Hallo erstmal,
Ich lese hier ja schon eine lange Weile im Forum mit und nutze es auch gerne als Vorbereitung für Touren. Zur Eiblgupf NO-Wand habe ich aber nichts finden können, weswegen ich mich kurzerhand entschlossen habe, selbst mal einen Bericht zu verfassen.
Für’s Wochenende stand mir ein Tag für eine Bergtour frei. Also am Freitag schnell die Karte gezückt und nach Touren-Inspirationen gesucht. Recht schnell bin ich dann auf den Eiblgupf und dessen NO-Wand gestoßen, die ich schon länger im Hinterkopf hatte. Neben der kurzen Beschreibung und dem Wandbild im Hauzenberger, bin ich im Internet auf folgende zwei Tourenberichte gestoßen (Vor allem Ersterer war für mich sehr hilfreich):
https://bergundlauf.blogspot.com/201...-12092018.html
https://www.nature-classic.at/touren...gebirge-2.html
Hört sich nach bester Ruachlerei über Steilgras und brüchigen Fels an
Beste Voraussetzungen also für eine einsame und ruhige Tour.
Nun musste noch der passende Tag ausgewählt werden. Für Samstag war es mit 31 °C sehr heiß, aber stabil angesagt. Sonntag sollte ein Wetterumschwung kommen und ab Mittags war für das Höllengebirge bereits Regen möglich. Somit entschied ich mich für die heiße Variante mit entsprechend frühem Aufbruch.
Der Wecker klingelt um 4:00 Uhr und um ca. 4:45 Uhr schwinge ich mich auf’s Rad. Die morgendliche Frische half beim Wachwerden, das erste Licht bekam ich entlang des Traunsees. Immer ein wunderschöner Ausblick auf den Traunstein bei aufgehender Sonne.
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Nach ca. 1,5 Stunden und 34 km bin ich dann auch am Parkplatz der Langbathseen. Auf den letzten Metern bietet sich auch schon ein schöner Blick in die Wand.
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Noch schnell das Fahrrad an einem sicheren Ort deponiert und Schuhe gewechselt, dann konnte es losgehen (6:20 Uhr). Schnell die Forststraße entlang in die Schiffau und bald geht es dann auch schon auf den Steig in Richtung des großen und kleinen Totengrabens.
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Diesem folge ich bis zum Wandfuß hinauf und gehe dann rechterhand weiter. Es gibt hier recht deutliche Steigspuren, denen ich folge.
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Nach kurzer Zeit denke ich bereits den markanten, gelben Überhang erreicht zu haben. Es sollte sich aber als Irrtum herausstellen. Laut Tourenbericht soll es nun eine Rinne links hoch gehen. Also schnappe ich mir die nächste Rinne und lande aber in recht brüchigem, abweisenden Gelände. Weiter oben tut sich ein Kamin auf mit einem interessanten Durchschlupf. Das passt irgendwie alles nicht mit der Beschreibung zusammen. Also wieder vorsichtig abwärts zum Ausgangspunkt.
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Anstatt nun nochmal den Tourenbericht zu studieren, packt mich das Kletterfieber und ich gehe weiter in den Kessel rechts von der Rinne. Hier bietet sich eine schöne, plattige Rampe an, um auch an den Ausstieg der Rinne zu kommen. Schaut machbar aus, also gehts aufwärts. Ans Ende der Rampe geht es mit schrofig-grasigem Gelände weiter. Das Gelände schaut gangbar aus, also setze ich den Weg fort und orientiere mich grob in westlicher Richtung. Nur irgendwie passt alles nicht mehr so recht zur Tourenbeschreibung. Aber irgendwie werde ich schon wieder auf die eigentliche Route stoßen, rede ich mir ein. Bloß keinen Höhenmeter wieder hergeben. Schön in die Versunkene-Kosten-Falle getappt.
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Nach ca. 200 hm durch steiles Gras und Schrofen mit kleineren Klettereinlagen endet die Wiese und ich stehe an einem Wandfuß.
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Rechts um die Ecke erhoffe ich mir ein Band, über das es weiter geht. Fehlanzeige: Auch dort steiler, und ausgesetzt. Erst deutlich weiter unten sehe ich wieder ein Grasband, das vielversprechend weiterführen könnte.
