Zur Zeit sieht es so aus, als wäre der Winter 2018/19 in den niedrigeren Regionen Ostösterreichs vorüber. Da werden dann erste Wanderung mit ein wenig Vorfrühlings-Charakter möglich, und genau das nahm ich mir für Montag, den 4. März vor.
Bei der Auswahl des Ziels spielte wieder einmal das Wetter mit eine Rolle. Für den späten Nachmittag bis frühen Abend war das Eintreffen einer Kaltfront aus Westen angekündigt; es war daher sicher günstig, möglichst weit im Osten unterwegs zu sein.
So entstand die Idee, den Tag - ähnlich wie vor fast einem Jahr im Ödenburger Gebirge - wieder für einen Abstecher über die Grenze zu nützen. Die hübsche ruhige Kleinstadt Köszeg/Güns in Westungarn, knapp an der Grenze zum Burgenland gelegen, kannte ich zwar von früheren Besuchen, aber sie lagen doch schon geraume Zeit zurück. Die ungarische Seite des Günser Gebirges hingegen, deren östlichste Ausläufer genau bis Güns reichen, war mir dagegen völlig unbekannt. Warum also nicht zur Abwechslung einmal dort einige Stunden wandern gehen?
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Am Morgen des 4. März breche ich alsonach Köszeg auf. Auch wenn sie ab Oberpullendorf eigentlich nur mehr eine Landstraße ist, braucht die Fahrt über die Burgenland-Schnellstraße (S 31) um einiges weniger Zeit als früher über die Wechsel-Autobahn. In knapp eineinhalb Stunden habe ich Köszeg erreicht und starte etwas nördlich des Zentrums, unter dem Kalvarienberg, zunächst einmal mit einem Stadtrundgang.
Die ersten Gässchen erinnern vom Anblick her an kleine verschlafene Dörfer und sind doch gerade 10 Minuten vom Stadtzentrum entfernt.
01-Köszeg-Vorstadtgässchen.jpg
Bald aber dominiert dann der Charakter einer alten Kleinstadt mit ziemlich geschlossen erhaltenem Baubestand.
Die steinerne Einfahrt im Vordergrund sieht nicht zufällig fast wie eine Brücke aus,...
04-Köszeg-Innenstadt-BrückezurVorburg.jpg
...denn sie führt in den Vorhof der städtischen Burg, meist Jurisics-Burg genannt. Der Name erinnert an den Burghauptmann Miklós Jurisics, der die Stadt im Jahr 1532 etliche Wochen gegen die angreifenden Türken verteidigen konnte. Die ältesten Teile der Anlage gehen ins Mittelalter zurück; heute beherbergt die Burg auch Ausstellungen und Museen.
07-Köszeg-Burg.jpg
Auch von außen gesehen bietet die Stadtburg ein sehr stimmungsvolles Bild.
08-Köszeg-Burg.jpg
Nun ist es nicht mehr weit bis zum zentralen Platz der Altstadt, der - erraten! - natürlich ebenfalls nach Jurisics benannt ist.
Bemerkenswert sind die beiden Kirchen, die hinter der Mariensäule an der Nordseite des Platzes unmittelbar benachbart stehen. St. Emmerich (vorne) wurde im 16. Jahrhundert, als in St. Jakob Gottesdienste auf Deutsch gefeiert wurden, für die ungarischsprachige Bevölkerung errichtet. Später wurden die beiden Kirchen zeitweilig von unterschiedlichen Konfessionen (evangelisch und katholisch) genützt.
17-Köszeg-Jurisicsplatz.jpg
Auch das Rathaus von Köszeg ist im Kern mittelalterlich, erhielt im Barock aber eine repräsentative neue Fassade.
16-Köszeg-RathausMariensäule.jpg
Auf der anderen Seite des Platzes fällt vor allem das hübsche Sgraffitohaus im Stil der Spätrenaissance auf.
14-Jurisicsplatz-MariensäuleSgraffitohaus.jpg
Hier ist über einem alten Straßenzug im Hintergrund die barocke Kalvarienbergkirche zu sehen, die gut 100m über dem Stadtzentrum von Köszeg steht. Über sie möchte ich bei meiner Wanderung zum Ausgangspunkt zurückkehren.
