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21.11.2016 Spering (1603 m) bei Klaus a. d. Pyhrnbahn

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  • 21.11.2016 Spering (1603 m) bei Klaus a. d. Pyhrnbahn

    Die (Föhn-) Sturmwarnung am Montag (nachgeholtes freies Wochenende) kann mich nicht von einer Bergtour abhalten, das Wetter gehört genützt. Von meinem Ausgangsort Frauenstein im oberösterreichischen Bezirk Kirchberg, Gemeinde Molln begebe ich mich ich am zeitigen Montag zur Staumauer vom Klauser See. Schon vor dem See bietet sich das Panorama über Kremsmauer und Totes Gebirge:

    01panorama.JPG

    Dabei ist der Wind noch sehr zahm, der Boden stellenweise verreift. Über der Staumauer aber deutet ein munteres Laubtreiben windige Verhältnisse an, und ca. 15 Grad wärmere, nach Sonne duftende Luft schlägt mir plötzlich entgegen. Am Stausee entlang und unter der hier kurz mal aus der Tunnelkette auftauchenden Pyhrnautobahn zum Einstieg von einem schmalen Pfad, der die Nordwestflanke des Sengsengebirges hinaufführt.
    Blick auf das Schloss Klaus samt Kapelle:

    02schlossklaus.JPG

    Einige 100 m später überlege ich mir kurz, ob ich nicht doch lieber umkehre: Das Rauschen des Windes schwillt an zu einem lauten Heulen und ca. 100 m rechts von mir stürzt eine stattliche, wenn auch komplett hinige Fichte mit einem lauten Krachen zu Boden. Kurz darauf lassen die Sturmböen aber wieder nach und ich steige weiter rasch, wenn auch mit einem etwas mulmigen Gefühl die bewaldete Bergflanke hinauf. Ausblicke sind zunächst rar, auf einem kleinen Vorsprung zeigt sich schließlich die Riesenstiege vom Kalkwerg Steyrling und das Tote Gebirge durch die Bäume:

    03steinbruch.JPG

    Dann ein erster Blick nach Norden ins Alpenvorland, wo Nebelstreifen die Ruhe vor, bzw. unter dem Sturm andeuten:

    04nebelstreifen.JPG

    Der Pfad quert eine Forststraße, an deren Rand blüht noch ein sturmzerzauster Fransenenzian:

    05fransenenzian.JPG

    Hier geht's weiter, die Straße spare ich mir für den Abstieg auf.

    06wegweiser.JPG

    Die Haidenalm, früher ein ausgedehntes Weidegebiet, immerhin gibt es noch eine Lichtung mit weiterer Aussicht:

    07haidenalm.JPG

    Die Almhütte ist vor. ca 40 Jahren abgebrannt und die Bewirtschaftung wurde aufgegeben, nur noch ein paar morsche Balken sind übrig:

    08haidenalm.JPG

    Nach einer weiteren Fortstraßenquerung wird der Pfad sehr steil und gatschig, es gibt immer mehr Schneereste. Bilder von da habe ich wegen schlechtem Licht (steile Nordflanke) keine. Immerhin war es da vorübergehend ziemlich windstill. Das ändert sich am Gipfelgrat, der sich zunächst als Vorgipfel entpuppt. Am Grat -dem WNW-Ende des Sengsengebirgskamms- hangle ich ich mich ca. 500 m westwärts, die Latschen als willkommene Sturmsicherung immer fest im Griff.
    Schneereste und eine grimmig blickende Felsrippe kurz vor dem Ziel:

    09spering.JPG

    Lässt sich aber südlich (linksrum) leicht umgehen und das Gipfelkreuz ist erreicht:

    10spering.JPG

    Wegen des anhaltenden Sturms - nicht ganz so heftig wie anderswo an dem Tag, aber doch so 80-90 km/h schätze ich - fällt die Gipfelrast kurz aus, hier ein paar Ausblicke in verschiedene Richtungen.

    Nach Südosten, Windischgarsten mit Scheiblingstein und Pyhrgas:

    11windischgarsten.JPG

    Nordwesten, Staumauer Klaus, Kremsmauer und Kremstal mit Micheldorf und Kirchdorf:

    12kremstal.JPG

    Südwesten zum Toten Gebirge mit Kleinem und Großem Priel:

    13totesgebirge.JPG

    Föhnlinsen und Quellwolken, die schwarze Silhouette gehört zum Schillereck, dem Nachbargipfel im Sengsengebirge.

