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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

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Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

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Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

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- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
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- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
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Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
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Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Mein spätes Debut auf dem Großen Priel (2515m), Totes Gebirge / 10.07.-12.07.2019

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  • Mein spätes Debut auf dem Großen Priel (2515m), Totes Gebirge / 10.07.-12.07.2019

    Für unsere schon lieb gewonnenen gemeinsamen Bergtage im Juli hatten Klaus und ich heuer wieder weniger Zeitspielraum als im Sommer 2018. Nordtirol schied als Ziel somit aus, aber vielleicht könnten wir dafür speziell an das Jahr 2017 mit der Warscheneck-Tour anknüpfen. Schon damals war natürlich mehrfach Gesprächsthema, dass uns beiden in dieser Region ja auch noch der Große Priel fehlt.

    Auch das Wetter scheint speziell an 2017 anzuschließen: Es ist eine sehr wechselhafte Woche mit gedämpften Sommertemperaturen. So lassen wir uns einige Zeit als Alternative die Durchquerung des Höllengebirges offen. Erst am Tag vor dem Aufbruch entscheiden wir dann, doch den Großen Priel zu versuchen; die Bedingungen am Donnerstag, dem Gipfeltag, sollten gerade dafür ausreichen. Ich rufe auf der Welser Hütte an, wo Pächterin Silvia uns ebenso freundlich wie ausführlich über die Bedingungen speziell bezüglich Altschneefeldern informiert. Auch von dieser Seite spricht nichts gegen die geplante Tour. So melden wir uns für zwei Nächte in der Hütte an und brechen am Morgen des 10. Juli von Wien zum Almtaler Haus auf.

    Knapp vor 12 Uhr beginnt unsere Tour dort; im Lauf des Nachmittags sollte es laut Vorhersage immer sonniger werden.
    001-AlmtalerHaus.jpg

    Der zunächst flache Weg durch die Hintere Hetzau führt einige Zeit direkt auf die imposante Nordwand des 2396m hohen Schermbergs zu. Mit etwa 1400 Metern Höhendifferenz ist sie - nach der Watzmann-Ostwand - die zweithöchste Felswand der gesamten Ostalpen!
    006-SchermbergNordwand.jpg

    Etwas weiter links wird bald danach erstmals die eindrucksvoll auf einem steilen Felsriegel stehende Welser Hütte sichtbar - noch etwa 900 Meter über unserem Standort.
    011-BlickWelserHütte.jpg

    Kurz geben die (harmlosen) Wolken den Gipfel des Großen Priels frei, und so kommt auch seine gewaltige Nordwand direkt über der Welser Hütte besonders gut zur Geltung.
    012-ZoomWelserHütte-GroßerPriel.jpg

    Die Querung des Ackergrabens zu Füßen des Hohen Kreuzes öffnet einen Einblick in eine wilde Gebirgslandschaft. Ab nun wartet der zweite, durchgehend steile Teil des Hüttenzustiegs auf uns.
    015-Ackergraben-Kreuz.jpg

    Die erste felsige Steilstufe wird zunächst durch Kehren in einer ihrer "Schwachstellen" - einem breiten Kessel - überwunden,...
    020-TiefblickKehren.jpg

    ...und danach führt das verbreiterte und gut gesicherte Hans-Pumberger-Band seitlich aus diesem Kessel heraus.
    018-HansPumbergerBand-Klaus.jpg

    Nach einer langen Alu-Leiter verläuft der Steig dann einige Zeit in steilem Waldgelände. Bei diesem Felsblock mit Blick zum Hetzaukamm im Hintergrund haben wir etwa die Hälfte der Höhe bis zur Welser Hütte bewältigt.
    Der Hetzaukamm erreicht Höhen von knapp 2000m und zählt zu den einsamsten Teilen des gesamten Toten Gebirges.
    023-Hetzaukamm.jpg

    Der Rückblick in die Hintere Hetzau zeigt den Höhengewinn stets gut an. Am Horizont links der Bildmitte der Traunstein, rechts der Kasberg-Stock.
    Wer genau hinschaut, erkennt unter dem Kasberg auch den Großen und Kleinen Ödsee.
    027-BlickHetzau-TraunsteinKasberg.jpg

    Der vom Hohen Kreuz nach Westen führende Kamm mit seiner fast senkrechten Nordwand (durch die etliche anspruchsvolle Kletterrouten führen) bildet links vom Aufstieg immer wieder einen starken Blickfang.
    031-HohesKreuz-Nordwand.jpg