15-KöszegAltstadt-ZoomKalvarienbergkirche.jpg
Der weitläufige Fö tér am Rand der alten Stadt ist heute der wichtigste Platz in Köszeg. Er ist von alten Häusern und der großen neugotischen Herz-Jesu-Kirche ebenso geprägt wie von Lokalen und Geschäften.
21-Köszeg-Hauptplatz-HerzJesuKirche.jpg
Nach diesem Bummel durch die historische Altstadt von Köszeg, der alte Eindrücke erneuern konnte, mache ich mich nun in den ungarischen Teil des Günser Gebirges auf. Da ist für mich alles Neuland. Am großen Friedhof vorbei...
23-Köszeg-Friedhof.jpg
...erreiche ich am westlichen Stadtzentrum zunächst das Naturschutz-Besucherzentrum mit einem Informationspavillon und einer Parkanlage. Hier beginnt - oder endet, je nach der Gehrichtung - der grenzüberschreitende Alpannonia-Weitwanderweg. In sechs oder sieben Tagesetappen führt er von Köszeg über den Geschriebenstein, Bernstein, den Hutwisch, Mönichkirchen und den Hochwechsel zum Semmering oder (in der längeren Variante) über das Stuhleck nach Fischbach.
27-Köszeg-NaturschutzBesucherzentrum.jpg
Die Primeln haben ihren Namen nicht zufällig: Ein paar mildere Nachmittage zum Frühjahrsanbruch genügen, und schon beginnen sie zu blühen.
28-Primeln.jpg
Trotz des so auffälligen Alpannonia-Symbols (weiß auf rotem Hintergrund) schaffe ich es, den Weg nach dem Besucherzentrum gleich einmal zu verlieren.
Die Alternativroute ist ein wenig länger, lohnt aber durchaus, da sie mir mehr Einblicke in die nun folgende ausgedehnte Zone mit Wein- und Obstgärten sowie vielen kleinen Häusern bietet.
30-Obstgärten.jpg
Eine typische Ansicht dieses fruchtbaren Landstrichs, der sanft zu den Höhenrücken des Günser Gebirges im Hintergrund ansteigt.
33-GünserGebirge.jpg
Bei der Auswahl des Ziels spielte wieder einmal das Wetter mit eine Rolle. Für den späten Nachmittag bis frühen Abend war das Eintreffen einer Kaltfront aus Westen angekündigt; es war daher sicher günstig, möglichst weit im Osten unterwegs zu sein.
So entstand die Idee, den Tag - ähnlich wie vor fast einem Jahr im Ödenburger Gebirge - wieder für einen Abstecher über die Grenze zu nützen. Die hübsche ruhige Kleinstadt Köszeg/Güns in Westungarn, knapp an der Grenze zum Burgenland gelegen, kannte ich zwar von früheren Besuchen, aber sie lagen doch schon geraume Zeit zurück. Die ungarische Seite des Günser Gebirges hingegen, deren östlichste Ausläufer genau bis Güns reichen, war mir dagegen völlig unbekannt. Warum also nicht zur Abwechslung einmal dort einige Stunden wandern gehen?
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Am Morgen des 4. März breche ich alsonach Köszeg auf. Auch wenn sie ab Oberpullendorf eigentlich nur mehr eine Landstraße ist, braucht die Fahrt über die Burgenland-Schnellstraße (S 31) um einiges weniger Zeit als früher über die Wechsel-Autobahn. In knapp eineinhalb Stunden habe ich Köszeg erreicht und starte etwas nördlich des Zentrums, unter dem Kalvarienberg, zunächst einmal mit einem Stadtrundgang.
Die ersten Gässchen erinnern vom Anblick her an kleine verschlafene Dörfer und sind doch gerade 10 Minuten vom Stadtzentrum entfernt.
01-Köszeg-Vorstadtgässchen.jpg
Bald aber dominiert dann der Charakter einer alten Kleinstadt mit ziemlich geschlossen erhaltenem Baubestand.
Die steinerne Einfahrt im Vordergrund sieht nicht zufällig fast wie eine Brücke aus,...
