Gratuliere zur tollen Bergtour! Und ein wirklich schöner Bericht!
Da bin ich jetzt angeregt etwas zu erzählen.
Ich war dreimal am Hetzaukamm. Das erste Mal habe ich den Fäustling – über den Schneiderberg und schließlich den Normalweg von Süden – bestiegen. Es war Frühherbst (es gab etwas Schnee in Schattenbereichen oben), und ich war unbeschreiblich begeistert vom Gebiet. Vom Gipfel habe ich besonders den weiteren Verlauf des Kammes und das wilde Bumsenkar samt begrenzendem Schären-Kamm bestaunt.
Begleitet von einem Freund habe ich dann im Sommer die komplette Überschreitung in Angriff genommen, mit Zustieg über den Alpl Jagdsteig aus dem Almtaler Haus. Am Kamm (aus wo ich wieder fasziniert das Bumsenkar betrachtet habe) haben wir uns direkt an diesem gehalten, den Fäustling haben wir somit über die Nordwand erklommen, während den Pyramidenkogel über den Kamin von Norden. Mein Freund hat aber Probleme mit Kondition gehabt, und dazu ist später das Himmel dunkel geworden, so haben wir am Hinteren Hetzaukogel umgedreht.
Am Rückweg hat plötzlich jemand aus der Flanke unter dem Pyramidenkogel — etwa wo ihr rauf seid — um Hilfe geschrien. Er ist aber nicht übers Bumsenkar rauf, sondern vom Schneiderberg, hat sich jedoch nach dem Fäustling tief in der Flanke gehalten und ist durch misslungene Wegsuche durch die Bänder dort in Panik geraten. Er war zu unerfahren für dieses Gelände. Dazu war er als Jogger ausgerüstet. Nicht einmal gescheite Trail-Running Schuhe hatte er. Eine bizarre Begegnung da oben. Ich habe ihn aus den Bändern "raus geholt" und er ist dann mit uns zum Almtaler Haus abgestiegen, somit war er wieder beruhigt.
Das dritte Mal war im Juni letztes Jahr. Da war ich dann wieder alleine unterwegs, und ich wollte diesmal das Bumsenkar begehen (mit Ausstieg zum Hinteren Hetzaukogel), dessen Anblick mich so fasziniert hatte. Mein finales Ziel war da die Überschreitung zum bzw. des Pulverhörndl(s) [Gipfelüberschreitung details: rauf geht es zunächst quer über ein Band aus dem nördlichsten Punkt des Aufbaus in die NW Flanke und zuletzt über diese rauf, runter geht es über eine Rampe durch die SW Flanke]. Die Reise vom Hinteren Hetzaukogel samt Überschreitung des Pulverhörndls war spektakulär (und ich wäre weiter zum Rotgschirr gegangen, wenn ich nur mehr Zeit an dem Tag gehabt hätte), die durchs Bumsenkar hat mich aber auch absolut begeistert, und zwar so sehr, dass ich dieses wieder abgestiegen bin, anstatt den Schneiderberg zu steuern.
Mir ist übrigens die Wegsuche durchs Bumsenkar zum Glück gut gelungen, und hatte somit nur unerheblichen Latschenkontakt. Beim Bild Nr. 12 von dir (https://www.gipfeltreffen.at/filedat...3&d=1689690395) bin ich nicht so wie du und Manfred9 zu den Latschen gegenüber, sondern gleich rechts rauf zu einer unter steileren Wänden ansetzenden Rampe und über diese weiter: ein paar Stellen verlangen da Trittsicherheit denn etwas ausgesetzt und eventuell heikel, aber im Grunde es geht dort gut fort, man gelangt schnell und ohne Botanik zu den offenen Hangwiesen unter dem Schären 1655m – für mich hat es nach dem "richtigen" Weg gerochen und ausgeschaut.
Im Aufstieg bin ich aber dann eigentlich eine Variante gegangen, denn aus Lust nach Erkundung und Kletterei bin ich aus den erwähnten Hangwiesen über eine steile Plattenrinne zum Fuss des dritten Turms des Schären-Kamms rauf. In der Tat, weist im Grunde dieser Seitenast des Hetzaukammes, der vom (Hinteren) Hetzaukogel nach NWW herabzieht, drei Türme auf. 1) Der mit 1655m und der Bezeichnung "Schären" in Karten beschilderter Wölbung-artiger Turm. 2) Eine Art schneidende Rückfallkuppe auf 1750m. 3) Und ein äußerst mächtiger ausgeprägter Gendarm der über 1915m hinausreicht (genaue Höhenangabe kenne ich nicht, es wäre aber interessant zu wissen ob der höher als der Fäustling ist). Dieser Gendarm ist anscheinend nur durch ernstes alpines Klettern zu erklimmen und scheint drei Gipfel aufzuweisen.
Der Schären 1655m (der eigentlich zwei Gipfel aufweist und ziemlich Latschen-dominiert ist) sollte hingegen ohne ernste Kletterei machbar sein, die Frage ist aber wo es durch den Gipfel-Aufbau geht. Aus der Scharte in der hinteren Seite (also östlich) des Gipfels schien ein Anstieg in den Perspektiven die ich hatte eher nicht machbar zu sein. Wahrscheinlich ist der Westgrat machbar, zumindest der ist weniger steil. Aber man muss diesen erreichen. Vielleicht geht das über eine Ost->West Querung am Fuss der Nordwand. Ich war ziemlich nah, wollte aber doch meine Zeit für meine andere Ziele sparen, und so habe ich das bei dieser Tour nicht genau inspiziert.