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Nach kurzer Bedenkpause muss ich mir meinen Fehler eingestehen und beginne mit dem Abstieg. Dabei halte ich mich möglichst am rechten Rand nahe eines Felsrückens, um baldestmöglich weiter in diese Richtung queren zu können. Es ziehen immer wieder Grasrampen nach rechts weg. Manche steige ich hoch, um dann über den Rücken schauen zu können. Es bleibt aber dabei: Kein Durchkommen. An einem markanten Turm entscheide ich mich, nicht meinen Aufstiegsweg abzusteigen, sondern weiter rechts eine andere Grasrinne abzusteigen. Auch hier gab es immer wieder kleinere Kletterstellen, die sich aber alle gut auflösten. Trotzdem durfte man sich keinen Fehler erlauben. Bald bin ich so weit abgestiegen, dass ich deutliche Steigspuren erkennen kann. Ich erreiche wieder den eigentlichen Steig und kann nun meinen Weg fortsetzen. Eine Stunde hat mich die Exkursion gekostet...
Bald komme ich dann auch tatsächlich an den markanten, gelben Überhang.
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Ich bin erstaunt, dass es wirklich deutliche Steigspuren gibt. Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber sicher nicht mit Steigspuren und das sogar über einen Großteil des Weges. Ich vermute aber, dass diese eher den Gämsen zugerechnet werden muss.
Der weitere Weg geht nun ziemlich gut von der Hand. Ich nehme ebenfalls die linke Rampe, die zunächst schön stufig und gutmütig beginnt. Im zweiten Teil wird es aber kurz steiler und man passiert die Schlüsselstelle der Tour (II).
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Ich orientiere mich weiter an den Steigspuren und bin auch schon bald um die Felsnase herum und passiere die markante gelbe Nische.
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Von hier ist es nun auch nicht mehr weit bis zur finalen Ausstiegsrampe.
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Noch eine kurze Latschenpassage (ohne die würde auch etwas fehlen) und man landet am markierten Steig. Von hier geht es in guten 5 Minuten zum Gipfel des Eiblgupfs (9:41 Uhr)
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Da ich schon am Plateau bin nehme ich noch den vorderen und mittleren Kesselgupf mit. Während man zum vorderen Kesselgupf sich noch durch Latschen kämpfen muss, ist der mittlere Kesselgupf bequemer zu erreichen. Er hat sogar ein Gipfelkreuz, an das ich mich bei meinem letzten Besuch gar nicht erinnern kann.
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Von meinen 3 Litern Wasser habe ich nun noch 0,5 Liter übrig. Eigentlich hätte ich gerne noch 1-2 weitere Gipfel mitgenommen, wenn man schon mal oben am Plateau ist. Aber durch den Verhauer im Aufstieg und der steigenden Hitze trete ich vernünftigerweise den Rückweg an. Kurz zur Riederhütte rübergewunken und ab zum Hirschluckensteig.
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Wie erhofft liegt der HiLu im Schatten und so gestaltet sich der Abstieg deutlich angenehmer.
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Auf der Forststraße nach dem Steig bietet ein Bach eine willkommene Trink- und Erfrischungsmöglichkeit. Unten am See ist es dann mit der Ruhe und Einsamkeit vorbei. Also schnell die 3 km Forststraße hinter sich bringen. Um 12:15 Uhr – knappe 6 Stunden später - erreiche ich wieder mein Fahrrad. Dort wartet eine weitere Wasserflasche auf ihre Entleerung.
Schnell aufgesattelt entfliehe ich dem Park-Chaos am Langbathsee und genieße die 8 km Abfahrt hinunter nach Ebensee. Ab dann heißt es wieder, die müden Beine zur Arbeit zu bewegen. Als Belohnung gibt es in Altmünster einen Stop am Supermarkt zur Energie- und Flüssigkeitszufuhr. So gehen sich auch noch die letzten 15 km bis nach Hause aus (13:45 Uhr). Dort warten auch schon die Kinder darauf, dass es endlich los zum Baden geht. Was soll man an so einem heißen Tag auch anderes machen
Ich lese hier ja schon eine lange Weile im Forum mit und nutze es auch gerne als Vorbereitung für Touren. Zur Eiblgupf NO-Wand habe ich aber nichts finden können, weswegen ich mich kurzerhand entschlossen habe, selbst mal einen Bericht zu verfassen.
