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Dreitägige Wanderung in Nationalpark Rondane, Norwegen 09.-11.09.2021

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  • Dreitägige Wanderung in Nationalpark Rondane, Norwegen 09.-11.09.2021

    Wie die letzten Jahre auch, verschlug es mich dieses Jahr wieder nach Norwegen, diesmal leider nur 5 Tage, wovon 3 Tage für eine Wanderung in Nationapark Rondane veranschlagt wurden.
    Start war am 09.09 in Hamar (schön gelegen am Mjosa, dem größten See Norwegens) und es ging knapp 2.5h nach Norden bis zur östlichen Begrenzung des Nationalparks, zum öffentlichen Parkplatz Strombu. Von dort starteten wir gegen 12:00 nach Süden, und dann weiter nach Westen, vorbei an der Hütte Bjornholla. Dann weiter einen schönen Wanderweg bei angenehmen Temperaturen, bis zum ersten Zeltplatz an einem kleinen See.
    Am zweiten Tag war der Aufstieg zum Storronden (2138m) geplant, allerdings direkt hoch ohne Umweg über die Hütte Rondvassbu und die offiziellen Wege. Bedingt durch das eher bescheidene Wetter, beschlossen wir am Gipfel die ursprünglich geplante Verlängerung der Tour bis zum Rondslottet (mit 2178m der höchste Gipfel im Nationalpark Rondane) nicht zu machen, sondern direkt nach Nordost über steile Rinnen abzusteigen. Nach einem anstrengenden Abstieg, nur versüßt durch das Verlassen der Nebeldecke, einer Furtung durch einen kalten Bergbach und selten stoppendem Regen, schlugen wir unser zweites Zelt in relativer Nähe zum Parkplatz auf um am letzen Tag einen gemütlichen Rückmarsch zu haben.
    Soviel dazu, die weitere Beschreibung folgt bei den Fotos.

    1. Übersicht über einen Teil des Nationalparks. In schwarz unsere Tour, die orangen Punkte stellen unsere ursprünglich geplante Verlängerung dar.
    (https://www.visitnorway.de/maps/)
    map.PNG

    2. Blick nach Norden, kurz vor der Hütte Bjornholla.
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    3. Dito, Das Tal welches in Bildmitte flach nach links reinläuft, sind wir dann am Ende rausgekommen.
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    4. Da sieht man den Herbst schön, traumhafte Farben!
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    5. Kurzer Rückblick, über den Hang linker Seite verläuft der Wanderweg den wir gekommen sind.
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    6. So lässt es sich aushalten! Der erste Zeltplatz bei schönem Wetter, da stieg direkt die Motivation für den nächsten Tag! Allerdings sollte es nicht so bleiben..
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    7. So sah dann das ganze am nächsten Tag aus. Eine dicke Nebelsuppe, leichter Nieselregen und kalter Wind. Zu allem Überfluss hat sich herausgestellt, dass unser Zelt nicht mehr zu 100% dicht hält, was wir in der Nacht durch ein stetiges Tropfen bemerken durften. Die Konsequenz, ab der 1. Nacht war nahezu alles Gewand sowie die Rucksäcke ständig feucht.
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    8. Nichtsdestotrotz beschlossen wir an unserer Aufstiegsroute festzuhalten, dadurch wurde der Aufstieg über Schutthalden zwar etwas mühsam, aber der direkte Weg hat einfach was.
    Wobei immer noch leichte Hoffnung bestand, dass es im Laufe des Tages aufreissen würde, zumindest laut Wetterbericht vom Tag vorher hätte das Wetter deutlich besser sein sollen.
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    9. Hier ein kleines Suchbild, um den Nebel zu verdeutlichen. Ich sitze ca. 12m vom Fotografen entfernt am Boden, nahezu perfekt getarnt in meinen Brauntönen wie ich finde
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    10. So sah es dann am Gipfel des Storronden aus, von der erhofften, wunderschönen Aussicht blieb nicht wirklich viel über. Bei dem Wetter hatten wir dann keine Lust, noch weiter zum Rondslottet zu wandern und dort auch nichts zu sehen, sodass wir beschlossen über einen alten Steig relativ direkt abzusteigen. Der Steig war auf meinem GPS eingetragen und ein Bekannter aus Norwegen meinte, er könnte sich erinnern, dass es dort runtergeht. Ohne diese Infos hätten wir den Abstieg dort nicht gewagt, nahezu keine Sicht, und im unmittelbaren Gipfelbereich senkrechte Abbrüche ohne das Ende davon zu sehen.
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    11. Das war dann etwas nördlich vom Gipfel, ein schmaler Grat der doch stetig steiler und exponierter wurde, da rechts gings dann runter. Am Einstieg war noch ein Steinmann zu erkennen, danach kam nichts mehr.
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    12. So sahs dann während dem Abstieg aus. Immer wieder kleinere Felswände, aber erstaunlich griffig und gut zu gehen trotz Nässe. Das Gelände war doch stark gestuft mit guten Abstiegsmöglichkeiten. Aber wie gesagt, ohne das Wissen ein Abstieg ist hier möglich, wären wir dort nicht runter.
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    Fortsetzung folgt.

