7.-23.9.2018 Cotiella & Turbon - 2 unbekannte Bergmassive südlich der Zentralpyrenäen

[helmut55]

Hast dir mit dem Hochladen der Bilder ganz schön viel Arbeit angefangen.
Bin schon auf die nächsten Bilder gespannt.

[pablito]

Hallo Pablito,

mach dir nichts nichts daraus, daß auf deine Spanienberichte fast keine Feedbacks kommen.
Ist halt lange nicht so spannend wie Wanderung in den Föhrenberge und schon mal gar nicht so spektakulär wie eine Neuseelandtour mit dem Wohnwagen.

Mußt dir halt auch spektakulärere Ziele aussuchen, damit irgend jemand etwas zu schreibt.
Zusätzlich sind auch all die früheren userInnen, die zu deinen Berichten was geschrieben habe nimmer aktiv im Forum.

Denk dir einfach: du hast eine Freude so etwas zu veröffentlichen und basta.
Ist vielleicht so wie wenn du in einer Galerie selbst gemalte Bilder ausstellst und keiner kauft sie

[csf125]

Hallo Reini,

wenn Du so gewaltige Berichte schreibst, mußt Du uns auch ein wenig Zeit lassen, diese zur Gänze zu lesen.
Und bei dem tourenmäßig tollen Wetter sitzt halt nicht jeder nur vor dem PC und wartet, was passiert, sondern ist möglichst selbst aktiv, und sei es auch nur hinterm Haus

Jedenfalls hochinteressant, gut, daß das medizinische Intermezzo ohne Folgen gedblieben ist, und ... ich warte auf Teil 2

lg
Norbert

[pablito]

mußt Du uns auch ein wenig Zeit lassen, diese zur Gänze zu lesen.

Ja jetzt seht wir es unserem Nessy ergeht, der schafft es aus gleichen Gründen nicht unsere Software auf Vordermann zu bringen

[maxrax]

Tolle Gegend, danke für's Näherbringen!

[pablito]

Text für Turbon-Tour.JPG

[pablito]

Den Text habe ich jetzt als Bild eingefügt um zu testen ob ein upload möglich ist und es geht, also versuche ich es wieder
Was aus dem beabsichtigen Mini-Spaziergang geworden ist kann man auf der Landkarte mit Route gut ersehen

Erkundigungstour Castejon de Sos.JPG
In Bisaurri war ich bald und so beschloß ich noch ein Stückerl weiter zu wandern
Eine idyllische Wiese lud zum Picknicken ein...
1 k-Morgenstimmung.jpg
Blick aufs Turbon-Massiv
6 k-Turbon Massiv.JPG
Allerhand Infotafel u.a. zum Buchsbaum und den Wildschweinen
2 k-Buchbaum.JPG
3 k-Wildschwein.JPG

[pablito]

Blick auf den langen Kamm der Sra. de Chia, wo ich am 2. Tag meiner Cotiella-Tour unterwegs war...
4 k-Sra. Chia.jpg
Das Mini-Dörfchen Urmella
5 k-Urmella.JPG
Interessante Moose und Flechten vereint
8 -Moos.jpg
Von Urmella wollte ich dann doch nicht gleich wieder zu meinem Hotel absteigen und steuerte die Häuser von Avasan an - das hätte ich lieber bleiben lassen sollen,

denn der anfangs ganz gut markierte und angelegte ehemalige Hirtenpfad endet einmal im Nichts
Danach mußte ich mit dem GPS mich weiter navigieren und nach einigen unliebsamen Bekanntschaften mit dichten Rosenhecken erreichte ich Avasan und der abstieg war dann auch nicht ganz ohne, denn schon zimelich im Tale kam ich an einen etwas unheimlich anmutetenden Bauernhof vorbei und das sah dann so aus:
7 k-Makabere Stücke.JPG

[pablito]

Nachdem dieser sehr kurz geplante Ausflug, dann doch 6 Stunden gedauert hat und ich mich schlußendlich recht gut gefühlt habe, wollte ich die verbleibenden restlichen 4 Tage nicht in gleicher Weise verbringen und das Wetter weiterhin perfekt angesagt war und so enschloß ich mich die geplante Route bis in den Ort Pont del Suert anzugehen ich nahm mir daher ein Taxi welches mich an den Fuß des Turbon brachte, möglichst hoch hinauf an eine Stelle wo es auch einen Brunnen gibt