Werde dann ein paar Fotos hinzufügen.
Da bin ich jetzt angeregt etwas zu erzählen.
Ich war dreimal am Hetzaukamm. Das erste Mal habe ich den Fäustling – über den Schneiderberg und schließlich den Normalweg von Süden – bestiegen. Es war Frühherbst (es gab etwas Schnee in Schattenbereichen oben), und ich war unbeschreiblich begeistert vom Gebiet. Vom Gipfel habe ich besonders den weiteren Verlauf des Kammes und das wilde Bumsenkar samt begrenzendem Schären-Kamm bestaunt.
Begleitet von einem Freund habe ich dann im Sommer die komplette Überschreitung in Angriff genommen, mit Zustieg über den Alpl Jagdsteig aus dem Almtaler Haus. Am Kamm (aus wo ich wieder fasziniert das Bumsenkar betrachtet habe) haben wir uns direkt an diesem gehalten, den Fäustling haben wir somit über die Nordwand erklommen, während den Pyramidenkogel über den Kamin von Norden. Mein Freund hat aber Probleme mit Kondition gehabt, und dazu ist später das Himmel dunkel geworden, so haben wir am Hinteren Hetzaukogel umgedreht.
Am Rückweg hat plötzlich jemand aus der Flanke unter dem Pyramidenkogel — etwa wo ihr rauf seid — um Hilfe geschrien. Er ist aber nicht übers Bumsenkar rauf, sondern vom Schneiderberg, hat sich jedoch nach dem Fäustling tief in der Flanke gehalten und ist durch misslungene Wegsuche durch die Bänder dort in Panik geraten. Er war zu unerfahren für dieses Gelände. Dazu war er als Jogger ausgerüstet. Nicht einmal gescheite Trail-Running Schuhe hatte er. Eine bizarre Begegnung da oben. Ich habe ihn aus den Bändern "raus geholt" und er ist dann mit uns zum Almtaler Haus abgestiegen, somit war er wieder beruhigt.
Das dritte Mal war im Juni letztes Jahr. Da war ich dann wieder alleine unterwegs, und ich wollte diesmal das Bumsenkar begehen (mit Ausstieg zum Hinteren Hetzaukogel), dessen Anblick mich so fasziniert hatte. Mein finales Ziel war da die Überschreitung zum bzw. des Pulverhörndl(s) [Gipfelüberschreitung details: rauf geht es zunächst quer über ein Band aus dem nördlichsten Punkt des Aufbaus in die NW Flanke und zuletzt über diese rauf, runter geht es über eine Rampe durch die SW Flanke]. Die Reise vom Hinteren Hetzaukogel samt Überschreitung des Pulverhörndls war spektakulär (und ich wäre weiter zum Rotgschirr gegangen, wenn ich nur mehr Zeit an dem Tag gehabt hätte), die durchs Bumsenkar hat mich aber auch absolut begeistert, und zwar so sehr, dass ich dieses wieder abgestiegen bin, anstatt den Schneiderberg zu steuern.
Mir ist übrigens die Wegsuche durchs Bumsenkar zum Glück gut gelungen, und hatte somit nur unerheblichen Latschenkontakt. Beim Bild Nr. 12 von dir (https://www.gipfeltreffen.at/filedat...3&d=1689690395) bin ich nicht so wie du und Manfred9 zu den Latschen gegenüber, sondern gleich rechts rauf zu einer unter steileren Wänden ansetzenden Rampe und über diese weiter: ein paar Stellen verlangen da Trittsicherheit denn etwas ausgesetzt und eventuell heikel, aber im Grunde es geht dort gut fort, man gelangt schnell und ohne Botanik zu den offenen Hangwiesen unter dem Schären 1655m – für mich hat es nach dem "richtigen" Weg gerochen und ausgeschaut.
Im Aufstieg bin ich aber dann eigentlich eine Variante gegangen, denn aus Lust nach Erkundung und Kletterei bin ich aus den erwähnten Hangwiesen über eine steile Plattenrinne zum Fuss des dritten Turms des Schären-Kamms rauf. In der Tat, weist im Grunde dieser Seitenast des Hetzaukammes, der vom (Hinteren) Hetzaukogel nach NWW herabzieht, drei Türme auf. 1) Der mit 1655m und der Bezeichnung "Schären" in Karten beschilderter Wölbung-artiger Turm. 2) Eine Art schneidende Rückfallkuppe auf 1750m. 3) Und ein äußerst mächtiger ausgeprägter Gendarm der über 1915m hinausreicht (genaue Höhenangabe kenne ich nicht, es wäre aber interessant zu wissen ob der höher als der Fäustling ist). Dieser Gendarm ist anscheinend nur durch ernstes alpines Klettern zu erklimmen und scheint drei Gipfel aufzuweisen.
Der Schären 1655m (der eigentlich zwei Gipfel aufweist und ziemlich Latschen-dominiert ist) sollte hingegen ohne ernste Kletterei machbar sein, die Frage ist aber wo es durch den Gipfel-Aufbau geht. Aus der Scharte in der hinteren Seite (also östlich) des Gipfels schien ein Anstieg in den Perspektiven die ich hatte eher nicht machbar zu sein. Wahrscheinlich ist der Westgrat machbar, zumindest der ist weniger steil. Aber man muss diesen erreichen. Vielleicht geht das über eine Ost->West Querung am Fuss der Nordwand. Ich war ziemlich nah, wollte aber doch meine Zeit für meine andere Ziele sparen, und so habe ich das bei dieser Tour nicht genau inspiziert.
Werde dann ein paar Fotos hinzufügen.
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