    In knapp 1500m Höhe führt der Steig dann auf ein großes Schuttfeld, das oben durch eine längere Leiter und ein weiteres gesichertes Band verlassen wird. Es ist der zweite Abschnitt des Hüttenzustiegs, der verstärkte Konzentration erfordert.
    034-Leiter-TiefblickSchutthalde.jpg

    Über ein Latschenband quert der Weg sodann Richtung Osten. Die Szenerie wird zunehmend alpin, wie die verkarstete Platte mit den markanten Wasserrillen im Vordergrund deutlich zeigt.
    036-Karstrillen-Hetzaukamm.jpg

    Nach einer letzten kurzen Steilstufe haben wir unser Tagesziel dann fast erreicht. Vor uns sind mit Sauzahn, Schermberg und Almtaler Köpfl bereits die typischen Hüttengipfel im Blickfeld.
    039-SauzahnSchermberg-AlmtalerKöpfl.jpg

    Und hier steht die 1969-1971 neu errichtete Welser Hütte in 1726m Höhe.
    040-WelserHütte.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 07.08.2019, 22:08.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    In der Mitte einer Woche mit insgesamt sehr wechselhaftem Wetter ist die Welser Hütte nur locker belegt. So ist die Atmosphäre von Beginn an gemütlich und entspannt. Wir beziehen unser Zimmer, genießen zunächst eine warme Suppe und verbringen dann längere Zeit in der Stube. Draußen bestätigt sich immer mehr, dass der Mittwoch der freundlichste Tag dieser Woche ist: Die Wolken lösen sich mehr und mehr auf, und gegen 20 Uhr scheint die Sonne von Westen schließlich komplett in die gewaltige Nordwand des Großen Priels. Da ist trotz recht niedriger Temperaturen natürlich Fotografieren angesagt.
    044-GroßerPriel-Nordwand.jpg

    Selbst fast im Gegenlicht beeindruckt der Tiefblick in die Hintere Hetzau samt ihrer Gebirgsumrahmung.
    048-BlickHetzau-TraunsteinKasberg.jpg

    Zoom zur charakteristischen Silhouette des Traunsteins und dem von ihm nach Osten ziehenden Kamm, u.a. mit Katzenstein und Steineck.
    049-TraunsteinKatzenstein.jpg

    Knapp vor 21 Uhr stehen schließlich nahezu alle Hüttengäste auf der westseitigen Terrasse, um das Schauspiel des Sonnenuntergangs zu beobachten.
    Schermberg und Almtaler Köpfl färben sich bereits deutlich rötlich.
    051-Schermberg-AlmtalerKöpfl.jpg

    Und die Silhouetten des Traunsteins samt seinen östlichen Nachbarn bieten in den letzten Sonnenstrahlen des Tages einen höchst beeindruckenden Anblick!
    052-TraunsteinKatzenstein.jpg

    Zwischen dem Erlakogel links und dem Traunstein rechts beginnt die Sonne nun hinter dem Horizont zu verschwinden.
    054-ErlakogelTraunstein-Sonnenuntergang.jpg

    Weitwinkelperspektive, wieder mit dem Hetzaukamm links.
    058-HetzaukammErlakogel-Sonnenuntergang.jpg

    Natürlich noch einmal fotografieren, ansonsten aber schweigend und staunend zusehen.
    059-ErlakogelTraunstein-Sonnenuntergang.jpg
    Alle lassen wir die Eindrücke noch einige Minuten nachklingen. Dann geht es für ein kurzes Aufwärmen zurück in die Stube und bereits relativ bald in die Schlafräume.

    ---

    Donnerstag, 11. Juli.
    Einige Zeit waren die Prognosen für den entscheidenden Gipfeltag nicht ganz eindeutig. Zuletzt war doch klar, dass die nächsten stärkeren Regenfälle erst am späteren Abend eintreffen würden. Allerdings würde bereits am Vormittag ein Warmfrontausläufer für großflächige Bewölkung in höheren Schichten sorgen. So durften wir einen Tag mit wenig Sonne, dafür aber kalkulierbarem Wetter erwarten. Und genau so zeigt sich der Blick in die Hintere Hetzau und zum Traunstein vor Beginn des Aufstiegs auch.
    061-HintereHetzau-Hetzaukamm.jpg

    Im Angesicht von Sauzahn und Schermberg überwindet der Steig bereits wenige Minuten nach der Hütte mit Hilfe einer schrägen Leiter eine erste Felsstufe.
    062-Sauzahn-SchermbergAlmtalerköpfl.jpg

