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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

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Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

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Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

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Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

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- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
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- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
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Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

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Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

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Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

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Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

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  • Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

    Mit dem Warscheneck hatte ich seit genau 15 Jahren eine Rechnung offen. Im Sommer 2002 verbrachte ich mit einer Gruppe mehrere Tage im Linzerhaus auf der Wurzeralm, und einige von uns wollten natürlich das Warscheneck besteigen. Leider erwischten wir eine Phase mit extrem wechselhaftem und wolkenreichem Wetter. Am relativ brauchbarsten Tag stiegen wir über den Sattel ber der Roten Wand zur Speikwiese an, wo kurz sogar die Sonne heraus kam. Noch bevor wir die Steilstufe beim Toten Mann erreichten, fiel aber dichter Nebel ein, und es begann zu nieseln. Wir warteten sicher eine Stunde, ob der Nebel noch einmal auflockern würde, aber nichts tat sich. Schließlich drehten wir um - rückblickend gesehen genau die richtige Entscheidung, da die Wolken nicht mehr aufgemacht hätten und am Nachmittag dann sogar Regen einsetzte.

    Für 12. bis 14. Juli suchten Klaus und ich, einer mittlerweile lieben Tradition folgend, ein Ziel für drei Tage in den Bergen. Wieder war sehr wechselhaftes Wetter angekündigt; war da ausgerechnet das Warscheneck ein lohnender Gipfel?
    Der Mittwoch wie der Freitag sollten im Lauf des Nachmittags gewittrig werden. Für den entscheidenden mittleren Tag war allerdings genau die gegenteilige Entwicklung prognostiziert: viele Restwolken zu Beginn, aber im Lauf des Tages immer freundlicher und vor allem stabil. Auch die Entfernung von Wien würde passen, da wir an nur drei Tagen nicht zu viel Zeit für die Hin- und Rückfahrt benötigen wollten.

    Wir entschieden schließlich, den Versuch zu wagen, und reservierten uns zwei Lagerplätze in der gemütlichen Dümlerhütte im Nordosten des Warscheneckstocks, deutlich abseits der Wurzeralm.

    Die Anreise am Mittwoch, den 12. Juli erfolgt bei hochsommerlichen Bedingungen, und als wir knapp vor Mittag Windischgarsten erreichen, deutet noch nichts auf baldige Gewitter hin. Entsprechend eindrucksvoll begrüßt uns der wuchtige Plateaustock des Warschenecks. Man ahnt bereits gut, wo unser Ausgangspunkt, der Gleinkersee, liegt: in der tiefen Einkerbung links im Bild, zwischen den Felswänden.
    01-Windischgarsten-BlickWarscheneckstock.jpg

    Knapp eine Stunde später umrunden wir mit beladenen Rucksäcken schon den wunderbar gelegenen Gleinkersee. Vor allem der Seespitz im Südosten bricht mit stattlichen Felswänden zum See hin ab, die sich in seinem klaren Wasser spiegeln.
    05-Gleinkersee-SpiegelungSeespitz.jpg

    Wir entscheiden uns für den kürzesten Aufstieg zur Dümlerhütte durch den Seegraben. In mehreren Geländestufen führt der Weg aufwärts, immer wieder durch die typisch verkarsteten Blöcke, teilweise auch steil. Da die Sonne nur wenig in den dicht bewaldeten Graben vordringt, ist er überraschend feucht, und bei einigen glitschigen Felsblöcken ist durchaus vorsichtiges Gehen angesagt.
    07-Seegraben-Karstgestein.jpg

    Nach oben hin weitet sich der Graben allmählich, bis wir die nicht bewirtschaftete Zickalm erreichen: einen ebenso ruhigen wie stimmungsvollen Platz.
    11-Zickalm.jpg

    Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Dümlerhütte, die in 1495m Höhe auf einer baumfreien Kuppe steht. Die kleinere dunkle Hütte links gehört der Bergrettung.
    12-D&#252;mlerh&#252;tte-RieglerRamitsch.jpg

    Im Verlauf unseres Aufstiegs sind allmählich Wolken aufgezogen, aber es bleibt gut Zeit für ein erstes Getränk auf der südseitigen Hüttenterrasse und für einen Gang zum Hüttenkreuz, das in einigen Minuten Entfernung etwas höher steht.
    16-H&#252;ttenkreuz.jpg

    Die üppige farbenfrohe Alpenflora gleich um die Hütte bietet einen prachtvollen Anblick...
    21-&#252;ppigeAlpenflora.jpg

    ...und natürlich auch einen schönen Vordergrund für den Blick zur Roten Wand und ins Stofferkar. Langsam wird die Stimmung etwas gewitterträchtiger.
    23-RoteWand-Stofferkar.jpg

    Aber nach wie vor liegt der lange Kamm des Sengsengebirges nördlich des Windischgarstener Beckens im Sonnenschein.
    34-BlickHoherNock-Gamsplan.jpg

