Bei so sensationell gut angesagtem Wetter und genug Zeit mit Maria am Berg zu gehen blieb eigentlich nur noch die Qual der Wahl des Tourenzieles:
Wenn schon tagelang vorher alle Wetterberichte für das anstehende Wochenende mobilisieren bleiben nur zwei Möglichkeiten. Entweder man mag überfüllte Hütten bzw. kann sich wenigstens damit abfinden oder man steuert bewusst Einsameres an.
Eine Zelttour wäre ja auch was Schönes aber bei längerer Dauer kommt da schon ziemlich viel an Gewicht zusammen; und das wollte und konnte ich Maria nicht antun.
Also doch was Überdachtes. Da erst vor kurzem die Wildenseehütte wieder einmal dran war, die Philipp Reuther Hütte in Osttirol so spät im Jahr für einige Tage wohl schon zu lange im Schatten liegt und für längere Aufenthalte auch etwas unkuschelig ist, kam mir bald die Mindener Hütte in den Sinn.
Seit Jahren unter solchen Umständen ein erstklassiger Tipp. Noch dazu ergibt sich bei der gewählten Route eine perfekte Runde. Wir waren vom Freitag dem 7. September bis Montag unterwegs.
Am Bahnhof Böckstein am Beginn des Anlauftales war gut parken. Die Dreiviertelstunde leichten Anmarsches ließ sich sogar auf der Forststraße entlang des Anlaufbaches im Schatten gut aushalten; der Bach sorgte für angenehme Kühlung. Nach Querung desselben ging es auf dem wunderbaren 516er Steig durch einen wahren Märchenwald in gleichmäßiger Steigung hinauf.
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Der Anruf einer Freundin störte zwar die Stille, bestärkte uns aber auch in der Wahl unseres Zieles: Sie erkundigte sich nämlich nach einem Wanderziel für das Wochenende „wo noch Platz ist“. Am Zittelhaus war sie mit ihrem Reservierungswunsch wegen Überfüllung gleich abgeblitzt. Ich riet ihr zum Happischhaus im Tennengebirge.
Leider gab es heuer fast keine Heidelbeeren, ganz im Gegensatz zu früheren Jahren. Das wunderbare Wasser des Tauernalpenbaches spendete aber sowohl innere als auch äußere Kühlung und nach gut 600 Hm flachte der Weg erstmals ein wenig bei einer kleinen, moorigen Fläche ab. Dort begannen auch die charakteristischen, flechtengrün bewachsenen Steinplatten des alten Römerweges hinauf zum 2460 Meter hohen Korn- oder Hohen Tauern. Nach gut drei Stunden hatten wir die 1400 Meter Aufstieg hinter uns und so machten wir uns vom recht windigen Pass gleich an den sehr angenehmen Abstieg hinunter nach Kärnten. Der Korntauern stellt ja auch die Wasserscheide dar und öffnet den Blick bei herrlichster Fernsicht bis zu den Julischen. Vorbei am Grünecker See trafen wir bald auf den Göttinger Weg von Ankogelbahn und Hannover Haus herüber. Bis hierher waren uns nicht allzu viele Wanderer entgegen gekommen die aber alle die Bahn vom Seebachtal herauf genommen hatten.
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Auf den teilweise gelegten Platten die immer wieder mit losem Blockwerk abwechselten ging es mit wenig Auf und Ab recht flott zur Mindener Hütte. Erstaunlicherweise waren wir die einzigen Gäste, nicht nur die folgende Nacht sondern auch für alle drei Tage!
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Ankogel, Hochalmspitz, Triglav, Kreuzeckgruppe, Großglockner & Co – tagelang zum Greifen nah. Von der Früh weg konnte man hinschauen wohin man wollte, keine Wolke trübte die Sicht.
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Da die Hütte super ausgestattet ist war der Aufenthalt sehr angenehm. Mit dem zweiflammigen Gaskocher im Vorraum ist der Ofen zum Heizen drinnen entlastet und wärmt den kleinen Raum schnell auf. Auch im angeschlossenen Lager wurde es bald angenehm temperiert. Die Mindener ist aber eine Selbstversorgerhütte; ein Aufenthalt braucht also ein wenig Planung was die Verpflegung betrifft. Dafür kann man im Freien mit dem Kochtopf bei allerbester Aussicht wunderbar duschen.
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Vor acht Jahren war ich durch eine extrem steile Rinne mit ziemlichem Bauchweh auf den Gamskarlspitz gekraxelt. Damals war ich froh heil hinauf gekommen zu sein und gelobte mir bei einer neuerlichen Besteigung eine zahmere Variante zu wählen.
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Am nächsten Tag gingen wir also ein kurzes Stück zurück und querten dann weglos durch wild aufgetürmtes Blockwerk nordöstlich hinüber zum Südostgrat. Schnell ging es die steile Flanke hinauf bis zum erstaunlich sanften Rücken welcher erst weiter oben in den immer schärfer werdenden Blockgrat aufsteilte. Dort durchzogen wunderbare Quarzgänge das Gestein.
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Als besondere Überraschung fanden wir recht frische (Nasenprobe!) Markierungen ein Stück weiter nordseitig die eben heraufgestiegene Flanke emporführen. Und zwar so zahlreich, daß die Route wohl sogar bei Nebel noch gut zu finden wäre.
Die Blockkletterei machte auf dem rauhen Fels großen Spaß und wurde nach oben immer ausgesetzter. An ein paar Stellen galt es schwindelfrei zu sein und die Tiefblicke zu genießen. Die eigentliche Schlüsselstelle, ein leicht überhängender Block, war mit einem nagelneuen Stahlseil mit Schlinge und vier Eisennägeln wesentlich entschärft worden.