    Rückblick zur Welser Hütte vor dem Hohen Kreuz.
    064-WelserHütte-HohesKreuz.jpg

    Bald erreichen wir die Teicheln, die mit ihrem im Sommer satt grünen Gras so etwas wie eine Oase in ihrer steinigen Umgebung bilden.
    068-Teicheln-HohesKreuz.jpg

    In der Perspektive von etwas höher oben wird der Kontrast der Teicheln zu dem wilden Felssturzgelände in ihrer Umgebung noch deutlicher.
    071-RückblickTeicheln-Kasberg.jpg

    Ein Drahtseil hilft über die unterste der Fleischbänke mit ihren charakteristisch gefärbten Felsen hinweg.
    072-Fleischbänke.jpg

    Und nur einige Minuten danach wartet unterhalb der nächsten felsigen Steilstufe die Überquerung des größten und am stärksten geneigten Schneefelds auf der Route. Die Hüttenwirtin Silvia hat uns vor der Reservierung detailliert geschildert, dass auch dieses große Schneefeld mittlerweile (nur) mit Stöcken gut begehbar sei. Zum Glück trifft dies selbst relativ zeitig am Tag und bei ziemlich niedrigen Sommertemperaturen exakt zu.
    075-Schneefeld.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 19.07.2019, 01:05.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

    Kommentar


    • #3
      Nach einer Leiter und dem etwas holprigen gesicherten Hans-Bauer-Band ist auch diese am stärksten ausgeprägte Steilstufe überwunden.
      (Der Namensgeber Hans Bauer verunglückte bereits vor fast 100 Jahren in einer Route der Schermberg-Nordwand.)
      079-HansBauerBand.jpg

      Bei Touren im Toten Gebirge bieten jene Plätze stets speziellen Grund zur Freude, an denen sich das Gebirge im Detail als keineswegs so tot erweist.
      081-Flora.jpg

      Je näher wir dem Fleischbanksattel kommen, desto mehr weitet sich das Gelände.
      084-AnstiegFleischbanksattel.jpg

      Nochmals ist ein größeres Schneefeld zu queren, aber es ist so flach, dass es keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Im Hintergrund reicht der Blick über den Kasberg und die Falkenmauer bis ins Alpenvorland.
      086-Schneefeld-BlickKasberg.jpg

      Ganz plötzlich öffnet sich am Fleischbanksattel der Blick Richtung Süden und Südwesten. Da gilt das erste Foto dem wie stets höchst beeindruckenden Dachsteinmassiv, das in gut 40km Entfernung bestens zu sehen ist.
      089-Fleischbanksattel-BlickDachsteinmassiv.jpg

      Im Südosten steht - unter eigenwillig geformten Wolken - die Spitzmauer, die schlankere und elegantere Nachbarin des Großen Priels.
      091-Spitzmauer-Weitgrubenkopf.jpg

      Kaum zu glauben, wie viel Schnee auf dem Plateau in gut 2000m Höhe im Juli noch immer liegt!
      Gäste auf der Welser Hütte haben am Vorabend berichtet, dass der Plateauweg von der Pühringerhütte zum Fleischbanksattel nach wie vor zum größten Teil über Schneefelder führt. Hier ist die Bestätigung, dass sie absolut nicht übertrieben haben.
      Links der markante Temlberg sowie dahinter der breitere Feuertalberg.
      093-TemlbergFeuertalberg.jpg

      Kurz lockern die Wolken über der erstaunlich breiten Westschulter des Großen Priels stärker auf. Die nächsten dreihundert Höhenmeter werden wir nun auf dieser etwas einförmigen, dafür aber ganz leicht begehbaren Flanke gewinnen.
      097-GroßerPriel-Westschulter.jpg

      Der Rückblick zeigt den Kontrast zwischen der gänzlich aperen Westschulter und den riesigen Schneefeldern auf dem Plateau besonders deutlich.
      Vier junge Oberösterreicher, die ebenfalls in der Welser Hütte übernachtet haben, steigen vom Gipfel bereits wieder ab.
      099-TemlbergFeuertalberg-Dachstein.jpg

      Schon von der Welser Hütte aus waren die Einheimischen mehrfach zu sehen. Und dass das weitläufige Plateau hier ihren Bedürfnissen besonders gut entspricht, überrascht nicht sehr. Sie wirken durchwegs ohne Furcht und sehen den Zweibeinern, die so langsam auf dem Gipfelanstieg unterwegs sind, eher neugierig zu.
      103-Gämse.jpg

