AW: Durchquerung des isländischen Hochlands von Mývatn nach Skógar (12.08 - 31.08.201
Wären wir doch gleich oben geblieben, das waren ganz schön viele Höhenmeter umsonst. Wir beschließen, jetzt immer dem Bergrücken zu folgen, eine gute Entscheidung, wie sich herausstellt. Gegen Abend kommen wir der Zivilisation wieder ein Stück näher, die Bergkette haben wir hinter uns gelassen, nach weiteren 2 Stunden querfeldein über weglose Geröllhänge beginnt nun wieder ein etwas besserer Wanderweg, der sich mit einem Geländewagen-Trail an einer Selbstversorgerhütte vereinigt. Heikel wird es kurz vor der Hütte noch einmal, als wir später, um ein Stück Weg abzukürzen, einen ausgetrockneten Wasserfall abklettern und Flo dabei den Halt verliert und beinahe 30 Meter abstürzt. Er kann sich aber nach gerade noch wieder fangen.
In der Selbstversorgerhütte treffen wir ein älteres Pärchen (natürlich Deutsche), mit denen wir kurz sprechen. Ein Stück wollen wir aber noch weitergehen.
Es ist schon spät geworden, die Schatten werden deutlich länger.
(Bild vom Flo)
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Wir gehen nun auf dem perfekten Wanderweg.
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Die komplette Erholung des Ruhetages ist bei mir schon wieder weg, das war ein harter Tag heute mit knapp 30 km und gut 1.200 Höhenmetern, davon relativ viel in weglosem Gelände. Ich schleppe mich jetzt gegen Abend etwas dahin, die Muskulatur in meinen Beinen steckt das ganze zwar gut weg, aber diverse Sehnen und Gelenke sind schon wieder stark am zwicken. Flo und Tim gehen ein gutes Stück voraus, da sieht man, wer von uns solche Trekkingtouren öfters macht. Die beiden waren nach dem Abitur mal 80 Tage am Stück an der norwegisch-schwedischen Grenze unterwegs.
Es ist schon beinahe dunkel, als wir einen tollen Lagerplatz an einem kleinen Bächlein entdecken. Schnell noch was gekocht und ab ins Zelt, schlafen.
Tag 15: 26.08.2011
Am nächsten Morgen fühle ich mich deutlich fitter, habe aber Probleme mit den linken Knie. Gut, dass ich präventiv eine Knie-Bandage eingepackt habe, damit geht es ganz gut.
Hier noch einmal ein Foto von unserem sehr schönen, wenn auch etwas steinigen Lagerplatz.
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Weiter geht es, zuerst müssen einmal ein paar Flussrinnen durchquert werden. Also direkt Neos und Crocs angezogen und rein ins kalte Wasser. Die Querungen sind aber nicht besonders wild, zwischendurch kraxeln wir an einem schottrigen Hang entlang und ersparen uns so das tiefere Wasser. Es gibt jetzt auch wieder deutlich mehr Wegspuren.
Nach den Querungen geht es auf gut ausgetretenen Pfaden wieder ins grüne Bergland.
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Nachmittags erreichen wir eine Straße, auf der hin und wieder ein Auto vorbeifährt. Das erst hält auch sofort, ein besorgter Isländer schaut zum Fenster raus: "Are you lost?". Nachdem wir ihm versichert haben, dass alles okay ist, laufen wir die Straße etwa 10 Kilometer weiter, bis diese in eine Art isländische Bundesstraße mündet. Man kommt hier jetzt wieder richtig schnell voran, die Straßen sind zwar nicht asphaltiert, aber man kann trotzdem ordentlich Tempo machen. Heute haben wir 27 km zurückgelegt, aber die letzten 10 km waren recht angenehm zu gehen. Die Vorfreude auf Landmannalaugar steigt, da werden wir morgen ankommen und uns vielleicht etwas Zivilisation-Luxus in Form von Cola oder frischem Obst gönnen.
Wir finden wieder einen sehr schönen Platz etwas abseits der Straße an einem Fluss. Draußen geht gerade die Sonne unter.
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Tag 16, 27.08.2011
Wir schlafen aus, denn heute haben wir nur eine kurze Tagesetappe von etwa 23 Kilometern vor uns auf einer gut ausgebauten Straße. Die Verlockung ist natürlich sehr groß, den Rest einfach zu trampen, aber wir wollen alles aus eigener Kraft schaffen.
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Hin und wieder kommen kleine Furten, die man aber alle problemlos in Wanderschuhen durchqueren kann. Für die Autos auch kein Problem. Einmal spuckt ein Bus etwa 30 Touristen aus, fährt dann rückwärts durch die Furt zurück und dann noch einmal hindurch, während er von selbigen fotografiert wird. Verrückt...
