Prolog
Kasberg
R 387 Von Schindlbach durch das Kühkar
Unbez., 3 ½ - 4 Std., bis in den Frühsommer hinein lawinengefährlich, Jagdgebiet!
Vom P beim Kinderland über die Dürre Grünau, bei einem Bildstock rechts (südl.) auf einer Forststraße, vorbei an einer Schottergrube, ins Tal der Dürren Grünau. Vom Straßenende leitet ein tw. schlecht ausgeprägter Jagdsteig steil ins Kühkar hinauf, wo man nahe der Woizeckhütte (Jh) auf R 390 trifft. Wie dort auf den Gipfel.
>„Oberösterreichische Voralpen“
Ein OEAV Führer durch die Berge südlich von Wels, Linz und Steyr
Wolfgang Heitzmann, Otto Harant
Herausgegeben von der Sektion Steyr des Österreichischen Alpenvereins
Verlag Ennsthaler, Steyr, 3. Aufl. 1996 (1985)<
Eine recht dürftige Führerbeschreibung, keine Steigeinzeichnung in den einschlägigen Kartenwerken, auch in den Luftbildern ist nicht viel auszumachen, außer, dass es ein recht spannendes Gelände sein dürfte und selbst das Internet weiß hier keinerlei Auskunft zugeben.
Also alles Zutaten, für einen nicht sehr vielversprechenden Ruachler, den man lieber gleich sein lässt, … oder, man probiert es trotzdem …
… und aller guten Dinge sind dann drei …
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Tourverlauf
Kompass-Karte Nr. 19 „Almtal - Totes Gebirge - Stodertal“, Lizenznr. 18-0408-ILVB“
Blau: Tour vom 15.06.2017
Rot: Erkundung im Ostteil des Talschlusses Dürre Grünau bzw. Kreuz = Endpunkt von Erkundung im Westteil - stattgefunden jeweils am 29.05.2016
„Ding Eins“: 29.05.2016
Hoffnungsfroh starte ich im Mai des vergangenen Jahres also von Schindlbach ins Tal der Dürren Grünau. Eine Explorationstour soll es werden, denn ich habe nur am Vormittag Zeit, und möchte wenigstens den Beginn des Jagdsteiges finden und den ersten Abschnitt etwas auschecken.
Bis zum Talschluss ist alles klar, denn die Forststraße gibt den einzigen Weg vor. Vorher gelangt man noch an ein Holztor, das die Straße sperrt, - damals war der Riegel lediglich mit einem Ast gesichert, und wenig später zu einer Jagdhütte, rechts der Straße.
Im letzten Winkel angelangt, war es dann bei mir eine Mischung aus Begeisterung über dieses, von wasserführenden Gräben, wild zerklüftete, bizarr-pittoreske Gelände und der Skepsis, dass das vielleicht eine knifflige bis unlösbarer Geschichte werden könnte …
Man sehnt sich einen Steinmann, eine Steigspur, oder sonst was herbei, das einem bedeutet „Hallo, - hier geht´s lang!“, - aber nichts dergleichen. Durch die Luftbildrecherche war ich anfangs etwas fehlgeleitet. Auf ca. 1400m hatte ich im Bereich unterhalb der Schwalbenmauer so etwas wie einen Steig wahrgenommen (vermutlich aber Wildwechsel), und war davon ausgegangen, über die Rücken, zwischen den Gräben, des östlichen Talschlusses dorthin zu gelangen. So ruachelte ich dort also herum, ohne wirklich fündig zu werden, bis zwei narrische Gämsen im Schweinsgalopp, vielleicht gut fünf Meter an mir vorbei, den Hang hinunter jagten und ich gerade noch hinter einem Baum in Deckung gehen konnte. Der Vormittag schmolz dahin, und auf Grund dieser Geschichte und mangels Erfolgserlebnisses wollte ich eigentlich schon den Hut d´rauf hauen …
Na gut, noch ein Versuch auf der anderen Seite, rechts (westlich) der Forststraße und hinunter zum Bach. Könnte vielleicht sogar ein Steig sein, arg verwachsen, erdig, glitschiges Totholz. Dann noch an geeigneter Stelle über den Bach, und jetzt …? Sieht auch nicht besser aus, - wie auf der anderen Seite!
Etwas lustlos ruachle ich ein Stück den Grashang hinauf, - hoppla, jetzt stehe ich doch plötzlich auf einem Steig. Ein, zwei Kehren, - dann wieder nichts, aber immerhin der Motivation hat´s gut getan – also weiter aufwärts und heran an den, linker Hand, befindlichen Graben. Wieder Steigfragmente, und dann wechsle ich mehrmals die Seiten des Grabens, schlussendlich durch Gestrüpp, irgendwie riecht´s hier nach Hirsch (viele Spuren), zu einem Grashang und der oberhalb befindlichen Baumgruppe. Ab dieser beginnend ein deutlicher Steig und so komme ich auf ca. 1000m und zur „Time of return“. Vormittag und Explorationstour gerettet, - ich komme wieder!
Fotos Tour 29.05.2016 (graue Umrandung):
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Am Holzweg: Ruacheln im Ostteil des Talschlusses Dürre Grünau
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Hier spielt die Musi - Westteil!
Zwischen den beiden Gräben (links) ist auf halber Bildhöhe die Baumgruppe auf ca. 1000m zu erkennen, die es zu erreichen gilt. Von hier dann nach links schräg aufwärts ...
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Weg des Wassers!
„Ding Zwei“: 20.07.2016
Wieder im Talschluss und rechts über den Bach erwartet mich z.T. hüfthohes Gras und anderes Gestrüpp. Als dann noch einige Zecken über mich „herfallen“, - der Entschluss: „Das brauch‘ ich heute nicht!“
Spontaner Wechsel der Location und Genussruacheln auf den Kasberg, - ohnehin auch eine bis dato unbekannte Geschichte: http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?82311
Über den Winter dann gelegentlich Gedanken an dieses Projekt, mit dem Plan, es 2017, Ende Mai/Anfang Juni, ein drittes Mal zu versuchen …
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