      Die Prognosen hatten eventuell von ein paar versprengten Regentropfen aus der Warmfrontbewölkung gesprochen. Der Blick Richtung Südosten zum Großen Bösenstein in den Rottenmanner Tauern bestätigt dies. Genau genommen dürfte es sich weniger um leichten Regen als um ein Graupeln handeln, das die Talböden gar nicht erreicht.
      106-BlickRottenmannerTauern.jpg

      Bereits in über 2400m Höhe stoßen wir auf den ostseitigen Anstieg über das Kühkar und die Brotfallscharte. Und wenige Minuten später kommen der abschließende Westgrat zum Gipfel und der Große Priel mit seinem riesigen roten Gipfelkreuz erstmals ins Blickfeld.
      109-GroßerPriel-Westgrat.jpg

      Hier, wo der Grat nun recht schmal wird, bietet sich einmal ein spektakulärer Tiefblick zur Welser Hütte sowie bis hinunter in die Hintere Hetzau.
      112-TiefblickWelserHütte-HintereHetzau.jpg

      Eine Drehung nach rechts zeigt das Hohe Kreuz sowie den Beginn des Kamms, der über die Teufelsmauer bis zum Kleinen Priel im Osten führt. Die Gesamtüberschreitung all dieser Gipfel und der Anstieg durch die Nordwand des Großen Priels ist eine sehr anspruchsvolle Tour, die leistungsstarken Alpinisten vorbehalten bleibt.
      114-BlickZwillingkogel-KleinerPriel.jpg

      Wer nicht unter ausgeprägter Höhenangst leidet, wird auf dem Westgrat keine Probleme haben, da er trotz spektakulärer Tiefblicke immer mehrere Meter breit bleibt. Und das Begehen ist zudem einfacher als der erste Blick vermuten lässt. Nur ein paar Mal muss man etwas die Hände zu Hilfe nehmen.
      115-GroßerPriel-Westgrat.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 19.07.2019, 10:18.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Voll Freude haben wir den höchsten Gipfel des Toten Gebirges erreicht!
        119-GroßerPriel-Gipfelkreuz.jpg

        Zum Größenvergleich: Klaus (knapp 1,90m) neben dem Gipfelkreuz...
        120-Gipfelkreuz-Klaus.jpg

        Auch über dem Großen Priel graupelt es einige Minuten leicht, zugleich empfinden wir es aber nicht als unangenehm kalt. So können wir uns wenige Meter unter dem Gipfelkreuz, direkt bei der Tafel des Bert-Rinesch-Klettersteigs, doch zu einer längeren Rast niederlassen. Hinterstoder im Tal liegt fast 2000m unter uns, dahinter erheben sich der Hochmölbing und das Warscheneck, auf dem wir vor zwei Jahren standen.
        Einen erstaunlichen Vorteil hat das bedeckte Wetter heute in jedem Fall: Ausgerechnet auf dem so viel besuchten Großen Priel sind nie mehr als zwei weitere Personen zugleich mit uns, und 10 Minuten haben wir den Gipfelbereich für uns ganz allein.
        122-BlickHinterstoderWarscheneck.jpg

        Zoom zum Dachstein hinter Temlberg und Feuertalberg. Wann immer dieses großartige Gebirgsmassiv sichtbar ist, zieht es sofort die Blicke an sich.
        126-ZoomDachsteinmassiv.jpg

        Die Wetterentwicklung scheint tatsächlich gut abschätzbar, und so können wir fast 40 Minuten auf dem Großen Priel verbringen. Ich versende eine Reihe von Grüßen: Für mich ist es seit dem Almtaler Haus der einzige Ort mit hinreichend gutem Handynetz...
        Beim beginnenden Abstieg sehen wir erfreut, dass die Wolken in Richtung Westen wieder um eine Stufe heller und durchscheinender wirken. Eine erste Konsequenz daraus: Nahe dem linken Bildrand leuchten in fast 100km Entfernung die Gletscher des Ankogels.
        127-BeginnenderAbstieg.jpg

        Ähnlich weit reicht das Panorama nun in Richtung Westen: Hinter der Priel-Westschulter, dem Schermberg und dem westlichen Toten Gebirge stehen in der Bildmitte am Horizont zwei markante Gebirgskämme scheinbar gleich nebeneinander (tatsächlich gut 12km voneinander entfernt): links der Watzmann, rechts der Hohe Göll.
        129-WestlichesTotesGebirge-Watzmann.jpg