    Es ist schließlich 17 Uhr vorbei, bis der Blick Richtung Nordwesten eindeutig zeigt, dass eine Hütte nun der richtige Aufenthaltsort ist.
    33-Gewitterfront.jpg

    Dann geht es allerdings rasch: Binnen kurzem wird es finster, Donnergrollen ist zu hören, Windböen kommen auf und bald beginnt es auch heftig zu regnen. In der Hüttenstube lässt sich all dies zum Glück recht gelassen beobachten.
    Und als die Gewitterlinie nach knapp einer Stunde abgezogen ist und die Sonne wieder heraus kommt, steht Richtung Osten der schönste Regenbogen, den ich seit Jahren bewundern konnte.
    36-Regenbogen2.jpg

    ...einfach nur schauen und staunen...
    39-Regenbogen5.jpg

    Auch der Blick nach Vorderstoder im Nordwesten, umrahmt unter anderem vom Kleinen Priel und der Kremsmauer, zeigt zwar noch Spuren des Starkregens, bietet aber schon wieder ein freundliches Bild.
    40-BlickKlPriel-Vorderstoder-Kremsmauer.jpg

    Doch dieser Eindruck ist auch trügerisch! Bis zum Abend schüttet es noch zweimal, und noch im letzten Dämmerungslicht ist ein ständiges Wetterleuchten zu sehen, diesmal Richtung Alpenvorland im Norden. Wir hoffen natürlich auf Wetterberuhigung während der Nacht - und darauf, dass wir morgen das Warscheneck besteigen können.
    19-D&#252;mlerh&#252;tte-Abendd&#228;mmerung.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 27.07.2017, 18:40.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

    Donnerstag, 13. Juli. Nachdem es in der Nacht noch mindestens einmal kräftig auf das Dach geprasselt hat, ist es nun trocken, kühl und fast windstill. Dichter Nebel hüllt die Hütte ein, und so lassen wir uns mit dem (guten) Frühstück Zeit und bekommen dabei immerhin die Bestätigung, dass die Prognose für den weiteren Tag unverändert auf Wetterbesserung lautet. Knapp vor dem Aufbruch bekommen wir dann eine kräftige Ermutigung in Form dieses kurzen Talblicks nach Vorderstoder bereits im Sonnenlicht.
    001-BlickVorderstoder.jpg

    Um etwa neun Uhr machen wir uns auf den Weg, der uns während der ersten eineinhalb Stunden zunächst einmal zur Wurzeralm führen wird. Am höchsten Punkt, dem Sattel "Hals" in 1595m Höhe, geben die Nebelbänke einen ersten Blick auf den Stubwieswipfel frei, der mit seiner fast senkrechten Südwand zur Wurzeralm hin abfällt.
    004-Stubwieswipfel.jpg

    Wir erreichen die alten Hütten der Filzmoosalm am Nordostende des großen, ebenen Almbodens. Ein kurzes Sonnenfenster trägt wesentlich zu ihrem schönen Anblick bei.
    008-Filzmoosalm.jpg

    Ohne zum Linzerhaus zu gehen, queren wir das weite Almbecken auf einem Sandsträsschen. Immer wieder bieten sich hübsche Rückblicke zum Stubwieswipfel, dessen Felswand die Szenerie hier maßgeblich prägt.
    011-InderFilzen-Stubwieswipfel.jpg

    Im Norden befreit sich auch die Rote Wand mit ihrer Schauseite (die sofort ihren Namen erklärt) allmählich von den Nebelbänken.
    013-RoteWand.jpg

    Etwas nach 11 Uhr erreichen wir die Weggabelung, bei der wir uns nun endgültig für die genaue Anstiegsroute entscheiden müssen. Ob wir auf dem Warscheneck Sicht haben werden oder nicht, ist von der Route ja unabhängig. Die kleine Unsicherheit bezieht sich darauf, ob in noch länger anhaltendem Nebel einzelne Passagen des Südostgrats vielleicht etwas rutschig und dadurch heikler zu gehen sein könnten.
    Aber genau dieser Anstieg hat uns hierher gelockt, und wir entscheiden uns noch einmal bewusst dafür, ihn anzugehen. So folgen wir nun für längere Zeit einer Sandstraße, die auf der Piste der Frauenkarabfahrt in Kehren allmählich hinauf führt. Nach einiger Zeit bietet sich wieder einmal ein schöner Blick zur Filzmoosalm unter dem Stubwieswipfel, inzwischen bereits von deutlich höherer Position aus.
    017-Filzmoosalm-Stubwieswipfel.jpg

    In etwa 1750m Höhe endet die Sandstraße, und vor allem ändert sich der Charakter der umgebenden Landschaft markant: Waren bis dahin Wiesen, Almböden und Wald dominierend, so prägen nun ausgedehnte Karstfelder das Bild. Speziell interessant für mich, da ich die Schiabfahrt vom Winter kenne, aber natürlich keine genaue Ahnung hatte, was sich unter dem Schnee verbirgt.
    018-Karstlandschaft.jpg

