Dieses Mal stelle ich drei je auf ihre eigene Art Tourenziele in Island vor. Der Eyjafjallajökull ist ein anspruchsvolles Unternehmen, für das man jedenfalls Gletscherausrüstung braucht. Brennisteinsalda erreicht man im Zuge einer kurzen, leichten Wanderung von der Hütte bei Landmannalaugar. Und Snækollur ist ein alpines Ziel, das Umsicht, Erfahrung und je nach Verhältnissen auch Gletscherausrüstung erfordert.
EYJAFJALLAJÖKULL
WICHTIGER HINWEIS:
Der folgende Bericht beruht auf einer Besteigung des Eyjafjallajökull im Sommer 2008. Der Ausbruch im Frühjahr 2010 hat diesen Berg (und seinen unaussprechlichen Namen) seither weltberühmt gemacht. Bei dieser Eruption hat sich der gesamte Berg, und zwar nicht nur der Kraterbereich, sondern auch die Zustiege, das Gletscherdach und die Gletscherzungen, völlig verändert. Auf dem Gletscher liegt unter den relativ dünnen Schneeschichten der Winter 2010-2012 eine teilweise meterdicke Aschenschicht. Der Gletscher selbst ist sehr spaltenreich. Das Gebiet war für Tourismus großflächig gesperrt, wurde danach wieder geöffnet und ist auch zum Zeitpunkt dieses Postings (Februar 2012) zugänglich.
Wer sich dem Berg nähern möchte, sollte sich vorher unbedingt genau über die Situation und eventuelle Gefahrenstellen und mögliche Sperren informieren. Eine Gipfelbesteigung sollte man am besten nur in Begleitung einer Person versuchen, die den Berg auch nach der 2010-er Eruption kennt. Gute Sicht ist dabei Grundvoraussetzung, denn abgesehen von der einfacheren Orientierung gibt es dort sicher soviel Sehenswertes, dass es schade wäre, im Nebel unterwegs zu sein.
Der vergletscherte Vulkan Eyjafjallajökull ragt unmittelbar aus der Küstenebene in Südisland auf. Es gibt drei Hauptanstiege: einen von Nordwesten (der sogenannte Skerja-Weg), einen von Osten (vom Paß Fimmvörðuháls aus), und einen von Seljavellir von Süden. Alle Anstiege führen im oberen Teil über den Gletscher, der besonders entlang des steileren Kraterrandes spaltenreich ist.
Ich hatte die Gelegenheit, die Seljavellir-Route mit 3 französischen und Schweizer Bergführern zu machen. Sie kannten den Anstieg aus eigener Erfahrung und kümmerten sich um die Führung auf dem Gletscher und die Orientierung mit GPS im Nebel. Das Wetter spielte leider nicht ganz mit.
Im unteren Teil führt der Anstieg über abwechslungsreiche, grasbewachsene Hänge, die oberhalb in weites, mäßig steiles und vegetationsloses Gelände übergehen. Am Horizont sieht man schon den Gletscher.
P1030634.JPG
Ein Blick zurück auf den unteren Teil. Die Tour beginnt praktisch auf Meeresniveau.
P1030635.JPG
Am Gletscherrand machen wir eine kleine Pause und binden uns ins Seil. Hier wird klar, dass wir von der berühmten Aussicht vom Gipfel nicht allzu viel sehen würden. Schade…
P1030638.JPG
Kurz bevor wir in der Wolkendecke verschwinden, hat man noch einmal diesen Blick auf die Inseln Vestmannaeyjar vor der Südküste.
P1030640.JPG
Der Gletscher ist zuerst flach und steilt kurz vor dem ebenfalls vergletscherten Kraterrand auf. Dort mussten auch einige offene Spalten umgangen werden. Die Steigeisen brauchten wir an diesem Tag nicht. Der Seilerste navigierte im White-out mit dem GPS-Gerät, bis er plötzlich verkündete „Wir sind oben.“ Und tatsächlich: Wir standen auf dem schmalen Rand des eisgefüllten Kraters. Ein paar Meter weiter fiel der Hang abrupt nach Norden ab.
Lange blieben wir nicht am Gipfel…
P1030645.JPG
Es ist ein eigenartiges Gefühl, dass es das Stückchen Erde, auf dem dieses Bild gemacht wurde, heute nicht mehr gibt….
Der Abstieg erfolgte auf dem Aufstiegsweg. Außer ein paar Schafen sind wir den ganzen Tag niemandem begegnet.
