Zur Route über die „Drei Türme“ am Warscheneck gibt’s so gut wie keine Literatur und auch hier im Forum war es längere Zeit nicht möglich, Detailinformationen zu erhalten. Zuletzt haben einige „Wissende“ jedoch den Explorationsfortschritt ganz wesentlich unterstützt. Nach erfolgreicher Begehung in beide Richtungen kann ich nun eine kurze Beschreibung veröffentlichen. Vielleicht regt diese Zusammenfassung ja den einen oder anderen dazu an, diesen landschaftlich spektakulären Teil des Warschenecks mit all seiner unberührten und wilden Schönheit selbst aufzusuchen.
Denn ich bin mir sicher, dass jeder, der diese Unberührtheit einmal erlebt hat, ganz selbstverständlich auch mit dabei sein wird, wenn es wieder einmal nötig werden sollte, gegen ein wahnwitziges Zerstörungsprojekt in genau dieser Region nachdrücklich aufzutreten.
Die einfachste Route über die „Drei Türme“ verläuft im Wesentlichen entlang der Kammlinie und ist in beiden Richtungen für geübte Wanderer gut zu begehen.
Von unten kommend nimmt man an der Abzweigung der Forstwege Richtung Windhagerkar und Grasseggeralm jenen Weg, der zur Grasseggeralm führt und folgt ihm bis hinter die nächste Kurve. Dort zweigt man auf eine Forstaufschließungspur ab, die sich rechts gut sichtbar in den großen Schlag auf den Rücken hinaufzieht. Dem Rücken entlang geht es dann nach Süden bergwärts, bis man am Beginn des Waldes die Reste eines großen Windwurfes durchqueren muss, was ein wenig Navigieren erfordert. Der einfachste Durchstieg ist jedoch gut sichtbar mit Steinmännchen markiert. Schon bald erreicht man anschließend eine Zone mit lichtem Lärchenwald, der eine fast märchenhafte Stimmung verbreitet. Meist direkt am Kamm entlang zieht eine gut sichtbare Spur bergwärts, bis die Latschen dichter werden. Von dort an eher links (ostseitig) unter dem Kamm zwischen den teilweise ausgeschnittenen Latschen auf weiterhin meist deutlicher Spur. Nach einem Überstieg auf die rechte (westliche) Seite zieht die Spur unter Felsenbändern entlang wieder in lichtem Wald bergwärts. Oberhalb des Waldes und ab hier felsig, immer am Wandfuß bergauf nähert man sich bereits dem „Kleinen Turm“, der schließlich durch ein kleines Manöver nach links über eine Latschenbarriere und dann entlang einer Rinne leicht erklettert werden kann. Ein direkter Weiterweg vom „Kleinen Turm“ über den „Mittleren“ zum „Großen Turm“ ist nur für Kletterer möglich.
Folgt man den Steinmännchen am westlichen Fuß des „Kleinen Turms“ leicht bergab, so gelangt man über einen Felsvorsprung und nach einer kurzen Latschenquerung zu einer Rinne, die sich steil hinauf zu einer Scharte unter dem „Großen Turm“ zieht. Von dort aus geht es direkt auf dem einfachen Westgrat hinauf bis auf die Spitze des „Großen Turmes“, die zum Rasten einlädt.
Die Route weiter aufs Plateau des Waschenecks verläuft fast durchwegs westlich knapp unterhalb des Felskammes auf schrägen Felsbändern, wobei einzelne Steinmännchen die Orientierung erleichtern. An einer Stelle wird man von vorspringenden Felsen sehr stark abgedrängt, sodass Schwindelfreiheit und Trittsicherhit hier unbedingt erforderlich sind. Ein Ausweichen in die Rinne tief unterhalb ist möglich, macht die Sache aber nicht unbedingt einfacher. Loses Geröll erfordert in jedem Fall besondere Vorsicht. Weiter oben nimmt die Steigung dann deutlich ab und der Rücken wird breit, bevor man schließlich am Arbesboden das Warscheneck-Plateau erreicht.
