Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

05.02.18 Gaisberg bei "kanadischem Pulverschnee"

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • 05.02.18 Gaisberg bei "kanadischem Pulverschnee"

    Verzeihung, schon wieder ein Gaisberg-Bericht, aber vom Schnee und dem Ausblick oben war es die schönste meiner 22 Wanderungen bisher.

    Eckdaten: Ludwig-Schmederer-Platz - Gersbergalm - Gaisbergspitze; Abstieg mit Bus, 840hm, 4,8 km, 1h 40min bis Gipfel; Ketten verwendet.

    Die letzte Tour am 02.02. habe ich ohne Bericht gelassen. Ich erwischte ausgerechnet den einzigen, kräftigen Schneeschauer des Tages und hatte beim Aufstieg und am Gipfel kaum Sicht.

    Dieses Mal hatte ich mehr Glück, auch wenn es zuerst nicht so aussah. Den ganzen Tag strahlender Sonnenschein (vom Nebeltreiben in der Früh abgesehen), bis ich mit dem Bus am Schmedererplatz ankomme, ziehen hochnebelartige Wolken auf.

    Ausgangslage seit Freitag: Am Samstag überraschend starker Schneefall bei nahezu Windstille und Dauerfrost im Tal, komplexe Wettersituation mit Trogachse über Süddeutschland und abziehendes Adriatief über Südostösterreich. Das Salzburger Becken dazwischen: Das Aufgleiten vom Adriatief (Okklusion) bewirkte, dass sich die Labilität auf die untersten 3km beschränkte. Die Labilität selbst kam durch die Höhenkaltluft mit der Trogachse zustande. Unterhalb 3km Höhe schwacher Nordwestwind und damit schwache Staukomponente.

    Am Sonntag schneite es in der zweiten Nachthälfte und am Vormittag nochmals zeitweise stark weiter. Weiterhin Windstille, dieses Mal aber mehr Höhenkaltluft im Spiel mit einem abgeschlossenen Höhentief über Deutschland. Dadurch lockerte die Bewölkung ab Mittag auf (mit einzelnen TCU), mit etwas Sonne zwischendurch. Am Abend fielen die Haufenwolken in sich zusammen und rasch bildete sich Nebel aus. Frühtemperaturen am Montag bei -11°C!

    Bild 1: Unterhalb Hiesl.

    Rechts der abgesetzte Gupf ist der Kapaunberg (811m), der mir tatsächlich noch fehlt und einfach über den Verbindungsweg von Gersbergalm und Judenbergalm erreichbar ist.



    Bild 2: Ehemaliger Verbindungsweg?

    Links ein verrostetes Schild. In AMAP und Kompasskarte ist noch ein Weg als Verbindung zum Lambergsteig (Nockstein) eingezeichnet.



    Bild 3: Kurz vor dem Erreichen des Rundwanderwegs.



    Bild 4: Bei dem umgestürzten, aber nie beseitigten Baum.



    Bild 5: Bei der freien Kehre wird erstmals der Hochnebel im Alpenvorland sichtbar.



    Bild 6: Das war diesen Winter nicht oft: Auch im Salzburger Becken liegt eine geschlossene Schneedecke.



    Bild 7: Tiefverschneit mit herrlichem Pulverschnee, "kanadische Verhältnisse"



    Bild 8: Hochnebelschwaden branden am Schwarzenberg (links) und überdecken bereits den Mühlstein (mittig), also zwischen 1000 und 1200m Höhe.

    Am Gipfel macht sich gerade eine Tourengeherin für die Abfahrt bereit, den Spuren nach nicht die Erste.


    Zuletzt geändert von Exilfranke; 05.02.2018, 22:12.
    http://www.wetteran.de

  • #2
    Bild 9: Schönfeldspitze (2653m), Wurmkopf (2451m), rechts Breithorn (2504m), Mitterhorn (2491m) und Ahlhorn (2467m).