Für’s Wochenende stand mir ein Tag für eine Bergtour frei. Also am Freitag schnell die Karte gezückt und nach Touren-Inspirationen gesucht. Recht schnell bin ich dann auf den Eiblgupf und dessen NO-Wand gestoßen, die ich schon länger im Hinterkopf hatte. Neben der kurzen Beschreibung und dem Wandbild im Hauzenberger, bin ich im Internet auf folgende zwei Tourenberichte gestoßen (Vor allem Ersterer war für mich sehr hilfreich):
https://bergundlauf.blogspot.com/201...-12092018.html
https://www.nature-classic.at/touren...gebirge-2.html
Hört sich nach bester Ruachlerei über Steilgras und brüchigen Fels an
Beste Voraussetzungen also für eine einsame und ruhige Tour.
Nun musste noch der passende Tag ausgewählt werden. Für Samstag war es mit 31 °C sehr heiß, aber stabil angesagt. Sonntag sollte ein Wetterumschwung kommen und ab Mittags war für das Höllengebirge bereits Regen möglich. Somit entschied ich mich für die heiße Variante mit entsprechend frühem Aufbruch.
Der Wecker klingelt um 4:00 Uhr und um ca. 4:45 Uhr schwinge ich mich auf’s Rad. Die morgendliche Frische half beim Wachwerden, das erste Licht bekam ich entlang des Traunsees. Immer ein wunderschöner Ausblick auf den Traunstein bei aufgehender Sonne.
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Nach ca. 1,5 Stunden und 34 km bin ich dann auch am Parkplatz der Langbathseen. Auf den letzten Metern bietet sich auch schon ein schöner Blick in die Wand.
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Noch schnell das Fahrrad an einem sicheren Ort deponiert und Schuhe gewechselt, dann konnte es losgehen (6:20 Uhr). Schnell die Forststraße entlang in die Schiffau und bald geht es dann auch schon auf den Steig in Richtung des großen und kleinen Totengrabens.
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Diesem folge ich bis zum Wandfuß hinauf und gehe dann rechterhand weiter. Es gibt hier recht deutliche Steigspuren, denen ich folge.
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Nach kurzer Zeit denke ich bereits den markanten, gelben Überhang erreicht zu haben. Es sollte sich aber als Irrtum herausstellen. Laut Tourenbericht soll es nun eine Rinne links hoch gehen. Also schnappe ich mir die nächste Rinne und lande aber in recht brüchigem, abweisenden Gelände. Weiter oben tut sich ein Kamin auf mit einem interessanten Durchschlupf. Das passt irgendwie alles nicht mit der Beschreibung zusammen. Also wieder vorsichtig abwärts zum Ausgangspunkt.
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Anstatt nun nochmal den Tourenbericht zu studieren, packt mich das Kletterfieber und ich gehe weiter in den Kessel rechts von der Rinne. Hier bietet sich eine schöne, plattige Rampe an, um auch an den Ausstieg der Rinne zu kommen. Schaut machbar aus, also gehts aufwärts. Ans Ende der Rampe geht es mit schrofig-grasigem Gelände weiter. Das Gelände schaut gangbar aus, also setze ich den Weg fort und orientiere mich grob in westlicher Richtung. Nur irgendwie passt alles nicht mehr so recht zur Tourenbeschreibung. Aber irgendwie werde ich schon wieder auf die eigentliche Route stoßen, rede ich mir ein. Bloß keinen Höhenmeter wieder hergeben. Schön in die Versunkene-Kosten-Falle getappt.
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Nach ca. 200 hm durch steiles Gras und Schrofen mit kleineren Klettereinlagen endet die Wiese und ich stehe an einem Wandfuß.
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Rechts um die Ecke erhoffe ich mir ein Band, über das es weiter geht. Fehlanzeige: Auch dort steiler, und ausgesetzt. Erst deutlich weiter unten sehe ich wieder ein Grasband, das vielversprechend weiterführen könnte.