BRENNISTEINSALDA
Brennisteinsalda südlich von Landmannalaugar ist einer der eigenartigsten Berge Islands. Sogar in dieser farbenprächtigen Umgebung fällt seine rot-gelbe Gesteinsfarbe noch auf.
Der Laugavegur, die Trekking-Route nach Þórsmörk, führt direkt an ihm vorbei, und man kann ihn leicht im Zuge einer Rundtour besteigen. Landmannalaugar ist eines der beliebtesten Ziele in ganz Island und dementsprechend überlaufen. Das Gebiet ist aber so weiträumig, dass man mit ein bisschen Spürsinn auch hier den Massen ausweichen kann.
IMG_0305.JPG
Von der Schwemmebene bei der Hütte führt die Schlucht Grænagil zwischen dem Berg Bláhnjúkur und dem Lavafeld Laugahraun in südwestlicher Richtung in die Wunderwelt dieser Vulkan- und Lavalandschaft. Bei der Schluchtmündung beginnt auch der Aufstieg zum Bláhnjúkur links im Hintergrund, eine weitere lohnende Wanderung.
IMG_0284.JPG
Man verfolgt die Schlucht einige hundert Meter, dann führt ein mit Pflöcken markierter Weg quer über das zerrissene Lavafeld in Richtung Brennisteinsalda. Man erreicht den markierten Laugavegur am Fuß des Berges.
IMG_0287.JPG
Die Brennisteinsalda kann man vom Laugavegur aus verschiedenen Richtungen unschwierig besteigen. Hier sieht man den Beginn des Nordostrückens, der im Mittelteil ziemlich steiles Geröll aufweist.
IMG_0292.JPG
Ein anderer Anstieg beginnt weiter oben am Laugavegur, man erreicht den Gipfel dann über die Südseite. Vom höchsten Punkt hat man eine sagenhafte Aussicht über das ganze Gebiet. Bei Sonnenschein würden die Farben noch besser herauskommen.
IMG_0295.JPG
Im Juni sorgen noch Altschneefelder für wirkungsvolle Kontraste.
IMG_0298.JPG
Für den Abstieg wählt man den Westrücken und geht im Bogen in nördlicher Richtung in das Talbecken Vondugil mit dem Wasserlauf Námskvisl. Dort angekommen, folgt man dem breiten Tal in östlicher Richtung zurück zum Laugahraun, das man auf dem markierten Weg zurück zur Hütte überquert.
EYJAFJALLAJÖKULL
WICHTIGER HINWEIS:
Der folgende Bericht beruht auf einer Besteigung des Eyjafjallajökull im Sommer 2008. Der Ausbruch im Frühjahr 2010 hat diesen Berg (und seinen unaussprechlichen Namen) seither weltberühmt gemacht. Bei dieser Eruption hat sich der gesamte Berg, und zwar nicht nur der Kraterbereich, sondern auch die Zustiege, das Gletscherdach und die Gletscherzungen, völlig verändert. Auf dem Gletscher liegt unter den relativ dünnen Schneeschichten der Winter 2010-2012 eine teilweise meterdicke Aschenschicht. Der Gletscher selbst ist sehr spaltenreich. Das Gebiet war für Tourismus großflächig gesperrt, wurde danach wieder geöffnet und ist auch zum Zeitpunkt dieses Postings (Februar 2012) zugänglich.
Wer sich dem Berg nähern möchte, sollte sich vorher unbedingt genau über die Situation und eventuelle Gefahrenstellen und mögliche Sperren informieren. Eine Gipfelbesteigung sollte man am besten nur in Begleitung einer Person versuchen, die den Berg auch nach der 2010-er Eruption kennt. Gute Sicht ist dabei Grundvoraussetzung, denn abgesehen von der einfacheren Orientierung gibt es dort sicher soviel Sehenswertes, dass es schade wäre, im Nebel unterwegs zu sein.
Der vergletscherte Vulkan Eyjafjallajökull ragt unmittelbar aus der Küstenebene in Südisland auf. Es gibt drei Hauptanstiege: einen von Nordwesten (der sogenannte Skerja-Weg), einen von Osten (vom Paß Fimmvörðuháls aus), und einen von Seljavellir von Süden. Alle Anstiege führen im oberen Teil über den Gletscher, der besonders entlang des steileren Kraterrandes spaltenreich ist.