    Auflockerungen bleiben immer noch die Ausnahme, aber die Wolken heben sich zumindest immer mehr und bieten uns erste Eindrücke dessen, was uns noch erwartet: der Vorgipfel des Widerlechnersteins sowie rechts oben der steile Schlussabschnitt des Südostgrats zum Warscheneck hinauf.
    020-Widerlechnerstein-WarscheneckSOGrat.jpg

    Etwas unter der Bergstation der Frauenkar-Sesselbahn (die heute nicht in Betrieb ist) legen wir eine erste Pause ein und freuen uns über größere Sonnenfenster. Sie ermöglichen uns einen Blick auf die beiden nächsten Berge im Südwesten: das Eiserne Bergl mit seiner charakteristischen Form (rechts) sowie links dahinter den breiten Stock des Hochangern mit dem Angerkogel, 2114m, als höchstem Gipfel. An ihn habe ich beste Erinnerungen, da ich erst im Sommer 2015 bei traumhafter Fernsicht oben stehen konnte - allerdings mit Anstieg von der Hintereggalm im Süden her. (Mein Bericht darüber)
    023-Angerkogel-EisernesBergl.jpg

    Nahe der Bergstation der Frauenkar-Sesselbahn weist dieser Pfeil in stark verkarstetem Gelände zum Anstieg über den Südostgrat.
    024-Karstgel&#228;nde-Wegweiser.jpg

    Zunächst gilt es, den Vorgipfel des Widerlechnersteins zu erklimmen. Das geht durch seine Südflanke in stark gestuftem Gelände leichter als man auf den ersten Blick glauben könnte. Nur gelegentlich benötigen wir die Hände, um kurz Felsstufen zu überwinden; der Steig ist aber nie wirklich ausgesetzt.
    031-Felsstufe.jpg

    Wiederholt sind wir sogar einige Zeit auf grünen Wiesenbändern unterwegs. Sehr erfreulich zu sehen: Nach Süden zu wird es nun - etwas nach 13 Uhr - deutlich freundlicher; die Wolken heben sich weiter und reißen immer mehr auf.
    032-Angerkogel-EisernesBergl.jpg

    Nur durch das eher schmale Frauenkar getrennt steht im Nordosten der eindrucksvolle Ramesch, 2119m, dessen Gestein ganz besonders ausgeprägte Querrippen aufweist. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass zwei aktive Forumianer ihn gut eine Woche davor gemeinsam bestiegen hatten und einen höchst sehenswerten Bericht darüber verfassen würden.
    035-Ramesch.jpg

    Bereits knapp unter dem Widerlechnerstein auf dem flacher und breiter werdenden Gipfelrücken.
    039-AnstiegWiderlechnerstein.jpg

    Und oben, in 2107m Höhe! Nun ist bestens zu erkennen, dass nach einem kurzen Gegenabstieg noch einige Zeit ein breiter, begrünter Rücken Richtung Warscheneck hinauf führt. Genau dort, wo der Südostgrat dann wirklich steil wird, hängt jetzt noch der Nebel. Aber vielleicht ändert sich das auch noch, bis wir dort stehen werden?
    042-WarscheneckS&#252;dostgrat.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 27.07.2017, 18:50.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

      Schon steigen wir über den noch breiten grünen Grat weiter an und werden mit einem tollen Rückblick über das Frauenkar zur Wurzeralm belohnt. Rechts der Widerlechnerstein, links die Steilflanke des Rameschs.
      046-Widerlechnerstein-FrauenkarWurzeralm.jpg

      Der komplette Ramesch. Kaum zu glauben, dass sein scharfer Gipfelgrat auf einer Route nur im 1. Schwierigkeitsgrad zu erreichen ist!
      047-Ramesch.jpg

      In der Luftlinie sind wir ja nur mehr einige hundert Meter vom Warscheneck entfernt. Immer wenn die Wolken aufreißen, ist daher das große, rot-weiß gefärbte Gipfelkreuz längst gut zu sehen.
      050-S&#252;dostgrat.jpg

      Wieder einmal das Eiserne Bergl und der Hochangern-Stock, die aus dieser Perspektive nun genau hintereinander stehen. Eine eigenwillige, aber faszinierende Berglandschaft voller Kontraste.
      051-Karstplateau-EisernesBergl-Hochanger.jpg

      Erst jetzt erreichen wir das Ende des flachen Gratabschnitts. Nun fehlen nur mehr die letzten 150 Höhenmeter hinauf zum Warscheneck-Gipfel. Es ist sehr beeindruckend, wie der Grat sich aus dieser Perspektive aufsteilt. Wären wir uns nicht gewiss, dass ein recht einfacher versicherter Anstieg hier hinauf führt, kämen wir vermutlich kaum auf diese Idee.
      052-versicherterS&#252;dostgrat.jpg

