Mit dem Warscheneck hatte ich seit genau 15 Jahren eine Rechnung offen. Im Sommer 2002 verbrachte ich mit einer Gruppe mehrere Tage im Linzerhaus auf der Wurzeralm, und einige von uns wollten natürlich das Warscheneck besteigen. Leider erwischten wir eine Phase mit extrem wechselhaftem und wolkenreichem Wetter. Am relativ brauchbarsten Tag stiegen wir über den Sattel ber der Roten Wand zur Speikwiese an, wo kurz sogar die Sonne heraus kam. Noch bevor wir die Steilstufe beim Toten Mann erreichten, fiel aber dichter Nebel ein, und es begann zu nieseln. Wir warteten sicher eine Stunde, ob der Nebel noch einmal auflockern würde, aber nichts tat sich. Schließlich drehten wir um - rückblickend gesehen genau die richtige Entscheidung, da die Wolken nicht mehr aufgemacht hätten und am Nachmittag dann sogar Regen einsetzte.
Für 12. bis 14. Juli suchten Klaus und ich, einer mittlerweile lieben Tradition folgend, ein Ziel für drei Tage in den Bergen. Wieder war sehr wechselhaftes Wetter angekündigt; war da ausgerechnet das Warscheneck ein lohnender Gipfel?
Der Mittwoch wie der Freitag sollten im Lauf des Nachmittags gewittrig werden. Für den entscheidenden mittleren Tag war allerdings genau die gegenteilige Entwicklung prognostiziert: viele Restwolken zu Beginn, aber im Lauf des Tages immer freundlicher und vor allem stabil. Auch die Entfernung von Wien würde passen, da wir an nur drei Tagen nicht zu viel Zeit für die Hin- und Rückfahrt benötigen wollten.
Wir entschieden schließlich, den Versuch zu wagen, und reservierten uns zwei Lagerplätze in der gemütlichen Dümlerhütte im Nordosten des Warscheneckstocks, deutlich abseits der Wurzeralm.
Die Anreise am Mittwoch, den 12. Juli erfolgt bei hochsommerlichen Bedingungen, und als wir knapp vor Mittag Windischgarsten erreichen, deutet noch nichts auf baldige Gewitter hin. Entsprechend eindrucksvoll begrüßt uns der wuchtige Plateaustock des Warschenecks. Man ahnt bereits gut, wo unser Ausgangspunkt, der Gleinkersee, liegt: in der tiefen Einkerbung links im Bild, zwischen den Felswänden.
01-Windischgarsten-BlickWarscheneckstock.jpg
Knapp eine Stunde später umrunden wir mit beladenen Rucksäcken schon den wunderbar gelegenen Gleinkersee. Vor allem der Seespitz im Südosten bricht mit stattlichen Felswänden zum See hin ab, die sich in seinem klaren Wasser spiegeln.
05-Gleinkersee-SpiegelungSeespitz.jpg
Wir entscheiden uns für den kürzesten Aufstieg zur Dümlerhütte durch den Seegraben. In mehreren Geländestufen führt der Weg aufwärts, immer wieder durch die typisch verkarsteten Blöcke, teilweise auch steil. Da die Sonne nur wenig in den dicht bewaldeten Graben vordringt, ist er überraschend feucht, und bei einigen glitschigen Felsblöcken ist durchaus vorsichtiges Gehen angesagt.
07-Seegraben-Karstgestein.jpg
Nach oben hin weitet sich der Graben allmählich, bis wir die nicht bewirtschaftete Zickalm erreichen: einen ebenso ruhigen wie stimmungsvollen Platz.
11-Zickalm.jpg
Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Dümlerhütte, die in 1495m Höhe auf einer baumfreien Kuppe steht. Die kleinere dunkle Hütte links gehört der Bergrettung.