Ich wählte eine Route von der ich jederzeit die Möglichkeit vermutete rund leicht wieder ins Tal absteigen konnte, falls es mir gesundheitlich schlecht ergehen würde - so war zumindest der Plan
Aufstieg zum 1. ZP.JPG
Anfänglich auf einer Forstrasse bis zu einer Abzweigung nach rechts und dann auf einem ziemlichen rutschigen steingien Pfad einen Graben bergauf.
Ja dann kamm das befürchtete Hindernis: eine sehr steile Passage im Wald mit Wurzel, Felsblöcken, alles sehr glitschig zum Hochkraxeln über die ich im Abstieg keinesfalls zurückgehen wollte gut dachte ich mir es gibt sicher einen Alternative. Dann hatte ich geplant an der Baumgrenze mein Zelt zu plazieren, da waren aber überalle jede Menge Kühe!
Also steuerte ich einen flachen Sattel an und dann eröffnete sich ein fantastischer Blick in ein grünes Hochtal
Unterwegs kam ich an einer Quelle vorbei wo Erfindungsgeist gefragt war um ans Wasser zu kommen, nämlich mittels eines eingeklemmten dicken Halmes:
2 Wasser gewinnen.jpg
Rückblick zum Sattel
3 k-Sattel 1932m.jpg
Das Hochtal mit Bächlein
4 k-Barranco de Llert de San Adrian.JPG
Der obere Teil des Hochtales
6 k-Talschluß.JPG
Interessante Bergsturzblöcke
5 k-Bergsturz.JPG
Bei ein paar kleineren Föhren fand sich ein genialer Zeltplatz
7 k-ZP.JPG

[pablito]

Gut ausgeschlafen und gut gefrühstückt startete ich zur Gipfeltour, schon mit gemischten Gefühlen, wie es mir dabei ergehen würde...
Gipfel + Abstieg 2. ZP.JPG Über einen gut sichtbaren Steig ging es bis zu den Mauerresten der ehemaligen San Adrian-Kapelle
k-San Adrian Kapelle.JPG
rund herum jede Menge Edelweiß
k-Eldeweiß.JPG
Super ist, daß es schon ziemlich weit oben am Ende des Hochtales noch eine Quelle gibt :-)
Zuvor verließ ich den Pfad um meinen Rucksack abzustellen und den restlichen Aufstieg mit meinem kleinen Tagesrucksack zu starten
Man begeht sozusagen eine "U-Hakerl-Route"

Am 2491m hohen Turbon-Gipfel war ich schon sehr erschöpft
k-Turbon Gipfel.jpg
Da hilft dann nur ein gutes Packerl Mannerschnitten aus der Heimat
k-Mannerschnitten.JPG
Leider war es ziemlich bewölkt so daß man das Panorama nur Hand der Tafel erahnen konnte
k-Panoramatafel.JPG
Herrlich der Blick ins Hochtal
k-Hochtal Turbon.JPG
wo man unterwegs an ein paar Erosionsfelsen vorbei gekommen ist
k-erodierte Felsen.JPG

[pablito]

Der weitere Weg gestaltet sich anfänglich extrem mühsam. Auf dem Bild mit dem Hochtal erkennt man rechts einen flachen Sattel über den der Weiterweg führt. Jenseits sollte man sich weit oben querend halten, jedoch auf der Landkarte war mein Weg leider falsch eingezeichnet und so driftete ich in einen Graben, wo das absteigen dann schon mehr Kletterei war und irgendwann ist mir klar geworden da geht es nicht weiter. so ging ich ein Stück zurück und querte dann weglos über sehr unangenehmes Blockwerkgelände bis zum richtigen Weg, welcher dann sehr abwechslungsreich über Matten bergab leitete. Die Wiesen waren übersäht mit massenhaft Champignons, Bovisten, Parasolen u.a mir unbekannten Pilzen:
k-Boviste.jpg
Der Weiterweg führt um 2 Hügel in einem Kammbereich wo ich letztlich nur mit dem GPS meine Route finden konnte, dann in einen Sattel und danach talwärts über eine Forststraße.
Da ich ja in 2 weiteren Tagen im Ort Pont de Suert spätestens zu Mittag sein mußte, um meinen Bus nach Lerida zu erwischen, war notwenig so weit wie möglich abzusteigen und so fand ich schlußendlich auch wieder einen guten Zeltplatz mit Wäsche-Aufhängemöglichkeit
k-ZP.JPG
Tags darauf war es z.T. wieder eine ziemliche Odysee, aber der Reihe nach:
Route 3. Tag + 3. ZP.JPG Zuerst ging es einmal talwärts zum kleinen Dörfchen Ballabriga, danach ins Tal des Flusses und zur Monasterio Santa Maria de Obarra und jenseit wieder bergauf ins Dörfchen Calvera…
Vor Ballabriga ein Bach mit gutem Trinkwasser
k-Ballabriga.JPG
Leider war das Monasterio für Besucher geschlossen, also bleiben einem nur die Infotafeln
k-Infotafel I.JPG
k-Infotafel II.JPG
Das Monasterio steht am Eingang in die Schlucht Congosto Obarra
k-Congosto Obarra.JPG
k-Kloster.JPG
Impossanter Felsen im Hintergrund mit luftigem Kletttersteig… k-Santa Maria de Obarra.JPG
k-Klettersteig.JPG