      Und los geht's! Gehörig steil ist es natürlich, der Grat ist aber nicht wirklich scharf ausgebildet. Die Versicherungen sind eher sparsam angebracht; nur in wenigen Passagen hilft zusätzlich ein Drahtseil. Aber sie sind sehr überlegt gesetzt: Schon bei den ersten Felsstufen befinden sich die Griffe und Trittbügel exakt dort, wo man sie sich zur Erleichterung wünscht.
      053-versicherterS&#252;dostgrat.jpg

      Ein erneuter Tiefblick ins Frauenkar zwischen Ramesch und Widerlechnerstein; die Perspektive ist einfach toll! Und die umherziehenden Nebelfetzen geben der Szenerie noch einen eigenen Reiz.
      055-TiefblickFrauenkarWiderlechnerstein.jpg

      Selbst hier im steilen Gratabschnitt kann die Route gelegentlich Wiesenbändern folgen,...
      057-Rasenb&#228;nder.jpg

      ...gleich im Anschluss wartet aber wieder eine gut versicherte Felspassage.
      058-versicherteSteilstufe.jpg

      Nach einer der wenigen seilversicherten Querungen geht es hier im Zick-zack weiter hinauf. An Markierungen fehlt es absolut nicht, wie gut ersichtlich ist. Und wie erhofft, sind Felsen wie Trittbügel trocken und griffig. Dafür sorgt vermutlich allein schon der Wind, der um den ausgesetzten Grat ständig bläst.
      059-Drahtseilversicherung.jpg

      Etwa in der Mitte des Schlussabschnitts muss man von einem Felszacken einige Meter weit (gut versichert) abklettern. Hier blicke ich gegen unsere Hauptgehrichtung nochmals zu dem Zacken hinauf.
      061-Gratzacke.jpg

      Am Charakter der Route ändert sich auch im obersten Teil nicht mehr viel, aber stets treten neue Tiefblicke dazu. Mittlerweile sind über dem Kamm des Rameschs bereits Filzmoosalm und Stubwieswipfel - noch dazu mit sonnenbeschienener Südwand - zu sehen.
      062-Filzmoosalm-Stubwieswipfel.jpg

      Nur mehr einige letzte Felsstufen, dann stehen wir um 15.15 Uhr am Ziel unseres langen Anstiegs, dem 2388 Meter hohen Gipfel des Warschenecks mit seinem stattlichen zweifärbigen Kreuz.
      065-Gipfelkreuz-Klaus.jpg

      Außer uns sind keine weiteren Bergsteiger (mehr) heroben, aber bereits ein rascher Blick zeigt, dass wir dennoch nicht allein sind.
      067-Dohle.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 27.07.2017, 21:05.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

        Jetzt ist der Zeitpunkt da, tief durchzuatmen und bewusst um uns zu schauen. Die Ausblicke mit Südanteil kennen wir bereits, aber natürlich lassen sie sich vom höchsten Punkt aus nochmals speziell genießen. Zwischen Hochangernstock links und Rossarsch rechts geht der Blick hier Richtung Südwesten zu den ausgedehnten bewaldeten Löckerböden. Dahinter stehen am Rand des Warscheneckstocks Liezener Hütte und Hochmölbinghütte.
        068-Angerkogel-Rossarsch.jpg

        Die Wurzeralm in der Bildmitte, mit dem Stubwieswipfel links darüber und dem scharfen Grat des Rameschs genau darunter. Auch der Große Pyhrgas im Hintergrund tritt zwischen den Wolken immer mehr heraus.
        075-StubwieswipfelWurzeralmRamesch.jpg

        Wer nach dem Anstieg über den Südostgrat vielleicht wenig Platz auf dem Warscheneckgipfel erwartet, wird vor allem überrascht sein, welches ausgedehnte Plateau sich in Richtung Westen und Norden erstreckt. Wieder einmal ein Berg mit zumindest zwei völlig gegensätzlichen Gesichtern! Über den Gipfel des Liezeners - nur 600m weiter westlich und um 21m niedriger - verläuft bereits die Grenze zur Steiermark.
        070-Wegweiser-Liezener.jpg

        Sehr erfreut sind wir, dass genau während unserer Gipfelrast die Nebelbänke, die von Nordwesten her noch immer über den Stock ziehen, auch stärker aufzureißen beginnen. So ergeben sich ein erster Durchblick zum Kleinen Priel...
        076-BlickKleinerPriel.jpg

        ...und knapp danach ein umfassender Blick Richtung Norden, der über die Kremsmauer bis zum Alpenvorland im Hintergrund reicht. In den niedrigeren Regionen hat sich mittlerweile ein recht sonniger Nachmittag eingestellt.
        077-KPriel-Kremsmauer-Alpenvorland.jpg