  • #2
    Weiter gehts mit dem restlichen Abstieg an Tag zwei.

    1. Endlich das steile Gelände hinter uns, nun gehts an diesem Bachlauf entlang bis zum markierten Wanderweg in einigen km Entfernung.
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    2. Da bleibt auch Zeit für die Natur, nachdem nach Stunden wieder mal etwas grün zu sehen war. Bei diesen feuchten Bedingungen idealer Nährböden für diverse Pilze.
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    3. Da reisst die dicke Nebeldecke zumindest kurzfristig etwas auf. Immer weiter in Blickrichtung bis zum nächsten größeren Tal.
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    4. Da konnte ich einfach nicht vorbeigehen ohne Foto.
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    5. So schön saftig! Dicke Moosteppiche bei allen Wasserläufen, lädt ein zum drüberlaufen, himmlich weich, nur sinkt man doch recht weit ein.
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    6. Oh, da liegt ja was drunter! War dann doch nur ein Geweihrest, vom Rest des Tiers lag nichts unter dem Stein, also vermutlich doch kein Lawinenopfer.
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    7. Irgendwo da hinten sollte der Rondslottet sein, viel war daovn nicht zu sehen. Eine etwas flachere Wand die die Wand links im Bild sind wir abgestiegen.
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    8. Durch die stellenweise nahezu waagrechte Lagerung der Gesteine bilden sich selbst an kleinen Bächen immer wieder wunderschöne Wasserfälle.
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    9. Nun kommt das Ende der heutigen Etappe in Sicht. Immer dieses Tal entlang, bis zum Beginn der höheren Vegetation mit ersten Birken.
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    10. So ganz nebenbei finden sich auch immer wieder Rentiergeweihe, allerdings kleinere als wir letztes Jahr finden konnten, dort waren es wirklich zwei wunderschöne Geweihe über metergröße.
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    11. Ein letztes Hinderniss liegt noch vor uns.. Da wir bei unserer Tour ohne offiziellen Weg verlassen haben, müssen wir irgendwann wieder darauf zurück. Weitergehen auf unserer Talseite war irgendwann nicht mehr möglich, da sich der Bach dort ziemlich eingschnitten hat und dort über steile, abschüssige und brüchige Hänge zu queren war keine Option.
    Trockenen Fußes rüberzukommen war auch nicht möglich und ewig nach einem gangbaren Weg suchen wollten wir auch nicht, so haben wir uns kurzerhand der Schuche, Socken und Hose entledigt und haben durch maximal bis Mitte des Oberschenkels reichendes Wasser gefurtet. Zwar kalt, aber sehr erfrischend! Hier bin ich beim furten.
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    12. So langsam fängt der Baumbewuchs wieder an! Selbst bei diesem grauen Wetter wunderschöne Herbstfarben, das Spiel von rot und goldgelb ist immer wieder schön anzusehen.
    Von hier war noch eine knappe halbe Stunde zu unserem Zeltplatz, schön langsam wurden wir müde, der steile Abstieg war doch anstrengend und die andauernde Nässe und das nasse/feuchte Gewand machte das nicht besser.
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    Fortsetzung folgt.