    Hinten im Dunst sieht man noch mehr durchschimmern, dazu mehr bei Bild 17.



    Bild 10: Richtung Flachgau sind die Lücken noch größer, über dem Salzburger Becken und Richtung Chiemsee ist die Hochnebeldecke schon kompakter.

    Mittig im Hintergrund Andeutung von Föhnwolken (Altocumulus lenticularis), bedingt durch die Westströmung in 3000m Höhe.



    Bild 11: Juwelierpflanze.



    Bild 12: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.



    Bild 13: Kein Fotoshooting mit dem Mann mit dem Fahrad, auch wenns zuerst so aussah.



    Bild 14 und 15: Ohne Worte.





    Bild 16: Sonntagshorn (1961m) in der Bildmitte, links Maukspitze (2231m) und Ackerlspitze (2329m) im Wilden Kaiser, rechts Zahmer Kaiser.



    Bild 17: Glocknergruppe hinter den Berchtesgadener Alpen.

    Links Großes Wiesbachhorn (3564m), mittig Schneespitze (3317m), dahinter Hoher Tenn (3368m), rechts von Dunst und mittelhoher Bewölkung abgeschnitten der Großglockner.



    Bild 18: Hohes Kreuz (2837m), Niederer Dachstein (2934m), Hoher Dachstein (2995m), Mitterspitz (2925m), Torspitz (2948m).

    Vorne rechts noch Gruberhorn (1732m) und Regenspitz (1675m).



    Bild 19: Schwarzenberg (1334m), dahinter Schmittenstein (1695m), rechts hinten Trattberg (1757m).

    Im Sommer kann man unterhalb der Felswand rechts in den Sattel hinaufqueren, im Winter geht die Wand dagegen nahtlos in den extrem steilen Hang über.



    Bild 20: Vom Ankogel bis zum Watzmann.



    Bild 21: Mammut in der Abendsonne.



    Bild 22: Schafberg (1782m), rechts ein Stück vom Leonsberg (1745m), links Kreuz (2174m) im Toten Gebirge.



    Bis zum Abend hat sich der Hochnebel weiter ausgebreitet. War wieder einmal eine gute Idee, speziell zum letzten Bus (16.30) aufzusteigen.

    Gruß,Felix
    http://www.wetteran.de

    Kommentar


    • #3
      Bin begeister von den Bildern!
      Vielen Dank. So schöne Winterbilder hab ich schon lang nicht mehr vom Gaisberg gesehen.
      Danke
      Alle meine Beiträge im Tourenforum

      Kommentar


      • #4
        Wirst ja schon zum Gaisberg-Profi!
        Im Sommer dann die Seite wechseln und den Untersberg ausgiebig besuchen!

        Kommentar


        • #5
          So ein Gaisberg Wetter lobe ich mir. Ganz nach meinem Geschmack.
          Lg. helmut55

          Kommentar


          • #6
            Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
            Verzeihung, schon wieder ein Gaisberg-Bericht,
            aber vom Schnee und dem Ausblick oben war es die schönste meiner 22 Wanderungen bisher.
            Servus Felix,
            angesichts der Bilder sei dir dies nachgesehen.

            So schön können die Stimmung und die Ausblicke an einem gut bekannten Platz sein, wenn man genau zum richtigen Zeitpunkt dort ist.
            Und wie viel ein gutes Teleobjektiv wert ist, beweisen die gestochen scharfen Zoomaufnahmen vom Schmittenstein, Schafberg und den höchsten Dachsteingipfeln.
            Wobei all diese Aufnahmen durch die Nebelschwaden oder -bänke noch zusätzlich gewinnen.

            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
            (David Steindl-Rast)

            Kommentar


            • #7
              Danke für die netten Reaktionen.

              shadu - ja, Untersberg wird heuer noch genauer erforscht werden, sobald die 3-4m Schnee dann weg sind.

