Lange schon hab ich keinen Bericht mehr verfasst, obwohl ich im vergangenen Jahr doch etliche Touren gemacht hab. Die waren zumeist recht umfangreich, haben hoch hinaus geführt und waren atemberauben schön - all zu viel Neues für die Forumsuser hätten Berichte darüber aber nicht geboten.
Hier ein kurzer Bericht über ein kleines Schmankerl, das mich wieder daran erinnert hat, dass es keiner unzähligen Höhenmeter bedarf um auf sanfte Weise zu beeindrucken. Die bescheidene Unternehmung der letzten beiden Tage hat mir alles geboten um mal wieder richtig entspannen zu können - viel Wald, unbekanntes Terrain, ein Hauch Abenteuer und jede Menge Einsamkeit - und der Bericht dazu liefert vielleicht dem ein oder anderen Sengsengebirgsliebhaber einen brauchbaren Tipp.
Nach einem Familientrip am Wochenende, der mich in den mir bisher unbekannten nordöstlichen Teil des Sengsengebirges geführt hat, hab ich mich Montag mittag gleich nochmal in diese Gegend aufgemacht. Als kleine Aufwärmrunde für den Nachmittag gabs vom Jagahäusl ausgehend eine Runde über Schaumbergalm - Trämpl - Ebenforstalm, ganz nett, abgesehen von den Papiertaschentüchern die mir auf diesem Spaziergang auf den an sich wunderschönene Wegen alle zehn Meter entgegengeflattert kamen.
Die Nacht verbring ich gemütlich im Bus und werde Ohrenzeuge der Hirschbrunft - rings um mich, so scheint es haben sich unzählige Geweihträger versammelt und rearn was das Zeug hält - grandios. Als ich um 4 Uhr aufsteh und aufbreche, treffe ich keine zehn Meter vom Parkplatz entfernt auf den ersten Vertreter der brunftigen Gesellen. Er lässt sich nicht stören, und ich vermute, dass es sich um denselben Achtender handelt, den ich bereits zwei Tage zuvor in der Dämmerung bei der Annakapelle angetroffen habe. Auch damals blieb er seelenruhig stehen und betrachtete uns aus wenigen Metern Entfernung, ohne auch nur die kleinste Fluchttendenz zu zeigen. Weiß jemand ob dieser Bursche dort zum Ensemble gehört?
Ich ging schließlich in der Dunkelheit die Straße Richtung Blumaueralm und durfte Zeuge eines großartigen akustischen Naturschauspiels werden. Von beiden Seiten des Tals wurde ich von den Brunftschreien begleitet, einige Male leuchteten die Augen der Hirsche und ihrer Kühe zu beiden Seiten des Weges, und dann und wann zeigte sich eine Silhouette der beeindruckenden Tiere neben dem Weg. Ich verhielt mich möglichst leise, und das Wild sah vermutlich lediglich das Licht meiner Lampe, vor dem zu fliehen sie keinen Grund sahen.
Als es langsam hell wurde und ich bei der Umkehrhütte angelangt war, entschloß ich mich, da auf rund 1500m eine geschlossene Wolkendecke auszumachen war, nicht direkt zur Feichtau aufzusteigen, sondern vorerst der aufgelassenen Forststrasse zu folgen, die oberhalb der Blumaueralm nach Osten zieht, und Richtung Zaglbauernalm zu gehen.
Von dieser bereits wieder recht schön verwachsenen Fortstrasse aus, die einigermassen Deckung bot, gelang es mir dann auch einige Hirschrudel zu beobachten. Mit zunehmender Helligkeit wurden sie aber auch schon wieder merklich scheuer, ich passierte rasch und möglichst ungesehen und -gehört, kam bald ans Ende der Strasse, und folgte dann den Wildspuren bis zur Zaglbauernalm. Meiner leider etwas ungenauen Karte zufolge, sollte es möglicherweise gelingen, von dort aus durch das Gamskar dirket zum Gipfel des Rotgsol aufzusteigen. Ich hielt mich anfangs mittig des Kars und stieg durch den Wald empor. Eine wunderschönes und unberührt wirkendes Waldgebiet, das sich auf einer Blockhalde emporzieht, erstreckt sich vom Ende der Alm bis zum obersten Ende des Kars.
IMG_0307.jpg
Mühsam und steil, aber problemlos turnt man auf den Blöcken nach oben. Im oberen Teil hält man sich besser rechts unterhlb der Wände des Rotgsol, die linke Seite des Kars ist eher zerklüftet, bis oben die Wände nur mehr einen kleine Durchschlupf lassen, der ein Verirren eigentlich unmöglich macht.
IMG_0317.jpg
Man gelangt schließlich auf einen weiten Wiesenhang, von dem aus sich dieser Ausblick bietet...
IMG_0325.jpg
...und steigt dort rauf um auf das Plateau des Rotgsol zu gelangen
IMG_0323.jpg
Teilweise schon recht herbstliche Farben...
IMG_0341.jpg
...und schließlich der Gipfel mit dem Polzkreuz...
IMG_0348.jpg
Der weitere Weg ist ja bereits bestens dokumentiert, weiter zur Polzhütte, dort wird schon gepackt für den Abtrieb am Ende der Woche, Kaffee und Krapfen gibts noch, und dann Abstieg auf dem Normalweg durch den Bodinggraben.