12-Dümlerhütte-RieglerRamitsch.jpg
Im Verlauf unseres Aufstiegs sind allmählich Wolken aufgezogen, aber es bleibt gut Zeit für ein erstes Getränk auf der südseitigen Hüttenterrasse und für einen Gang zum Hüttenkreuz, das in einigen Minuten Entfernung etwas höher steht.
16-Hüttenkreuz.jpg
Die üppige farbenfrohe Alpenflora gleich um die Hütte bietet einen prachtvollen Anblick...
21-üppigeAlpenflora.jpg
...und natürlich auch einen schönen Vordergrund für den Blick zur Roten Wand und ins Stofferkar. Langsam wird die Stimmung etwas gewitterträchtiger.
23-RoteWand-Stofferkar.jpg
Aber nach wie vor liegt der lange Kamm des Sengsengebirges nördlich des Windischgarstener Beckens im Sonnenschein.
34-BlickHoherNock-Gamsplan.jpg
Es ist schließlich 17 Uhr vorbei, bis der Blick Richtung Nordwesten eindeutig zeigt, dass eine Hütte nun der richtige Aufenthaltsort ist.
33-Gewitterfront.jpg
Dann geht es allerdings rasch: Binnen kurzem wird es finster, Donnergrollen ist zu hören, Windböen kommen auf und bald beginnt es auch heftig zu regnen. In der Hüttenstube lässt sich all dies zum Glück recht gelassen beobachten.
Und als die Gewitterlinie nach knapp einer Stunde abgezogen ist und die Sonne wieder heraus kommt, steht Richtung Osten der schönste Regenbogen, den ich seit Jahren bewundern konnte.
36-Regenbogen2.jpg
...einfach nur schauen und staunen...
39-Regenbogen5.jpg
Auch der Blick nach Vorderstoder im Nordwesten, umrahmt unter anderem vom Kleinen Priel und der Kremsmauer, zeigt zwar noch Spuren des Starkregens, bietet aber schon wieder ein freundliches Bild.
40-BlickKlPriel-Vorderstoder-Kremsmauer.jpg
Doch dieser Eindruck ist auch trügerisch! Bis zum Abend schüttet es noch zweimal, und noch im letzten Dämmerungslicht ist ein ständiges Wetterleuchten zu sehen, diesmal Richtung Alpenvorland im Norden. Wir hoffen natürlich auf Wetterberuhigung während der Nacht - und darauf, dass wir morgen das Warscheneck besteigen können.
19-Dümlerhütte-Abenddämmerung.jpg
Für 12. bis 14. Juli suchten Klaus und ich, einer mittlerweile lieben Tradition folgend, ein Ziel für drei Tage in den Bergen. Wieder war sehr wechselhaftes Wetter angekündigt; war da ausgerechnet das Warscheneck ein lohnender Gipfel?
Der Mittwoch wie der Freitag sollten im Lauf des Nachmittags gewittrig werden. Für den entscheidenden mittleren Tag war allerdings genau die gegenteilige Entwicklung prognostiziert: viele Restwolken zu Beginn, aber im Lauf des Tages immer freundlicher und vor allem stabil. Auch die Entfernung von Wien würde passen, da wir an nur drei Tagen nicht zu viel Zeit für die Hin- und Rückfahrt benötigen wollten.
Wir entschieden schließlich, den Versuch zu wagen, und reservierten uns zwei Lagerplätze in der gemütlichen Dümlerhütte im Nordosten des Warscheneckstocks, deutlich abseits der Wurzeralm.
Die Anreise am Mittwoch, den 12. Juli erfolgt bei hochsommerlichen Bedingungen, und als wir knapp vor Mittag Windischgarsten erreichen, deutet noch nichts auf baldige Gewitter hin. Entsprechend eindrucksvoll begrüßt uns der wuchtige Plateaustock des Warschenecks. Man ahnt bereits gut, wo unser Ausgangspunkt, der Gleinkersee, liegt: in der tiefen Einkerbung links im Bild, zwischen den Felswänden.