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Nachmittags sind wir dann schon fast da. Die Vorfreude auf die heißen Quellen steigt. Die letzten Kilometer laufen wir nicht mehr an der Straße entlang, sondern einen direkteren Wanderweg.
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In der Ferne sieht man die Straße, die durch ein größeres Lavafeld führt.
K800_K1024_island 0148 tag 16 strasse geht durch lavafeld.JPG
Wir sehen jetzt auch schon den Campingplatz. 50 Meter davor müssen wir aber noch einmal einen hüfttiefen Fluss durchqueren. Aber das bekommen wir jetzt auch noch hin. Dann trifft uns erst einmal der Kulturschock: Es ist Samstag, mehrere Busse mit Tagesausflüglern stehen auf einem großen Parkplatz, wir zählen ungefähr 35 Zelte, die Hütte ist auch voll und in den heißen Quellen herrscht Hochbetrieb. Die Leute haben auch alle Badekleidung dabei, jetzt müssen wir auch noch unsere Boxershorts nass machen. Naja, einen Wäsche haben die sowieso dringend nötig gehabt.
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Wir bauen unsere Zelte auf dem Zeltplatz auf. Eigentlich auch ein ganz schönes Fleckchen hier, gegen Abend wird es auch sehr ruhig und wir haben die heißen Quellen für uns allein. In dem Shop gibt es leider nur Lite-Bier, worauf wir dankend verzichten. Trotzdem ist es aber ein göttliches Gefühl, mit den müden Beinen in den heißen Quellen zu liegen und eine eiskalte Cola zu schlürfen. Morgen werden wir hier unseren dritten und letzten Ruhetag verbringen, bevor es dann den Laugavegur-Trek weitergeht. Die Wildnis-Etappen liegen nun hinter uns, ab jetzt dürfen wir uns an einer alpengleichen, hervorragenden Infrastruktur erfreuen mit gut markierten, ausgetretenen Wanderwegen durch eine einmalige Landschaft. Leider ist die Wettervorhersage, die wir uns in der Hütte holen, ziemlich schlecht für die nächsten Tage. Aber wird schon irgendwie passen.
Nach diversen Bädern geht es irgendwann ins Zelt, ich schlafe wie ein Stein.
Wären wir doch gleich oben geblieben, das waren ganz schön viele Höhenmeter umsonst. Wir beschließen, jetzt immer dem Bergrücken zu folgen, eine gute Entscheidung, wie sich herausstellt. Gegen Abend kommen wir der Zivilisation wieder ein Stück näher, die Bergkette haben wir hinter uns gelassen, nach weiteren 2 Stunden querfeldein über weglose Geröllhänge beginnt nun wieder ein etwas besserer Wanderweg, der sich mit einem Geländewagen-Trail an einer Selbstversorgerhütte vereinigt. Heikel wird es kurz vor der Hütte noch einmal, als wir später, um ein Stück Weg abzukürzen, einen ausgetrockneten Wasserfall abklettern und Flo dabei den Halt verliert und beinahe 30 Meter abstürzt. Er kann sich aber nach gerade noch wieder fangen.
In der Selbstversorgerhütte treffen wir ein älteres Pärchen (natürlich Deutsche), mit denen wir kurz sprechen. Ein Stück wollen wir aber noch weitergehen.
Es ist schon spät geworden, die Schatten werden deutlich länger.
(Bild vom Flo)
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Wir gehen nun auf dem perfekten Wanderweg.
K800_K1024_island 0140 tag 14 klischeehafter wanderweg.JPG
Die komplette Erholung des Ruhetages ist bei mir schon wieder weg, das war ein harter Tag heute mit knapp 30 km und gut 1.200 Höhenmetern, davon relativ viel in weglosem Gelände. Ich schleppe mich jetzt gegen Abend etwas dahin, die Muskulatur in meinen Beinen steckt das ganze zwar gut weg, aber diverse Sehnen und Gelenke sind schon wieder stark am zwicken. Flo und Tim gehen ein gutes Stück voraus, da sieht man, wer von uns solche Trekkingtouren öfters macht. Die beiden waren nach dem Abitur mal 80 Tage am Stück an der norwegisch-schwedischen Grenze unterwegs.
Es ist schon beinahe dunkel, als wir einen tollen Lagerplatz an einem kleinen Bächlein entdecken. Schnell noch was gekocht und ab ins Zelt, schlafen.
Tag 15: 26.08.2011
Am nächsten Morgen fühle ich mich deutlich fitter, habe aber Probleme mit den linken Knie. Gut, dass ich präventiv eine Knie-Bandage eingepackt habe, damit geht es ganz gut.
