- Wegführung: Kirche (8.40) - Jodschwefelbad (9.05) - Ewige Wand (10.00) - Radsteig (A/B, 11.20) - Predigtstuhl (12.00) - Obermoossteig (bis 13.00) - Suppenhaferlkogel (1144m, 13.40) - Salzberg (15.10) - Perneck (15.40)
- Länge: 16,6 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 970 hm
- Reine Gehzeit: ca. 6,5 Stunden
- Viecher: 4 Feuersalamander, Hirschlausfliegen, 5 Katzen
Es mag eine besondere Ironie sein, dass die abwechslungsreichste und für mich schönste Tour ausgerechnet am Tag mit dem schlechtesten Wetter stattfand. Den Predigtstuhl wollte ich mir aufheben, da er aufgrund seiner niedrigen Höhe auch nach dem Wetterumschwung machbar erschien. Die Modelle schwankten bis zuletzt über den genauen Wetterablauf. Manche Modelle ließen es durchregnen, andere rechneten längere trockene Phasen. Ich blieb optimistisch. Notfalls hätte ich den Gipfel eben ausgelassen und wäre auf gleicher Höhe um den Berg gewandert. Hauptsache Bewegung.
Bild 1: Beim Weggehen war es bereits trocken und außer Stratusfetzen auch gutsichtig.
Die Wolkenuntergrenze befand sich deutlich über den Gipfeln, selbst der 2108m hohe Krippenstein (ganz links) war gut erkennbar. Das war ein vielversprechender Beginn.
Bild 2: Leopold-Laserer-Weg
Leopold Laserer, 1794 in Goisern geboren und 1864 mutmaßlich in Graz verstorben, war ein Projektleiter ("Hofconcipist") bei der k.k. Hofkammer im Münz- und Bergwesen, dann k.k. Sektionsrat. Laserer wurde 1856 zum Korrespondierenden Mitglied der Geologischen Reichsanstalt ernannt (Quelle: Bhadsch, Hauer und CO - Das innere Salzkammergut im Spiegel von 240 Jahren geologischer Forschung, 2005).
Das schmale Weglein quert den Ort von Süd nach Nord. Es war die letzte Etappe von der Ewigen Wand absteigend zum Ortszentrum in Bad Goisern während der 24-Stunden-Wanderung 2017. Ich erinnere mich noch gut daran, wie stolz ich zu diesem Zeitpunkt war, als klar wurde, dass dem Zieleinlauf nach über 60km Strecke und 2800 Höhenmetern nichts mehr im Wege stand. Das Weglein löste starke positive Erinnerungen aus.
Bei der Haltestelle Jodschwefelbad querte ich die Bundesstraße und ging in langen Forstwegkehren den Weg, den wir damals noch in der Morgendämmerung abgestiegen waren. An den groben Schotter konnte ich mich noch erinnern.
Bild 3: Einer von mehreren Feuersalamandern, gut getarnt im bunten Herbstlaub.
Bild 4: Klebriger Hörnling (Calocera viscosa)
Bild 5: Stellvertretend für den Aufstieg durch die Stratusbewölkung.
Nach monatelangem Sonnenschein im Sommer ohne nennenswerte Kaltfrontdurchgänge und den verregneten Tagen Mitte September, wo aufgrund der Unwettergefahr keine Wanderungen möglich waren, freute ich mich ganz besonders über diese Nebelstimmung im Wald. Es gibt für mich nichts Schöneres als der frische Geruch nach feuchter Erde - unser Privileg in den gemäßigten Breiten, das durch die Klimaerwärmung zunehmend bedroht wird.
Bild 6: Am Beginn der Ewigen Wand überraschend gute Sicht bis zum Dachsteinmassiv.
Im Vordergrund der Himmelbauer an der Nebelobergrenze.
Bild 7: Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola), auch Fichtenporling genannt.
Bild 8: Ewige Wand mit Tunnel.
Der Weg wurde zwischen 1954 und 1956 auf eine Tourismusinitiative hin aus der Felswand geschlagen.
Bild 9: Gegenüber die Kalmberge in der Nord-Süd-Erstreckung.
Bild 10: Beginn des C-Klettersteigs mit viel Luft unterm Hintern.
Am 17. September 2017, um 05.20 MESZ, stimmte das Salzkammergut-Gesangsquartett "Rehgehege" für uns den traditionellen Alpengesang an.
Bild 11: Unter der stark überhängenden Felswand weiter.
Bild 12: Rückblick.
Bild 13: Tunnelende.
Bild 14: Erinnnerung an den Erbauer des Weges.
Bild 15: Die hölzernen Figuren.
Bild 16: Und der nächste Salamander.
Danach wurde der Wegverlauf etwas unübersichtlich. Der direkte Anstieg zum Radsteig war nicht angeschrieben, nur der Umweg über die Rathluckenhütte. Ich kürzte über unmarkierte Steige ab, die mich auf bequemen Waldboden direkter zum Beginn des Radsteigs führten.
Bild 17: Mäßig ansteigend durch blockigen Wald mit großen Felsblöcken.
Bild 18: Genau da, wo sich der Wald lichtete, fing es leider an zu regnen.
Ich packte kurzzeitig die Kamera weg, aber es hörte nach zehn Minuten wieder auf.
Bild 19: Blick Richtung Weißenbachtal und links hinten Bergwerks- und Rettenkogel.
Bild 20: Hallstätter See und Fallstreifen über dem Dachstein.
Ich schaute aufs Radar und sah früher als geplant Regenschauer von Süden heranziehen. Sie blieben aber großteils am Dachstein hängen bzw. schwächten sich am Weg zu mir ab.
Der Radsteig selbst, für den ich extra Kletterhandschuhe dabei hatte, war eine relativ kurze seilgesicherte Querung durch die Schwachstelle der Wand. Kürzer als erwartet jedenfalls und auch bei feuchten Bedingungen problemlos machbar.
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