        Die Spitzmauer, rechts hinter ihr der Kleine Hochkasten sowie am Horizont erneut die vielen Gipfel der Niederen Tauern (links die Wölzer Tauern, rechts der Ostteil der Schladminger Tauern).
        132-Spitzmauer-NiedereTauern.jpg

        Nun sind rechts vom Schermberg (mit einem riesigen steilen Schneefeld!) der Schafberg sowie das Höllengebirge (auch noch mit respektablen Schneeresten) zu sehen.
        134-Schermberg-SchafbergHöllengebirge.jpg

        Der weiteste Blick des Tages: Die großen Gletscher zwischen dem Gosaukamm links sowie dem wuchtigen Hochkönig-Stock rechts gehören zumindest zum Kitzsteinhorn. Vielleicht ist sogar die Venedigergruppe auch noch ein wenig beteiligt. Distanz zu uns also in jedem Fall von 120km aufwärts!
        136-Rotgschirr-Gosaukamm-BerchtesgadenerA.jpg

        Bei einer kurzen Pause im unteren Teil der Westschulter sind auch die Einheimischen gleich wieder da. Dieses Weibchen scheint speziell neugierig; vielleicht will es sogar ein wenig betteln. Es quert ein paar Mal demonstrativ oberhalb von uns den Weg und kommt dabei stets noch um ein bis zwei Meter näher. Leider zeigen die Zweibeiner wohl nicht die erhoffte Reaktion.
        141-Gämse4.jpg

        Knapp oberhalb des Fleischbanksattels gelten dem so erstaunlich verschneiten Plateau und dem fernen Dachstein ein letzter Blick - und nochmals ein Foto.
        Der Kamm etwas rechts der Bildmitte ist das Rotgschirr.
        145-Hochplateau-Rotgschirr.jpg

        Gut eine Viertelstunde später kommt die Welser Hütte bereits wieder ins Blickfeld. Aus dieser Perspektive wird sehr gut anschaulich, dass der Steig bis dort noch die felsigen Fleischbänke überwinden muss.
        148-TiefblickWelserHütte.jpg

        Der Wegweiser zum Normalweg auf den Schermberg, der etwas anspruchsvoller als der Standardanstieg auf den Großen Priel ist. Wer über den Tassilo-Klettersteig auf den Schermberg steigt, muss ihn im Abstieg begehen. Csaba Szépfalusis Charakterisierung in seinem Klettersteig-Guide: eine "wilde Karrenlandschaft", die "volle Konzentration auf das Gelände" erfordert.
        149-WegweiserSchermberg.jpg

        Zurück bei den Teicheln.
        151-Teicheln.jpg

        Nach den Eindrücken vom Hochplateau und dem Gipfel des Großen Priels wirkt das Gelände nahe der Welser Hütte nun satt grün auf uns.
        153-BlickHetzaukamm-Traunstein.jpg

        Etwas nach 15 Uhr sind wir zufrieden und dankbar zurück bei der Welser Hütte. Es hat alles gepasst: ein problemloser Auf- und Abstieg, das Wetter hat ausgehalten, und die Fernsicht speziell im Abstieg hat die Erwartungen sogar deutlich übertroffen.
        Da nun für Freitag Vormittag weitestgehend trockenes Wetter angekündigt wird, beschließen wir - wie geplant - noch eine zweite Nacht auf der Hütte zu verbringen und lassen den Tag in ihr ausklingen. Am Abend ergibt sich in kleiner Runde (mit nur vier Nachtgästen!) ein ebenso angeregtes wie interessantes Gespräch mit Hüttenpächter Leo. Ganz plangemäß beginnt es gegen 21 Uhr dann stärker zu regnen. Uns stört es diesmal gar nicht...
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 18.07.2019, 23:56.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Irgendwann im Lauf der Nacht hört der Regen wieder auf, und am Freitag in der Früh präsentiert sich der Blick zum Hetzaukamm sogar etwas sonniger als am Donnerstag. Allerdings soll der Tag sehr unberechenbar verlaufen; am Nachmittag ist jederzeit mit neuen Regenschauern und Gewittern zu rechnen. Etliche für das Wochenende angekündigte Hüttengäste haben wieder abgesagt, zumal für Samstag noch ungünstigere Bedingungen angekündigt sind.
          Für unseren Abstieg zum Almtaler Haus sollte das Wetter aber ausreichen.
          155-HintereHetzau-Hetzaukamm.jpg