Hier noch einmal ein Foto von unserem sehr schönen, wenn auch etwas steinigen Lagerplatz.
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Weiter geht es, zuerst müssen einmal ein paar Flussrinnen durchquert werden. Also direkt Neos und Crocs angezogen und rein ins kalte Wasser. Die Querungen sind aber nicht besonders wild, zwischendurch kraxeln wir an einem schottrigen Hang entlang und ersparen uns so das tiefere Wasser. Es gibt jetzt auch wieder deutlich mehr Wegspuren.
Nach den Querungen geht es auf gut ausgetretenen Pfaden wieder ins grüne Bergland.
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Nachmittags erreichen wir eine Straße, auf der hin und wieder ein Auto vorbeifährt. Das erst hält auch sofort, ein besorgter Isländer schaut zum Fenster raus: "Are you lost?". Nachdem wir ihm versichert haben, dass alles okay ist, laufen wir die Straße etwa 10 Kilometer weiter, bis diese in eine Art isländische Bundesstraße mündet. Man kommt hier jetzt wieder richtig schnell voran, die Straßen sind zwar nicht asphaltiert, aber man kann trotzdem ordentlich Tempo machen. Heute haben wir 27 km zurückgelegt, aber die letzten 10 km waren recht angenehm zu gehen. Die Vorfreude auf Landmannalaugar steigt, da werden wir morgen ankommen und uns vielleicht etwas Zivilisation-Luxus in Form von Cola oder frischem Obst gönnen.
Wir finden wieder einen sehr schönen Platz etwas abseits der Straße an einem Fluss. Draußen geht gerade die Sonne unter.
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Tag 16, 27.08.2011
Wir schlafen aus, denn heute haben wir nur eine kurze Tagesetappe von etwa 23 Kilometern vor uns auf einer gut ausgebauten Straße. Die Verlockung ist natürlich sehr groß, den Rest einfach zu trampen, aber wir wollen alles aus eigener Kraft schaffen.
K800_K1024_island 0145 tag 16 auf der strasse gehts weiter.JPG
Hin und wieder kommen kleine Furten, die man aber alle problemlos in Wanderschuhen durchqueren kann. Für die Autos auch kein Problem. Einmal spuckt ein Bus etwa 30 Touristen aus, fährt dann rückwärts durch die Furt zurück und dann noch einmal hindurch, während er von selbigen fotografiert wird. Verrückt...
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Nachmittags sind wir dann schon fast da. Die Vorfreude auf die heißen Quellen steigt. Die letzten Kilometer laufen wir nicht mehr an der Straße entlang, sondern einen direkteren Wanderweg.
K800_K1024_island 0147 tag 16 kurz vor landmannalaugar.JPG
In der Ferne sieht man die Straße, die durch ein größeres Lavafeld führt.
K800_K1024_island 0148 tag 16 strasse geht durch lavafeld.JPG
Wir sehen jetzt auch schon den Campingplatz. 50 Meter davor müssen wir aber noch einmal einen hüfttiefen Fluss durchqueren. Aber das bekommen wir jetzt auch noch hin. Dann trifft uns erst einmal der Kulturschock: Es ist Samstag, mehrere Busse mit Tagesausflüglern stehen auf einem großen Parkplatz, wir zählen ungefähr 35 Zelte, die Hütte ist auch voll und in den heißen Quellen herrscht Hochbetrieb. Die Leute haben auch alle Badekleidung dabei, jetzt müssen wir auch noch unsere Boxershorts nass machen. Naja, einen Wäsche haben die sowieso dringend nötig gehabt.
K800_K1024_island 0150 tag 16 kulturschock.JPG
Wir bauen unsere Zelte auf dem Zeltplatz auf. Eigentlich auch ein ganz schönes Fleckchen hier, gegen Abend wird es auch sehr ruhig und wir haben die heißen Quellen für uns allein. In dem Shop gibt es leider nur Lite-Bier, worauf wir dankend verzichten. Trotzdem ist es aber ein göttliches Gefühl, mit den müden Beinen in den heißen Quellen zu liegen und eine eiskalte Cola zu schlürfen. Morgen werden wir hier unseren dritten und letzten Ruhetag verbringen, bevor es dann den Laugavegur-Trek weitergeht. Die Wildnis-Etappen liegen nun hinter uns, ab jetzt dürfen wir uns an einer alpengleichen, hervorragenden Infrastruktur erfreuen mit gut markierten, ausgetretenen Wanderwegen durch eine einmalige Landschaft. Leider ist die Wettervorhersage, die wir uns in der Hütte holen, ziemlich schlecht für die nächsten Tage. Aber wird schon irgendwie passen.
Nach diversen Bädern geht es irgendwann ins Zelt, ich schlafe wie ein Stein.
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