Tauern-Spätlese, Teil 1, Seekarspitze&Co, 11.11.2018

[tauernfuchs]

Seekareck, 2217 m, Seekarschneid, 2288 m,
Seekarspitz, 2350 m, Steinkarlspitze, 2156 m
Niedere Tauern

Die letzten Touren bevor es zuschneit sind für mich oft noch sehr eindrucksvoll:
Die Farben, das Licht, die Stimmungen, die Ruhe…
Diesmal war der Herbst besonders lang und schön und die Tour, die ich im zweiten Teil beschreiben werde, konnte ich buchstäblich am letzten schneefreien Tag ausführen. Darüber freute ich mich – wie ein Schneekönig!
Aber zu Teil 1:
Um diese Zeit zieht es mich gerne in die Randzonen der Tauern, wo es vielleicht noch ein unerforschtes Eckerl gibt. Größere Schwierigkeiten sind dort auch kaum zu erwarten, ein Vorteil, wenn etwas Wind im Spiel ist, wie an diesem Tag.
Fast ausnahmsweise hatte ich diesmal einen Begleiter, meinen alten Bergfreund – auch einmal schön.

Testbild: E01Seek.jpg

[tauernfuchs]

Die Berge oberhalb vom Schigebiet Obertauern sind leicht und gemütlich erreichbar, ein kleiner Schlenker in die völlige Einsamkeit sollte aber doch dabei sein.
Wir starten bei der Gnadenalm/Radstädter Tauern – Straße:
Hier eine Übersicht über unsere Route:
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Tiefe Schatten liegen noch über den Tälern als wir losziehen. Die Steinfeldspitze erreichen hingegen bereits erste Sonnenstrahlen
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und zu unserer Überraschung führt Richtung Bärwurzkaralm ein sehr markanter Steig, der in keiner unserer Karten verzeichnet ist. Umso besser, bald ist die Alm erreicht:
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Steinfeldspitze und Windschaufel (welch treffender Name!) setzen sich in Szene und ich zoome die beiden ein wenig heran
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Über weite Almböden erreichen wir einen Latschenkamm mit Ausguck
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und gottseidank leitet auch ein ausgeschnittener Steig ins gut begehbare Grasgelände
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Nun können wir hurtig am Kamm dahin schreiten, hinauf aufs Seekareck.
Ein Zoom zum Dachstein
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und ins Schigebiet, dessen Verdrahtung hier nicht besonders auffällt:
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Je höher, desto weiter der Blick: Die Glocknergruppe
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Der Höchste ist zwar in Wolken verborgen, das Wiesbachhorn(rechts) hingegen noch frei. Ein Zoom zeigt, dass sogar das Gipfeleisfeld wieder (oder noch immer) ausgeapert ist:
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Aber der Hochgolling hat bereits etwas Schnee abbekommen
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Ein guter Teil der Wiesenkämme liegt bald hinter uns und ein paar Wolken huschen über den Kamm.
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Hier unsere weitere Gratstrecke, über Seekarschneid (dahinter der Dachstein) und zum Seekarspitz
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Den Gratabbruch an der Seekarschneid kann man südlich gut umgehen, Blick zurück
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[tauernfuchs]

und an einer malerischen Lacke vorbei, werden wir bald den nächsten Gipfel erobern.
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Doch zuvor noch ein Tiefblick zum Tauernkarsee
und in näherer Betrachtung
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Auch ein neugieriger Blick zu unserem heutigen Exoten, der Steinkarspitze, tut sich auf (rechts)
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Ein Rückblick über den Kamm, der bereits hinter uns liegt
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und das unvermeidliche Gipfelbild (Seekarspitze)
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Nach längerer Rast wird´s dann wieder einmal spannend und wir betreten völlig unbeschriebenes Gratgelände. Kurz noch am Hauptkamm entlang, zweigen wir am Verbindungsgrat Richtung Steinkarspitze ab.