        Auf dem Gipfel ist es bei Wind und wenig Sonne aber so frisch, dass wir uns nicht allzu lang dort aufhalten, sondern bald mit dem Abstieg beginnen. Nach Norden zu ist das Warscheneck ein breiter Plateaustock mit großen, teilweise noch schneegefüllten Dolinen. Im Hintergrund das Sengsengebirge.
        079-Karstplateau-Sengsengebirge.jpg

        Da heben sich die Wolken Richtung Nordwesten genau an der richtigen Stelle und geben den Blick zu den noch größeren Nachbarn frei, die dort stehen: Spitzmauer und Großer Priel.
        080-Wildalmleiten-Gro&#223;erPriel.jpg

        Nach Westsüdwesten wird die Ausdehnung des Warscheneckmassivs am deutlichsten. Am Liezener vorbei geht der Blick über den Torstein bis zum Kamm des Hochmölbings im Hintergrund.
        083-Liezener-Hochm&#246;lbing.jpg

        Wieder einmal ein Seitenblick hinunter zur Wurzeralm. Wir können fast zusehen, wie die Wolkenfetzen immer dünner werden und weiter aufsteigen. So ist auch der felsige Bosruck bereits gut zu erkennen.
        085-BlickWurzeralmBosruck.jpg

        Jetzt stehen die beiden imponierenden Berggestalten der Spitzmauer und des Großen Priels nahezu wolkenfrei über dem Karstplateau!
        088-Spitzmauer-Gro&#223;erPriel.jpg

        Ein erster Rückblick zum Warscheneckgipfel, wobei die Sendeanlage hier auffälliger erscheint als das Gipfelkreuz.
        089-WarscheneckGipfel.jpg

        Die Szenerie lebt auch von ihren Kontrasten. Hinter den Karstblöcken im Vordergrund wirken die weiter entfernten Bergzüge besonders grün - auch der Stock des Bösensteins in den Rottenmanner Tauern etwas links der Bildmitte.
        092-BlickRottenmannerTauern.jpg

        Diese Perspektive zum Warscheneck zeigt den kompletten Anstieg über den Südostgrat: vom Widerlechnerstein ganz links über den flacheren Gratabschnitt bis zur abschließenden Steilstufe.
        094-S&#252;dostgrat-Gipfel.jpg

        Noch ein letzter charakteristischer Blick auf das Gipfelplateau des Warschenecks, bevor der steile Abstieg beim Toten Mann beginnt.
        095-Karstplateau-Gipfel.jpg
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 29.07.2017, 21:29.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

          Der steile Abstieg beim Toten Mann. Auch hier sind kleine Felsstufen zu überwinden; manchmal wird dieser Wegabschnitt daher mit 1- charakterisiert. Keine speziellen Schwierigkeiten also, aber konzentriertes Steigen ist sehr wohl gefragt. Und manchmal mag nach einem langen anstrengenden Anstieg genau darin eine gewisse Herausforderung liegen.
          097-ToterMann.jpg

          Blick durch das Glöckelkar in das weite Talbecken von Windischgarsten sowie zum (östlichen) Sengsengebirge dahinter.
          100-Gl&#246;ckelkar-WindischgarstenSengsengebirge.jpg

          Noch einmal Kontraste: der Kamm des Rameschs im Vordergrund; die Bösensteingruppe in den Rottenmanner Tauern im Hintergrund.
          101-ZoomRamesch-B&#246;sensteingruppe.jpg

          Nicht nur Bosruck und Pyhrgas, sondern auch die Gesäusegipfel werden nun nach und nach wolkenfrei und bilden einen großartigen Hintergrund für die Wurzeralm.
          102-BlickWurzeralmBosruck-Ges&#228;use.jpg

          Der höchste Gesäusestock mit Planspitze, Hochtor und Großem Ödstein, dessen Anblick immer begeistert!
          104-ZoomHochtor-Gr&#214;dstein.jpg

          Glöckelkar und Sengsengebirge aus mittlerweile etwas anderer Perspektive.
          107-Gl&#246;ckelkar-Sengsengebirge.jpg

          Die faszinierende Vielfalt eines einzigen Bergstocks auf engem Raum: Wer würde nach scharfen Graten, schneegefüllten Dolinen und einem ausgedehnten Karstplateau die satt grüne Speikwiese erwarten, die sich in mehr als 2000m Höhe ausdehnt?
          110-Speikwiese.jpg

          Die üppige Flora der Speikwiese bietet den denkbar schönsten Vordergrund für die Felswand des Stubwieswipfels sowie etliche namhafte Gesäuseberge im Hintergrund.
          113-Stubwieswipfel-Ges&#228;use.jpg

          Und es geht weiter mit den Kontrasten: Nach dem Überqueren der Speikwiese gelangen wir an eine weitere Abbruchkante, die den schönsten Tiefblick zur Roten Wand bietet. Auch sie zeigt zwei äußerst unterschiedliche Gesichter.
          Im Hintergrund wieder der Bosruck-Stock.
          114-RoteWand-Bosruck.jpg