Anstelle des direkten Zustieges ist es auch möglich, von Osten aus auf den Kamm der „Drei Türme“ zu gelangen. Man folgt dazu einem schmalen Pfad, der sich vom Brunnen hinter der Grasseggeralm westwärts in den Wald schlängelt, bis er nach dem zweiten Hochsitz praktisch verschwunden ist. Rechts oben sieht man dann hinter den Bäume bereits die Felsenbänder des Ausläufers der „Drei Türme“ vor sich und am Fuß dieses Abhanges eine große, steile Wiese. Tierpfade leiten durch die Latschen bergauf zur Wiese, von wo aus über Schotter schräg nach oben in südlicher Richtung ein deutlich erkennbarer Pfad bergwärts zieht, der in den Latschen immer wieder alte Ausschnittspuren zeigt. Dieser Pfad führt über Rinnen und Aufschwünge immer kühner in die Felsbänder hinein, wobei der Ausblick auf die „Drei Türme“ grandios wird. Weit oben ist dann zunächst eine ca. 2 Meter hohe Felsbarriere zu überwinden, um dann schräg bergauf auf ein kleines Grasplateau zu kommen: Jetzt hat man direkt über sich einen senkrechten Felsaufschwung von ca. 6 Metern: Ein Riss mit guten Griffen leitet hinauf auf die nächste Stufe – dieser Aufschwung ist ohne Sicherung aber doch schon etwas gewagt. Oberhalb davon muss man bergwärts dann so lange durch Latschen navigieren, bis man die Route am Kamm erreicht hat.
Mein persönliche Empfehlung ist es, die „Drei Türme“ als Abstiegsroute zu wählen: Aufgrund der vorgeschobenen Lage liegt der untere Teil des Kammes sehr, sehr lange in der (Abend-)Sonne und diese verleiht ihm dann einen noch einmal ganz besonderen Zauber…
Wählt man als Aufstieg den Warscheneck-NO-Grat über das „Stoanane Mandl“ (vgl. http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=49991), so wird aus dieser Tour eine „Runde der Einsamkeit“, wie es am Warscheneck sonst nichts Vergleichbares gibt.
Und diese wunderbare Gegend gilt es auch zu bewahren, so schön wie sie ist!
LG,
M
P.S.:
Neben einigen Forumsteilnehmern, die wichtige Hinweise gaben, und der kongenialen Begleitung bei der Exploration gilt mein ganz besonderer Dank Herrn Herbert Kreuzhuber von der AV Sektion Windischgarsten für seine freundliche und hilfsbereite Beratung.
Herr Kreuzhuber kennt übrigens noch eine etwas leichtere Anstiegsvariante von Osten aus, als die eben dargestellte: Für den 19. Juli 2011 hat er diese Route als geführte Tour ausgeschrieben.
Denn ich bin mir sicher, dass jeder, der diese Unberührtheit einmal erlebt hat, ganz selbstverständlich auch mit dabei sein wird, wenn es wieder einmal nötig werden sollte, gegen ein wahnwitziges Zerstörungsprojekt in genau dieser Region nachdrücklich aufzutreten.
Die einfachste Route über die „Drei Türme“ verläuft im Wesentlichen entlang der Kammlinie und ist in beiden Richtungen für geübte Wanderer gut zu begehen.
Von unten kommend nimmt man an der Abzweigung der Forstwege Richtung Windhagerkar und Grasseggeralm jenen Weg, der zur Grasseggeralm führt und folgt ihm bis hinter die nächste Kurve. Dort zweigt man auf eine Forstaufschließungspur ab, die sich rechts gut sichtbar in den großen Schlag auf den Rücken hinaufzieht. Dem Rücken entlang geht es dann nach Süden bergwärts, bis man am Beginn des Waldes die Reste eines großen Windwurfes durchqueren muss, was ein wenig Navigieren erfordert. Der einfachste Durchstieg ist jedoch gut sichtbar mit Steinmännchen markiert. Schon bald erreicht man anschließend eine Zone mit lichtem Lärchenwald, der eine fast märchenhafte Stimmung verbreitet. Meist direkt am Kamm entlang zieht eine gut sichtbare Spur bergwärts, bis die Latschen dichter werden. Von dort an eher links (ostseitig) unter dem Kamm zwischen den teilweise ausgeschnittenen Latschen auf weiterhin meist deutlicher Spur. Nach einem Überstieg auf die rechte (westliche) Seite zieht die Spur unter Felsenbändern entlang wieder in lichtem Wald bergwärts. Oberhalb des Waldes und ab hier felsig, immer am Wandfuß bergauf nähert man sich bereits dem „Kleinen Turm“, der schließlich durch ein kleines Manöver nach links über eine Latschenbarriere und dann entlang einer Rinne leicht erklettert werden kann. Ein direkter Weiterweg vom „Kleinen Turm“ über den „Mittleren“ zum „Großen Turm“ ist nur für Kletterer möglich.
