Hallo!
Mir ist aufgefallen, dass in der aktuellen AMAP einige Forststraßen im Hintergebirge (Nationalpark Kalkalpen) spurlos verschwunden sind.
Die längsten sind
- die Forststraße westlich des Prefingkogel (2018 begangen mit Abstieg zur Klause im Haselgraben)
- die Ameisbachforststraße
- die Zorngrabenstraße
Hier zum Vergleich eine Karte von 2008:
Kartenausschnitt2.gif
Die Zorngrabenstrasse wurde einst mit großer Brutalität in die Landschaft gelegt wurde (s. Fotos in Harant, Heitzmann: Reichraminger Hintergebirge, Ennsthaler, 1987). 2015 war sie noch problemlos begehbar – da habe ich die Zorngrabenklause besucht.
Der Stauraum der Zorngrabenklause ist– wie bei allen noch existierenden Klausen- weiträumig mit Schutt gefüllt (woher wohl)?:
b2.geaendert.jpg
Bei der Zorngrabenklause:
b3.geaendert.jpg
Andere Perspektive mit alter Hütte, am rechten Rand geht es 4-5m runter:
b4.geaendert.jpg
Ein brauchbares Bild von unten ist mit nicht gelungen, Blätter und Äste waren dagegen.
Versuchen hier die Nationalpark- Verantwortlichen eine Renaturierung durch Löschen aus den Karten? Ich wundere mich, dass die für die Erstellung der AMAP Verantwortlichen da mitmachen und die Forststraßen nicht zumindest als Steige einzeichnen. Solche Aktionen waren im früheren Ostblock üblich, wo militärische Infrastruktur oder grenznahe Objekte in den Karten unsichtbar sind. Leider hat doris keinen historischen Verlauf der Grundkarten. Leute – hebt eure alten Karten auf!
Genug gesudert (zumindest fürs Erste). Hier eine Tour, die noch eingezeichnet ist und die ich zuletzt 2018 begangen habe.
Sinnvoll ist ein Start bei Haslersgatterl mit dem Fahrrad, oder vom Hengstpass. Die Forststraße zur Wohlführeralm ist renaturiert, aber nur am ersten Stück, angeblich als Schutz von Mountainbikern. Aber aufgrund der Geländeform (beginnender Rücken zum Langfirst) ist es keine schwere Aufgabe, den Trampelpfad durch die Renaturierung zu finden.
Hier die Jagdhütte bei der Wohlführeralm. Das Dach ist undicht, die Glasfenster entfernt, das Geweih über der Tür hängt noch:
b5.geaendert.jpg
Spätestens hier dürften die Mountainbiker die Lust verlieren, man konnte aber leicht darüber steigen:
b6.geaendert.jpg
Man biegt an der Kreuzung links ab, geradeaus die Zorngrabenforststraße. Die ehemalige Deckleitenbach- Forststraße mit deutlicher Spur:
b7.geaendert.jpg
Vermutlich Reste der Deckleitenbachklause:
b8.geaendert.jpg
Nach einem weiteren Linksabbiegen gelangt man zur Sitzenbachklause, ein einst imposantes Bauwerk:
b9.geaendert.jpg
b10.geaendert.jpg
Dann geht es entlang des Sitzenbachs wieder bergauf. Hier die Reste der Patzlkogelklause:
b11 .geaendert.jpg
Eindeutige Reste der Wohlführerklause habe ich weiter oben nicht mehr gefunden. Ein Blick das Tal hinauf:
b12.geaendert.jpg
im Rückblick (nach einem kurzen Gewitter):
b13.geaendert.jpg
Mag.Gabriele Weigelhofer schreibt in ihrer (leider nicht mehr im Netz vorhandenen) Studie „Situationseinschätzung zur Hydrologie, Limnologie und Erosionsdynamik forstbaulich verursachter Restwasserstrecken im Nationalpark Kalkalpen am Beispiel des Sitzenbaches“ (LIFE99NAT/A/5915):
„Der 1955 erbaute Straßenteil von der Abzweigung zur Stöfflalm bis zur Wohlführeralm zeichnet sich durch eine besonders brutale Trassenführung durch den Felsen-Steilhang des engen Sitzenbachtales aus. Die Straße schneidet hier den steilen Hang in einer meist beträchtlichen Höhe über dem Gewässer. Die Folgen sind großräumige Erosionen der Hänge und enorme Schuttablagerungen im Gewässer. ….Trotz der Auflassung der Forststraße im Jahre 1999 weisen die erodierten Hänge, die spärliche Ufervegetation und das scharfkantige Sediment auf einen weiterhin hohen Eintrag an Erosionsmaterial hin. Die Situation wird vor allem durch die Steilheit und die enorme Länge der angeschnittenen Hänge verschärft. Eine Beruhigung der Situation ist auf längere Zeit nicht absehbar.“
Daran ändert sich nichts, wenn man auch noch die Steige löscht.