04-Köszeg-Innenstadt-BrückezurVorburg.jpg
...denn sie führt in den Vorhof der städtischen Burg, meist Jurisics-Burg genannt. Der Name erinnert an den Burghauptmann Miklós Jurisics, der die Stadt im Jahr 1532 etliche Wochen gegen die angreifenden Türken verteidigen konnte. Die ältesten Teile der Anlage gehen ins Mittelalter zurück; heute beherbergt die Burg auch Ausstellungen und Museen.
07-Köszeg-Burg.jpg
Auch von außen gesehen bietet die Stadtburg ein sehr stimmungsvolles Bild.
08-Köszeg-Burg.jpg
Nun ist es nicht mehr weit bis zum zentralen Platz der Altstadt, der - erraten! - natürlich ebenfalls nach Jurisics benannt ist.
Bemerkenswert sind die beiden Kirchen, die hinter der Mariensäule an der Nordseite des Platzes unmittelbar benachbart stehen. St. Emmerich (vorne) wurde im 16. Jahrhundert, als in St. Jakob Gottesdienste auf Deutsch gefeiert wurden, für die ungarischsprachige Bevölkerung errichtet. Später wurden die beiden Kirchen zeitweilig von unterschiedlichen Konfessionen (evangelisch und katholisch) genützt.
17-Köszeg-Jurisicsplatz.jpg
Auch das Rathaus von Köszeg ist im Kern mittelalterlich, erhielt im Barock aber eine repräsentative neue Fassade.
16-Köszeg-RathausMariensäule.jpg
Auf der anderen Seite des Platzes fällt vor allem das hübsche Sgraffitohaus im Stil der Spätrenaissance auf.
14-Jurisicsplatz-MariensäuleSgraffitohaus.jpg
Hier ist über einem alten Straßenzug im Hintergrund die barocke Kalvarienbergkirche zu sehen, die gut 100m über dem Stadtzentrum von Köszeg steht. Über sie möchte ich bei meiner Wanderung zum Ausgangspunkt zurückkehren.
15-KöszegAltstadt-ZoomKalvarienbergkirche.jpg
Der weitläufige Fö tér am Rand der alten Stadt ist heute der wichtigste Platz in Köszeg. Er ist von alten Häusern und der großen neugotischen Herz-Jesu-Kirche ebenso geprägt wie von Lokalen und Geschäften.
21-Köszeg-Hauptplatz-HerzJesuKirche.jpg
Nach diesem Bummel durch die historische Altstadt von Köszeg, der alte Eindrücke erneuern konnte, mache ich mich nun in den ungarischen Teil des Günser Gebirges auf. Da ist für mich alles Neuland. Am großen Friedhof vorbei...
23-Köszeg-Friedhof.jpg
...erreiche ich am westlichen Stadtzentrum zunächst das Naturschutz-Besucherzentrum mit einem Informationspavillon und einer Parkanlage. Hier beginnt - oder endet, je nach der Gehrichtung - der grenzüberschreitende Alpannonia-Weitwanderweg. In sechs oder sieben Tagesetappen führt er von Köszeg über den Geschriebenstein, Bernstein, den Hutwisch, Mönichkirchen und den Hochwechsel zum Semmering oder (in der längeren Variante) über das Stuhleck nach Fischbach.
27-Köszeg-NaturschutzBesucherzentrum.jpg
Die Primeln haben ihren Namen nicht zufällig: Ein paar mildere Nachmittage zum Frühjahrsanbruch genügen, und schon beginnen sie zu blühen.
28-Primeln.jpg
Trotz des so auffälligen Alpannonia-Symbols (weiß auf rotem Hintergrund) schaffe ich es, den Weg nach dem Besucherzentrum gleich einmal zu verlieren.
Die Alternativroute ist ein wenig länger, lohnt aber durchaus, da sie mir mehr Einblicke in die nun folgende ausgedehnte Zone mit Wein- und Obstgärten sowie vielen kleinen Häusern bietet.
30-Obstgärten.jpg
Eine typische Ansicht dieses fruchtbaren Landstrichs, der sanft zu den Höhenrücken des Günser Gebirges im Hintergrund ansteigt.
33-GünserGebirge.jpg
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