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Das Ötzbachtal

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  • Das Ötzbachtal

    Hallo!

    Ich habe überlegt, mich an Manfreds Bericht vom 4.5.2019

    https://www.gipfeltreffen.at/forum/g...pen-01-05-2019

    anzuhängen, da ich bei meiner ersten Erkundung des Tals denselben Steig benutzt habe. Aber es gibt doch Einiges an neuer Information, das nicht zu Manfreds Titel passt. Erwähnen möchte ich auch einen Bericht von Helmut, der den Talschluss erkundet hat.

    http://hs-bergtouren.blogspot.com/20...tzbachtal.html

    Ich war zuletzt 2016 auf dem von Manfred beschriebenen Steig unterwegs, glücklicherweise noch ohne Windwurf. Hier noch einmal die Geröllrinne, an der Manfred bergauf ausgewichen ist:

    b1 0538.geaendert.jpg

    Immerhin sieht man neben vielen unbrauchbaren Drahtseilen auf der gegenüberliegenden Seite intakte Drahtseile weiterführen (in der notwendigen Verkleinerung leider schwer erkennbar):

    b2 0541.geaendert.jpg

    Bei genauer Betrachtung führt ein Band hinunter zur Rinne (hier im Rückblick)

    b3 0170.geaendert.jpg

    und das Geröll in der Rinne ist bei Weitem nicht so steil, wie es auf dem ersten Foto scheint. Die Schwierigkeit besteht also darin, den fehlenden Meter vom Ende des Bandes ins Geröll zu schaffen. Hat man das geschafft, steigt man problemlos das Geröll empor und quert es, bis man die abgebildeten Drahtseile in der Hand hat, die einen wieder auf festen Boden leiten.

    Weiter geht es eben dahin, erst durch einen offensichtlich aufgeforsteten Wald, dann durch eine Wiese mit hohem Gras. Immerhin sind auf einigen hoch abgesägten Baumstümpfen Steine aufgelegt. Danach erreicht man die Hofbaueralm- Jagdhütte. Schlecht erkennbar der riesige Ameisenhaufen rechts unter dem Dach:

    b4 0173.geaendert.jpg

    Mit großer Wiese vor der Tür- wie üblich schön gelegen:

    b5 0174.geaendert.jpg

    Auf einer kleinen Brücke geht es dann über eine wasserführende Rinne weiter. Danach verliert sich der Steig, man muss undurchdringliches Gestrüpp umgehen und die Fortsetzung suchen. In umgekehrter Richtung ist es leichter, weil man schon die Hütte sieht. Der Steigt endet in der zweiten Straßenkehre.

    Eine empfehlenswerte Literatur zum Ötzachtal ist auch dieses

    https://wissensdatenbank.kalkalpen.a....ashx?key=8040

    Auf Seite 148 schreibt Weichenberger:
    Im Bezirk Kirchdorf gab es im Ötzbachtal (ein Tal im Gemeindegebiet von Hinterstoder, nördlich
    vom Kleinen Priel) bei der Hofbaueralm im Gebiet der Forstverwaltung Schaumburg-Lippe einen ca. 3.000 m2 großen uralten Eibenbestand. Eine Nutzung war wegen der schwierigen Bringungsverhältnisse im hinteren Ötzbachtal nur schwer möglich. Um 1970 verkaufte die Forstverwaltung dieses Gebirgsrevier an drei Flachlandbauern, die im Zusammenhang mit dem Autobahnbau über entsprechendes Geld verfügten. Diese drei Bauern erschlossen mit einer halsbrecherischen Forststraße vorerst die Hofbaueralm. Dann ließen sie die Straße bis auf den Lärchstock am Fuß des Kleinen Priel (Nordwestseite) in den Berg sprengen. Diese Forststraße ist ein Schulbeispiel für eine äußerst aggressive, dem Naturschutz Hohn sprechende Erschließungsmaßnahme.
    Somit war der Eibenbestand durch die Forststraße erschlossen. Obwohl die Eibe unter Naturschutz steht, schlägerte man in einer Nacht- und Nebelaktion einen der letzten uralten Eibenwälder unseres Landes.