Ich hatte die Gelegenheit, die Seljavellir-Route mit 3 französischen und Schweizer Bergführern zu machen. Sie kannten den Anstieg aus eigener Erfahrung und kümmerten sich um die Führung auf dem Gletscher und die Orientierung mit GPS im Nebel. Das Wetter spielte leider nicht ganz mit.
Im unteren Teil führt der Anstieg über abwechslungsreiche, grasbewachsene Hänge, die oberhalb in weites, mäßig steiles und vegetationsloses Gelände übergehen. Am Horizont sieht man schon den Gletscher.
P1030634.JPG
Ein Blick zurück auf den unteren Teil. Die Tour beginnt praktisch auf Meeresniveau.
P1030635.JPG
Am Gletscherrand machen wir eine kleine Pause und binden uns ins Seil. Hier wird klar, dass wir von der berühmten Aussicht vom Gipfel nicht allzu viel sehen würden. Schade…
P1030638.JPG
Kurz bevor wir in der Wolkendecke verschwinden, hat man noch einmal diesen Blick auf die Inseln Vestmannaeyjar vor der Südküste.
P1030640.JPG
Der Gletscher ist zuerst flach und steilt kurz vor dem ebenfalls vergletscherten Kraterrand auf. Dort mussten auch einige offene Spalten umgangen werden. Die Steigeisen brauchten wir an diesem Tag nicht. Der Seilerste navigierte im White-out mit dem GPS-Gerät, bis er plötzlich verkündete „Wir sind oben.“ Und tatsächlich: Wir standen auf dem schmalen Rand des eisgefüllten Kraters. Ein paar Meter weiter fiel der Hang abrupt nach Norden ab.
Lange blieben wir nicht am Gipfel…
P1030645.JPG
Es ist ein eigenartiges Gefühl, dass es das Stückchen Erde, auf dem dieses Bild gemacht wurde, heute nicht mehr gibt….
Der Abstieg erfolgte auf dem Aufstiegsweg. Außer ein paar Schafen sind wir den ganzen Tag niemandem begegnet.
BRENNISTEINSALDA
Brennisteinsalda südlich von Landmannalaugar ist einer der eigenartigsten Berge Islands. Sogar in dieser farbenprächtigen Umgebung fällt seine rot-gelbe Gesteinsfarbe noch auf.
Der Laugavegur, die Trekking-Route nach Þórsmörk, führt direkt an ihm vorbei, und man kann ihn leicht im Zuge einer Rundtour besteigen. Landmannalaugar ist eines der beliebtesten Ziele in ganz Island und dementsprechend überlaufen. Das Gebiet ist aber so weiträumig, dass man mit ein bisschen Spürsinn auch hier den Massen ausweichen kann.
IMG_0305.JPG
Von der Schwemmebene bei der Hütte führt die Schlucht Grænagil zwischen dem Berg Bláhnjúkur und dem Lavafeld Laugahraun in südwestlicher Richtung in die Wunderwelt dieser Vulkan- und Lavalandschaft. Bei der Schluchtmündung beginnt auch der Aufstieg zum Bláhnjúkur links im Hintergrund, eine weitere lohnende Wanderung.
IMG_0284.JPG
Man verfolgt die Schlucht einige hundert Meter, dann führt ein mit Pflöcken markierter Weg quer über das zerrissene Lavafeld in Richtung Brennisteinsalda. Man erreicht den markierten Laugavegur am Fuß des Berges.
IMG_0287.JPG
Die Brennisteinsalda kann man vom Laugavegur aus verschiedenen Richtungen unschwierig besteigen. Hier sieht man den Beginn des Nordostrückens, der im Mittelteil ziemlich steiles Geröll aufweist.
IMG_0292.JPG
Ein anderer Anstieg beginnt weiter oben am Laugavegur, man erreicht den Gipfel dann über die Südseite. Vom höchsten Punkt hat man eine sagenhafte Aussicht über das ganze Gebiet. Bei Sonnenschein würden die Farben noch besser herauskommen.
IMG_0295.JPG
Im Juni sorgen noch Altschneefelder für wirkungsvolle Kontraste.
IMG_0298.JPG
Für den Abstieg wählt man den Westrücken und geht im Bogen in nördlicher Richtung in das Talbecken Vondugil mit dem Wasserlauf Námskvisl. Dort angekommen, folgt man dem breiten Tal in östlicher Richtung zurück zum Laugahraun, das man auf dem markierten Weg zurück zur Hütte überquert.
Kommentar