              Wolfgang A. - derzeit bin ich ausschließlich mit der kleinen Panasonic Lumix TZ71 unterwegs (30fach Zoom), weil entweder das Wetter nicht viel hergibt für die große Kamera oder weil der Untergrund erhöhte Aufmerksamkeit verlangt und ich es nicht riskieren will, dass es mich mit der großen hinschmeißt. Aber die Verlockung ist schon groß, mal mit dem Bus hochzufahren bei solchen Bedingungen und das ganze Equipment. Aber erstens kommt sowas meist unerwartet und zweitens bringe ich es nicht übers Herz, einen Berg hinaufzufahren.

              lg,Felix
              http://www.wetteran.de

              Kommentar


              • #8
                Zitat von Exilfranke Beitrag anzeigen
                ...derzeit bin ich ausschließlich mit der kleinen Panasonic Lumix TZ71 unterwegs (30fach Zoom)...
                So entwickelt man eine Theorie - und wird dann widerlegt.

                Also muss ich das Kompliment anders formulieren:
                Der Anteil des Fotografen an diesen gelungenen Zoomaufnahmen ist größer als ich zunächst dachte. ​​​​​​​

                Lg, Wolfgang


                Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                der sowohl für den Einzelnen
                wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                (David Steindl-Rast)

                Kommentar


                • #9
                  Wunderschöne Aufnahmen.
                  Danke fürs teilen.

                  Kommentar


                  • #10
                    Heute war das Wetter nicht ganz so fein, aber der Körper verlangte nach Bewegung ...

                    1h 41min, 4.8 km, 840 hm via Parsch - Gersbergalm.

                    Die 24. Gaisbergtour fand wieder ohne Schneeschuhe statt. Ich wollte den kleinen Rucksack nehmen und begnügte mich stattdessen mit den Schneeketten. Wirklich ideal sind sie nicht, solange der Schnee nur rutschig, aber nicht hartgetreten oder eisig ist. Grödeln mit Antistollenplatte wären praktischer.

                    Die Tour war ein Vorgeschmack auf die kommende extreme Kältewelle. Am Gipfel hatte es knapp -9°C und beißenden, wenn auch nicht starken Nordostwind. Im Tal knapp -1°C und mehr Wind als am Gipfel. Am Haunsberg sogar immer wieder Böen bis an die 60km/h. Geschneit hat es seit letztem Wochenende aber nur wenig bzw. hat die immer stärker werdende Sonneneinstrahlung (Globalstrahlung, die sich aus direktem und diffusem Sonnenlicht zusammensetzt) den Schnee tagsüber ziemlich angefressen. Die Verwehungen tun ihr übriges.

                    Bild 1: Nur bei Minusgraden und Pulverschnee gibt es so schöne Verwehungen.



                    Bild 2: Der obligatorische, wenn auch nicht sehr einladende Blick zum Gipfel.

                    Ab etwa 1000m wurde die Schneehöhe signifikant mehr und ab etwa 1150m geriet ich in die Wolkendecke.



                    Bild 3: Stattliche Reifansätze.



                    Bild 4: Biologisch abbaubare Nadeln.



                    Bild 5: Der umgefallene Baum hat neue Wurzeln erhalten.



                    Bild 6: Im Winterschlaf.



                    Bild 7: Schlussquerung.

                    Bei den schmalen Stellen muss man etwas aufpassen, nicht zu weit nach links zu treten, sonst gibts eine Gratisabfahrt in den Pulverhang.



                    Bild 8: Nicht übertrieben gute Fernsicht heute.



                    Zwei Wanderer mit Bergschuhen, aber ohne zusätzliche Steighilfen sind mir beim Absteigen begegnet, oben im Kohlmayr's Spitz kehrten später noch drei Tourengeherinnen ein. Sonst hatte der Berg heute seine wohlverdiente Ruhe. Abstieg mit dem Bus um 16.30 (1 weiterer Fahrgast).

                    Gruß,Felix
                    http://www.wetteran.de

                    Kommentar

                    Lädt...