    Von der dritten Forststraßenkehre führt ein ebener Pfad, vermutlich ein Wildwechsel, in den Talschluss. Da ich im Netz eine Notiz über den Fund eines bestimmten Vogels im darüber liegenden Tümpfelkar gefunden hatte, habe ich mich auf die Suche nach einem Aufstieg gemacht. Ich bin den in Bildmitte unten liegenden Rücken emporgestiegen:

    b6 0176.geaendert.jpg

    im Zoom der oberste Teil- man sieht schon die weiterführende Rampe:

    b7 0177.geaendert.jpg

    Zunächst traf ich auf einen großen Laubbaum mit Lecksteinen, dann auf Steigspuren, in den Latschen auf eindeutige Schnittspuren. Hier ein Rückblick von oben:

    b8 0165.geaendert.jpg

    So sah es oben aus:

    b9 0167.geaendert.jpg

    Ich bin auf der schwachen Steigspur (im Bild rechts unten) etwas heikel zum Fels vorgerückt, und sah ein herunterhängendes Drahtseil:

    b10 0170.geaendert.jpg

    b11 0171.geaendert.jpg

    Die Rampe war weiter oben mit alten, teilweise verbogenen Eisenbügeln versichert. Der Anstieg war mir aber ohne Seilsicherung zu heiß.

    Eine wichtige Information für alle Besucher des Ötzbachtals habe ich noch: Wenn man auf der Heindlboden- Forststraße taleinwärts geht, gibt es auf der Gegenseite etwas unterhalb der großen Staumauer eine erodierte Stelle, wo offensichtlich viel Wasser herunterläuft. Noch 2018 stand rechts daneben ein großes Verbotsschild ( „Privatgrund“, „Betreten verboten“ oder ähnlich). Da habe ich doch gleich mal nachgeschaut- ein Schild steht ja meist nur dort, wo auch ein Weg ist. Und tatsächlich: Wenige Meter hoch, dann zweigt nach rechts ein Steig ab, der nach einer Kehre auf ein bewaldetes Plateau links oberhalb der Staumauer führte. Von dort war es leicht, auf die riesige Schotterfäche hinunterzusteigen:

    b12 0511.geaendert.jpg

    Hier war dann Schluss:

    b13 0502.geaendert.jpg

    Die alte ÖK hat mir auch verraten, dass vom Plateau ein Steig hinauf zur Forststraße führt. Und tatsächlich: Im hintersten linken Eck des Plateaus stand ein Baumstumpf mit Steinen darauf, wo dann der gesuchte Steig begann. Er zog erst nach links, dann nach rechts und war gut begehbar, auch wenn das hohe Gras lästig war. Der Steig endete im Geröll etwas unterhalb der Straße bei der markanten Kurve, wo die Straße das Tal verlässt. Der Anstieg zur Straße war problemlos.

    Der Wegsucher

  • #2
    Zitat von Wegsucher Beitrag anzeigen

    Auf Seite 148 schreibt Weichenberger:
    Im Bezirk Kirchdorf gab es im Ötzbachtal (ein Tal im Gemeindegebiet von Hinterstoder, nördlich
    vom Kleinen Priel) bei der Hofbaueralm im Gebiet der Forstverwaltung Schaumburg-Lippe einen ca. 3.000 m2 großen uralten Eibenbestand. Eine Nutzung war wegen der schwierigen Bringungsverhältnisse im hinteren Ötzbachtal nur schwer möglich. Um 1970 verkaufte die Forstverwaltung dieses Gebirgsrevier an drei Flachlandbauern, die im Zusammenhang mit dem Autobahnbau über entsprechendes Geld verfügten. Diese drei Bauern erschlossen mit einer halsbrecherischen Forststraße vorerst die Hofbaueralm. Dann ließen sie die Straße bis auf den Lärchstock am Fuß des Kleinen Priel (Nordwestseite) in den Berg sprengen. Diese Forststraße ist ein Schulbeispiel für eine äußerst aggressive, dem Naturschutz Hohn sprechende Erschließungsmaßnahme.
    Somit war der Eibenbestand durch die Forststraße erschlossen. Obwohl die Eibe unter Naturschutz steht, schlägerte man in einer Nacht- und Nebelaktion einen der letzten uralten Eibenwälder unseres Landes.


    Also das... puh!

    Dort wird einem bestimmt ganz herzlich begegnet

    Wegsucher prima Erkundungsausflug . Ohne jemals dort gewesen zu sein fiel es mir zuletzt schwer deiner Beschreibung auf der Karte/Orthofoto zu folgen wo du von Staumauer, Plateau und Schotterfläche sprichst. Kannst du da noch was dazu posten?

    Mich persönlich würde es SEHR interessieren was da noch nach dem Drahtseil kommen würde

    Danke für dein Bericht!

    Kommentar


    • #3
      Zitat von Tempo Beitrag anzeigen

      Also das... puh!