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Wenn schon tagelang vorher alle Wetterberichte für das anstehende Wochenende mobilisieren bleiben nur zwei Möglichkeiten. Entweder man mag überfüllte Hütten bzw. kann sich wenigstens damit abfinden oder man steuert bewusst Einsameres an.
Eine Zelttour wäre ja auch was Schönes aber bei längerer Dauer kommt da schon ziemlich viel an Gewicht zusammen; und das wollte und konnte ich Maria nicht antun.
Also doch was Überdachtes. Da erst vor kurzem die Wildenseehütte wieder einmal dran war, die Philipp Reuther Hütte in Osttirol so spät im Jahr für einige Tage wohl schon zu lange im Schatten liegt und für längere Aufenthalte auch etwas unkuschelig ist, kam mir bald die Mindener Hütte in den Sinn.
Seit Jahren unter solchen Umständen ein erstklassiger Tipp. Noch dazu ergibt sich bei der gewählten Route eine perfekte Runde. Wir waren vom Freitag dem 7. September bis Montag unterwegs.
Am Bahnhof Böckstein am Beginn des Anlauftales war gut parken. Die Dreiviertelstunde leichten Anmarsches ließ sich sogar auf der Forststraße entlang des Anlaufbaches im Schatten gut aushalten; der Bach sorgte für angenehme Kühlung. Nach Querung desselben ging es auf dem wunderbaren 516er Steig durch einen wahren Märchenwald in gleichmäßiger Steigung hinauf.
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Der Anruf einer Freundin störte zwar die Stille, bestärkte uns aber auch in der Wahl unseres Zieles: Sie erkundigte sich nämlich nach einem Wanderziel für das Wochenende „wo noch Platz ist“. Am Zittelhaus war sie mit ihrem Reservierungswunsch wegen Überfüllung gleich abgeblitzt. Ich riet ihr zum Happischhaus im Tennengebirge.
Leider gab es heuer fast keine Heidelbeeren, ganz im Gegensatz zu früheren Jahren. Das wunderbare Wasser des Tauernalpenbaches spendete aber sowohl innere als auch äußere Kühlung und nach gut 600 Hm flachte der Weg erstmals ein wenig bei einer kleinen, moorigen Fläche ab. Dort begannen auch die charakteristischen, flechtengrün bewachsenen Steinplatten des alten Römerweges hinauf zum 2460 Meter hohen Korn- oder Hohen Tauern. Nach gut drei Stunden hatten wir die 1400 Meter Aufstieg hinter uns und so machten wir uns vom recht windigen Pass gleich an den sehr angenehmen Abstieg hinunter nach Kärnten. Der Korntauern stellt ja auch die Wasserscheide dar und öffnet den Blick bei herrlichster Fernsicht bis zu den Julischen. Vorbei am Grünecker See trafen wir bald auf den Göttinger Weg von Ankogelbahn und Hannover Haus herüber. Bis hierher waren uns nicht allzu viele Wanderer entgegen gekommen die aber alle die Bahn vom Seebachtal herauf genommen hatten.
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Auf den teilweise gelegten Platten die immer wieder mit losem Blockwerk abwechselten ging es mit wenig Auf und Ab recht flott zur Mindener Hütte. Erstaunlicherweise waren wir die einzigen Gäste, nicht nur die folgende Nacht sondern auch für alle drei Tage!
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Ankogel, Hochalmspitz, Triglav, Kreuzeckgruppe, Großglockner & Co – tagelang zum Greifen nah. Von der Früh weg konnte man hinschauen wohin man wollte, keine Wolke trübte die Sicht.
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Da die Hütte super ausgestattet ist war der Aufenthalt sehr angenehm. Mit dem zweiflammigen Gaskocher im Vorraum ist der Ofen zum Heizen drinnen entlastet und wärmt den kleinen Raum schnell auf. Auch im angeschlossenen Lager wurde es bald angenehm temperiert. Die Mindener ist aber eine Selbstversorgerhütte; ein Aufenthalt braucht also ein wenig Planung was die Verpflegung betrifft. Dafür kann man im Freien mit dem Kochtopf bei allerbester Aussicht wunderbar duschen.
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Vor acht Jahren war ich durch eine extrem steile Rinne mit ziemlichem Bauchweh auf den Gamskarlspitz gekraxelt. Damals war ich froh heil hinauf gekommen zu sein und gelobte mir bei einer neuerlichen Besteigung eine zahmere Variante zu wählen.
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Am nächsten Tag gingen wir also ein kurzes Stück zurück und querten dann weglos durch wild aufgetürmtes Blockwerk nordöstlich hinüber zum Südostgrat. Schnell ging es die steile Flanke hinauf bis zum erstaunlich sanften Rücken welcher erst weiter oben in den immer schärfer werdenden Blockgrat aufsteilte. Dort durchzogen wunderbare Quarzgänge das Gestein.
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Als besondere Überraschung fanden wir recht frische (Nasenprobe!) Markierungen ein Stück weiter nordseitig die eben heraufgestiegene Flanke emporführen. Und zwar so zahlreich, daß die Route wohl sogar bei Nebel noch gut zu finden wäre.
Die Blockkletterei machte auf dem rauhen Fels großen Spaß und wurde nach oben immer ausgesetzter. An ein paar Stellen galt es schwindelfrei zu sein und die Tiefblicke zu genießen. Die eigentliche Schlüsselstelle, ein leicht überhängender Block, war mit einem nagelneuen Stahlseil mit Schlinge und vier Eisennägeln wesentlich entschärft worden.
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