmherzigen Brüder muss man sich nur rechts halten, und gleich hinterm Krankenhaus beginnt das romantische Mühlbachtal.
Hier nicht dem Wegweiser folgen, sondern über die Brücke.
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Robinie an untypischem Standort
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Und schon stand ich vor ihr - vor der Vitusquelle.
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Nun war mir klar, warum die meisten Sankt Veiter mit dem Namen Vitusquelle nichts anzufangen wissen - nicht nur gibt es zu ihr keinen Wegweiser, sondern auch an der Quelle selbst ist diese nicht namentlich angeschrieben.
Das Wasser der Vitusquelle besitzt magische Kräfte. Obwohl ich nur einen einzigen Schluck genommen habe, habe ich meine Schach-Bundesligapartie am Nachmittag remis gehalten.
Der Weg führt anschließend wieder hinunter zur Straße, die sogleich endet. Man kann das Mühlbachtal auf einem Karren- und dann Fußweg weiter bergauf gehen, wo außer seltsamen Wasserrohren und einer Talsperre auch schöne Sandsteinformationen zu bewundern sind.
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Ich hoffe, dass ich in 2 Jahren mit Bildern von Burgen oder von der Schwarzen Muttergottes an diesen Bericht anschließen kann, würde mich aber freuen, wenn mir jemand zuvorkommt.
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