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Schlagartig ändern sich die Verhältnisse: Steiles, nasses Gras- und Schrofengelände, sofort heikel zu begehen. Einen Abbruch umgehen wir auf einem Gamspfad, aber selbst hier ist die Sehnsucht nach einem Eishammer groß, den wir dummerweise zu Hause gelassen haben.
Endlich erreichen wir wieder angenehmere Regionen
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Aber dieses Gelände steckt vor Überraschungen. Wie weiter hinter diesen Zacken?
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Erfreulicherweise recht angenehm. Aber weiß es vorher?
Auch die weiteren Blockstuferl gestalten sich friedlich
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und bald können wir gemütlich Richtung Steinkarspitze aufsteigen.
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Ein Blick in die Tiefe: Wir möchten gerne in die Sinnhubscharte, sie liegt etwas unter der Bildmitte:
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[tauernfuchs]

Doch genau rechts unten, sozusagen im „grünen Bereich“, sollte unsere Expedition ihr (latschenbewehrtes) Ende finden.
Und das Gelände davor? Bizarre Zacken ragen uns entgegen, die teils einen recht wehrhaften Eindruck machen. Doch einstweilen gelingt ihre Überwindung recht gut.
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Einen furchteinflößenden Burschen können wir umgehen, danach folgt immer mehr Latschen-Dschungel. Ehrgeizig dringen wir noch bis zum letzten Gratfelsen vor
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dann heißt es endgültig Abschied nehmen, was erfreulicherweise recht einfach gelingt. Bald erreichen wir dann die Sinnhubscharte und blicken zurück auf das was wir uns „erspart“ haben.
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Inzwischen vergoldet die Abendsonne einen Bergbach
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und wir genießen einen wahrlich beschaulichen Abstieg. Unterwegs ein Seeauge
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und zuletzt der Tauernkarsee als spiegelnder Abschluss:
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LG

P.S.:
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Hier noch die Übersicht über den letzten Gratteil: Seekarspitze bereits bereift und der Grat zur Steinkarspitze und Sinnhubscharte. Bis zum grünen Ende sind wir gekommen

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[Gamsi]

Sehr stimmungsvoller Bericht und wunderbar bebildert! Beim Lesen hatte ich den Eindruck dass sich diese Tour etwas mehr im "Plaisirbereich" abspielt, als so manch andere deiner Gratüberschreitungen. Vielleicht liegt es aber auch nur am Bilderbuchwetter das ihr hattet!

[tauernfuchs]

Danke!
Ja, nahezu Pläsir, aber angepasst an Wind und Kälte, was man auf den Bildern nicht sieht.
Einige Steilgraspassagen waren doch recht anspruchsvoll.
lg

[Wolfgang A.]

Servus Manfred,

herzlichen Dank für deinen wunderbar bebilderten Bericht!

Ich konnte den langen, farbenfrohen Herbst 2018 im näheren Umkreis Wiens einige Male auskosten.
Umso mehr begeistert natürlich die Szenerie entlang eurer Route mit ihrer Kombination aus erstem Schnee auf sonnenabgewandten Hängen, Nebelfetzen, immer noch kräftigen Farben und der klaren Luft.
Das Resumee, dass sich der Herbst mit einem letzten Höhepunkt verabschiedet hat, drängt sich da wirklich auf.

[tauernfuchs]

Danke Wolfgang!
Es ist einfach eine Wohltat, von einem so begeisterungsfähigen Menschen wie dir Rückmeldungen zu bekommen! Da macht man sich dann gerne die Mühe...

LG

[helmut55]

Bei so herrlichem Wetter macht es viel Freude in so einer schönen Gegend unterwegs zu sein.
Allerdings schaut es bei euch doch nach etwas frischer Temperatur aus.
Habe auch noch die letzten schneefreien Tage genießen dürfen.

[tauernfuchs]

Bei so herrlichem Wetter macht es viel Freude in so einer schönen Gegend unterwegs zu sein.
Allerdings schaut es bei euch doch nach etwas frischer Temperatur aus.
Habe auch noch die letzten schneefreien Tage genießen dürfen.

Fein! Ja, es war recht frisch und windig. Daher haben wir auch diese recht einfache Tour gewählt und uns auf keine Kletterei eingelassen.
Die Überschreitung Seekareck-Seekarspitze könnte man ja auch von Obertauern aus machen, sogar mit größeren Kindern. Der letzte Teil allerdings (Steinkarspitze) ist wesentlich anspruchsvoller.
Eine Woche danach war dann meine allerletzte schneefreie Tour für heuer, über die ich noch berichten werde.
LG