          So verlassen wir die Welser Hütte wieder, in der wir uns während unseres Aufenthalts sehr wohl gefühlt haben.
          156-WelserHütte.jpg

          Zoom zum Großen und Kleinen Ödsee. Die Färbung des Wassers erinnert (uns) an jene des Grünen Sees an der Südseite des Hochschwabmassivs.
          Wenn das Wetter hält, wollen wir vom Almtaler Haus auch noch die - relativ kurze - Runde zu den beiden Seen gehen.
          159-ZoomÖdseen.jpg

          Die Leiter im oberen Teil des Abstiegs von unten gesehen. Da wird deutlich, dass sie nicht nur unterschiedlich geneigt, sondern tatsächlich auch kräftig verbeult ist. Aber sie trägt nach wie vor gut und sicher. Da werden Erinnerungen an manchen alten Klettersteig auf die Rax lebendig.
          162-verbogeneLeiter.jpg

          Das große Schuttfeld unterhalb der Steilstufe, einmal noch mit dem Hetzaukamm im Hintergrund.
          164-SchutthaldeHetzaukamm-Klaus.jpg

          Bereits von der Hinteren Hetzau blicken wir noch einmal zur Welser Hütte hinauf. Der Große Priel kommt heute nicht aus den Wolken heraus; wir hatten gestern also einiges Glück.
          171-RückblickWelserHütte.jpg

          Noch ein Blick zur gewaltigen Schermberg-Nordwand, bereits knapp vor dem Almtaler Haus.
          173-Schermberg.jpg

          Da die Wetterlage noch einigermaßen stabil wirkt, besuchen wir gleich im Anschluss die beiden Ödseen. Die Spiegelung des Schermbergs und des Hetzaukamms im Wasser des Großen Ödsees nehme ich sehr gern als abschließenden Eindruck der Tage im Toten Gebirge mit.
          07-GroßerÖdsee-SchermbergHetzaukamm.jpg

          Kaum sind wir beim Almtaler Haus zurück, beginnt ein erster kurzer Regenschauer. Das Resumee kann somit wie vor zwei Jahren beim Warscheneck lauten: Wir haben in Summe recht wechselhafte Bedingungen mit ein wenig Glück punktgenau nützen können.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 19.07.2019, 00:57.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Informationen zu unserer Tour

            Touren auf den Großen Priel sind eine höhenmeterintensive Angelegenheit. Von Hinterstoder aus sind gut 1900, vom Almtaler Haus 1800 Höhenmeter zu überwinden.
            Gut trainierte Oberösterreicher/innen starten im Sommer um 5.30 Uhr beim Almtaler Haus und schaffen den Auf- und Abstieg dann in einem Tag.

            Angesichts mehr als drei Stunden Anreise von Wien hatten wir dies nie vor. Eine zweite Nacht auf der Welser Hütte ist nicht nötig, aber es spricht unserer Meinung nach etliches dafür - vor allem, wenn man nicht so oft ins Tote Gebirge kommt und ohnehin Zeit haben möchte, Eindrücke zu sammeln.

            Bereits die Route bis zur Welser Hütte gehört fraglos zu den anspruchsvolleren Hüttenzustiegen. Ab ca. 1000m Höhe verläuft sie durchgehend (sehr) steil, dazu kommen zwei versicherte Abschnitte und viel steiles Waldgelände. Ein gewisses Maß an Konzentration ist also gefordert, und im Abstieg empfiehlt sich gewiss, weder zu schnell unterwegs zu sein noch ihn zu übermüdet anzutreten.

            Der Anstieg zum Fleischbanksattel erreicht meines Erachtens nach der Klettersteig-Schwierigkeitsbewertung nur einmal - nämlich beim Hans-Bauer-Band - A/B. Wegen der nordseitigen Ausrichtung empfiehlt sich aber sicher - nicht nur nach einem so schneereichen Winter wie heuer - auf der Welser Hütte eine Abklärung bezüglich Restschneefeldern.
            Der Anstieg zur Westschulter des Großen Priels ist gänzlich unschwierig, wenngleich etwas langgezogen. Und der abschließende Westgrat mag auf den ersten Blick um eine Stufe luftiger wirken als er dann tatsächlich ist.