Folgt man den Steinmännchen am westlichen Fuß des „Kleinen Turms“ leicht bergab, so gelangt man über einen Felsvorsprung und nach einer kurzen Latschenquerung zu einer Rinne, die sich steil hinauf zu einer Scharte unter dem „Großen Turm“ zieht. Von dort aus geht es direkt auf dem einfachen Westgrat hinauf bis auf die Spitze des „Großen Turmes“, die zum Rasten einlädt.
Die Route weiter aufs Plateau des Waschenecks verläuft fast durchwegs westlich knapp unterhalb des Felskammes auf schrägen Felsbändern, wobei einzelne Steinmännchen die Orientierung erleichtern. An einer Stelle wird man von vorspringenden Felsen sehr stark abgedrängt, sodass Schwindelfreiheit und Trittsicherhit hier unbedingt erforderlich sind. Ein Ausweichen in die Rinne tief unterhalb ist möglich, macht die Sache aber nicht unbedingt einfacher. Loses Geröll erfordert in jedem Fall besondere Vorsicht. Weiter oben nimmt die Steigung dann deutlich ab und der Rücken wird breit, bevor man schließlich am Arbesboden das Warscheneck-Plateau erreicht.
Anstelle des direkten Zustieges ist es auch möglich, von Osten aus auf den Kamm der „Drei Türme“ zu gelangen. Man folgt dazu einem schmalen Pfad, der sich vom Brunnen hinter der Grasseggeralm westwärts in den Wald schlängelt, bis er nach dem zweiten Hochsitz praktisch verschwunden ist. Rechts oben sieht man dann hinter den Bäume bereits die Felsenbänder des Ausläufers der „Drei Türme“ vor sich und am Fuß dieses Abhanges eine große, steile Wiese. Tierpfade leiten durch die Latschen bergauf zur Wiese, von wo aus über Schotter schräg nach oben in südlicher Richtung ein deutlich erkennbarer Pfad bergwärts zieht, der in den Latschen immer wieder alte Ausschnittspuren zeigt. Dieser Pfad führt über Rinnen und Aufschwünge immer kühner in die Felsbänder hinein, wobei der Ausblick auf die „Drei Türme“ grandios wird. Weit oben ist dann zunächst eine ca. 2 Meter hohe Felsbarriere zu überwinden, um dann schräg bergauf auf ein kleines Grasplateau zu kommen: Jetzt hat man direkt über sich einen senkrechten Felsaufschwung von ca. 6 Metern: Ein Riss mit guten Griffen leitet hinauf auf die nächste Stufe – dieser Aufschwung ist ohne Sicherung aber doch schon etwas gewagt. Oberhalb davon muss man bergwärts dann so lange durch Latschen navigieren, bis man die Route am Kamm erreicht hat.
Mein persönliche Empfehlung ist es, die „Drei Türme“ als Abstiegsroute zu wählen: Aufgrund der vorgeschobenen Lage liegt der untere Teil des Kammes sehr, sehr lange in der (Abend-)Sonne und diese verleiht ihm dann einen noch einmal ganz besonderen Zauber…
Wählt man als Aufstieg den Warscheneck-NO-Grat über das „Stoanane Mandl“ (vgl. http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=49991), so wird aus dieser Tour eine „Runde der Einsamkeit“, wie es am Warscheneck sonst nichts Vergleichbares gibt.
Und diese wunderbare Gegend gilt es auch zu bewahren, so schön wie sie ist!
LG,
M
P.S.:
Neben einigen Forumsteilnehmern, die wichtige Hinweise gaben, und der kongenialen Begleitung bei der Exploration gilt mein ganz besonderer Dank Herrn Herbert Kreuzhuber von der AV Sektion Windischgarsten für seine freundliche und hilfsbereite Beratung.
Herr Kreuzhuber kennt übrigens noch eine etwas leichtere Anstiegsvariante von Osten aus, als die eben dargestellte: Für den 19. Juli 2011 hat er diese Route als geführte Tour ausgeschrieben.
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