- Wegführung: Radstadt (826m, 9.40) - Bürgerbergalm (1172m) - Roßbrand (1770m, 12.20-13.20) - Dachbrunnsattel (1480m, 14.00) - Jakobsberg - Bürgerbergalm (14.50-16.30) - Radstadt (17.24)
- Länge: 15,0 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 1000 hm
- Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 5 Std.
Entschleunigungstour. Wahrscheinlich war es der letzte Sommertag in diesem Jahr. Die 20-Grad-Marke wurde alpenweit verbreitet überschritten, stellenweise mit Westföhn bzw. turbulenter Durchmischung wurden sogar 25°C erreicht (Innsbruck, Salzburg, Alpenostrand). Alles mit der zügigen Westströmung im Vorfeld von Sturmtief XAVIER, das in Norddeutschland leider mehrerere Tote forderte.
Nachdem mein Spätdienst am Vortag länger als geplant war und ich die Nacht nicht sonderlich gut geschlafen hatte, quälte ich mich dieses Mal eher aus dem Bett. Ein ewiger Kampf zwischen Tag unbedingt ausnützen mussen und genügend Erholungsschlaf bekommen. Letzendlich hat es sich aber gelohnt. Eine 1500 Höhenmeter-Tour wollte ich mir nicht antun, deswegen schied die Sarstein-Überschreitung leider aus. Und für den Hohen Staufen war es mir zu windig mit mutmaßlichen 100 km/h im Mittel. Da fiel mir der Roßbrand ein, einer der schönsten Aussichtsberge der Ostalpen. Er trägt diesen Titel nicht umsonst!
Die Anfahrt war einfach: Mit dem IC in 1 Stunde und 35 Minuten ohne Umsteigen nach Radstadt. Die flachen Nebelfelder hatten sich bis dahin bereits aufgelöst und es wurde rasch sonnig. Die Wege sind alle durchwegs relativ breit und vergleichsweise flach mit schönem Waldboden, ideal für leichte Wanderschuhe oder Trailrunningschuhe. Infolge des schirchen Abstiegs vom Schwarzerberg drei Tage vorher, bei dem ich einmal den Knöchel ziemlich überstreckt habe, spürte ich mein Sprunggelenk im Aufstieg, es zwickte immer wieder. Kurz spielte ich schon mit dem Gedanken, den Wanderbus in Anspruch zu nehmen, der - nur montags und donnerstags - vom Gipfel ins Tal fährt, doch zum Glück wurden die Schmerzen weniger und den restlichen Tag hatte ich keine Beschwerden mehr. Ich ging einfach etwas langsamer, denn ich hatte reichlich Zeit.
Bild 1: Schon im oberen, flacheren Teil des Anstiegs.
Bild 2 und 3: Rötliche Verfärbung der Heidekräuter am Kamm.
Bild 4: Nach rechts geht's zum Gipfel, hier und da noch ein paar verstreute Heidelbeersammler.
Bild 5: Radstädter Hütte unterhalb des Gipfels.
Oben entfaltete sich das versprochene grandiose Panorama in alle Himmelsrichtungen: Vom Hochkönig über das Tennengebirge und Dachstein bis Niedere und Hohe Tauern. Alle namhafte Gipfel in der Umgebung präsentierten sich bei exzellenter Fernsicht. Zunächst ein paar Übersichtsbilder:
Bild 6: Tennengebirge im Nordwesten.
Bild 7: Dachstein im Nordosten
Bild 8: Schladminger und Radstädter Tauern
Bild 9: Rottenmanner und Schladminger Tauern mit dem Ennstal.
Im Hintergrund der berühmte Hochhaide-Dreistecken-Bösenstein-Kamm in knapp 70km Entfernung.
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