- Wegführung: Hintersee (755m, 7.25) - Marterl (8.35) - Loibersbacher Höhe (1456m, 9.20) - Faistenauer Schafberg (1559m, 10.05) - Schafbachalm (11.15) - Pillsteinhöhe (1478m, 12.45) - Zwölferhorn (1522m, 13.40);; Abstieg mit Seilbahn
- Länge: 18,2 km
- Höhenmeter (Aufstieg): 1450 hm
- Reine Gehzeit (inkl. Fotografierpausen): ca. 5,5 Std
- Viecher: 1 Reh, 1 Feldhase, 1 gelber kleiner Frosch auf dem Waldboden
Wanderung mit hohem Forststraßen-, dafür geringem Zeckenanteil (gar keine), bis zur Pillsteinhöhe eher einsam. Am Vortag wenig geschlafen, daher früh ins Bett und problemlos aufgestanden, um mit dem Bus um 6.28 vom Hbf nach Hintersee zu fahren. Der Busfahrer überrascht: "So weit?!" Außer mir fast nur Schulkinder im Bus, erst in Hof, dann am letzten Stück nach Hintersee die kleinen Knirpse, die viel derber Dialekt redeten als die pubertären Kinder bei Hof. Um 7.20 hieß es dann Abmarsch, zunächst dem Anstieg Richtung Schafbachalm folgend.
Bild 1: Blick talauswärts.
Bild 2: Gleich zu Beginn des Forstwegs oberhalb von Unterzagl, Wiesen-Bocksbart (Tragopogon orientalis).
Augenblicke springt ein Reh über eine steile Wiese. Das fängt ja gut an. Jetzt fehlen nur noch die Wölfe.
Bild 3: Im Hintergrund Gennerhorn (1735m) und Gruberhorn (1732m), vorne die talbeherrschende Felswand des Feichtensteins (1249m).
Bild 4: Nessel-Glockenblume (Campanula trachelium)
Bild 5: Bergköpfel (1480m), Sattelköpfel (1478m) und dahinter spitz Schmittenstein (1695m).
Vorne verdeckt der Ort Hintersee, urkundlich erwähnt bereits um 700. Die heutige Ortschaft besteht aber erst seit 1848. Vorher war der Talboden Urwald und viele "wilde" Tiere lebten dort bis zur Jahrhundertwende. Auch heute durchstreifen gelegentlich noch Wölfe das Gebiet.
Auf ca. 1060m Seehöhe folge ich nicht den gelben Wegweisern geradeaus, sondern biege links in eine gut befestigte Forststraße ein, die Richtung Schöberlboden (1142m) führt. Dieser ließe sich leicht besteigen, sollte man einen 1000er-Fetisch für Salzburg entwickeln, aber Aussicht wäre keine zu erwarten. Dort oben hab ich dann auch einen gesund wirkenden, weil rasch flüchtigen Hasen gesehen. Derzeit grassiert ja die Hasenpest südlich von Salzburg. Weiter oberhalb zweigt ein Forstweg nach rechts ab...
Bild 6: Er führt an diesem Gedenkmarterl vorbei, einem 1970 tödlich verunglücktem Forstarbeiter.
Bild 7: Bei dieser Lichtung endete der Schotterweg und ging als zugewachsener Grasweg weiter, indem teilweise das Wasser vom letzten Gewitterregen stand.
In einer Linkskurve zweigte ich nach links ab und folgte aufgelassenen Forstwegen, zum Schluss recht steil weglos durch den Wald hinauf, unterm Stacheldraht durch, und diesen entlang. Am Waldboden kriecht ein kleiner gelber Frosch entlang, auch noch nicht gesehen. Beinahe draufgetreten. Von weiter oben blickte ich auf die Lichtung zuvor hinab, und erreichte schließlich ....
Bild 8: ... diesen schönen Almboden am Beginn des Kamms zur Loibersbacher Höhe, links der Faistenauer Schafberg, rechts im Dunst der bekanntere Schafberg.
Leider war die Sicht, einen Tag vor der Kaltfront, schon sehr dunstig, der Himmel vom Saharastaub und dünner Schleierbewölkung zugeschlazt.
Bild 9: Gegenüber das kühn aufragende Königsberghorn (1621m), dahinter der Dachstein.
Bild 10: Am Weidezaun ein Rückblick, links Königsberghorn, dessen Kamm über Hochthron (1574m) zum Holzeck (1603m) führt.
Vom Holzeck führt ein unangenehm steiler Steig über loses Geröll zur Genneralm. Darauf hatte ich irgendwie keine Lust. Im Hintergrund rechts ein paar schüchterne Gipfel des Tennengebirges.
Bild 11: Das Gipfelkreuz ist schon in Sicht (links), rechts der steile Südwestkamm des Faistenauer Schafbergs.
Dazwischen liegen Döllererhütte und Lanznhütte, links außerdem Schober und Frauenkopf, mit ein bisserl Irrsee.
Bild 12: Fuschlsee mit gleichnamigen Ort, Schober und Frauenkopf rechts, ganz rechts Ellmaustein.
Links der Kolomansberg und im Hintergrund der schier endlose Hausruck. Die Gipfelrast fiel kürzer aus als geplant, weil ich von Millionen ameisenähnlichen Insekten mit Flügeln belagert wurde. Bis hierhin war ich unterwegs niemandem begegnet.
Bild 13: Weißer Germer (Veratrum album) am Gipfel.
Ich beschließe gleich nach dem Abstieg in den Sattel zum Schafberg weiterzugehen. Obwohl ich für meine Verhältnisse ungewöhnlich früh dran bin (halb 10), ist es in der Sonne schon unangenehm warm und schwül, es geht kaum ein Lüfterl.
Bild 14: Idyllischer Waldsteig mit Nessel-Ehrenpreis (Veronica urticifolia) ...
Bild 15: ... und Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina)
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