Der Wegsucher
Mir ist aufgefallen, dass in der aktuellen AMAP einige Forststraßen im Hintergebirge (Nationalpark Kalkalpen) spurlos verschwunden sind.
Die längsten sind
- die Forststraße westlich des Prefingkogel (2018 begangen mit Abstieg zur Klause im Haselgraben)
- die Ameisbachforststraße
- die Zorngrabenstraße
Hier zum Vergleich eine Karte von 2008:
Kartenausschnitt2.gif
Die Zorngrabenstrasse wurde einst mit großer Brutalität in die Landschaft gelegt wurde (s. Fotos in Harant, Heitzmann: Reichraminger Hintergebirge, Ennsthaler, 1987). 2015 war sie noch problemlos begehbar – da habe ich die Zorngrabenklause besucht.
Der Stauraum der Zorngrabenklause ist– wie bei allen noch existierenden Klausen- weiträumig mit Schutt gefüllt (woher wohl)?:
b2.geaendert.jpg
Bei der Zorngrabenklause:
b3.geaendert.jpg
Andere Perspektive mit alter Hütte, am rechten Rand geht es 4-5m runter:
b4.geaendert.jpg
Ein brauchbares Bild von unten ist mit nicht gelungen, Blätter und Äste waren dagegen.
Versuchen hier die Nationalpark- Verantwortlichen eine Renaturierung durch Löschen aus den Karten? Ich wundere mich, dass die für die Erstellung der AMAP Verantwortlichen da mitmachen und die Forststraßen nicht zumindest als Steige einzeichnen. Solche Aktionen waren im früheren Ostblock üblich, wo militärische Infrastruktur oder grenznahe Objekte in den Karten unsichtbar sind. Leider hat doris keinen historischen Verlauf der Grundkarten. Leute – hebt eure alten Karten auf!
Genug gesudert (zumindest fürs Erste). Hier eine Tour, die noch eingezeichnet ist und die ich zuletzt 2018 begangen habe.
Sinnvoll ist ein Start bei Haslersgatterl mit dem Fahrrad, oder vom Hengstpass. Die Forststraße zur Wohlführeralm ist renaturiert, aber nur am ersten Stück, angeblich als Schutz von Mountainbikern. Aber aufgrund der Geländeform (beginnender Rücken zum Langfirst) ist es keine schwere Aufgabe, den Trampelpfad durch die Renaturierung zu finden.
Hier die Jagdhütte bei der Wohlführeralm. Das Dach ist undicht, die Glasfenster entfernt, das Geweih über der Tür hängt noch:
b5.geaendert.jpg
Spätestens hier dürften die Mountainbiker die Lust verlieren, man konnte aber leicht darüber steigen:
b6.geaendert.jpg
Man biegt an der Kreuzung links ab, geradeaus die Zorngrabenforststraße. Die ehemalige Deckleitenbach- Forststraße mit deutlicher Spur:
b7.geaendert.jpg
Vermutlich Reste der Deckleitenbachklause:
b8.geaendert.jpg
Nach einem weiteren Linksabbiegen gelangt man zur Sitzenbachklause, ein einst imposantes Bauwerk:
b9.geaendert.jpg
b10.geaendert.jpg
Dann geht es entlang des Sitzenbachs wieder bergauf. Hier die Reste der Patzlkogelklause:
b11 .geaendert.jpg
Eindeutige Reste der Wohlführerklause habe ich weiter oben nicht mehr gefunden. Ein Blick das Tal hinauf:
b12.geaendert.jpg
im Rückblick (nach einem kurzen Gewitter):
b13.geaendert.jpg
Mag.Gabriele Weigelhofer schreibt in ihrer (leider nicht mehr im Netz vorhandenen) Studie „Situationseinschätzung zur Hydrologie, Limnologie und Erosionsdynamik forstbaulich verursachter Restwasserstrecken im Nationalpark Kalkalpen am Beispiel des Sitzenbaches“ (LIFE99NAT/A/5915):
„Der 1955 erbaute Straßenteil von der Abzweigung zur Stöfflalm bis zur Wohlführeralm zeichnet sich durch eine besonders brutale Trassenführung durch den Felsen-Steilhang des engen Sitzenbachtales aus. Die Straße schneidet hier den steilen Hang in einer meist beträchtlichen Höhe über dem Gewässer. Die Folgen sind großräumige Erosionen der Hänge und enorme Schuttablagerungen im Gewässer. ….Trotz der Auflassung der Forststraße im Jahre 1999 weisen die erodierten Hänge, die spärliche Ufervegetation und das scharfkantige Sediment auf einen weiterhin hohen Eintrag an Erosionsmaterial hin. Die Situation wird vor allem durch die Steilheit und die enorme Länge der angeschnittenen Hänge verschärft. Eine Beruhigung der Situation ist auf längere Zeit nicht absehbar.“
Daran ändert sich nichts, wenn man auch noch die Steige löscht.
Der Wegsucher
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