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    • #3
      Am dritten Tag stand nur mehr der restliche Marsch zum Auto am Programm, nicht mehr weit aber doch noch bisschen was.
      Am Vorabend haben wir noch ein kleines Feuer entflammen können, aber recht bald wurde es mühsam mit dem Holz, da nahezu alles komplett nass war.

      1. Hier ein weiterer Wasserfall in der Nähe unseres Zeltplatzes, der Wanderweg führt hier über eine kleine Hängebrücke über den Fluss, da waren wir dankbar denn furten zum Start in den Tag wollten wir vermeiden.
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      2. Da der Wanderweg vom Zeltplatz zur Hütte Bjornholla und erst von da zum Parkplatz führt, haben wir beschlossen diesem Steig zu folgen, bis wir auf eine Forststraße treffen, an der ein weiterer Weg zum Parkplatz führt. Ein schöner Birkenwald, allerdings wieder oder besser gesagt noch immer alles nass, aber das hat auch seinen Reiz.
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      3. Hier verlassen wir den Pfad und marschieren weiter auf der Forststraße, der Wanderweg verläuft irgendwo rechts oben über dem Hang, hätte für uns aber einen Umweg von mehreren km bedeutet.
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      4.Schon eine ganz spezielle Stimmung bei diesem Wetter unterwegs zu sein. Dazu noch die völlige Ruhe - ein Traum!
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      5. Natürlich dürfen in Norwegen die Moore nicht fehlen, davon gibts ja genug aber wir mussten zum Glück keine queren, das ist erfahrungsgemäß immer sehr anstrengend und zeitintensiv.
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      6. Kurz vorm Parkplatz, schön langsam nimmt das ganze wieder waldähnliche Züge an, die gräulich-gelben Flechten sehen nicht nur fein aus, sie sind auch angenehm zum drüberlaufen und sogar zum drin liegen/schlafen wenn es trocken ist.
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      Fazit:
      Trotz dem ab der ersten Nacht regnerischem Wetter eine sehr ansprechende Tour. Natürlich wäre das ganze mit Fernsicht auch toll gewesen, aber dieses Wetter verbunden mit der beeindruckenden Landschaft hat auch seinen ganz speziellen Reiz, dem ich mich nicht entziehen kann und den ich unglaublich gerne mag.
      Nächstes Jahr Norwegen steht schon wieder am Programm, mal sehen wohin es dann geht.

      Ich hoffe der Bericht gefällt,
      Schöne Grüße
      Elias

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      • #4
        Zitat von EliasW Beitrag anzeigen
        Ich hoffe der Bericht gefällt,...
        Oh ja

        Schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat. Die Bilder vom ersten Tag zeigen die Schönheit der Landschaft trotzdem.

        Und die Herbstfarben sind auch bei Nässe schön anzusehen.

        LG, Günter

        Meine Touren in Europa

        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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        • #5
          Meine Erinnungen an den Storronden sind sehr ähnlich - grau in grau. Ich bin allerdings über die übliche Route von Südwesten als Tagestour aufgestiegen.
          Der ursprüngliche Plan war zwei oder drei Tage zu bleiben, um mehrere Gipfel zu ersteigen, aber angesichts des Wetters wurde der Plan gecancelt und am Ende war ich sogar allein oben, weil bei meinen Begleitern die Motivation für einen Tag im Nebel fehlte.

          Ich erinnere mich aber dennoch gerne an die Tour zurück.
          "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

          https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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          • #6
            Trotz dem bescheidenen Wetter (oder vielleicht auch gerade deswegen) kommt die Herbststimmung und die eindrucksvolle Granitlandschaft voll zur Geltung!
            carpe diem!
            www.instagram.com/bildervondraussen/

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            • #7
              Vielen Dank für deinen Bericht, finde es ganz interessant . Rondane steht hoch auf unserer Wünschlist. NB kennst du norgeskart.no? Diese Karte ist etwas besser, und haben wir viel benutzt. LG, Herman

              AB_comp_Rondane.jpg
              Ich erhebe meine Augen zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe ist der Herr, der Himmel und Erde erschaffen hat (Ps 121). Gipfelkreuz Seespitze (3021 m), Venedigergruppe, Osttirol.

              Weitere Themen und Berichten von mir.

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              • #8
                Hallo Herman, nein norgeskart.no kannte ich noch nicht, vielen Dank dafür

                Lg Elias

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