Alles in allem eine fantastischer Tag - brunftige Viecher, Wildnis, Herbstgräser, und bis auf die Leute der Polzhütte keine einzige Menschenseele
Hier ein kurzer Bericht über ein kleines Schmankerl, das mich wieder daran erinnert hat, dass es keiner unzähligen Höhenmeter bedarf um auf sanfte Weise zu beeindrucken. Die bescheidene Unternehmung der letzten beiden Tage hat mir alles geboten um mal wieder richtig entspannen zu können - viel Wald, unbekanntes Terrain, ein Hauch Abenteuer und jede Menge Einsamkeit - und der Bericht dazu liefert vielleicht dem ein oder anderen Sengsengebirgsliebhaber einen brauchbaren Tipp.
Nach einem Familientrip am Wochenende, der mich in den mir bisher unbekannten nordöstlichen Teil des Sengsengebirges geführt hat, hab ich mich Montag mittag gleich nochmal in diese Gegend aufgemacht. Als kleine Aufwärmrunde für den Nachmittag gabs vom Jagahäusl ausgehend eine Runde über Schaumbergalm - Trämpl - Ebenforstalm, ganz nett, abgesehen von den Papiertaschentüchern die mir auf diesem Spaziergang auf den an sich wunderschönene Wegen alle zehn Meter entgegengeflattert kamen.
Die Nacht verbring ich gemütlich im Bus und werde Ohrenzeuge der Hirschbrunft - rings um mich, so scheint es haben sich unzählige Geweihträger versammelt und rearn was das Zeug hält - grandios. Als ich um 4 Uhr aufsteh und aufbreche, treffe ich keine zehn Meter vom Parkplatz entfernt auf den ersten Vertreter der brunftigen Gesellen. Er lässt sich nicht stören, und ich vermute, dass es sich um denselben Achtender handelt, den ich bereits zwei Tage zuvor in der Dämmerung bei der Annakapelle angetroffen habe. Auch damals blieb er seelenruhig stehen und betrachtete uns aus wenigen Metern Entfernung, ohne auch nur die kleinste Fluchttendenz zu zeigen. Weiß jemand ob dieser Bursche dort zum Ensemble gehört?
Ich ging schließlich in der Dunkelheit die Straße Richtung Blumaueralm und durfte Zeuge eines großartigen akustischen Naturschauspiels werden. Von beiden Seiten des Tals wurde ich von den Brunftschreien begleitet, einige Male leuchteten die Augen der Hirsche und ihrer Kühe zu beiden Seiten des Weges, und dann und wann zeigte sich eine Silhouette der beeindruckenden Tiere neben dem Weg. Ich verhielt mich möglichst leise, und das Wild sah vermutlich lediglich das Licht meiner Lampe, vor dem zu fliehen sie keinen Grund sahen.
Als es langsam hell wurde und ich bei der Umkehrhütte angelangt war, entschloß ich mich, da auf rund 1500m eine geschlossene Wolkendecke auszumachen war, nicht direkt zur Feichtau aufzusteigen, sondern vorerst der aufgelassenen Forststrasse zu folgen, die oberhalb der Blumaueralm nach Osten zieht, und Richtung Zaglbauernalm zu gehen.
Von dieser bereits wieder recht schön verwachsenen Fortstrasse aus, die einigermassen Deckung bot, gelang es mir dann auch einige Hirschrudel zu beobachten. Mit zunehmender Helligkeit wurden sie aber auch schon wieder merklich scheuer, ich passierte rasch und möglichst ungesehen und -gehört, kam bald ans Ende der Strasse, und folgte dann den Wildspuren bis zur Zaglbauernalm. Meiner leider etwas ungenauen Karte zufolge, sollte es möglicherweise gelingen, von dort aus durch das Gamskar dirket zum Gipfel des Rotgsol aufzusteigen. Ich hielt mich anfangs mittig des Kars und stieg durch den Wald empor. Eine wunderschönes und unberührt wirkendes Waldgebiet, das sich auf einer Blockhalde emporzieht, erstreckt sich vom Ende der Alm bis zum obersten Ende des Kars.
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Mühsam und steil, aber problemlos turnt man auf den Blöcken nach oben. Im oberen Teil hält man sich besser rechts unterhlb der Wände des Rotgsol, die linke Seite des Kars ist eher zerklüftet, bis oben die Wände nur mehr einen kleine Durchschlupf lassen, der ein Verirren eigentlich unmöglich macht.
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Man gelangt schließlich auf einen weiten Wiesenhang, von dem aus sich dieser Ausblick bietet...
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...und steigt dort rauf um auf das Plateau des Rotgsol zu gelangen
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Teilweise schon recht herbstliche Farben...
IMG_0341.jpg
...und schließlich der Gipfel mit dem Polzkreuz...
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Der weitere Weg ist ja bereits bestens dokumentiert, weiter zur Polzhütte, dort wird schon gepackt für den Abtrieb am Ende der Woche, Kaffee und Krapfen gibts noch, und dann Abstieg auf dem Normalweg durch den Bodinggraben.
Alles in allem eine fantastischer Tag - brunftige Viecher, Wildnis, Herbstgräser, und bis auf die Leute der Polzhütte keine einzige Menschenseele
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