          Bei einer Drehung nach links am gleichen Standort geht der Blick nun über das Stofferkar nach Windischgarsten und zum Sengsengebirge. Etwas unter der Bildmitte steht übrigens die Dümlerhütte. Fast 550 Höhenmeter Abstieg erwarten uns bis zu ihr noch.
          115-Windischgarsten-Sengsengebirge.jpg

          Bis zum Sattel unter der Roten Wand ist wieder ein Steilabstieg zu bewältigen, diesmal aber in angenehmerem, wenig felsigem Gelände - und durchwegs von großartigen Ausblicken begleitet. Mit jeder Minute werden die satten Farben des späteren Nachmittags stärker, und immer weniger Wolken dämpfen sie. Auf diesem Bild haben neben etlichen "alten Bekannten" links auch der Kleine und Große Pyhrgas Platz.
          117-Stubwieswipfel-GrPyhrgas-Ges&#228;use.jpg

          Es ist ein Erlebnis, mit ständigem Blick auf die senkrechte Rote Wand zum Sattel abzusteigen.
          119-RoteWand.jpg

          120-RoteWand.jpg

          Der Schlussabstieg zur Dümlerhütte wartet nach einem schönen Abschnitt über Almböden nochmals mit einer steileren Passage zwischen Latschen und Bäumen auf, die durch feuchte und glitschige Steine wie Wurzeln etwas anstrengend zu begehen ist. Knapp nach 19 Uhr erreichen wir die Hütte schließlich wieder - redlich müde, aber sehr dankbar für den beeindruckenden Tag auf dem Warscheneckstock.
          Ein gutes Abendessen in der Hütte und eine wunderbare Abendstimmung bei fast wolkenlosem Himmel runden den Tag perfekt ab.
          45-Abendrot1.jpg

          ---

          In Stichworten noch unser Programm vom dritten Tag (Freitag, 14.07.):
          Am Vormittag steigen wir über den Sattel "Hals" auf den Stubwieswipfel. Aufgrund des recht weiten Ausblicks Richtung Osten sowie des fast senkrechten Tiefblicks zur Filzmoosalm hinunter lohnt dieser östliche Vorgipfel des Warscheneckstocks absolut einen Besuch. Auf dem Rückweg zur Dümlerhütte geraten wir in einen ersten Regenschauer; die nächste Schlechtwetterfront ist im Anmarsch. Nach einer Suppe in der Hütte steigen wir zum Teil nochmals bei Sonnenschein über die Tommerlalm ins Tal ab, besuchen dort aber noch den - faszinierenden! - Pießling-Ursprung: eine der stärksten Karstquellen Österreichs, die am Fuß des Warschenecks unvermittelt aus den Felsen tritt. Auf dem Rückweg zum Gleinkersee erwischt uns die letzten zehn Minuten dann ein Platzregen.

          Aber auch er kann nichts an unserer Freude daran ändern, endlich bei guten Bedingungen auf dem Gipfel des Warschenecks gestanden und drei Tage in eindrucksvoller Gebirgslandschaft verbracht zu haben.
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 27.07.2017, 21:11.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

            Informationen zur Tour

            Warscheneck-Südostgrat

            Der versicherte Gratabschnitt im engeren Sinn beschränkt sich auf die obersten, sehr steilen 150 Höhenmeter zum Gipfel.
            Die sehr einheitliche Einstufung des Steigs mit kurzen Stellen im Schwierigkeitsgrad B (ansonsten A bis A/B) sowie ein paar Felsstufen in 1(-) passt m.E. gut.
            Der Abschnitt ist eher sparsam versichert: nur insgesamt fünf kürzere Passagen mit Drahtseil, sodass ein Klettersteigset wenig Sinn machen würde.
            Vorwiegend sind es Trittbügel und Griffe, die über Felsstufen helfen; sie sind mit Bedacht genau dort gesetzt, wo man sie zur Unterstützung wünscht.
            Obwohl der komplette Grat sehr steil zum Warscheneck hinauf führt, habe ich die Route im Aufstieg als nicht speziell ausgesetzt empfunden.
            Und dank der großartigen landschaftlichen Umgebung und der weiten Ausblicke ist es m.E. ein sehr anregend zu gehender Steig.

            Einige kurze, gutmütige Felsstufen (wenn man will: 1-) sind bereits im Aufstieg zum Widerlechnerstein zu überwinden, wobei auf den südseitigen Bändern deutlich mehr Platz zum Gehen ist als man beim ersten Anblick der Szenerie meinen könnte.