      Dort wird einem bestimmt ganz herzlich begegnet

      Wegsucher prima Erkundungsausflug . Ohne jemals dort gewesen zu sein fiel es mir zuletzt schwer deiner Beschreibung auf der Karte/Orthofoto zu folgen wo du von Staumauer, Plateau und Schotterfläche sprichst. Kannst du da noch was dazu posten?

      Mich persönlich würde es SEHR interessieren was da noch nach dem Drahtseil kommen würde

      Danke für dein Bericht!
      Die Staumauer befindet sich ca. 1,4 kilometer bachaufwärts von der Weissenbachmündung (in die Steyr). Dort mündet der Ötzbach in den Weissenbach, das letzte Stück ist recht flach und im Orthophoto deutlich zu sehen.

      Je nach Wasser- und Schotterstand kann der Ötzbach mit oder ohne Canyoningausrüstung im Auf- und Abstieg begangen werden.

      Die betonierten Stufen befinden sich neben der Forstraße auf 735 m Seehöhe, dort wo die Straße den Bach quert. Dort steigt man rauf, bis auf ca. 850 m Seehöhe, dort beginnt ein mehr oder weniger durchgehendes Stahlseil, das im Bachbett und durch ausgeschnittene Latschengassen bis in das Kar nördlich des Schwarzkogels führt (Informationsstand vom Jahr 2019).

      Alpinistisch Versierte können auf der deutlich erkennbaren Rampe, die von rechts unten nach links oben zieht, durch die Nordwand des Schwarzkogels bis zum Grat Schwarzkogel- Kl. Priel aufsteigen.

      Mit Jägern u.ä. hatte ich dort nie Probleme, bin allerdings auch noch nie einem begegnet dort. Es sind aber im gesamten Gebiet keine Wildruhezonen eingemeldet worden, somit alles auch im Winter frei betretbar.

      LG Helwin

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      • #4
        Hallo!

        Danke an helwin für die Ergänzung.

        Nun liegt es aber an mir verwirrt zu sein. Bitte vergleiche deine Aussage

        Die betonierten Stufen befinden sich neben der Forstraße auf 735 m Seehöhe, dort wo die Straße den Bach quert. Dort steigt man rauf, bis auf ca. 850 m Seehöhe, dort beginnt ein mehr oder weniger durchgehendes Stahlseil, das im Bachbett und durch ausgeschnittene Latschengassen bis in das Kar nördlich des Schwarzkogels führt (Informationsstand vom Jahr 2019).


        mit der Beschreibung Helmuts (Link in meiner ersten Mail). Bei dir klingt es so, dass man bei den Stufen auf 850m steigen soll. Oder doch wie Helmut (und ich auf anderem Weg) in den letzten Talkessel vordringen und dort mittig ansteigen? Der Beginn des Drahtseils, das ich fotografiert habe, dürfte ungefähr bei 860m liegen.

        Der Wegsucher

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        • #5
          Zitat von Wegsucher Beitrag anzeigen
          Hallo!

          Danke an helwin für die Ergänzung.

          Nun liegt es aber an mir verwirrt zu sein. Bitte vergleiche deine Aussage

          Die betonierten Stufen befinden sich neben der Forstraße auf 735 m Seehöhe, dort wo die Straße den Bach quert. Dort steigt man rauf, bis auf ca. 850 m Seehöhe, dort beginnt ein mehr oder weniger durchgehendes Stahlseil, das im Bachbett und durch ausgeschnittene Latschengassen bis in das Kar nördlich des Schwarzkogels führt (Informationsstand vom Jahr 2019).


          mit der Beschreibung Helmuts (Link in meiner ersten Mail). Bei dir klingt es so, dass man bei den Stufen auf 850m steigen soll. Oder doch wie Helmut (und ich auf anderem Weg) in den letzten Talkessel vordringen und dort mittig ansteigen? Der Beginn des Drahtseils, das ich fotografiert habe, dürfte ungefähr bei 860m liegen.

          Der Wegsucher
          Von den Stufen, die ich meine, findest du in Manfreds Beitrag ein Bild. Der Pfeil ist die Fließrichtung des Wassers. Wir sind über die Stufen rauf, und dann im Bachbett bzw. daneben auf 850 Meter. Ab dann gehts steil bergauf. Wir haben dann nach einigem Herumsuchen ein Stahlseil gefunden, das sich dann als Beginn eines Klettersteiges entpuppt hat. Offensichtlich vom Jagdpächter errichtet und dann sicher einige Jahre nicht mehr begangen, weil wir die Seile teilweise aus dem Erdreich gezogen haben. Technisch war damals alles intakt.
          Unbenannt.jpg Unbenannt.jpg

          LG Helwin

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          • #6
            Hab gerade gesehen, in Helmuts Beschreibung ist die Betonstiege eh auch drin.