            Bergwanderer mit ein wenig Erfahrung bei leichten versicherten Abschnitten und mit ausreichender Ausdauer werden mit dem Großen Priel daher keine Probleme bekommen. Das gilt im Rahmen von Durchquerungen des Toten Gebirges genau so wie bei einem Start am Almtaler Haus oder in Hinterstoder.

            Wir haben uns gerade in einem Jahr mit viel Restschnee auch deshalb für den Nordanstieg entschieden, weil uns die Situation dort kalkulierbarer schien als auf der Route durch das Kühkar mit dem großen (und zudem recht steilen) Dauerschneefeld. Wir sahen vom Gipfel Spuren nahe dem oberen Rand dieses Schneefelds und ein paar Personen auch unterwegs. Ob ich mich dort wohlgefühlt hätte, bin ich mir allerdings recht unsicher.


            Welser Hütte

            Die Welser Hütte der gleichnamigen ÖAV-Sektion steht in spektakulärer Lage auf einer steilen Felsrippe unter der noch steileren Nordwand des Großen Priels. Genial, dass der Standort dennoch nach Westen hin offen ist und somit perfekte Voraussetzungen zum Erleben schöner Sonnenuntergänge bietet!
            Mit gut 100 Schlafplätzen ist die Hütte relativ groß. Wir hatten das Glück, sie relativ wenig belegt zu erleben, so war die Atmosphäre durchwegs entspannt und gemütlich.
            Zu einem guten Teil liegt das gewiss auch am Pächterpaar Silvia und Leo, die wir von der ersten telefonischen Auskunft bis zum Aufenthalt stets freundlich und aufmerksam erlebt haben. Die Küche ist gut, die Preise sind moderat. Es hat im Gesamteindruck einfach alles sehr gut gepasst!
            Das (größere) Prielschutzhaus ist wohl generell stärker besucht, und dies seit der aktuellen Erweiterung des Priel-Klettersteigs wahrscheinlich noch mehr als davor. Damit will ich die Hütte nicht schlechtreden, und die Bergkulisse über Hinterstoder ist sowieso großartig. Aber wer während der Woche auch entspannte Stunden auf einer Berghütte verbringen will, ist mit der Welser Hütte wahrscheinlich besser bedient.


            Persönliches Fazit

            Seit etlichen Jahren stand der Große Priel auf der Liste meiner Wunschgipfel sehr weit oben. Ich sehe ihn immer wieder auch von Bergen in Niederösterreich aus, aber als Tagestour von Wien aus geht er sich doch beim besten Willen nicht aus. Eine sehr dominante Erscheinung, ein Gruppenhöchster mit umfassendstem Panorama: Natürlich will man da einmal oben stehen!

            Das weitläufige Hochplateau des Toten Gebirges habe ich als sehr beeindruckend erlebt, wobei es heuer durch den vielen Restschnee sicher noch einen speziellen Charakter hatte. Karstplateaus sind nach häufigeren Besuchen der Rax, der Veitsch und auch des Hochschwabs nichts, was mir gänzlich neu wäre. Aber gerade im Vergleich zu diesen Gruppen hat das Tote Gebirge nochmals eine ganz andere Größendimension. In manchen Perspektiven scheint es, als würde die Karsthochfläche niemals enden.

            So bin ich sehr froh, dass sich die Tour auf den Großen Priel - auch in einer Woche mit unsicherem Wetter - gut ausging. Es war ein "spätes Debut", aber gottlob war es nicht zu spät dafür.
            Dem jugendlichen Alter nun doch schon lange entwachsen, wächst von Jahr zu Jahr meine Dankbarkeit darüber, welche Touren ich (noch) unternehmen kann. Mein großer Wunsch ist, dass es noch eine Reihe von Jahren so ähnlich weiter gehen kann. Denn es besteht wahrlich kein Mangel an weiteren Kandidaten für "späte Debuts".

            So oder so aber werden die Eindrücke aus dem Toten Gebirge und vom Großen Priel für längere Zeit einen Fixplatz in meinen Erinnerungen behalten.
            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
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            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
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            • #7
              Servus Wolfgang!

              Auch an dieser Stelle nochmals herzliche Gratulation zum Priel, der von allen Seiten ein beeindruckendes Ziel ist.



              Deine Route kenne ich noch gut von einem genialen OÖ Stammtisch, wo wir es auf der Welser Hütte nicht so ruhig hatten.

              Dein "spätes Debüt" erinnert mich an einen weiteren bei Dir offenen Gipfel, Du weißt vermutlich, woran ich denke.