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Nach kurzer Bedenkpause muss ich mir meinen Fehler eingestehen und beginne mit dem Abstieg. Dabei halte ich mich möglichst am rechten Rand nahe eines Felsrückens, um baldestmöglich weiter in diese Richtung queren zu können. Es ziehen immer wieder Grasrampen nach rechts weg. Manche steige ich hoch, um dann über den Rücken schauen zu können. Es bleibt aber dabei: Kein Durchkommen. An einem markanten Turm entscheide ich mich, nicht meinen Aufstiegsweg abzusteigen, sondern weiter rechts eine andere Grasrinne abzusteigen. Auch hier gab es immer wieder kleinere Kletterstellen, die sich aber alle gut auflösten. Trotzdem durfte man sich keinen Fehler erlauben. Bald bin ich so weit abgestiegen, dass ich deutliche Steigspuren erkennen kann. Ich erreiche wieder den eigentlichen Steig und kann nun meinen Weg fortsetzen. Eine Stunde hat mich die Exkursion gekostet...
Bald komme ich dann auch tatsächlich an den markanten, gelben Überhang.
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Ich bin erstaunt, dass es wirklich deutliche Steigspuren gibt. Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber sicher nicht mit Steigspuren und das sogar über einen Großteil des Weges. Ich vermute aber, dass diese eher den Gämsen zugerechnet werden muss.
Der weitere Weg geht nun ziemlich gut von der Hand. Ich nehme ebenfalls die linke Rampe, die zunächst schön stufig und gutmütig beginnt. Im zweiten Teil wird es aber kurz steiler und man passiert die Schlüsselstelle der Tour (II).
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Ich orientiere mich weiter an den Steigspuren und bin auch schon bald um die Felsnase herum und passiere die markante gelbe Nische.
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Von hier ist es nun auch nicht mehr weit bis zur finalen Ausstiegsrampe.
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Noch eine kurze Latschenpassage (ohne die würde auch etwas fehlen) und man landet am markierten Steig. Von hier geht es in guten 5 Minuten zum Gipfel des Eiblgupfs (9:41 Uhr)
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Da ich schon am Plateau bin nehme ich noch den vorderen und mittleren Kesselgupf mit. Während man zum vorderen Kesselgupf sich noch durch Latschen kämpfen muss, ist der mittlere Kesselgupf bequemer zu erreichen. Er hat sogar ein Gipfelkreuz, an das ich mich bei meinem letzten Besuch gar nicht erinnern kann.
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Von meinen 3 Litern Wasser habe ich nun noch 0,5 Liter übrig. Eigentlich hätte ich gerne noch 1-2 weitere Gipfel mitgenommen, wenn man schon mal oben am Plateau ist. Aber durch den Verhauer im Aufstieg und der steigenden Hitze trete ich vernünftigerweise den Rückweg an. Kurz zur Riederhütte rübergewunken und ab zum Hirschluckensteig.
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Wie erhofft liegt der HiLu im Schatten und so gestaltet sich der Abstieg deutlich angenehmer.
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Auf der Forststraße nach dem Steig bietet ein Bach eine willkommene Trink- und Erfrischungsmöglichkeit. Unten am See ist es dann mit der Ruhe und Einsamkeit vorbei. Also schnell die 3 km Forststraße hinter sich bringen. Um 12:15 Uhr – knappe 6 Stunden später - erreiche ich wieder mein Fahrrad. Dort wartet eine weitere Wasserflasche auf ihre Entleerung.
Schnell aufgesattelt entfliehe ich dem Park-Chaos am Langbathsee und genieße die 8 km Abfahrt hinunter nach Ebensee. Ab dann heißt es wieder, die müden Beine zur Arbeit zu bewegen. Als Belohnung gibt es in Altmünster einen Stop am Supermarkt zur Energie- und Flüssigkeitszufuhr. So gehen sich auch noch die letzten 15 km bis nach Hause aus (13:45 Uhr). Dort warten auch schon die Kinder darauf, dass es endlich los zum Baden geht. Was soll man an so einem heißen Tag auch anderes machen
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