            Bilder und track auf Anfrage erhältlich

            LG Helwin
            Zuletzt geändert von helwin; 30.10.2024, 12:18.

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            • #7
              Hallo!

              Die Stufen waren mir schon klar. Offensichtlich seid ihr auch in den Talschluss gelangt und dort angestiegen. Ein Bild, auf dem man sieht, wo im Talschluss ihr das Drahtseil gefunden habt, wäre nett. Falls es mich mal wieder dorthin zieht ...

              Der Wegsucher

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              • #8
                Zitat von Wegsucher Beitrag anzeigen
                Hallo!

                Die Stufen waren mir schon klar. Offensichtlich seid ihr auch in den Talschluss gelangt und dort angestiegen. Ein Bild, auf dem man sieht, wo im Talschluss ihr das Drahtseil gefunden habt, wäre nett. Falls es mich mal wieder dorthin zieht ...

                Der Wegsucher
                Leider kein Bild von DER Stelle, aber das wird schon das Seil gewesen sein, das du auch gefunden hast. Seehöhe passt ja auch. Links von den Wasserfällen.

                LG Helwin

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                • #9
                  Hallo!

                  „links von den Wasserfällen“- damit ist die Sache für mich klar: Ihr seid wahrscheinlich links im Talschluss angestiegen, ich aber in der Mitte. Vermutlich waren dem Jäger die alten Eisenbügel auch zu heiß.

                  Ich reiche noch einige Bilder nach. Hier der Talschluss, fotografiert vermutlich von der Jagdhütte aus. Man erkennt eine Rampe zum Gipfelkamm:

                  b1 talschluss.geaendert.jpg

                  Bei Annäherung in den Talschluss ab der dritten Kehre sieht man zunächst diese Wasserfälle:

                  b2 wasserfall 1.geaendert.jpg

                  Beim Näherkommen:

                  b3 wasserfall 2.geaendert.jpg

                  Und noch einmal die Totale:

                  b4 totale.geaendert.jpg

                  Rechts gibt es einen Wasserfall, links eine Serie davon. Ich bin mittig hoch, ihr aber „links von den Wasserfällen“. Von diesem Gebiet kann ich Fotos beisteuern, die ich bei einer Erkundung am rechten Hang gemacht habe - falls ich mittig nicht fündig geworden wäre, wäre das mein nächster Versuch gewesen:

                  b5 links 1.geaendert.jpg

                  Und der Ausstieg oben

                  b6 links 2.geaendert.jpg

                  Der Wegsucher

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                  • #10
                    b6 links 2.geaendert.jpg
                    ungefähre Route, die Felspassagen sind versichert, die Latschen ausgeschnitten.

                    LG Helwin

                    Kommentar


                    • #11
                      Oben im Tümpflkar siehts dann so aus, deutlich erkennbar die Rampe.

                      Tümpflkar.jpg

                      LG Helwin

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                      • #12
                        Danke für deine Wegskizze, Problem gelöst!

                        Da im Rabeder nichts zum Rampenanstieg steht: Wie schwer würdest du das einschätzen?

                        lg Der Wegsucher

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                        • #13
                          Zitat von Wegsucher Beitrag anzeigen
                          Danke für deine Wegskizze, Problem gelöst!

                          Da im Rabeder nichts zum Rampenanstieg steht: Wie schwer würdest du das einschätzen?

                          lg Der Wegsucher
                          Klassicher alpiner Zweier. Unten steile Kraxelei.

                          LG Helwin

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                          • #14
                            NA BOOM!

                            Das Forum enttäuscht nicht

                            Die Rampe aus dem Tümpfelkar sieht aber auch ganz schön ordentlich aus. Da darf man auf gar keinen Fall seine Eier daheim vergessen

                            DANKE helwin Wegsucher
                            Zuletzt geändert von Tempo; 31.10.2024, 00:05.

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                            • #15
                              Sind ein paar Mal schon durch die Ötzbach Schlucht geklettert. Ist eine teilweise sehr enge Schlucht, die bis auf 1 1/2 m zusammengeht. Tiefe Tümpel die durchschwommen werden müssen, glatte Felsen u. viel Holz. Sieht nach jedem Hochwasser wieder anders aus. Seit dem letzten großen Hochwasser vor 2 Jahren, bei der die Straße ins Weissenbachtal beschädigt wurde, war ich nur mehr bis zur Staumauer dort.

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