            Zustiege

            Die Route Wurzeralm - Frauenkar - Südostgrat - Warscheneck - Toter Mann - Sattel bei der Roten Wand - Brunnsteinersee - Wurzeralm sollte sich bei durchschnittlichem Tempo unter Nützen der Standseilbahn auf die Wurzeralm an einem Tag ausgehen (Betriebszeiten im Sommer: von 8.30 bis 16.30 bzw. an Samstagen, Sonn- und Feiertagen bis 17.00).
            Durch die Doppelsesselbahn Frauenkar kann man sich zudem eineinhalb Stunden Aufstieg ersparen - allerdings nur am Mittwoch, Samstag sowie Sonn- und Feiertagen!

            Der Anstieg zum Frauenkar folgt in der unteren Hälfte dem Sandsträsschen auf bzw. kurz knapp neben der Schipiste. Wo laut Karten in knapp 1600m der markierte Weg in den Wald abzweigen sollte, haben wir zwar mehrere Markierungen gesehen, dazwischen aber keinerlei Weg. Es scheint mir fraglich, ob dieser frühere Weg noch durchgehend begehbar ist.
            Als Alternative führen die Kehren der Sandstraße bis in etwa 1750m Höhe, wo sie endet. Der weitere Aufstieg erfolgt über die schottrige Schipiste - ein Abschnitt, der im Sommer keine Schönheitspreise gewinnen wird, dafür aber ein recht zügiges Vorankommen ermöglicht.

            Die Steilstufe beim Toten Mann bietet keine wirklichen Schwierigkeiten, aber doch einige Felsstufen, denen man wiederum 1- geben mag, sowie einige holprige Abschnitte und viel Geröll. Konzentriertes Steigen, vor allem im Abstieg mit vielleicht schon etwas ermüdeten Beinen, ist anzuraten!

            Wer wie wir bei der Dümlerhütte startet, benötigt zunächst einmal etwa eineinhalb Stunden über den Sattel "Hals" zur Wurzeralm, erspart sich dafür am Schluss etwa 100 Höhenmeter im Abstieg. Der Steig über den Hals ist - wie viele Wege in den unteren Regionen des Warschenecks - nach Regen oft glitschig. Erst kürzlich wurden - auf Betreiben des Pächters der Dümlerhütte - in den steileren Passagen Holzstufen eingebaut, sodass der Steig nun angenehmer zu begehen ist. (Wir konnten darauf am Rückweg vom Stubwieswipfel am Freitag den Praxistest machen. )


            Dümlerhütte

            Die Hütte im Nordosten des Warscheneckstocks steht in knapp 1500m Höhe an bereits recht aussichtsreicher Stelle. Im Unterschied zum Linzerhaus auf der Wurzeralm handelt es sich um eine Berghütte "alten Schlags" (mit Toiletten in einem Nebengebäude). Aufgrund der umgebenden Karstlandschaft werden die Gäste um sehr sparsames Nutzen des Wassers gebeten.
            Die Speisekarte ist einfach, die Gerichte wie die Mehlspeisen sind aber vorzüglich. Und vor allem wird die Hütte bestens geführt, mit einer ausnehmend freundlichen und herzlichen Chefin. Wir haben uns zwei Abende und Nächte - bei allerdings nicht allzu starker Belegung - auf der Hütte sehr wohl gefühlt!

            Der kürzeste Zustieg durch den Seegraben südlich des Gleinkersees ist abschnittsweise recht steil. Und die Blöcke und Karstfelsen sind, da sie nur wenig Sonne erreicht, teilweise recht glitschig. Speziell nach Niederschlägen ist die Route über die (ehemalige) Tommerlalm wohl mehr zu empfehlen, die vor allem im oberen Teil flacher ist.
            Der "Schlenkerer" zum Pießling-Ursprung bedingt im unteren Teil einen Steilabstieg und gute 100m Gegensteigung zum Gleinkersee zurück, lohnt aber sehr, da die starke Karstquelle absolut faszinierend ist.

            Allen, die über die Dümlerhütte und den Südostgrat auf das Warscheneck möchten, empfehle ich zumindest eine Nacht in der gemütlichen Hütte.


            Persönliches Fazit

            Mit manchen Gipfeln habe ich - aber höchstwahrscheinlich nicht nur ich - eine speziell lange Geschichte. An mehreren Tagen im Schigebiet Wurzeralm war ich vom Blick aus dem Frauenkar hinauf zum Gipfel bei bestem Wetter stets sehr angetan. Meine Sommerbesuche der Region starteten mit mehreren Tagen Dauerregen irgendwann in den 1990er-Jahren; damals war selbst die Auffahrt zur Wurzeralm sinnlos. Dann gab es die abgebrochene Tour auf den Gipfel im Sommer 2002: eine richtige Entscheidung, da wir am Gipfel im dichten Nebel gestanden und beim Abstieg auch noch in Regen geraten wären.