01-Windischgarsten-BlickWarscheneckstock.jpg
Knapp eine Stunde später umrunden wir mit beladenen Rucksäcken schon den wunderbar gelegenen Gleinkersee. Vor allem der Seespitz im Südosten bricht mit stattlichen Felswänden zum See hin ab, die sich in seinem klaren Wasser spiegeln.
05-Gleinkersee-SpiegelungSeespitz.jpg
Wir entscheiden uns für den kürzesten Aufstieg zur Dümlerhütte durch den Seegraben. In mehreren Geländestufen führt der Weg aufwärts, immer wieder durch die typisch verkarsteten Blöcke, teilweise auch steil. Da die Sonne nur wenig in den dicht bewaldeten Graben vordringt, ist er überraschend feucht, und bei einigen glitschigen Felsblöcken ist durchaus vorsichtiges Gehen angesagt.
07-Seegraben-Karstgestein.jpg
Nach oben hin weitet sich der Graben allmählich, bis wir die nicht bewirtschaftete Zickalm erreichen: einen ebenso ruhigen wie stimmungsvollen Platz.
11-Zickalm.jpg
Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Dümlerhütte, die in 1495m Höhe auf einer baumfreien Kuppe steht. Die kleinere dunkle Hütte links gehört der Bergrettung.
12-Dümlerhütte-RieglerRamitsch.jpg
Im Verlauf unseres Aufstiegs sind allmählich Wolken aufgezogen, aber es bleibt gut Zeit für ein erstes Getränk auf der südseitigen Hüttenterrasse und für einen Gang zum Hüttenkreuz, das in einigen Minuten Entfernung etwas höher steht.
16-Hüttenkreuz.jpg
Die üppige farbenfrohe Alpenflora gleich um die Hütte bietet einen prachtvollen Anblick...
21-üppigeAlpenflora.jpg
...und natürlich auch einen schönen Vordergrund für den Blick zur Roten Wand und ins Stofferkar. Langsam wird die Stimmung etwas gewitterträchtiger.
23-RoteWand-Stofferkar.jpg
Aber nach wie vor liegt der lange Kamm des Sengsengebirges nördlich des Windischgarstener Beckens im Sonnenschein.
34-BlickHoherNock-Gamsplan.jpg
Es ist schließlich 17 Uhr vorbei, bis der Blick Richtung Nordwesten eindeutig zeigt, dass eine Hütte nun der richtige Aufenthaltsort ist.
33-Gewitterfront.jpg
Dann geht es allerdings rasch: Binnen kurzem wird es finster, Donnergrollen ist zu hören, Windböen kommen auf und bald beginnt es auch heftig zu regnen. In der Hüttenstube lässt sich all dies zum Glück recht gelassen beobachten.
Und als die Gewitterlinie nach knapp einer Stunde abgezogen ist und die Sonne wieder heraus kommt, steht Richtung Osten der schönste Regenbogen, den ich seit Jahren bewundern konnte.
36-Regenbogen2.jpg
...einfach nur schauen und staunen...
39-Regenbogen5.jpg
Auch der Blick nach Vorderstoder im Nordwesten, umrahmt unter anderem vom Kleinen Priel und der Kremsmauer, zeigt zwar noch Spuren des Starkregens, bietet aber schon wieder ein freundliches Bild.
40-BlickKlPriel-Vorderstoder-Kremsmauer.jpg
Doch dieser Eindruck ist auch trügerisch! Bis zum Abend schüttet es noch zweimal, und noch im letzten Dämmerungslicht ist ein ständiges Wetterleuchten zu sehen, diesmal Richtung Alpenvorland im Norden. Wir hoffen natürlich auf Wetterberuhigung während der Nacht - und darauf, dass wir morgen das Warscheneck besteigen können.
19-Dümlerhütte-Abenddämmerung.jpg
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