    14foehnhimmel.JPG

    Den Grat zurück und über die Forststraße steige ich ab, biege aber dann ostwärts und steige nicht zum Stausee, sondern über den Effertsbachgraben ab. Die Straße verliert zunächst kaum an Höhe, weist eher noch ein paar leichte Anstiege auf, bis sie zu diesem wohl dafür angelegten Felsendurchbruch im wellig geschichteten Wettersteinkalk führt:

    15felsentor.JPG

    Beim weiteren Abstieg wird es immer dämmriger, außerdem legt der Föhn jetzt wieder mit Sturmstärke los und ich höre nochmals ein Krachen wie zu Beginn der Tour, den fallenden Baum sehe ich aber dieses Mal nicht. Fortsetzung folgt, für genaue Chronisten aber muss ich sagen, die weiteren Bilder stammen dann z.T. nicht vom selben Tag sondern wurden am Dienstag bzw. Mittwochfrüh bei zumindest etwas besseren Lichtverhältnissen aufgenommen. Vorbeigekommen bin ich da aber überall auch beimm Abstieg durch das Effertsbachtal am dämmerigen, stürmischen Montagnachmittag. Bis gleich :-)

  • #2
    AW: 21.11.2016 Spering (1603 m) bei Klaus a. d. Pyhrnbahn

    Schließlich führt die Straße doch steiler abwärts durch den im Sturm rauschenden Fichten- und zunehmend Buchenwald, etwas offener und ebener wird es bei der Brauneben (eben!) auf 820 m:

    16brauneben.JPG

    Auf dieser Wiese gibt es noch eine schüchterne Blüte vom Wiesen-Bocksbart:

    17bocksbart.JPG

    Schon fast im Talboden auf ca. 700 m komme ich vorbei beim Jagdhaus Lacken, auch Lackenhütte genannt:

    18lackenhuette.JPG

    Der Effertsbach fließt durch eine felsige Schlucht:

    19effertsbach.JPG

    Dann wird es ebener und auf der anderen Bachseite öffnen sich Wiesenhänge:

    20bachwiese.JPG

    Die Straße tritt aus dem Wald heraus und die ersten Häuser von Frauenstein/Effertsbach kommen in Sicht:

    21wandstelle.JPG

    Das schmucke Fortsthaus Effertsbach:

    21forsthaus.JPG

    In Frauenstein selbst fällt die auf einem Hügel hochaufragende Wallfahrtskirche auf:

    22kirche.jpg

    Stilkollision:

    23bungalow.JPG

    Von der anderen Seite noch ungestörter Blick, neben der Kirche der Gasthof Kirchenwirt, bei dem ich bestens untergebracht war. (Das Pfarrhaus hingegen muss Abstand halten und steht am Fuße des Hügels)

    24kirche.JPG

    Hochaltar der Wallfahrtskirche:

    25hochaltar.JPG

    Die spätgotische Schutzmantelmadonna (16. Jh. von Gregor Erhart)

    26schutzmantelmadonna.JPG

    --

    LG, michel

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    • #3
      AW: 21.11.2016 Spering (1603 m) bei Klaus a. d. Pyhrnbahn

      Schöne Tour von einer mir bekannten Gegend.
      In der Wallfahrtskirche war ich jedoch noch nie.

      Danke für den Bericht.
      lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

      Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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      • #4
        AW: 21.11.2016 Spering (1603 m) bei Klaus a. d. Pyhrnbahn

        Schöne Tour, immer wieder gerne begangen.
        Lg. helmut55

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        • #5
          AW: 21.11.2016 Spering (1603 m) bei Klaus a. d. Pyhrnbahn

          Servus Michel,
          danke für die herrlichen Fotos!

          Der Sturm flößte auch mir Respekt ein, so stark war das Rauschen zeitweise. Sicher einer der Top-Föhnstürme in diesem Jahr.

          Spering und Schillereck stehen auch noch auf meiner Liste. Seltsamerweise von Salzburg sogar etwas längere Anfahrt als von Wien, obwohl viel näher.

          Gruß,Felix
          http://www.wetteran.de

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          • #6
            AW: 21.11.2016 Spering (1603 m) bei Klaus a. d. Pyhrnbahn

            Die Lackenhütte diente Marlene Haushofer als Vorbild für die Jagdhütte in ihrem Roman "Die Wand".

            Nur so nebenbei
            VIVA LA VIDA

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            • #7
              AW: 21.11.2016 Spering (1603 m) bei Klaus a. d. Pyhrnbahn

              Ist interessant, danke für die Ergänzung

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