            Und 15 Jahre danach hat es - ausgerechnet in einer Phase sehr wechselhaften und tendenziell unberechenbaren Wetters - nun doch noch geklappt.
            Ein sehr anregender versicherter Anstieg zum Gipfel, gute Eindrücke des so vielfältigen bis gegensätzlichen Gebirgsstocks, zwischen diversen Nebelbänken und -fetzen faszinierende Tief-, Aus- und Fernblicke und für zwei Nächte ein sehr gemütlicher Hüttenstützpunkt:
            Alles hat so sehr gepasst und sich so gut ergänzt, dass mir die drei Tage im Warscheneckstock sicher lang in bester Erinnerung bleiben werden.
            Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 27.07.2017, 23:43.
            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
            (David Steindl-Rast)

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            • #7
              AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

              Servus Wolfgang,

              ein sehr begeisternder Bericht! Es macht großen Spaß dem schönen Bergerlebnis zu folgen.
              Obwohl ich sommers wie winters schon so oft oben war, an Bildern vom Warscheneck werde ich mich wohl nie sattsehen können. Dieser Berg hat irgendwie eine besondere Aura.
              Super, dass es nach 15 Jahren endlich geklappt hat, kann mir gut das besondere Gefühl am Gipfel und danach vorstellen.

              Liebe Grüße, Günter
              http://brothersberge.blogspot.co.at

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              • #8
                AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

                Ein sehr schöner unsd ausführlicher Bericht über eine ebenso schöne Gegend.

                Mein Einkehrtipp im Tal: Gasthaus Seebauer am Gleinkersee.

                LG Helwin

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                • #9
                  AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

                  Da passt ja wirklich alles zusammen - Super Tour, herrliche Bilder und hervorragend dokumentiert und beschrieben.

                  Gratuliere zu dieser wunderbaren Tour und dem Abschluss der offenen Rechnung

                  Bin zwar kein Experte, aber denke bei dem Foto mit dem Doppelregenbogen hast du vor allem im rechten Bereich ganz gut sichtbar "Alexanders dunkles Band" eingefangen

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                  • #10
                    AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

                    Danke Wolfgang für diesen Bericht, er ist wie immer umfangreich und schön geschildert. Das ist offenbar ein echt lohnendes Ziel und ich freu mich, dass Du nach den genannten 15 Jahren so erfolgreich und mit etwas Wetterwohlwollen doch noch am Gipfel warst. Würd ich mir auch gern mal anschauen den Berg.

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                    • #11
                      AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

                      Gratulation! Das war ja eine Monster-Tour! Hat sich aber ganz offensichtlich gelohnt!
                      LG, Eli

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                      • #12
                        AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

                        Eine großartige Unternehmung, Wolfgang!
                        Endlich hat alles gepasst.
                        Vielen Dank für den feinen Bericht!
                        Sehr stimmungsvoll und informativ.


                        L.G. Manfred

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                        • #13
                          AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

                          Den anerkennenden Worten meiner Vor-Poster kann ich mich nur anschließen!
                          Und schmerzlich wird mir in Erinnerung gerufen, daß ich diesen Anstieg noch immer nicht kenne ...

                          lg
                          Norbert
                          Meine Touren in Europa
                          ... in Italien
                          Meine Touren in Südamerika
                          Blumen und anderes

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                          • #14
                            AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

                            Hallo Wolfgang, super, dass du das Warschi jetzt besuchen konntest! 👌 Da sind ganz tolle Bilder dabei. Witzig ist das Foto der Alpendohle. Diese Mafia-artig agierenden Tierchen dürfen bei der Tour einfach nicht fehlen. Man sollte Rucksack und Jause nie aus den Augen lassen! 👀 😉😇
                            *harfe*

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                            • #15
                              AW: Warscheneck (2388m) über Südostgrat, Totes Gebirge / 12.-13.07.2017

                              Servus Wolfgang,

                              gratuliere euch zu dieser überaus wunderschönen Tour. Man braucht zwar immer ein bisschen Zeit deine Berichte durchzulesen, aber dafür bekommt man deine Eindrücke noch leibhaftiger zu spüren und die Zeit nehme ich mir gerne.
                              Beim Warscheneck handelt es sich einen meiner Lieblingsberge, den ich schon über alle möglichen Routen bestiegen habe, sowohl Sommer wie Winter.
                              Und die Dümlerhütte zählt sowieso zu meinen Lieblingshütten, so freundlich und so schnell wie die sind, ist schon eine Meisterleistung.

                              Die Fotos vom Regenbogen sind überaus gelungen, das hättet ihr bei durchgehend Sonnenschein nicht gehabt. So hat ein kurzer Regen auch seinen Vorteil.

                              Soweit ich das richtig gelesen habe, seid ihr aber beim Toten Mann vorbeigegangen. Liegt wahrscheinlich daran, dass dieser Gipfel in den Karten nicht richtig eingezeichnet ist.
                              Diesen Gipfel hättet ihr auch noch leicht mitnehmen können.
                              lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                              Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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