              LG, Günter
              Zuletzt geändert von mountainrabbit; 19.07.2019, 07:20.
              Meine Touren in Europa

              Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
              (Marie von Ebner-Eschenbach)

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              • #8
                Auch von mir herzliche Gratulation und vielen Dank für die Bilder, die schöne Erinnerungen in mir wecken. Ich war bei dem von Günter erwähnten Stammtisch dabei, er hat mich hinaufgeführt zur Hütte. Am nächsten Tag bin ich dann aber ganz allein auf den Großen Priel (damals leider gerade ohne Gipfelkreuz) gegangen, was mich schon mit ein wenig Stolz erfüllt. Die ganzen 3 Tage waren ein tolles Erlebnis für mich! Wobei das nicht mein Debüt am Priel war - das fand im Alter von 16 oder 17 Jahren statt, mit meiner Mutter und übers Prielschutzhaus. Eine Durchquerung des Toten Gebirges gab es damals auch, ich müsste aber nachschauen, ob zur gleichen Zeit oder in einem anderen Jahr.
                LG, Eli

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                • #9
                  Zitat von alice58 Beitrag anzeigen
                  ...und vielen Dank für die Bilder, die ....
                  .... jetzt beim zweiten Betrachten am großen PC Bildschirm noch beeindruckender wirken. Da habt ihr genau das richtige Wetterfenster erwischt.

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                  • #10
                    Perfekte Schilderung eines Klassikers im Toten Gebirge!
                    Zuletzt waren wir dort - allerdings auf den Schermberg - im Rahmen eines "Andinisten-Treffens" vor etlichen Jahren bei vergleichbaren Schneeverhältnissen, allerdings etwas sichererem Wetter unterwegs.

                    lg
                    Norbert
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                    • #11
                      Danke für deinen ausführlichen und wunderschönen Bericht. Erinnert mich daran, dass ich schon sehr lange nicht mehr im toten Gebirge unterwegs war.
                      Gratuliere zur Priel Besteigung.
                      LG. Martin
                      Alle meine Beiträge im Tourenforum

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                      • #12
                        Grias di Wolfgang,

                        herzliche Gratulation zum Priel!
                        Erstaunlich - irgendwie auch wieder nicht - dass auf der Hochfläche noch so viel Schnee rumliegt! Gut zu wissen...
                        Danke für das Fotos von der Schneesituation im Höllengebirge! Uiuiui...

                        Schöne abendliche Fotos hast gemacht!

                        LG
                        Alpine Vereine benötigen in den nächsten 5 Jahren 95 Millionen Euro zur Erhaltung ihrer Infrastruktur - bitte Petition unterstützen!


                        My Blogs > Meine bisher erstellten Tourenberichte

                        Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist - denn vorher gehörst du ihm. (Hans Kammerlander)
                        Hergott, d' Hoamat is schee (Aufschrift am Gipfelkreuz der Reisalpe)
                        Im Höllengebirge wird einem nie langweilig ! ... (mein Leitspruch)

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                        • #13
                          Hallo Wolfgang,

                          pünktlich zum 50 Jahr Jubiläum der Mondlandung schickst du uns diese schöne Doku. Ein bissl errinnert die Landschaft dort an die Bilder der Oberfläche unseres Erdtrabanten.

                          Lg Chris

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                          • #14
                            Gratuliere zum Gebirgsgruppenhöchsten, Wolfgang! Ein langjähriger Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

                            Die kolportierten Menschenmassen dort haben mich bis jetzt von einer Besteigung abgehalten.

                            Bei euch dürfte sich der Andrang in Grenzen gehalten haben.

                            Solche Sonnenuntergänge, wie erlebt, sind natürlich ein unvergessliches Erlebnis.



                            L.G. Manfred

                            Kommentar


                            • #15
                              Servus Wolfgang,

                              gratuliere zur entspannten Besteigung des Großen Priels. So mag ich es auch, wenn es auf der Hütte eher ruhig ist. Dass ihr am Gipfel auch mal alleine ward, kommt auch eher selten vor. Wenn dann unter der Woche und bei eher so einem Wetter wie eurem.
                              Das Wetter hat auch ausgehalten.
                              Bericht und Fotos wieder mal erstklassig, wie gewohnt von dir in Szene gesetzt von einem meiner Lieblingsberge in Oberösterreich.
                              Auch danke für das Berichten der derzeitigen Schneesituation am Hochplateau.
                              lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                              Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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