[pablito]

Vom Kloster ging es über einen sehr gut angelegten Pfad ins idyllische Dörfchen Calvera mit Brunnen am kleinen Hauptplatz mit schattigen Bäumen
Bis zum Ort gab es in alle Richtungen noch excellente Wegweiser!
k-Wegweiser.JPG
Festungsturm...
k-Calvera I.JPG
k-Calvera II.JPG
Lustige Figuren auf den Fenstersimsen
k-Figur am Fenstersims.JPG
und Rauchfangbeschwerer
k-Figuren auf Rauchfang.JPG
Alte Getreidegerätschaften...
k-alte Getreidemaschine.JPG
Vom Ortsausgang ging ein angelegter Pfad weiter, der sich doch bald verlor, bzw. auf einer Steinmauer dahinzog, die z.T. komplett verfallen war und noch mit dichten Dornengebüschen bewachsen war. Die vielen Umgehungen die ich versuchte führten letztlich ins Nichts, sodaß ich mich entschloß weglos in ein trockenes Bachbett abzusteigen und jenseits eine Forststraße anpeilte die in schier unendlich flachen und langen Kehren bergauf ging
k-Blick nach Osten = Weiterweg.JPG
Leider auf der ganzen Strecke weit und breit kein Wasser. Letztlich über einen Sattel und jenseits in Kurven wieder bergab und dann schon mit hereinbrechender Dämmerung noch am Rande einer Wiese einen guten Zeltplatz entdeckte, wo sich nahebei sogar einen Quelle befand

[pablito]

In der Nacht war unglaublich viel Tau gefallen was das Zelt Abbauen dann ziemlich ungemütlich gestaltete, aber zuvor genoß ich noch das letzte Frühstück in der Wildnis :-)
k-Frühstück auf Wiese im Zelt.JPG
Bis in den Ort El Pont de Suert ging es durchwegs über Forststraßen und wenn man die gut sichtbaren Wegweiser gedankenverloren übersieht ist schnell auf der falschen Spur
k-runder Wegweiser.jpg
Gejagd darf da nirgends werden...
k-Jagd verboten.jpg
Aber das Zelt trocknen auf einer Brache ist schon erlaubt
k-Zelt trocknen.jpg
Irgendwo ging es dann mal kurz durch die Wildnis
k-Baum-Torbogen.jpg
Und da ich danach keinen Bilder mehr schoß ist jetzt mein Bericht auch zu ende

Facit der 2 Unternehmungen: Cotiella und Turbon: für mich hat es sich gelohnt, wenngleich die Pulsattacke nicht notwendig gewesen wäre!
Ich habe das gute Wetter am Schluß perfekt ausgenützt und meine in Wien geplante Route durchgezogen!
Von Llerida, wo ich schon öfters im Bahnhofshotel übernachtet hatte, gings tags darauf mit einem Hochgeschwindigkeitszug direkt nach Barcelona und dann gleich zum Airport.

[mountainrabbit]

Facit der 2 Unternehmungen: Cotiella und Turbon: für mich hat es sich gelohnt, wenngleich die Pulsattacke nicht notwendig gewesen wäre!

Manchmal braucht man auch Glück

Jetzt hab ich extra bis zur endgültigen Fertigstellung des Berichts gewartet, so konnte ich mir die schönen Bilder des ersten Teils nochmals ansehen.

Wieder einmal eine Tour, die ganz nach meinem Geschmack ist. (Wenn ich sie auch Sprachdefizit- und Knie-bedingt nicht mehr nachgehen werde)

Ich kann Deine Begeisterung für diese Landschaft gut verstehen, Danke für's Mitnehmen auf dieses Abenteuer.

LG, Günter

[pablito]

Danke Günter für die netten Worte